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Jonathan Reiner, giz, EcuadorEr liebt solche Tage.Er liebt es, wenn sich die Sonne durch weiße Wolkenfetzen bricht. Er liebt diese verhaltene Helligkeit.Diese zögerlichen Strahlen.Immer dann nimmt er seinen Stock und seinen Hut und geht spazieren. Mal auf sandigen Pfaden, dann aufweiten Alleen. Mal über weite Plätze, dann durch enge Gassen. Er liebt es in der Stadt zu gehen. Ebensomag er Spaziergänge über Felder und Wiesen.Nur entscheiden. Entscheiden mag er sich nie.Heute also wieder läuft er mit Hut und Stock. Und er läuft einfach. Egal wohin. Und er erfreut sich an denhellen Stimmen der Vögel und den stotternden Motoren der Autos. Er liebt es so zu gehen. Und wenn ergeht, so geht er niemals schnell. Niemals eilt er. Ebenso wird er niemals langsam gehen. Leichte, eleganteSchritte macht er. Niemals langsam, niemals schnell.Dabei ein leichtes Lächeln auf den Lippen. So geht er jeden Tag und so geht er auch heute.Und wie er so wandelt auf verschiedensten Wegen, da stutzt er.Etwas stimmt nicht. Etwas stört ihn. Da passt etwas nicht.Ärgerlich stellt er fest, dass seine Schritte langsamer werden. Sein Lächeln verschwindet.Ein Geräusch. Aus der Ruhe brachte ihn ein Geräusch. Ein lautes ärgerliches Geschrei.Wie kleine Speerspitzen schwirren die Worte durch die Luft. Spitz und gefährlich blitzend.Da steht ein Mann auf der Bank im Park. Die Füße in schmutzigen Schuhen auf der grünen Bank.Die Hände verkrampft um ein Megaphon. Die Augen verächtlich zu fiesen Schlitzen verjüngt. Dasschlimmste aber, der Mund. Der Mund: mehr Loch als Mund. Und aus den Untiefen dieses Loches stoßendie Pfeile hinaus.22 | 23 MAGAZIN

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