- 16 -Ein Stiel darf heute nur aus metallarmierten Kunststoffen,Stahl oder Titan hergestellt werden. Am unteren Ende desStiels ist ein Linksgewinde eingefräst (vgl. Abb. 8). 82Damit kann der durch die Bohrung in den Stockkörpergesteckte Stiel mit der Laufsohle fest verschraubt werden.Die Länge des Stiels muss zwischen 234 und 340 mmbetragen. Ein wichtiges Merkmal ist der Schwerpunkt desStiels. Er darf, vom unteren Ende aus gemessen, nicht höherals 150 mm liegen (vgl. Anhang XIII). 83 Die Höhe desStielschwerpunkts bestimmt das Kippverhalten des Eisstocksbeim Aufprall auf <strong>eine</strong>n anderen. Bei zu hohemSchwerpunkt würde der Stock zu stark kippen und umfallen.Abb. 8: Erste Gewindestiele3.3.4 Die DaubeBis zur Einführung der Runddaube 1978 war die Daube einHolzwürfel mit 10 cm Kantenlänge (vgl. Abb. 9). 84 Seitdemist der Zielgegenstand ein „dickwandiger Gummiring mit<strong>eine</strong>r profilierten Gleitseite (Rillen, Stege oder Noppen) fürden Sportboden Eis, […] und <strong>eine</strong>r glatten Gleitseite fürSommersportböden.“ 85Ihren Namen erhielt die Daube von den Fassdauben derBraufässer, aus denen die Brauknechte sie anfangs ausschnitten.86Abb. 9: HolzdaubeWie auch die Zielkugel beim Boccia oder Pétanque ist auch die Daube beim <strong>Eisstocksport</strong>deutlich kl<strong>eine</strong>r als die Spielkörper der Spieler (vgl. Anhang XIV).Sie ist 40-45 mm hoch und hat <strong>eine</strong>n Durchmesser von 120 mm (vgl. Anhang XV). 8782 International Federation Icestocksport (Hrsg.), Offizielles Regelbuch, Internationale Eisstock-Regeln (IER),Internationale Spiel-Ordnung (ISpO), Mannheim, 7 2006, S. 15, Regel 20583 Vgl. ebenda, S. 77, Abb. 884 Landeseisstockverband Wien (Hrsg.), Sorger, Anton (Verf.), 70 Jahre Landeseisstockverband Wien 1936-2006, Wien, 2006, S. 6Dazu: Neubronner, Wilhelm, <strong>Der</strong> Eisschiess-Sport, Fulda, 3 1961, S. 28Dazu auch: Maegerlein, Heinz, Faszination Eissport, 100 Jahre Eissport, München, 1986, S. 28885 Vgl. International Federation Icestocksport (Hrsg.), Offizielles Regelbuch, Internationale Eisstock-Regeln(IER), Internationale Spiel-Ordnung (ISpO), Mannheim, 7 2006, S. 17, Regel 21186 http://www.bev-stocksport.de/, aufgerufen am 27.10.07
- 17 -3.4 <strong>Der</strong> BewegungsablaufGrundvoraussetzung für <strong>eine</strong>n guten Versuch und Sicherheit beim Bewegungsablauf ist einfester und sicherer Stand. Dieser kann nur durch entsprechendes Schuhwerk gewährleistetwerden. Auf Asphaltbahnen eignen sich am besten Sportschuhe mit <strong>eine</strong>r weichen Sohle, umauch bei feuchter oder nasser Bahn <strong>eine</strong>n festen Halt zu haben. Auf Eis sollten spezielle Eissportschuhemit Gummisohle verwendet werden. 88<strong>Der</strong> Bewegungsablauf ist <strong>eine</strong> azyklische Bewegung der <strong>eine</strong> mehrfache Ausholbewegungvorgeschaltet ist (vgl. Anhang XVI). 89Zu Beginn <strong>eine</strong>s Versuchs stellt sich der Spieler auf die Abspielstelle. Bei Rechtshändern istdas rechte Bein das Standbein. <strong>Der</strong> rechte Fuß steht leicht schräg zur Spielrichtung. Das linkeBein, das Stützbein, steht vor dem Standbein und die Fußspitze zeigt in Spielrichtung.Danach nimmt der Spieler den Eisstock auf. Dabei wird der Stiel von hinten mit der gesamtenHand umschlossen und der Daumen vorne über den Stiel gelegt. 90Beide B<strong>eine</strong> sind dabei gestreckt, um stabil und sicher zu stehen. <strong>Der</strong> Oberkörper ist aufrechtund der Schultergürtel sollte, nicht wie bei Gdynia und List beschrieben leicht schräg, sondernparallel zur hinteren Begrenzungslinie ausgerichtet sein.Gleichzeitig dazu visiert der Spieler das Ziel an.Anschließend wird mit dem Einschwingen begonnen. Dabei wird der Körperschwerpunktleicht gesenkt und der Eisstock mit gestrecktem Arm und starrem Handgelenk aus der Schulterin Zielrichtung geschwungen. <strong>Der</strong> linke Arm wird frei gehalten. 91 Hierbei ist wichtig, dassder Eisstock auf <strong>eine</strong>r Kreisbahn bewegt wird und der Arm k<strong>eine</strong> anderen Schwungbewegungen(z.B. Achterschleifen) ausführt.<strong>Der</strong> Oberkörper schwingt dabei leicht mit, darf aber nicht gedreht werden. 92 <strong>Der</strong> Blick ist stetsauf das Ziel gerichtet.Das Einschwingen stellt <strong>eine</strong> mehrfache Ausholbewegung zur eigentlichen Bewegungshandlungdar. Sie hat den Zweck, dass sich der Spieler in die Bewegung einfühlt. 93Nach 3-5maligem Schwingen wird der Eisstock ein letztes Mal nach hinten gebracht. 94 Diesesletzte Zurückschwingen ist die Vorbereitungsphase der Versuchsabgabe und soll <strong>eine</strong>n bestmöglichenBeschleunigungsweg ermöglichen. 9587 Vgl. International Federation Icestocksport (Hrsg.), Offizielles Regelbuch, Internationale Eisstock-Regeln(IER), Internationale Spiel-Ordnung (ISpO), Mannheim, 7 2006, S. 81, Abb. 1288 Wernbacher, Kurt, Gewinnen beim Eis- und Stocksport, Düsseldorf, 1995, S. 4389 Vgl. Baumann, Hartmut und Reim, Herbert, Bewegungslehre, Frankfurt am Main, 3 1994, S. 147f90 Wernbacher, Kurt, Gewinnen beim Eis- und Stocksport, Düsseldorf, 1995, S. 4391 Gdynia, Kurt und List, Edelbert, Eisstockschießen, Technik, Kondition, Taktik, München, 1981, S. 3692 Wernbacher, Kurt, Gewinnen beim Eis- und Stocksport, Düsseldorf, 1995, S. 4593 Vgl. Baumann, Hartmut und Reim, Herbert, Bewegungslehre, Frankfurt am Main, 3 1994, S. 147f