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Die Schulinspektion

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<strong>Die</strong> <strong>Schulinspektion</strong>Im Rahmen der Qualitätssicherung haben die Schulinspektoren unter anderemEltern und Schüler zu ihrer Sicht auf Schule, Lehrer, Schulklima, Unterrichtsqualitätund vielem anderen mehr befragt. Einige der Beteiligten schildern hierihre Eindrücke.Wer das CFG kennt, hat kein Problemmit einer externen Qualitätssicherung –allerdings hat die Qualitätssicherungein Problem mit den Eltern des CFG:Wir Schüler, wir waren zwölf, wurdenin den Konferenzraum gebracht. Dortempfingen uns zwei Prüfer, die unssofort sympathisch vorkamen. Ich waraufgeregt, aber als die Prüfer uns versicherten,dass wir sagen und auchfragen dürften, was wir wollen undwirklich meinen, war ich sehr erleichtert.Uns wurden daraufhin Fragenüber soziales Miteinander, AktionenWer das CFG kennt...SchuL-TÜV• eine so grundsätzlich positiveEinstellung zu Unterricht, Erziehungs-und Bildungsarbeit, zuLehrern und Schulleitung hatungläubiges, intensives Nachfragenzur Folge; an den Aussagender Eltern, ihrem positivenUrteil änderte das nichts;• das Bemühen der „Inspektoren“,aus Elternperspektive („Wie erlebenSie das zu Hause?“) Beurteilungzu Unterricht, Förderung,innerschulische Kommunikationund Transparenz zu erhalten,brachte das selbe Ergebnis;• was die ministerielle Qualitätssicherungnicht interessiert– zumindest wurden diese Gesprächsteilenicht protokolliert -was für uns Eltern unbedingt zurQualität des CFG gehört, warendie Themen G8 und die Folgenfür Schüler, Lehrer und Eltern,die unzureichende finanzielleund materielle Unterstützungdieser einschneidendenVeränderung, die ungelöstenFragen einer adäquaten Übermittagsbetreuung.Sollte es doch so sein, dass die Qualitätder Schule von dem Engagementder Schulgemeinde abhängt?Zu mindestens haben uns unsereBefrager verstanden: sie haben diebesondere Qualität des CFG bestätigt!Norbert Büchelund AGen der Schulen und über andereBereiche gestellt. Da der ersteEindruck nicht verflog, waren alle sehrgesprächig und offen. Weil wir ausunterschiedlichen Stufen und Klassenwaren, konnten wir immer Verschiedenesdazu beitragen. Durch diesesGespräch konnten wir zeigen, wasunsere Schule alles drauf hat.Carla Schniewind, 7a


Carolin Polaczyk, Stufe 7


Wir sind gekommen, um euch zu helfen" Wir sind gekommen, um euch zu helfen",fing das Gespräch zwischen denInspektoren und uns Schülern an."Sagt alles was euch am Herzen liegt.Ihr braucht euch nicht zu schämen."Klasse! Ein Grund mehr denen nichtszu erzählen. Sie pressten uns aus wieüberreife Zitronen.Doch richtig auffällig wurde es erst, alsunsere ersten Aussagen hinterfragtwurden.Manche Themen beschäftigten sie besonders."<strong>Die</strong> Professionalität der"Lehrkräfte", wie sie es nannten. Aberauch die Förderungsmethoden warenfür sie außerordentlich wichtig, manhatte das Gefühl, dass sie dem CFGdie Auszeichnungen streitig machenwollten.Da die Inspektoren das Jahrbuch ehnicht lesen...NN, Stufe 10Nach dem Interview mit den Schulinspektoren; Simon Metz, Michel Heck (Foto: cwh)Im Rahmen der Qualitätssicherung haben die Schulinspektoren den Unterrichtbesucht. Unangekündigt für Lehrer und Schüler, jeweils für etwa 20 Minuten.Einige der Beteiligten schildern hier ihre Eindrücke auf den folgenden Seiten.


<strong>Die</strong> Dame von der <strong>Schulinspektion</strong>Als die Dame gut gestylt und mit einerTasche um die Schulter geschlungen inden Physikraum kam, bekamen einigeleichtes Lächeln, denn so hatte mansich die Dame nicht vorgestellt! Zuerstsetzte sie sich in eine der hinteren Reihenund holte ihren Laptop heraus. Sieschrieb eine Weile und ging danndurch die Klasse. Einige Stationen desStationenlernens zur Wärmelehreschaute sie sich einfach nur an, mancheSchüler sprach sie auch an. Kurzvor Schluss kam sie dann zu uns. Siefragte uns einige Sachen, z.B. „Ist euerLehrer nett?“, „Wie lange macht ihr dasUnser Lehrer hält uns gerade eine ordentlicheStandpauke, was unsereMitarbeit und die Lautstärke in derKlasse angeht. Bei den Worten „Irgendwannmuss auch mal Schlusssein!“ beginnt in der Tat was Neues.Stationenlernen schon?“, „Ist der Unterrichtschön, lehrreich und lustig?“und „Was habt ihr schon alles gelernt?“.Wir antworteten natürlich, dassuns der Unterricht Spaß macht, dasswir viel dabei lernen und dass Herr Hillringhauseiner der vielen netten Lehreran der Schule sei. <strong>Die</strong> Frau (sie hatteunheimlich lange Fingernägel) bedanktesich und setzte sich für die letzteMinute hin und schrieb etwas.Paulina Zander, Katharina Kulozik und GretaLassen aus der 6cEs klopft an der TürAlle wissen sofort, was los ist. UnserLehrer stellt sich wieder nach vorne,räuspert sich kurz und fragt dann inunschuldigem Tonfall: „Ihr habt die Argumentein dem Text gefunden, wirsammeln die jetzt an der Tafel.“.Es klopft an der Tür. Unser Lehrer öffnetdie Tür und lässt den ca. 45 Jahrealten Mann im grauen Anzug herein.Nun, wir sammelten.NN Stufe 9Ist sie wirklich so schlimm?Nein, auf keinen Fall. Warum sollte sie"schlimm" sein, wenn sie nur die LEH-RER prüfen. Wir taten den Lehrerneben nur mal den Gefallen, uns ruhigzu verhalten und keinen Quatsch zumachen - was uns nicht schwer fiel.Nur so zur Info: Wir sind Schüler einer"Super"- Schule. Einmal gehen dieSchulinspektoren durch die Klasseund fragen, ob sie z.B. mal in das Hefteines Schülers oder in die Taschengucken dürften. Das durften sie ausnahmslos,was ist denn schon dabei.Außerdem waren sie nur drei Tage daund kommen nur alle fünf Jahre. MancheKlassen fanden die <strong>Schulinspektion</strong>komisch oder doof, ... . UnsereKlasse war sauer, da durch die Inspektionunsere Klassenfahrt ausfallenmusste. Wenn ihr sauer wart, dannhattet ihr entweder einen schlechtenTag oder die <strong>Schulinspektion</strong> war nichtgut gelaunt. Man durfte sie eben nurnicht beachten, nicht mal "Hallo" sagen,was ungewohnt für höfliche Schülerwar. <strong>Die</strong> <strong>Schulinspektion</strong> wollte ungefährdas sehen (Quelle: Herr Pfennig):ein bisschen Gruppenarbeit undnatürlich gute Arbeit vom Lehrer.Nina Berkenberg 7a


Guten Appetit!Zutaten1 Inspektorin32 nervige, laute kleineLeute1 erschöpfter Lehrerund 1 Prise Schweiß½ Teelöffel Intelligenz3 Löffel DummheitAnleitungMan gebe die Inspektorin in einen Klassenraum (2.Etage) mit den 32 nervigen, kleinen, lauten Görenund dem erschöpften Lehrer und heize dies in der4. Stunde ungefähr 30 Minuten auf. Würzen Siedieses Gemisch mit 1 Prise Schweiß, ½ TeelöffelIntelligenz und 3 Löffeln Dummheit. Fertig ist dasDessert.Guten Appetit!Der Lehrer rückt die Kreide zurechtSo sieht es ungefähr aus, wenn unsereSchule Besuch von Inspektoren bekommt.Erst mitten im Unterricht klopft es geheimnisvollan der Tür. Sofort wird esstill im ganzen Raum. Der Lehrer rücktdie Kreide zurecht, und dann geht’slos.<strong>Die</strong> Inspektorin kommt rein und setztsich an den hintersten Tisch. Sie hatein Laptop mit, wo sie die Daten eintippt.Der Lehrer fährt mit dem Unterrichtfort. Im Auftrag, möglichst wenigeGeräusche zu machen, wird die Spannungimmer größer. <strong>Die</strong> Inspektorinschaut sich die Aufgaben und die Büchergenau an. Nach einigen Minutenkommt ein Lächeln auf ihre Lippen!Hier ein Flüstern und ein runtergefallenerTaschenrechner können den gutenEindruck nicht umstimmen. Als diePausenglocke die Schüler dann endlicherlöst, geht die Schulinspektorinohne ein Wort aus dem Raum, als wäresie nie da gewesen.Zwei Texte von Karlo A Wentzel, Lara C.Kassmann, Jan-Niklas Larisch, LeonieIsenberg, Klasse 7dVielleicht war es ja auch gut soEine Woche bevor die Schulinspektorenzu unserer Schule kamen, machtensich die Lehrer verrückt. Es solltenvon den Inspektoren bestimmte Kriterienbewerten werden. <strong>Die</strong>se Punkte,die für eine gute Bewertung möglichsterfüllt sein sollten, wurden auch unsvorgelesen.Einer dieser Bewertungspunkte beziehtsich auf die Klassenraumgestaltung.Um den Raum möglichst ansehnlich zupräsentieren, kamen relativ viele Lehrerauf den gleichen Gedanken undbeauftragten uns Plakate herzustellen.<strong>Die</strong>s taten wir und gaben uns wirklichMühe. Unsere Neugier auf die Inspektionwurde von Tag zu Tag größer, sodass wir anfingen, mehr und mehrFragen über die Inspektoren zu stellen.So fieberten auch wir endlich auf den14. September hin.Als es endlich soweit war, dachte allerdingsniemand von uns mehr an diebevorstehenden drei Inspektionstage.Am ersten Tag redete bis zur erstenPause auch keiner darüber, so dasswir gar keine Chance hatten, daranerinnert zu werden. Als wir dann Mitschüleraus den Parallelklassen in derPause trafen und sie uns fragten, ob


wir schon jemanden bei uns im Unterrichthatten, wurden auch wir schließlichwieder daran erinnert.Als wir nach der Pause Unterricht beiunserer Klassenlehrerin hatten, redetenwir schließlich über die Inspektionund klärten erst einmal Organisatorisches.In diesem Moment ging die Tür plötzlichauf. Wir erschraken, dachten sofortan die beginnende Inspektion und fühltenuns im ersten Moment erwischt,denn die Besprechung von organisatorischenDingen lässt leicht vermuten,dass wir eigentlich nichts taten. Dochals wir merkten, dass es nur Mitschülerwaren, die von ihrem Sanitätsdienstzurückkamen, brachen wir alle in erleichtertesLachen aus. Und immerwenn einer rein kam, erschraken wir imersten Moment, was auch weitereLachanfälle auslöste. An diesem Tagkam allerdings kein Inspektor.Am <strong>Die</strong>nstag, dem zweiten Tag, fragtemich eine ungewohnt gekleidete Frau,wo Raum 10 zu finden sei. Ich wusstees nicht und empfand dieses Eingeständnisals unangenehm, da ich denkomischen Verdacht hatte, dass dieseFrau eine der Inspektoren seien könnte.Als uns mehrere Schüler aus denParallelklassen diese Frau beschrieben,wusste ich mit Sicherheit, dass eswirklich eine Inspektorin war.An diesem Tag hatten einige aus meinerKlasse Inspektorenbesuch, weil sienicht in meinem Kurs waren. Nach diesemTag hofften wir, dass es amnächsten Tag doch noch passierenwürde, dass plötzlich die Türe aufgehtund wir den anderen hinterher aucherzählen könnten, wie es bei uns gelaufenist.Mittwochmorgen, der 16. Septemberund somit der letzte Tag der Inspektionfing an.Auch an diesem Tag hofften wir immernoch, dass wir auf der Liste derInspektoren standen. Wir hatten gedacht,dass sie bei jeder Klasse vorbeischauen würden. Am Ende dieses Tageswussten wir es besser. Wir warenenttäuscht weil wir uns mit den Plakatenso viel Mühe gegeben hatten. Abervielleicht war es ja auch gut so, dennwer weiß, ob nicht doch irgendein peinlichesMissgeschick während der Inspektionpassiert wäre und die Klassedann trotz aller Bemühungen einenschlechten Eindruck auf die Inspektorengemacht hätte.Melissa Frinker, Stufe 9Bei uns war sie nicht lange......aber mindestens für zwei Minuten.Nachdem die Schulinspektorin, dieaussieht wie eine um 40 Jahre ältereLady Gaga, im Französisch-Unterrichtin die Klasse kam, setzte sie sich hin.Herr H. schrieb gerade die Überschrift"Une journée de Cecile " an, da fragtesie Herrn H.: „Sagen Sie mal, sind SieFrau R. und geben jetzt Mathematik-Unterricht?" Herr H. reagierte irritiertund antwortete, er sei nicht Frau R.und gebe hier auch keinen Mathematik-Unterricht.Daraufhin fragte sie: „Wann war dennder Mathe-Unterricht?" Unsere Klasseantwortete sofort:" Vor zwei Stunden."<strong>Die</strong> Inspektorin drehte den Bildschirmvon ihrem Laptop nach außen fragteob jemand wisse, wo sich Frau R. jetztaufhalte, und verließ den Klassenraumnach einem einstimmigen "Nein".NN, Stufe 8


Merkwürdige PhänomeneSeit die Inquisitoren die Schule heimsuchen,treten merkwürdige Phänomeneauf. Nicht nur, dass das Jungenkloin der Bioecke der bestimmt einzigesichere Ort ist, sondern es gibt auchmysteriös pünktliche Lehrer. Dadurchmussten ganze Schülergruppen neueWeckzeiten einplanen, da gemütlichregelmäßige 15 Minuten Verspätungallesamt ausfielen. <strong>Die</strong> einzige GuteNachricht ist, dass die nullte Stundevon den Inspektoren nicht besuchtwird.Schülern, die auf dem Gang erwischtwerden, wird dringend geraten, sich alsReal- oder besser verlaufene Hauptschülerauszugeben. Des weiterenkonnten wir eine Stunde live miterleben,also 20 Minuten, bei einer Inspektorin,die verblüffende Ähnlichkeit zueiner bekannten Pop-Größe aufwies.Sie hatte ein wahres Pokerface. Dauns allen untersagt wurde zu reden,schwiegen wir und wiesen unsere Lehrerinnach der Aufforderung, die netteDame zu begrüßen, schleunigst daraufhin.Gelogen war auch, dass sie sich hintenhinsetzte, sie hat sich provokativ zwischenuns gesetzt und versucht einGespräch anzufangen. Im Unterricht!Unglaublich diese Beamten… Schließlichmuss man sagen, dass wir nochnie so konzentriert waren im Unterricht.Leider haben wir keine Gruppenarbeitsphaseeingebaut, was die Schulesicher schlecht da stehen lassen wird.Es ist aber auch wirklich notwendig in20 Minuten mindestens eine Gruppenarbeitsphasezu haben.Dazu kommen überraschend auffälliggut vorbereitete Lehrer. Es scheint alshätten sie inzwischen mehr Angst vorden Pacman spielenden Inquisitorenals vor der Schweinegrippe. Dank welcherman sofort nach dem Husten aufspringenund sich die Hände waschensollte, weil man sonst stirbt.Sehr positiv wirken sich auch Sätze anverspätete Mitschüler aus wie: „Hey,Ihr kommt zu spät, das macht ihr dochsonst nie!“ Man sollte die <strong>Die</strong>ner desSommers nicht unterschätzen, sie habendie unglaubliche Gelegenheit, 20Minuten perfekten Unterricht zu erleben.Dass nach ihrem Verlassen dieKlasse samt Lehrer zusammenbrichtund den Rest der Doppelstunde versuchtdas Parfum aus dem Raum zukriegen, steht auf einem anderem Blattund ist für die Schulbewertung absolutirrelevant. Wen interessieren schonNoten, wenn wir alle wissen, dass einegut eingeübte halbe Stunde der Schuleden Kragen rettet?N.N. Stufe 12Bei uns waren sie auch!Am <strong>Die</strong>nstag, dem 15. September2009, war es dann endlich soweit. <strong>Die</strong><strong>Schulinspektion</strong> hat auch uns, den Mathe-Kurs,während einer Doppelstundemit ihrem Besuch beehrt. <strong>Die</strong> Kursleiterin,besonders adrett gekleidet, nutztedie erste Stunde dafür, uns auf dasProzedere, falls die Inspektoren kommenwürden, vorzubereiten. Sie machteuns dafür bekannt mit einer neuenGruppenarbeitsform.Anfang der zweiten Stunde betritt eineebenfalls adrett gekleidete Frau denRaum. Mit ihrem Erscheinen beginntdie sachlich gebotene Gruppenarbeit,wobei der gesamte Kurs mitwirkt. AufNachfragen der Besucherin hin, obzum Beispiel diese UnterrichtsformStandard sei, bejaht und positiviert ei-


ne Mitschülerin alles. Während dessenversucht die Kursleiterin die anderendezent zu motivieren.Nachdem die Schulinspektorin in ihremComputer die Häkchen, nach unserenBemühungen, hoffentlich, an der richtigenStelle gemacht hat, verließ sieuns, leider.Aylin Neufeld, Stufe 13Nach den Sichtweisen einiger Schüler auf die Unterrichtsbesuche folgen dieeiniger Lehrer. <strong>Die</strong>se beiden Sichten zu vergleichen, ist recht interessant. Besonders,wenn auch einmal zufällig die gleiche Stunde geschildert wird.Bei mir waren sie auch....Irgendwie kam ich mir trotz 30 JahrenUnterrichtserfahrung wieder wie in derReferendarzeit vor, dieses merkwürdigeGefühl im Magen schon beimFrühstück....Am Montag blieb ich dann ungeschoren.Schade eigentlich, die Stundenwaren gut gelaufen. <strong>Die</strong>nstag der freieTag- Teilzeit hat eben auch gute Seiten.Dann der Mittwoch- 6 Stunden- dieWahrscheinlichkeit war schon nichtgering. Zum Glück war es nur einer,der dann in die Klasse kam. Es wareine Punktlandung. Nach etwa 20 Minutenim so verpönten Plenum hatteich gerade mit den Partnerbögen zumThema Bakterien angefangen. 15 MinutenPartnerarbeit + Austausch inGruppen- was will man mehr. Dasfreundliche Lächeln des Qualitätsscoutssignalisierte mir, dass ich wohlnicht alles falsch gemacht hatte.Manche Dinge sind erst schön, wennsie vorbei sind.Ingrid WittelsbürgerSeltsame ErscheinungPlötzlich kam die InspektionIn die 5 und in Rel`ion.Stummen Blicks saß er im WinkelGanz im Inspektorendünkel.Bibel kennt sehr gut MarieUnd er staunte über sie –war nicht Kür, war bloß die Pflicht,und man nennt es Unterricht.Was er sich dabei wohl dachteUnd sich an Notizen machte?Niemand wird es je erfahren,ein recht seltsames Gebaren.Ließ uns plötzlich dann in Ruh`,ging ganz still – und: Türe zu.G. Allhoff


„Sie ist da!!!“Eigentlich schadeWie üblich war ich kurz vor dem Gongin meiner 6. Klasse und versuchte amLehrerpult mit dem Rücken zur Türdem morgendlichen Informationsbedürfnismeiner Schüler gerecht zuwerden – „Heft vergessen“, „Entschuldigungabzeichnen“, „Mir-ist-schlecht-Trost spenden“ – mit anderen Wortenes ging laut zu, als alle lauten Gespräche,alles Hin und Her meiner Kleinenschlagartig abbrach, jeder sich still aufseinen Platz setzte, ich überrascht aufschauteund der Schüler, der mir amnächsten saß mir zuhauchte: „Sie istda!!!“ Gemeint war eine der Schulinspektorinnen,die unhörbar hereingekommenwar, einen Platz hinten imKlassenraum einnahm und ihren Laptopbediente. An diesem Morgen benötigteich nicht einmal mehr unser Ruhezeichen,bevor ich der Klasse einenguten Morgen wünschte.Als die Dame nach 20 Minuten ebensoleise, wie sie gekommen war, denRaum wieder verließ, ging der Ruhe-Ruck vom Anfang in entgegengesetzterRichtung vonstatten. Es wardas hörbare Aufatmen: Wir hatten dieBegegnung überstanden.Ulrich GroteMontag, 14. September 2009, 11.15Uhr. Ich habe sie gerade gesehen: <strong>Die</strong>nette Dame von der <strong>Schulinspektion</strong>steht direkt vor dem Klassenraum, indem ich jetzt Französisch unterrichtensoll. Jetzt ist es soweit. Nein, dochnicht. Sie geht zu der Lateingruppe nebenan.Aber das heißt doch wohl, dasssie nach 20 Minuten zu uns kommt, o-der? Das liegt doch nahe, da die Inspektorennach circa 20 Minuten dieGruppe wechseln. Also, dann mal los.Es ist ja auch alles vorbereitet: Briefumschlägemit Dialogschnipseln für einesinnvolle Partnerarbeit, Folien zur Kontrolleetc. Eigentlich alles wie immer...Oder doch nicht? 11.40 Uhr... Nichts.11.45 Uhr: Jetzt müsste sie sich aberlangsam beeilen. Außerdem ist diePartnerarbeit jetzt so gut wie beendet.11.50 Uhr: Das gibt's doch gar nicht!12.00 Uhr: So, das war's jetzt. <strong>Die</strong>Schüler haben einen schönen Dialogerstellt, ihn vorgespielt, noch einen eigenenselbst geschrieben und keinerhat es gesehen. Eigentlich schade.Trotzdem bin ich irgendwie erleichtert.Zum Glück ist morgen mein unterrichtsfreierTag.Heike Jülicher-BökerDanke für diese Antwort!In einer Doppelstunde meines BiologieLeistungskurses der Jahrgangsstufe12 betrat endlich eine Dame des Inspektorenteamsden Raum. <strong>Die</strong> Schülerbefanden sich mitten in einer Gruppenarbeitsphase.Ihre Aufgabe war eseinen recht komplexen biologischenVorgang in Form einer Bildabfolge sodarzustellen, dass man diesen ohneweitere Erklärungen verstehen kann.<strong>Die</strong> Schüler diskutierten heiß, wie manwas darstellen könnte, welche Schrittein jedem Fall dargestellt werden müssten,welche Symbolik man wählen sollteetc. MICH haben diese engagiertenDiskussionen sehr gefreut, ABER sie


passten nicht in das Raster. Denn lautdiesem muss jedes Mitglied einerGruppe eine eigene Aufgabe haben -ganz gleich ob es Sinn macht, ganzgleich ob es fachdidaktisch vertretbarist, oder nicht. Schade.Im selben Leistungskurs fragte die Inspektorineine Schülerin, ob ich denndie Ordner, die die Schüler mit Unterrichtsmitschriften,Arbeitsblättern etcfüllen, kontrollieren würde. HieraufWar wohl nichtsantwortete besagte Schülerin, dass sieschließlich in der Oberstufe wären und,dass, wenn es dann jemand noch nichtschaffen würde, seine Unterlagen inOrdnung zu halten, er es wohl selberSchuld wäre. Das könne nicht mehrAufgabe der Lehrer sein.Danke für diese Antwort!Eva LinnartzEndlich war der Schulinspektor in der2. Hälfte einer eher schwach als starkenDoppelstunde da! Entspannt macheich mich auf den Weg zu meiner"lieben" 8, da kann mir ja jetzt nichtsmehr passieren. Aber was wäre, wennjetzt doch wieder jemand da stünde?Aber zweimal kommen sie ja nicht...Kaum zu Ende gedacht, kaum mit 2Minuten Verspätung (der normaleSchulalltag hat mich wieder) im 3.Stock angekommen, beäugt michschon etwas argwöhnisch eine piekfeineDame. "Bonjour, madame" - undschon sitzt sie hinten. Kurz darauf:"Entschuldigung - sind Sie vielleichtgar nicht Herr Rafflenbeul?" Nicht wirklich."<strong>Die</strong> war in der letzten Stundehier." tönt es aus der Klasse."Dann stimmt in meinem Plan wohlwas nicht." Und tschüss. Schade, gerademit der 8 hätte ich so schön schülerzentrierteGruppenarbeit mit Vollbeschäftigungund kommunikative Face àFace-Übungen machen wollen!Klaus-Peter HaasNach dem Interview mit den Schulinspektoren, Oscar Cuypers, vorn MatthiasHalfmann, Sophia Winz, Brit Arnold (Foto: cwh)


„Denn wenn man etwas auf einem falschen Wege sucht; so hat man eben deshalb den rechtenverlassen und wird auf jenem am Ende nie etwas Anderes erreichen, als späte Enttäuschung“Arthur Schopenhauerhabe (wieder)…Bei mir waren sie nicht… Aber dennochhat die Inspektion Wirkung gezeigt:Ich habe im Vorfeld über didaktischeEntscheidungen (wieder) sorgfältignachgedacht, habe mich (wieder)bewusst für oder gegen die eine oderandere Unterrichtsform entschieden,habe liebgewonnene Routinen hinterfragt,habe alte Arbeitsblätter (endlichwieder) mit kritischem Blick betrachtet,habe mir meine didaktischen Grundprinzipien(wieder) in Erinnerung gerufen(Warum machst du das SO undnicht anders?), habe mir meine Lerngruppe(mal wieder) genau angeschaut,habe, habe, habe ... Aber beimir waren sie ja leider nicht… das hatmich etwas enttäuscht.Wolfgang Steveker

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