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BDKJ/BJA ROTTENBURG-STUTTGART

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FOKUS Q 10/09<br />

Q 10/09<br />

FOKUS<br />

Fokus S. 1<br />

Mitten im Leben<br />

Halt mal S. 10<br />

Zum ganzen Leben gehört<br />

der Tod dazu<br />

Berichte<br />

...des <strong>BDKJ</strong>/<strong>BJA</strong> S. 12<br />

FSJ mit neuer Höchstmarke S. 12<br />

FSJ-Kickstart: Fazit aus einem Jahr S. 13<br />

Sternsingeraktion 2010 S. 13<br />

Initiative Kinderarmut:<br />

Projekte der KjG und CAJ S. 14<br />

Reihe II. Vatikanisches Konzil:<br />

John fragt Joe S. 16<br />

Adventskalender 2009:<br />

Mensch – Du bist göttlich S. 17<br />

Trotz Krise: 14 Stellen neu besetzt S. 18<br />

Switch: Kreatiefe Übungen<br />

für Ministranten S. 20<br />

KOMET2: Projekt „Herz und Verstand“ S. 20<br />

Jugendarbeit & Schule S. 21<br />

Jugendbegleiter bald Teil der<br />

katholischen Jugendverbandsarbeit<br />

/ Fachstelle mit neuem Auftritt S. 21<br />

... der Mitgliedsverbände S. 22<br />

KJG: E-Mail-Aktion im Advent /<br />

Eine-Welt-Arbeit S. 22<br />

KSJ: V.I.P.-Day / Oberstufentreffen S. 23<br />

Nachdenken S. 27<br />

Termine S. 28<br />

Forum S. 33<br />

Buchtipp S. 38<br />

Leute S. 39<br />

Impressum S. 40<br />

Leserin, lieber Leser,<br />

kommen Ihnen bei den Worten Tod und<br />

Trauer auch Bilder vom letzten Friedhofsbesuch<br />

an Allerheiligen, die Gesichter<br />

alter und kranker Menschen oder die Geschehnisse<br />

zum Amoklauf in Winnenden<br />

in den Sinn? Dann geht es Ihnen wie so<br />

vielen anderen auch. Denn mit diesen<br />

Bildern wird der Tod bedrückend konkret<br />

und nah und die Trauer am eigenen Leib<br />

spürbar. Vor meinem inneren Auge ziehen<br />

jedoch auch Fotos von gerodeten Waldflächen<br />

in Brasilien, verendeten Walen an<br />

der Küste Neuseelands oder einfach die<br />

zu Tausenden totgefahrenen Igel, Käfer<br />

und Schnecken auf deutschen Straßen und<br />

Radwegen vorbei. Auch die Rote Liste der<br />

16.000 vom Aussterben bedrohter Pflanzen-<br />

und Tierarten der Weltnaturschutzunion<br />

ist ein Sinnbild für den Tod, dem täglich<br />

bis zu 150, größtenteils unerforschte<br />

Pflanzen- und Tierarten zum Opfer fallen.<br />

Was ist das für eine Art Trauer angesichts<br />

dieser Zahlen und Szenarien? Eine, die in<br />

Ohnmacht und Hilflosigkeit mündet oder<br />

doch eher in eine Art „heiliger Zorn“, der<br />

dazu antreibt, aktiv gegen die Ursachen<br />

und Missstände vorzugehen. Ob so oder<br />

so: Allem voran steht jedoch das Bewusst<br />

werden, dass der Tod immer und überall<br />

zugegen ist – eben mitten im Leben.<br />

Elke Dischinger<br />

Fachstelle Öffentlichkeitsarbeit <strong>BDKJ</strong>/<strong>BJA</strong><br />

Die Frage nach dem Leben nach<br />

dem Tod<br />

Im Johannesevangelium ist der Satz zu finden:<br />

„Ich bin gekommen, damit sie Leben<br />

haben, und es in Fülle haben“. Generationen<br />

von ChristInnen, die von der Botschaft<br />

des Johannesevangeliums geprägt<br />

sind, haben den Reiz dieses Zuspruchs<br />

gespürt. Wir denken nicht nur an das Geschenk<br />

des Lebens, wenn ein Kind geboren<br />

wird, sondern zu Recht auch an die<br />

Entfaltung, Verwirklichung und Vollendung<br />

dieses Lebens. Der johanneische Jesus hat<br />

selbst den Verbindungsbogen zwischen<br />

Diesseits und Jenseits gespannt: „Er, der<br />

bei uns war, ist fortgegangen, um einen<br />

Platz für uns vorzubereiten. Er bietet uns<br />

die Hoffnung an, nach dem Tod bei ihm<br />

zu sein. Er wird uns zu sich holen“. Das<br />

Leben hier auf der Erde und das Leben<br />

nach dem Tod stehen nicht in Konkurrenz;<br />

wohl aber wird das Diesseits als Weg,<br />

als Übergang dargestellt. Jesus ist vorangegangen.<br />

Er macht die Vorbereitungen.<br />

Seine Leute kommen nach. Das irdische<br />

Leben muss nicht schlecht geredet oder<br />

als unbedeutend abqualifiziert werden.<br />

Gleichwohl hat das jenseitige Leben so<br />

etwas wie einen `Bonus‘. Dieser Bonus des<br />

jenseitigen Lebens wird im Johannesevangelium<br />

in den Kategorien einer noch innigeren<br />

Beziehung ausgedrückt: wir werden<br />

mit Jesus zusammen sein - und mit ihm<br />

beim Vater.<br />

Wie ist es zu diesem Glauben<br />

gekommen?<br />

Die Hoffnung Israels in Bezug auf ein Leben<br />

nach dem Tod ist erst im Laufe von<br />

Jahrhunderten entstanden und hat sich<br />

mehrfach weiter entwickelt. Anfangs war<br />

die Hoffung Israels stark diesseitsorientiert.<br />

Man erhoffte ein gesundes, vollendetes Le-<br />

1<br />

ben für sich und seine Familie. Nach dem<br />

Tod, so hoffte man, würden sich die Kinder<br />

an einen erinnern. Was mit den verstorbenen<br />

Individuen als solchen geschehen<br />

würde, wurde weniger klar ausgedrückt.<br />

Es wird von einem geheimnisvollen `Schattenreich´<br />

(Scheol) gesprochen, in dem die<br />

Toten weilen (Ps 88, 11). Aber Israel blieb<br />

nicht bei dieser Theologie stehen. Man<br />

fragte sich, ob Gott nicht stärker sei als<br />

der Tod, ob die Beziehung zwischen Gott<br />

und Mensch nicht den Tod überdauere.<br />

Damit war eine wichtige Einsicht erreicht,<br />

die seither in der Theologie des Jenseits<br />

immer wiederkehrt: der Himmel kann nicht<br />

‚weniger‘ sein, als all das im jetzigen Leben,<br />

was wirklich wertzuschätzen ist. Zusätzlich<br />

zur Einsicht, dass die Liebe Gottes<br />

stärker sein muss als der Tod, kam in Israel<br />

die Frage auf, ob es gerecht sei, dass auch<br />

jene Menschen, die für ihren Glauben gestorben<br />

sind, nach dem Tod ohne Beziehung<br />

zu Gott sein seien. Hier entwickelte<br />

sich die Überzeugung, dass Gott die Seinen<br />

zu sich holt. Damit wird die Idee, dass<br />

es nach dem Tod weiter geht, bejaht.<br />

Weitere Impulse erhielt die Theologie Israels<br />

aus der griechisch geprägten Kultur, dem<br />

Hellenismus. Hier gab es philosophische<br />

Theorien von einem geistigen Prinzip,<br />

das stark mit der menschlichen Vernunftfähigkeit<br />

in Verbindung gebracht wurde<br />

und von dem angenommen wurde, dass<br />

es den Tod<br />

überdauere.<br />

Dieses geistige<br />

Prinzip,<br />

die ‚Seele‘<br />

genannt, gilt<br />

innerhalb der<br />

griechischen<br />

Philosophie<br />

als unsterblich.<br />

© Grabkreuz_sw_Maria-Lanznaster / PIXELIO

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