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Rückkehr der Lachse in Wiese, Birs und Ergolz - BAFU - admin.ch

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Mitteilungen zur Fis<strong>ch</strong>erei Nr. 79Kann <strong>der</strong> La<strong>ch</strong>s <strong>in</strong> die S<strong>ch</strong>weiz zurückkehren?<strong>Wiese</strong>Der Charakter <strong>der</strong> unteren <strong>Wiese</strong> ist <strong>der</strong>zeit no<strong>ch</strong> von Strecken mit e<strong>in</strong>er di<strong>ch</strong>ten <strong>und</strong> regelmässigenAbfolge von Sohls<strong>ch</strong>wellen gekennzei<strong>ch</strong>net. Entspre<strong>ch</strong>end ger<strong>in</strong>g ist die für grosseKieslai<strong>ch</strong>er wi<strong>ch</strong>tige Ges<strong>ch</strong>iebedynamik. Au<strong>ch</strong> morphologis<strong>ch</strong> ist die <strong>Wiese</strong> no<strong>ch</strong> weit vone<strong>in</strong>em Zustand entfernt, <strong>der</strong> für die Reproduktionsansprü<strong>ch</strong>e des <strong>La<strong>ch</strong>se</strong>s ausrei<strong>ch</strong>end wäre.Die Beurteilung als La<strong>ch</strong>sgewässer ist daher vorerst eher pessimistis<strong>ch</strong> ausgefallen. Dimensionen<strong>und</strong> Topographie <strong>der</strong> <strong>Wiese</strong> sowie ihre Vergangenheit als bedeuten<strong>der</strong> La<strong>ch</strong>sfluss lassendenno<strong>ch</strong> auf e<strong>in</strong> grosses Potenzial s<strong>ch</strong>liessen. Werden künftige Aufwertungsmassnahmenprioritär auf die Bedürfnisse grosser Wan<strong>der</strong>fis<strong>ch</strong>arten abgestimmt, wie es bereits an <strong>der</strong> <strong>Birs</strong>erfolgt ist, so kann e<strong>in</strong>e Wie<strong>der</strong>ansiedlung des <strong>La<strong>ch</strong>se</strong>s <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Wiese</strong> langfristig gel<strong>in</strong>gen.<strong>Birs</strong>Die Re<strong>ch</strong>enbeispiele für die <strong>Birs</strong> belegen, dass <strong>in</strong> diesem Fluss s<strong>ch</strong>on heute e<strong>in</strong> Lebensraumangebotfür die Wie<strong>der</strong>ansiedlung von <strong>La<strong>ch</strong>se</strong>n besteht. Der Projektperimeter <strong>der</strong> <strong>Birs</strong> von <strong>der</strong>Mündung bis zum Grell<strong>in</strong>ger Wehr rei<strong>ch</strong>t aus, um letztli<strong>ch</strong> genügend La<strong>ch</strong>s-Habitate für dieEtablierung e<strong>in</strong>er si<strong>ch</strong> selbst erhaltenden Population zu s<strong>ch</strong>affen. Mögli<strong>ch</strong>erweise würdensogar s<strong>ch</strong>on die heute zur Verfügung stehenden Flä<strong>ch</strong>en hierfür ausrei<strong>ch</strong>en.Seit <strong>der</strong> letzten Untersu<strong>ch</strong>ung 1994 wurde die <strong>Birs</strong> <strong>in</strong> ihrem gesamten Unterlauf fis<strong>ch</strong>gängiggema<strong>ch</strong>t <strong>und</strong> zeigt hier au<strong>ch</strong> e<strong>in</strong>e gute Ges<strong>ch</strong>iebedynamik. Aber no<strong>ch</strong> immer bestehen zweikünstli<strong>ch</strong>e H<strong>in</strong><strong>der</strong>nisse, die ni<strong>ch</strong>t une<strong>in</strong>ges<strong>ch</strong>ränkt fis<strong>ch</strong>gängig s<strong>in</strong>d: das Wehr beim Kraftwerk“Neuewelt” <strong>und</strong> das Wehr beim Kraftwerk Dorna<strong>ch</strong>brugg. Beide verfügen zwar über konventionelleFis<strong>ch</strong>aufstiegshilfen, diese s<strong>in</strong>d jedo<strong>ch</strong> bei bestimmten Wasserständen <strong>und</strong> wegenunzurei<strong>ch</strong>en<strong>der</strong> Lockströmungen bzw. Ausstiegen ni<strong>ch</strong>t voll funktionsfähig.<strong>Ergolz</strong>Theoretis<strong>ch</strong> ist au<strong>ch</strong> die <strong>Ergolz</strong> <strong>in</strong> e<strong>in</strong>igen Abs<strong>ch</strong>nitten hervorragend als La<strong>ch</strong>sgewässer geeignet.Die meisten dieser Berei<strong>ch</strong>e liegen jedo<strong>ch</strong> oberhalb <strong>der</strong> natürli<strong>ch</strong>en Aufstiegsh<strong>in</strong><strong>der</strong>nisseHülftenfall <strong>und</strong> Kesselfall. Au<strong>ch</strong> fällt <strong>der</strong> von <strong>der</strong> Kraftwerkstufe Augst-Wyhlen bed<strong>in</strong>gte Rückstauberei<strong>ch</strong>vor <strong>der</strong> Mündung als La<strong>ch</strong>shabitat aus.Die Gesamtbeurteilung <strong>und</strong> die Bere<strong>ch</strong>nung <strong>der</strong> mögli<strong>ch</strong>en Rückehrerzahlen fällt für die <strong>Ergolz</strong>somit pessimistis<strong>ch</strong> aus. Für e<strong>in</strong>e eigenständige La<strong>ch</strong>spopulation unterhalb <strong>der</strong> Wasserfällefehlen die dafür benötigten Flä<strong>ch</strong>en, au<strong>ch</strong> wenn <strong>der</strong> gesamte Berei<strong>ch</strong> weiter strukturelloptimiert wird.4.2 Wie gross s<strong>in</strong>d die Chancen für La<strong>ch</strong>spopulationen <strong>in</strong> <strong>der</strong> S<strong>ch</strong>weiz?In den vergangenen 10 Jahren wurde <strong>in</strong> den S<strong>ch</strong>weizer Rhe<strong>in</strong>zuflüssen im Raum Basel - vorallem <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Birs</strong> - viel dafür getan, dass si<strong>ch</strong> <strong>der</strong> Atlantis<strong>ch</strong>e La<strong>ch</strong>s na<strong>ch</strong> jahrzehntelangerUnterbre<strong>ch</strong>ung wie<strong>der</strong> ansiedeln <strong>und</strong> reproduzieren kann. Als Gr<strong>und</strong>voraussetzung mussjedo<strong>ch</strong> die une<strong>in</strong>ges<strong>ch</strong>ränkte Dur<strong>ch</strong>gängigkeit des Oberrhe<strong>in</strong>s (Vollrhe<strong>in</strong> <strong>und</strong> Restrhe<strong>in</strong>)für den Auf- <strong>und</strong> Wie<strong>der</strong>abstieg grosser Wan<strong>der</strong>fis<strong>ch</strong>e ermögli<strong>ch</strong>t werden. Dies ist - nebene<strong>in</strong>er generellen Aufwertung <strong>der</strong> Gewässerlebensräume am Rhe<strong>in</strong>, <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Zuflüssen <strong>und</strong>se<strong>in</strong>en Auen - e<strong>in</strong> Massnahmens<strong>ch</strong>werpunkt des <strong>in</strong>ternationalen Programms “La<strong>ch</strong>s 2020”.37

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