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Hochwasserschutz am Kelchbach - Gemeinde Naters

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INFOAugust 2005<strong>Gemeinde</strong> <strong>Naters</strong><strong>Hochwasserschutz</strong> <strong>am</strong> <strong>Kelchbach</strong>www.naters.chGeschieberückhaltebecken FrohmattaDas Geschieberückhaltebecken in der Frohmatta ist inzwischenfertig erstellt worden. Die Anlage bildet einzentrales Element des <strong>Hochwasserschutz</strong>konzeptes<strong>Kelchbach</strong>. Bei einem Hochwasser wird das mitgeführteGeschiebe im Becken abgelagert und begünstigt soden weiteren Abfluss durch das Dorf. Die Ges<strong>am</strong>tkos-Geschieberückhaltebeckenten belaufen sich auf rund 8 Millionen Franken. Kantonund Bund beteiligen sich an den Kosten diesesWerkes bis zu 95 Prozent.Einladung InformationsveranstaltungDie öffentliche Planauflage betreffend den <strong>Hochwasserschutz</strong> <strong>am</strong> <strong>Kelchbach</strong>,vom Schloss bis zum Rotten, findet vom 12. August bis 13. September2005 statt. Diesbezüglich wird auf die <strong>am</strong>tliche Publikationverwiesen.Der <strong>Gemeinde</strong>rat lädt die Bevölkerung und die interessierten Kreise zueinem Informationsabend ein, und zwar auf Donnerstag, 18. August,um 19.00 Uhr, in der Turnhalle Turmmatta.Während der Planauflage stehen die zuständigen Bauingenieure der Bevölkerungwährend zweier Abenden für zusätzliche Auskünfte zur Verfügung,nämlich <strong>am</strong> Donnerstag, 25. August und <strong>am</strong> Donnerstag,1. September 2005, jeweils von 16.00 Uhr bis 19.00 Uhr, imSitzungsraum unter dem Polizeigebäude beim Junkerhof.Liebe Mitbürgerinnen,liebe MitbürgerMit der Fertigstellung des Geschiebeückhaltebeckensin derFrohmatta konnte die ersteBauetappe des <strong>Hochwasserschutz</strong>esfür <strong>Naters</strong> Grund abgeschlossenwerden. In engerZus<strong>am</strong>menarbeit mit Bund undKanton konnte die <strong>Gemeinde</strong> die Planung für dasAuflageverfahren des Gerinneausbaus (Schloss bisRotten) erarbeiten, so dass nun die öffentliche Planauflagedurchgeführt werden kann. Die Kostenschätzungfür diese zweite Etappe beläuft sich aufrund 20 Millionen Franken. Bund und Kanton werdensich an den Kosten bis zu 95 Prozent beteiligen.Durch die Schaffung einer Fussgängerzone auf derlinken Seite des <strong>Kelchbach</strong>s vom Zentrum <strong>Kelchbach</strong>bis zum Rotten, die Teilsanierung der Strassenauf der rechtsufrigen Seite, sowie die Sanierung derFurkastrasse vom Kreisel Lötschberg bis zum <strong>Kelchbach</strong>,die Sanierung der Belalp- und Blattenstrasseund des Marktplatzes wird die <strong>Gemeinde</strong> <strong>Naters</strong> instädtebaulicher Hinsicht wesentliche Verbesserungenerfahren. Sollte in absehbarer Zeit der Ausgangdes Bahnhofes Brig Richtung <strong>Naters</strong> verbreitert undmit einem Fussgängersteg mit dem <strong>Kelchbach</strong>verbunden werden, so wird auch dieses Werk eineQualitätssteigerung für die Mitbürgerinnen undMitbürger im Siedlungsschwerpunkt der <strong>Gemeinde</strong>bringen.Kritische Geister mögen mit dem Gedanken spielen,die Natur walten zu lassen, ohne sie einzudämmen,um so die frei gewordenen finanziellen Mittel fürandere Investitionen einzusetzen. Dies ist eine kurzsichtigeBetrachtungsweise. Leib und Gut sind überalles schützenswert. Ein allfälliges Schadenpotentialim Siedlungsschwerpunkt der <strong>Gemeinde</strong>, links undrechts des <strong>Kelchbach</strong>s, wird auf gegen 150 MillionenFranken geschätzt. Ich ersuche um wohlwollendeAufnahme des Projektes.Manfred Holzer, <strong>Gemeinde</strong>präsidentINFO <strong>Gemeinde</strong> <strong>Naters</strong> <strong>Hochwasserschutz</strong> August 051


Gerinneausbau <strong>Kelchbach</strong>Das bestehende Gerinne des <strong>Kelchbach</strong>s im AbschnittKlosi bis Rotten weist eine Abflusskapazitätvon etwa 40 bis 50 m 3 /s auf. Bei einem Extremhochwasserfallen bis zu 105 m 3 /s an. Die dabei zu erwartendenSchäden belaufen sich auf 125 bis 150 MillionenFranken. D<strong>am</strong>it ein Hochwasser sicher durch den<strong>Kelchbach</strong> abgeleitet werden kann, müssen, nebstdem Geschieberückhaltebecken in der Frohmatta,folgende Schutzmassnahmen entlang des Gerinnesangeordnet werden.AbschnittKlosi–MarktplatzZwischen dem Klosi und der Hegdornbrückewerden die Ufermauern lokal ausgebessertund erhöht sowie gegen Unterkolkung geschützt.Zwischen der Hegdornbrücke undder Marktplatzbrücke, welche den eigentlichenEngpass beim <strong>Kelchbach</strong> darstellt, wirddas Gerinne abgesenkt, mit regelmässig angeordnetenRiegeln gesichert und die Ufermauernunterfangen.AbschnittFurkastrasse–RottenIn diesem Abschnitt wird der <strong>Kelchbach</strong> linksseitigaufgeweitet. Der Uferweg wird neugebaut. Die Verbreiterung erfordert auch denNeubau der Brücke beim Rottend<strong>am</strong>mweg.AbschnittMarktplatz–FurkastrasseVon der Marktplatzbrücke bis und mit derFurkastrassenbrücke wird das Gerinne abgetieftund verbreitert. Dabei ist ein Neubauder Brücken beim Marktplatz, dem Zentrum<strong>Kelchbach</strong> und der Furkastrasse notwendig.Die Brücke der MGBahn wird bis zur Realisierungder Ostausfahrt durch ein Provisoriumersetzt. Um die bisherigen Verkehrsverbindungenzu gewährleisten, erfolgt dieVerbreiterung des Gerinnes mit beidseitigenKonsolen.2August 05INFO <strong>Gemeinde</strong> <strong>Naters</strong> <strong>Hochwasserschutz</strong>


RaumplanungDer Gerinneausbau bietet die Chance, auch raumplanerischeund städtebauliche Ziele zu definierenund umzusetzen. Das Ausbauvorhaben bringt wesentlicheVerbesserungen gegenüber der heutigenSituation.Der Strassen- und Fussgängerverkehr wird im Abschnittzwischen Marktplatz und Furkastrasse räumlichdurch den Verlauf des Baches getrennt. DerBewegungsablauf wird so optimal geregelt und dieSituation wird übersichtlicher. Die geplante verkehrsfreieZone östlich des <strong>Kelchbach</strong>s erhöht die Sicherheitfür Fussgänger und Velofahrer. Hier entstehtdurch eine ansprechende Gestaltung ein AufenthaltsundErlebnisraum mit Zentrumsfunktion. Der öffentlicheRaum erfährt so eine wesentliche Qualitätssteigerung.Der neu definierte Abschnitt wird zu einemeinheitlichen und wichtigen Orientierungs- und Verbindungselementzwischen dem alten Dorfkern undden Wohnquartieren auf der Südseite der Furkastrasse.Aber auch die Geschäftszentren Furkastrasseund <strong>Kelchbach</strong> werden so miteinander verknüpft. Im<strong>Kelchbach</strong>abschnitt zwischen der Furkastrasse undder Einmündung in den Rotten entsteht durch dieAusweitung des Bachgerinnes ein naturnaher Rauminmitten der Wohnquartiere. Die Wegführung derPassanten direkt über dem Bach bietet einen intensivenBezug zum Gewässer.UmweltDie heute bestehenden Defizite des Gewässers könnenaufgrund der beschränkten Platzverhältnisse und densicherheitstechnischen Rahmenbedingungen nur wenigverbessert werden. Positiv zu erwähnen sind die Wiederherstellungder Fischaufwanderungen auf dem ganzenAbschnitt sowie die Gerinneaufweitungen mit natürlicherSohlenstruktur im Unterlauf. Belastungen sind währendder Bauphase zu erwarten. Das bestehende Bachbettwird zerstört und die Nährtierfauna vernichtet. DieLuftbelastung mit Feinstaub (PM10) ist kritisch. Die Lärmbelastungwährend der Abbruchphase ist gross. DieseBelastungen werden durch die Umsetzung der projektintegriertenVorkehrungen auf ein akzeptables Mass reduziert.Die Nährtierpopulationen für Fische in der Bachsohlewerden natürlicherweise vom Oberlauf und teilweisevom Rotten regeneriert.Das gewählte Konzept fügt sich in die Ges<strong>am</strong>tplanungfür die Neugestaltung der <strong>Gemeinde</strong>erschliessungein. Der Gerinneausbau <strong>am</strong> <strong>Kelchbach</strong> im Siedlungsgebietbirgt in Bezug auf die Nachhaltigkeit derRaumplanung keine Nachteile für zukünftige Entwicklungsmöglichkeitender <strong>Gemeinde</strong>.VerkehrIm Abschnitt zwischen dem Marktplatz und der Furkastrassewird heute der Verkehr beidseits des <strong>Kelchbach</strong>seinspurig geführt. Nach der Realisierung der<strong>Hochwasserschutz</strong>massnahmen wird linksseitig eineFussgänger- und Radfahrerzone entstehen. Motorfahrzeugewerden im Gegenverkehr auf der rechtenUferseite geführt. Die Zufahrt für Anwohner und Zubringerauf der Ostseite bleibt gewährleistet. D<strong>am</strong>itwird ein Verkehrskonzept realisiert, welches seineFortführung entlang des <strong>Kelchbach</strong>s auch im unterstenAbschnitt bis zum Rotten findet. Die visionäreFussgängerverbindung über den Rotten RichtungBahnhof Brig führt so auf attraktive Weise die Zentrenvon <strong>Naters</strong> und Brig-Glis zus<strong>am</strong>men.INFO <strong>Gemeinde</strong> <strong>Naters</strong> <strong>Hochwasserschutz</strong> August 05 3


GefahrensituationIn der untenstehenden Darstellung ist ersichtlich wiesich die aktuelle Gefahrensituation ohne Massnahmenfür ein Hochwasser im <strong>Kelchbach</strong> präsentiert.Der Bereich entlang des Gerinnes sowie der Marktplatzfallen gemäss der normierten Gefahrendarstellungin den «roten» Verbotsbereich. Der überwiegendeTeil östlich sowie der angrenzende westlicheKosten und TermineDie Kosten für die Bauarbeiten zur Erstellung der <strong>Hochwasserschutz</strong>massnahmenbelaufen sich auf zirka16 MillionenFranken. Zus<strong>am</strong>men mit den weiteren Kosten fürProjektierung und Bauleitung, Ausstattung mit Beleuchtungund Signalisation sowie dem erforderlichen Landerwerbund Mehrwertsteuer ergeben sich Ges<strong>am</strong>tkostenvon zirka 20 Millionen Franken. An den Kosten beteiligensich der Bund mit 65 Prozent und der Kanton mit zirka 30Prozent. Vorgesehen ist, dass die Bewilligungsverfahrenund die Detailplanung bis Ende 2006 abgeschlossen sind.Die Bauzeit erstreckt sich dann von 2007 bis 2010.Teil im Abschnitt Furkastrasse bis Rotten liegt im«blauen» Gebotsbereich. Im «roten» Bereich darfnicht gebaut werden, im «blauen» nur mit Auflagenund erheblichen Einschränkungen. Nach der Realisierungder <strong>Hochwasserschutz</strong>massnahmen fällt lediglichder westliche Bereich in die «gelb-weisse»Hinweiszone ohne jegliche bauliche Beschränkung.Restrisiko und NotfallplanungEine hundertprozentige Sicherheit lässt sich auch mitden vorgeschlagenen <strong>Hochwasserschutz</strong>massnahmennicht erreichen. Das Restrisiko muss berücksichtigtund nach Möglichkeiten der Beherrschbarkeitüberprüft werden.Im Abschnitt Klosi bis Marktplatz kann durch geeignetelokale Strassenanpassungen das Überströmendes alten Dorfkerns verhindert werden. Diese Arbeitenkönnen mittelfristig, während der Realisierungandersgearteter Bauarbeiten, in besagtem Abschnitterfolgen.Im Abschnitt Marktplatz bis Rotten soll auch im Überlastfallein linksseitiges Ausufern verhindert werden.Der natürlichen Geländetopologie folgend, wird dasÜberlaufwasser in die westlichen Geländek<strong>am</strong>merngeleitet. In diesen können durch kurze, tiefergelegteStrassenabschnitte Abflussmöglichkeiten geschaffenwerden. Die Fliesswege sollen durch entsprechendeAusgestaltung der Strassenränder und Längsgefälleentlang der Strassen laufen. Aus der untersten Geländek<strong>am</strong>merist eine Entlastungsanlage in den Rottenvorzusehen.Durch den geplanten <strong>Hochwasserschutz</strong> und einegeeignete Notfallplanung kann das Restrisiko wesentlicheingeschränkt werden. Es muss jedoch indiesem Zus<strong>am</strong>menhang erwähnt werden, dass dasRisiko einer Überschwemmung von <strong>Naters</strong> durch den<strong>Kelchbach</strong> nach der Realisierung der Schutzmassnahmenweit seltener ist als eine Überschwemmungdurch ein Hochwasser des Rottens. Die Beurteilungdes Restrisikos und die Planung allfälliger weitererMassnahmen sind deshalb nur im Zus<strong>am</strong>mengehenmit dem Projekt der 3. Rhonekorrektion sinnvoll.ImpressumINFO erscheint6 bis 8 Mal pro Jahr.29. Jahrgang, August 2005Auflage 4‘300 ExemplareINFO wird gratis an alleNatischer Haushalte verteilt.Herausgeberin<strong>Gemeinde</strong> <strong>Naters</strong>Junkerhof3940 <strong>Naters</strong>RedaktionBruno Escher<strong>Gemeinde</strong>schreiber-Stv.bruno.escher@naters.chWalter Clausendipl. Bauingenieur ETH/SIAVWI Ingenieure AG, <strong>Naters</strong>walter.clausen@vwi.chDr. Andreas Zurwerra, PRONATGuido Sprung, dipl. Architekt ETH/SIAGestaltungwerbstatt, Sara MeierHofjistrasse 1, 3900 BrigTel. 027 924 45 55Fax 027 924 62 05meier@werbstatt.netwww.werbstatt.netINFO Kontakt<strong>Gemeinde</strong> <strong>Naters</strong>Kirchstrasse 33904 <strong>Naters</strong>Tel. 027 922 75 75Fax 027 922 75 65www.naters.ch4August 05INFO <strong>Gemeinde</strong> <strong>Naters</strong> <strong>Hochwasserschutz</strong>

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