Ingrid Rinesch Matr.Nr.: 99113833. Ziele der Werbung:Allgemeine (nicht marktspezifische) Ziele <strong>und</strong> Funktionen der Werbung sind:a) Information über ein Produktb) Motivation, d.h. potentielle Käufer sollen dazu motiviert werden sich näher miteinem Produkt auseinandersetzen <strong>und</strong>/ oder dieses zu erwerbenc) Sozialisation: einer bestimmten Zielgruppe sollen durch den Inhalt derWerbung Werte vermittelt werden (z.B. keine Macht den Drogen in Anti-Drogen- Kampagnen)d) Verstärkung: Ein K<strong>und</strong>e, der motiviert ist, ein Produkt zu erwerben soll inseiner Entscheidung verstärkt werden. In diesen Bereich gehört auch diesogenannte „Nachkaufwerbung“, welche Zweifel an der Kaufentscheidungbeseitigen soll.e) Unterhaltung ist zwar nicht ein primäres Ziel der Werbung, sie soll jedoch zurVerhinderung des Vermeidungsverhaltens im Bezug auf Werbung beitragen(z.B. Umschalten während der Werbung auf ein anderes Programm verhindernhelfen) (aus dem Internet, 12. 07. 01, www.psy.uni-muenster.de).Mayer unterscheidet zwischen ökonomischen <strong>und</strong> psychologischen Zielen derWerbung:Zu den ökonomischen Zielen gehören der Werbeertrag, der Werbegewinn sowie derMarktanteil eines Unternehmens innerhalb der jeweiligen Güter- oderDienstleistungsart.Psychologische Ziele sind beispielsweise die Erhöhung des Bekanntheitsgrades einerMarke oder eines Produktnamens, die Differenzierung des Wissens über Eigenschaften<strong>und</strong> Vorteile einer Marke, die positive Entwicklung der Produkteinstellung bzw. desImages einer Marke <strong>und</strong> vor allem die Steigerung der Kaufabsicht für das betreffendeProdukt (Mayer 1993, S.16, 17).4. Frauen als eine neue Zielgruppe für Autowerbung:Derzeit ist zwar die Zahl der Autofahrenden Frauen verglichen mit Männern nochgeringer, jedoch belegen Statistiken, dass der Anteil der Frauen an PKW- Haltern Jahrfür Jahr zunimmt (Buhr, 12.07.2001, www.choice.de/Nutzungskontexte.pdf).Die Zunahme von Autobesitzerinnen hat vermutlich auch mit dem Verlusttraditioneller Rollenaufteilungen zwischen Mann <strong>und</strong> Frau zu tun. Heute sind mehrFrauen berufstätig <strong>und</strong> dadurch auch zunehmend unabhängiger von den Männern. Wirsind selbstbewusster geworden <strong>und</strong> lassen uns nicht mehr durch Männer- Witze wie:„Frauen fahren besser...................................mit dem Bus“, vom Autofahrenabschrecken.Seite 4 von 7
Ingrid Rinesch Matr.Nr.: 9911383Diesem Trend folgt vor allem in Deutschland <strong>und</strong> den USA eine Offensive derAutoindustrie in Richtung Frau. Es werden Werbestrategien, so wie die im FolgendenAnalysierte produziert, die speziell Frauen ansprechen. Zwar ist seit den 60-ernbekannt, dass das Votum der Frauen beim Kauf des (vorrangig vom Mann genutztenAutos) eine wichtige Rolle spielt, neu ist seit den 90-ern jedoch der Umfang derAutowerbung, welche Frauen ansprechen sowie die stärkere Einbeziehung vonFrauenzeitschriften (Buhr, 12.07.2001, www.choice.de/Nutzungskontexte.pdf).Im sogenannten Briefing werden diejenigen Daten <strong>und</strong> Informationen die für dieEntwicklung einer werblichen Maßnahme von Bedeutung sind in Kurzfassungfestgelegt (Mayer, 1993, S.104). So ist es zuerst einmal notwendig, sich zu überlegendurch welches Medium (jedes hat seine Vor- <strong>und</strong> Nachteile) die Werbebotschafttransportiert werden soll <strong>und</strong> welche Zielgruppe man dadurch ansprechen will.Es spielt für die Gestaltung eines Werbebotschaft eine entscheidende Rolle ob primärMänner oder Frauen angesprochen werden sollen. Ottomeyer weist darauf hin, dass esbei der Wahl des Typus <strong>und</strong> des Designs eines Autos unterschiedliche Vorlieben derGeschlechter zu geben scheint. Diese Präferenzen lassen sich schon bei Kindernerkennen. „Die Buben malen fast immer ein vorne verlängertes, pfeil- oderprojektilartiges Auto, die Mädchen vorzugsweise Familientransporter mit r<strong>und</strong>enFormen, oft noch mit Blumen, um das Umweltverträgliche auszudrücken“ (Ottomeyer1992, S.150).Neben dem Geschlecht sind auch das Alter <strong>und</strong> die Einkommensklasse der Zielgruppevon Bedeutung. In einer relativ teuren high- society- Modezeitschrift für Frauen(vogue) fand ich drei Autowerbungen (unter 400 Seiten) <strong>und</strong> zwar eine für denPorsche 911 Carrera, eine für ein Mercedes Caprio <strong>und</strong> schließlich noch einen Spot füreinen riesigen Audi (vermutlich ebenfalls mit einem gigantischen Preis).6. Analyse der Werbung für den Peugeot 106:Der Werbespot für den Peugeot 106 stammt aus der Frauenzeitschrift Joy, welche alsZielgruppe vorrangig berufstätige Frauen (mittleren Einkommens) zwischen 20- 35anspricht.Mit der Überschrift: Geschlossene <strong>Gesellschaft</strong> <strong>und</strong> dem angehefteten Sticker auf demsich eine Verbotstafel für Männer befindet gibt der Werbeartikel den Leserinnen dasGefühl als ob das Auto einzig <strong>und</strong> alleine für sie entwickelt worden wäre. Natürlichentspricht dies nicht der Realität, denn kein Autohändler würde einem Mann den Kaufdieses Autos abschlagen, mit der Begründung, dass es ein Frauenauto sei. Neben derPlatzierung des Spots in einer Frauenzeitschrift wird also auch durch dessenGestaltung die Zielgruppe (junger Frauen) noch einmal direkt angesprochen.In einem dunkelblauen Peugeot befinden sich vier junge, attraktive Frauen, diesichtlich vergnügt durch eine Stadt kursieren. Die Gebrauchswerthülle des nagelneuwirkenden, dunkelblau schimmernden Peugeot wird durch die Anwesenheit der vierGrazien sicher noch verschönert. Die Werbung verspricht den Frauen, im unter demSeite 5 von 7