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Felis News - Ausgabe 2007 - Zoologischer Garten Magdeburg

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D e m Z o o b e s u c h e r a b g e l a u s c h t<br />

1 8<br />

können wir während der Weihnachtszeit<br />

keinen Rentierhirsch mit großem<br />

Geweih zeigen, obwohl wir seit acht<br />

Jahren einen Hirsch und zwei Weibchen,<br />

die auch jedes Jahr ein Jungtier<br />

bekommen, in unserem Zoo halten.<br />

Rentiere unterliegen einem stark ausgeprägten<br />

jahreszeitlichen Rhythmus, der<br />

die Wanderungen zu Nahrungsgründen,<br />

die Brunft und die Paarungszeit, die<br />

Geburt der Jungen sowie die Geweihbildung<br />

einschließt.<br />

Der Rentierhirsch hat seinen Kopfschmuck<br />

schon Mitte November, nach<br />

der Brunftzeit im September/Oktober,<br />

abgeworfen. So mancher Besucher<br />

überrascht uns nun mit der Frage: „Was<br />

ist denn mit dem Hirsch passiert?“ und<br />

vermuten weiterhin „Haben Sie Ihren<br />

Hirsch verkauft?“ Selbst Stammgäste<br />

unserer Einrichtung, die während des<br />

gesamten Jahres das Geschehen im Zoo<br />

sehr interessiert verfolgen, fragen: „Wo<br />

haben Sie denn Ihren Hirsch gelassen?<br />

Ist der nicht mehr da?“<br />

Die männlichen Tiere, Hirsch genannt,<br />

bilden ein Geweih aus, welches unter<br />

hormonellem Einfluss jährlich abgeworfen<br />

und wieder neu gebildet wird. Im<br />

Dezember beginnt das neue Wachstum<br />

der Geweihstangen vorerst unauffällig,<br />

ist im Frühjahr aber nicht mehr<br />

zu übersehen. Das Geweih nimmt mit<br />

fortschreitendem Alter seines Trägers an<br />

Größe und somit auch an Gewicht zu.<br />

Viele Besucher wissen, dass Rothirsche<br />

im Verlauf ihres Lebens von Jahr zu<br />

Jahr größere Geweihe ausbilden, in-<br />

dem ihre Endenzahl zunimmt und man<br />

damit einen Anhaltspunkt zur Altersbestimmung<br />

dieser Tiere hat. Oft wird<br />

deshalb die Frage gestellt: „Wie viel<br />

Enden hat denn Ihr Rentierhirsch?“ Für<br />

diese Art ist jedoch eine unregelmäßige<br />

Ausbildung des Geweihs typisch, die im<br />

Allgemeinen zeitlebens gleich bleibt.<br />

Auch ist das Geweih in seiner Ausbildung<br />

verhältnismäßig größer als bei anderen<br />

Hirschen. Also kann man an der<br />

Größe eines Rentiergeweihs das Alter<br />

des Tieres nicht feststellen. Unser Hirsch<br />

wird jetzt 9 Jahre alt. In seinem Leben<br />

hat er neunmal sein Geweih abgeworfen<br />

und wieder neu gebildet. Besonders<br />

in den letzten Jahren konnte er damit<br />

nicht nur seine Weibchen, sondern auch<br />

die Besucher immer wieder stark beeindrucken.<br />

Mit „So ein Geweih habe ich<br />

überhaupt noch nicht gesehen! Wird<br />

das noch größer?“ werden wir immer<br />

wieder angesprochen und „Das Geweih<br />

ist ja mächtig beeindruckend!“ hören<br />

wir des Öfteren. Die Geweihe werden<br />

auf stets hautbekleideten Trägern, den<br />

Rosenstöcken, gebildet. Somit ist die<br />

Geweihstärke direkt von der Rosenstockstärke<br />

abhängig. Diese wiederum<br />

wird von der Nahrung, dem Klima und<br />

der sozialen Stellung des Tieres beeinflusst.<br />

Auf dem Höhepunkt des Lebens<br />

eines Hirsches erreichen die Geweihe ihr<br />

Maximum, um später wieder schwächer<br />

zu werden.<br />

Solange das Geweih wächst, ist es von<br />

einer behaarten, gefäßreichen Haut,<br />

die auch „Bast“ genannt wird, bedeckt.<br />

Beim Rentier hat sie eine dunkelgraue

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