TOPstories - Golf Nordhessen
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GOLFszene<br />
Es ist ihnen eine Herzensangelegenheit:<br />
Seit vielen Jahren organisieren Margret<br />
Cammert und Uwe Franke das Benefizturnier<br />
für Kinder aus Tschernobyl. Wie notwendig<br />
ihr unermüdlicher Einsatz für die Mädchen<br />
und Jungen aus der Ukraine ist, mögen die<br />
folgenden Zeilen deutlich machen.<br />
Seit 22 Jahren kommen Youngster aus den<br />
weiterhin strahlengeschädigten Gebieten zu<br />
einer Freizeit nach Speele. In ihrer Heimat<br />
hat sich die wirtschaftliche Situation der<br />
Bevölkerung in letzter Zeit verschlechtert.<br />
Kaum gestiegen sind die eher kümmerlichen<br />
Einkommen. Die Inflationsrate liegt deutlich<br />
über zehn Prozent. Firmen entlassen ihre<br />
Mitarbeiter oder kürzen die Löhne bei gleicher<br />
Arbeitszeit.<br />
26 www.golfnordhessen.de<br />
Charity<br />
ÜBER MARGRET CAMMERTS UND UWE FRANKES UNTERSTÜTZUNG FÜR TSCHERNOBYL-KINDER<br />
Sascha nimmt Oma zur Suppenküche mit<br />
von Rainer Lomen<br />
Die achtjährige Helena kennt ihren leiblichen<br />
Vater nicht. Ihre Mutter ist arbeitslos. Die<br />
beiden leben von der Rente des Großvaters,<br />
die bei 70 Euro im Monat liegt.<br />
Stefan, zehn Jahre alt, und seine Geschwister<br />
sowie Vater und Mutter verfügen über keinerlei<br />
Einkommen. Sie leben ausschließlich von<br />
dem, was in ihrem Garten wächst.<br />
Auf dem Wochenmarkt werden Hühner und<br />
weiteres Geflügel angeboten. Die Preise liegen<br />
auf unserem Niveau – mit Ausnahme von<br />
Wodka, Zigaretten und Brot.<br />
Apropos Löhne und Gehälter: Aktuell verdienen<br />
Ärzte, Pastoren und Lehrer zwischen<br />
80 und 100 Euro. Eine Krankenschwester<br />
erhält knapp 70 Euro, der Rentner bis zu 80<br />
Euro. Und das bei Preisen, die – außer für<br />
Wodka, Zigaretten und Brot – ungefähr unserem<br />
Niveau entsprechen. Deshalb können<br />
Menschen ohne Garten nur unter großen<br />
Schwierigkeiten überleben.<br />
Schicksale gibt es viele. Da ist die zwölfjährige<br />
Marina, die mit ihrer Mutter zusammenlebt.<br />
Die Mutter erhält 20 Euro Kindergeld.<br />
Allein die Miete beläuft sich auf zehn Euro.<br />
Beide leben ausschließlich von dem, was<br />
ihnen Verwandte und Nachbarn schenken.<br />
Um die Not zu lindern, bemühen sie sich um<br />
einen Garten.<br />
Blick auf das ärmliche Elternhaus von Mouise.<br />
Viele Menschen kämpfen ums Überleben: Ein<br />
Arzt verdient 100, eine Krankenschwester 70<br />
und ein Rentner bis zu 80 Euro pro Monat.<br />
Der Vater hat die zwölfjährige Marina und<br />
ihre Mutter verlassen. Beide haben ein monatliches<br />
Einkommen von 20 Euro, die Miete<br />
beträgt 10 Euro. Die Kirchengemeinde hilft.<br />
Maxim, der 13-jährige Junge, wohnt mit<br />
seinen drei Geschwistern zusammen, die<br />
15, 16 und 17 Jahre alt sind. Der Vater ist<br />
Busfahrer. Kürzlich wurde er entlassen und<br />
ist nun arbeitslos. Die fünf Personen leben<br />
von dem, was ihr Garten ihnen bietet.<br />
Sascha, neunjähriger Waise, ist bei seinen<br />
Großeltern untergekommen, die beide fast<br />
blind sind. Die Rente summiert sich auf 55<br />
Euro. Sascha geht in die Suppenküche – und<br />
bringt manchmal seine Oma mit, die dann<br />
auch etwas zu essen bekommt.<br />
Viele Kinder teilen ein ähnliches Schicksal<br />
und haben kaum ein Zuhause, das diese Bezeichnung<br />
verdient. „Insgesamt vegetieren<br />
in der Ukraine mehr als 50.000 Kinder auf<br />
der Straße oder unter erbärmlichen Umstän-<br />
Ruslan, neun Jahre alt, lebt mit seiner Schwester<br />
und der arbeitslosen Mutter zusammen.<br />
Sein Vater hat den Kontakt abgebrochen,<br />
zahlt jedoch 100 Euro Unterhalt pro Monat.<br />
Fotos: nh