Zukunft der Arbeit in einer alternden Gesellschaft - Demotrans
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Demographischer Wandel und Erwerbsarbeit<br />
Ursula Zahn-Elliott<br />
Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung<br />
Der demographische Wandel, die Verän<strong>der</strong>ung <strong>der</strong> Bevölkerungsstruktur, ist e<strong>in</strong> sich langsam<br />
vollziehen<strong>der</strong> Prozess, <strong>der</strong> <strong>in</strong> se<strong>in</strong>en Rahmendaten bekannt ist. Se<strong>in</strong>e Auswirkungen auf <strong>Arbeit</strong>sbed<strong>in</strong>gungen<br />
und Beschäftigungsstrukturen können, vor allem <strong>in</strong> Verb<strong>in</strong>dung mit den technischen<br />
und ökonomischen Entwicklungen sowie dem Strukturwandel zu e<strong>in</strong>schneidenden Verän<strong>der</strong>ungen<br />
führen. Diese Erkenntnis hat das Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung<br />
(BMBF) dazu veranlasst, diese Fragen im Rahmen <strong>der</strong> För<strong>der</strong>ung von Forschungs- und Entwicklungsprojekten<br />
im Bereich „Innovative <strong>Arbeit</strong>sgestaltung“ frühzeitig offensiv aufzugreifen.<br />
So konnte im Jahr 2000 <strong>der</strong> bisherige För<strong>der</strong>schwerpunkt „Demographischer Wandel und die<br />
<strong>Zukunft</strong> <strong>der</strong> Erwerbsarbeit“ abgeschlossen werden. Im Rahmen des Schwerpunktes wurden <strong>in</strong><br />
<strong>der</strong> Zeit von 1996 bis 2000 fünf <strong>in</strong>terdiszipl<strong>in</strong>äre Projektverbünde geför<strong>der</strong>t. Mit den Projektergebnissen<br />
zu demographischen Trends, e<strong>in</strong>er Herausarbeitung <strong>der</strong> Problemfel<strong>der</strong> und ersten<br />
Lösungsansätzen sollen Beiträge zur Innovationsfähigkeit und <strong>Zukunft</strong>ssicherung <strong>der</strong> Wirtschaft<br />
geleistet werden. Die wichtigsten Ergebnisse <strong>der</strong> Verbundprojekte s<strong>in</strong>d im „<strong>Zukunft</strong>sreport<br />
demographischer Wandel – Innovationsfähigkeit <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er <strong>alternden</strong> <strong>Gesellschaft</strong>“ 1 veröffentlicht<br />
und wurden im November 1999 vom BMBF auf dem <strong>in</strong>ternationalen Fachkongress „Altern und<br />
<strong>Arbeit</strong>“ <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> <strong>der</strong> Fachöffentlichkeit vorgestellt. 2 .<br />
Die Diskussionen bestätigten als wesentliche Aussage und Ergebnis, dass die bisherige Wahrnehmung<br />
und „Handhabung“ <strong>der</strong> Folgen des demographischen Wandels systematisch zu<br />
erweitern ist. So wichtig die Frage zunehmen<strong>der</strong> (Weiter-)Bildungsoptionen, Qualifizierung und<br />
Kompetenzerwerb älterer Erwerbstätiger bzw. die E<strong>in</strong>glie<strong>der</strong>ung ältere <strong>Arbeit</strong>sloser ist, die Ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong>setzung<br />
mit dem demographischen Wandeln darf sich nicht alle<strong>in</strong> auf die Älteren „von<br />
heute“ beschränken. Bisherige Leitbil<strong>der</strong> und e<strong>in</strong>seitige Zentrierung auf „jung“ o<strong>der</strong> „Jugend“<br />
s<strong>in</strong>d nicht mehr zeitgemäß. Es geht um e<strong>in</strong>en Paradigmawechsel von e<strong>in</strong>er reaktiven, d. h. auf<br />
die älteren <strong>Arbeit</strong>nehmer und <strong>Arbeit</strong>nehmer<strong>in</strong>nen gerichteten (Personal-)Politik h<strong>in</strong> zu präventivem,<br />
altersneutralem auf Lebensverläufe und Erwerbsbiographien gerichtetem Handeln. Notwendig<br />
s<strong>in</strong>d e<strong>in</strong>e ganzheitliche Problemsicht und Strategien zum Umgang mit den Folgen des<br />
demographischen Wandels.<br />
E<strong>in</strong> erster Schritt <strong>in</strong> diese Richtung ist das vom Bundesm<strong>in</strong>isterium für Bildung und Forschung<br />
geför<strong>der</strong>te Transferprojekt „Öffentlichkeits- und Market<strong>in</strong>gstrategie demographischer<br />
Wandel“ 3 . Ziel des Vorhabens ist es, zur Bewusstse<strong>in</strong>sbildung beizutragen und den breiteren<br />
Ansatz mit den <strong>in</strong> <strong>der</strong> ersten Forschungsphase erarbeiteten Ergebnissen geme<strong>in</strong>sam mit Wissenschaft,<br />
Unternehmen und überbetrieblichen Institutionen <strong>in</strong> praktische Lösungsstrategien<br />
umzusetzen. Das Vorhaben im Bereich <strong>in</strong>novative <strong>Arbeit</strong>sgestaltung mit e<strong>in</strong>er Projektlaufzeit<br />
1 Pack, Buck, Kistler, Mendius, Morschhäuser, Wolff „<strong>Zukunft</strong>sreport demographischer<br />
Wandel“; 2000<br />
2 Die Diskussion und Ergebnisse wurden veröffentlicht <strong>in</strong>: Christoph von Rothkirch, (Hrsg.)<br />
„Altern und <strong>Arbeit</strong>: Herausfor<strong>der</strong>ungen für Wirtschaft und <strong>Gesellschaft</strong>“, edition sigma,<br />
2000<br />
3 Fraunhofer-Institut für <strong>Arbeit</strong>swirtschaft und Organisation (IAO) <strong>in</strong> Stuttgart mit 14<br />
Auftragnehmern; siehe auch Projekthomepage http://www.demotrans.de<br />
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