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Hurrikane – stärker, häufiger, teurer: Assekuranz im ... - Planat

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Münchener Rück, <strong>Hurrikane</strong> <strong>–</strong> <strong>stärker</strong>, <strong>häufiger</strong>, <strong>teurer</strong>Konsequenzen für die <strong>Assekuranz</strong>:Neue SchadenverteilungenErnst Rauch, MünchenTropische Wirbelstürme 2004/2005:Folgerungen für die <strong>Assekuranz</strong>Die <strong>Hurrikane</strong> Katrina, Rita und Wilma haben 2005 in denBilanzen vieler Versicherer deutliche Spuren hinterlassen.Zusammen mit den Schäden aus den „berühmten Vier“(Fab Four), den tropischen Wirbelstürmen Charley, Ivan,Frances und Jeanne vom Vorjahr, machten sie klar, dassdas Risiko „Hurrikan“ grundlegend neu bewertet werdenmuss.Was ist zu tun? Die <strong>Assekuranz</strong> muss die Wahrscheinlichkeitenfür das Auftreten und den Landfall tropischerWirbelstürme unterschiedlicher Intensität <strong>im</strong> Nordatlantikanpassen <strong>–</strong> also die Grundlage ihrer Definition der Sturmgefährdung.Die Wissenschaft hat auf diesem Gebiet, insbesondere2005, erhebliche Fortschritte erzielt. Wir wissenheute, dass die Beschreibung der Hurrikangefährdung alsMittelwert einer gut 100-jährigen Zeitreihe keine adäquateRisikomessung ermöglicht. Zum einen unterliegt dieSturmtätigkeit natürlichen zyklischen Schwankungen <strong>–</strong>zum anderen ist ein überlagerter Trend zu <strong>häufiger</strong>ensowie intensiveren Wirbelstürmen zu beobachten. Nebenkonsequentem Kl<strong>im</strong>aschutz als notwendiger Antwort aufdiesen Trend ist eine neue Qualität <strong>im</strong> Risikomanagementgefordert.Anpassungsbedarf bei der RisikobewertungDie Schadenbelastung der <strong>Assekuranz</strong> in den Jahren 2004und 2005 belegt dies eindrucksvoll: Allein in den USAlagen privatwirtschaftlich versicherte Schäden aus <strong>Hurrikane</strong>nbei rund 80 Milliarden US$ <strong>–</strong> ohne die Schäden ausdem staatlichen National Flood Insurance Program. Hinzukamen rund 12 Milliarden US$ versicherte Schäden ausOffshore-Risiken <strong>im</strong> Golf von Mexiko.Kommerzielle Modellierungssoftware der Generation 2005bewertet die jährliche Schadenerwartung aus „HurrikanUSA“ auf 6 bis 8 Milliarden US$. Schon der Vergleich mitoben genannter Schadensumme legt nahe, dass derAnpassungsbedarf bei der Modellierung des Hurrikanrisikos<strong>im</strong> Nordatlantik erheblich ist. Und wie <strong>im</strong> Kapitel übermeteorologische Spitzenwerte und Schadenrekorde angeführt:Der letzte Großschaden (Hurrikan Andrew) laggerade erst 13 Jahre zurück.Ganzheitliches RisikomanagementJedoch: Die Lehren aus Katrina & Co reichen weit hinausüber den Anpassungsbedarf bei der Risikobewertungwegen der veränderten Gefährdung. Künftig müssenSchadenkumule ganzheitlicher (d. h. alle Sparten mitNebengefahren) gemanagt werden <strong>–</strong> das belegen dieBeiträge dieser Broschüre eindeutig.Der erforderliche holistische Ansatz muss auch bis dato„undenkbare“ Katastrophenszenarien einschließen.Beispiele wie der 11. September 2001 oder die lang verdrängteGefahr der Überflutung von New Orleans müssenals Signale verstanden werden, bekannte quasilineareDenkmodelle zu ersetzen. Es ist an der Zeit, dass neueAnalysemethoden die Abschätzung möglicher Kumulschädenallein aus der Extrapolation der Erfahrungen derVergangenheit ablösen.AusblickDie Münchener Rück stützt sich bei der Messung undSteuerung ihrer Risiken aus „Hurrikan USA“ bereits bei derErneuerung zum 1. Januar 2006 auf einen erweitertenModellierungsansatz. Die Grafik (Abb. 18) zeigt vereinfacht,wie sich die Gefährdungsanpassung und die Erweiterungum zusätzliche Gefahren und Größtkatastrophenszenariengemeinsam auf die Schadenverteilung für einUSA-weites Hurrikanportefeuille auswirken.32

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