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Mehlspeisen Klassiker Mehlspeisen Klassiker - Medienservice ...

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Walter A. Drössler<br />

<strong>Mehlspeisen</strong><br />

<strong>Klassiker</strong><br />

Das beste aus Milch & Butter


Wo die echte Bergbauernmilch herkommt 4<br />

Mehl & Milch – Liaison für raffinierte Delikatessen 5<br />

Bergbauernmilch – geschützte Herkunftsbezeichnung 5<br />

Heimo Graßl – Bergbauer am Watzmann 6<br />

Almwirtschaft heute, Bereicherung fürs Leben 7<br />

Bergbauernmilch: Gesunde Milch von glücklichen Kühen 8<br />

Wertvolle Inhaltstoffe – Ergebnisse einer Studie 8<br />

Der Weg der Bergbauernmilch – Von der Kuh zum Verbraucher 9<br />

Gäste willkommen: Bewirtung auf der Alm 9<br />

Buchteln & Knödeln 10<br />

Dukatennudeln mit Rahm-Vanille-Sauce 12<br />

Rohrnudeln 14<br />

Dampfnudeln 15<br />

Gefüllte Germknödel mit Mohnbutter 16<br />

Marillenknödel 18<br />

Zwetschgen-Topfenknödel 19<br />

Sonntags-Buchteln mit Rosinentopfen 20<br />

Herzhaftes & Pikantes 22<br />

Gebackene Salbeikücherl auf Wildkräutersalat 24<br />

Topfenspätzle 26<br />

Eierschmalz 27<br />

Flammkuchen mit Sauerkraut und Möhren 28<br />

Roggene Schupfnudeln 30<br />

Kräuterschmarrn 31<br />

Kartoffelstrudel 32<br />

Kräuterpfannkuchen 33<br />

Forellenkrapferl 34<br />

Bayerische Krautfleckerl 35<br />

Strudel & Schmalzgebäck 36<br />

Topfenstrudel mit Marillen 38<br />

Milirahmstrudel mit Vanille und Mandeln 40<br />

Gezogener Apfelstrudel mit Schlagrahm 42<br />

Apfelkücherl 44<br />

Holunderkücherl 45<br />

Hasenöhrl mit Vanille 46<br />

Strauben (Spritzkuchen) 47<br />

Krapfen & Ausgezogene 48


Kuchen & kleine Torten 50<br />

Blechkuchen mit Aprikosen und Streuseln 52<br />

Butterkuchen 54<br />

Ruperti-Mohnkuchen 55<br />

Kefir-Quark-Torte mit Erdbeeren 56<br />

Kartoffelsandkuchen 58<br />

Buttermilch-Kirsch-Muffins 59<br />

Himbeer-Joghurt-Torte 60<br />

Süßspeisen & Desserts 62<br />

Topfenpalatschinken mit Rahmaufguss überbacken 64<br />

Kaiserschmarrn 66<br />

Apfelpfannkuchen 67<br />

Zwetschgenpavesen 68<br />

Scheiterhaufen 69<br />

Topfenkolatschen mit Nüssen und Zwetschgen 70<br />

Powidltascherl 72<br />

Liwanzen mit Dickmilch 73<br />

Salzburger Nockerl 74<br />

Mandelpudding 75<br />

Bayerische Schichtcreme 76<br />

Teegebäck & Plätzchen 78<br />

Vanillekipferl mit Zimt und Mandeln 80<br />

Haselnuss-Spritzgebäck 82<br />

Rahmtaler mit Pistazien 83<br />

Nussecken mit Orangenmarmelade 84<br />

Bergbauern-Buttertaler 86<br />

Knusprige Mandelschnitten 87<br />

Topfenstollen mit Mandeln 88<br />

Glossar 90<br />

Mehl aus Weizen, Roggen und Dinkel, Stärkemehl 90<br />

Milch, Milchfrischprodukte, Sauermilchprodukte 91<br />

Umrechnungstabelle für Backöfen 91<br />

Butter – das edelste Fett, Butterschmalz, Rapsöl 92<br />

Nüsse, Mandeln selbst abziehen, Trockenfrüchte, Mohn 95<br />

Nelken, Anis, Zimt, Vanille, Muskat 94<br />

Eier, Zucker, Honig 95<br />

Impressum 96


Wo die Bergbauern-<br />

milch herkommt


Mehl & Milch –<br />

Liaison für raffinierte Delikatessen<br />

Im Grunde verdanken wir die warmen <strong>Mehlspeisen</strong><br />

den Fastenspeisen. Fleckerl, Knödel,<br />

Nocken, Nudeln, Krapfen, Schmarrn und<br />

Strudel sind weit bekannte Gerichte, die aus<br />

Mehl und Milch, Butter oder Topfen (Quark)<br />

hergestellt werden. Diese <strong>Mehlspeisen</strong> waren<br />

früher meist ungezuckert. Selbstgemachte<br />

Marmeladen und eingelegtes Obst und Beeren<br />

wurden dann dazu gegessen.<br />

Einen Anlass, <strong>Mehlspeisen</strong> auf den Tisch zu<br />

bringen, gibt es eigentlich immer. Ob als<br />

Hauptspeise, als Dessert oder zum Kaffee. In<br />

diesem Buch finden Sie viele der klassischen<br />

Gerichte. Neben traditionellen Originalrezepten<br />

ist in den letzten Jahren eine Reihe von<br />

<strong>Mehlspeisen</strong> entstanden, die sich durch neue<br />

Geschmacksrichtungen auszeichnen. Für<br />

gutes Gelingen ist nicht nur das passende<br />

Rezept, sondern auch eine sorgsame Auswahl<br />

der Zutaten notwendig. Achten Sie deshalb<br />

beim Kauf auf Frische und Qualität.<br />

<strong>Mehlspeisen</strong> sind Grundlage und Höhepunkt<br />

der Bergbauernküche – kein Wunder also,<br />

dass selbst der Laie von solcher Ideenfülle<br />

hingerissen ist, und Kenner sich nicht selten<br />

versucht fühlen, Schöpfer eigener Delikatessen<br />

zu werden.<br />

Bergbauernmilch –<br />

geschützte Herkunftsbezeichnung<br />

Bergbauernmilch ist kein Fantasiename, sondern<br />

eine Herkunftsbezeichnung, denn diese<br />

wertvolle Milch stammt von staatlich anerkannten<br />

Bergbauern. Die Bergbauerngebiete<br />

wurden vor über 20 Jahren von der EU festgelegt.<br />

Landwirte, die als Bergbauern staatlich<br />

anerkannt sind, leben und wirtschaften in<br />

Gemeinden, die in oder direkt an den Alpen<br />

liegen. Sie erhalten aufgrund der Höhenlage<br />

und der extremen Hangneigungen der bewirtschafteten<br />

Flächen Zuschüsse von der EU.<br />

Damit sollen die reduzierten Erträge und die<br />

erschwerten Arbeitsbedingungen in der Berg-<br />

Landwirtschaft ausgeglichen werden<br />

Kennzeichnend für die Wirtschaftsweise ist<br />

ein durchschnittlicher Viehbestand von 10 bis<br />

12 Kühen sowie eine Durchschnittsgröße der<br />

Betriebe – einschließlich Wald – von 6,8 Hektar.<br />

In der kleinstrukturierten Berglandwirtschaft<br />

mit einem hohen Anteil an Grünflächen,<br />

die aufgrund der Hangneigungen nur in<br />

aufwändiger Handarbeit geerntet werden können,<br />

wird traditionell noch extensiv, naturnah<br />

gewirtschaftet. Bergbauern bewirtschaften<br />

ihre Höfe unter Verzicht auf Intensivdüngung<br />

und Massentierhaltung. Die Kühe im Gebirge<br />

leben durch freies Weiden noch in Einklang<br />

und Harmonie mit der Natur.<br />

5


Haimo Graßl<br />

Bergbauer am Watzmann<br />

Haimo Graßl sitzt beim Nachmittagskaffee<br />

auf der Bank vor seinem Bergbauernhof<br />

(810 m ü. NN in der Ramsauer Bergwelt).<br />

Sein Blick schweift über die sattgrünen Wiesen<br />

hinunter ins Tal nach Ramsau und hinauf<br />

zum schneebedeckten Watzmann, seinem<br />

Hausberg. Die Bäume blühen, die Bäuerin<br />

bringt einen frischgebackenen Apfelstrudel.<br />

Idylle pur. Ja, so stellt man sich das Leben<br />

eines Bergbauern vor. Es ist Realität, gleichzeitig<br />

natürlich nur ein kleiner Ausschnitt aus<br />

der täglichen mühe-, aber auch reizvollen<br />

Arbeit. Der 64-Jährige ist ein sehr engagierter<br />

Bergbauer. Er ist Sprecher der Almgemeinschaft<br />

Kallbrunn-Alm, in der 30 Bergbauern<br />

zusammengeschlossen sind. Gleichzeitig vertritt<br />

er zusammen mit weiteren Bauern die<br />

Interessen der Bergbauern als Mitglied des<br />

Aufsichtsrats der Molkerei Berchtesgadener<br />

Land. Die Molkerei verarbeitet täglich frische<br />

Milch von über 800 Bergbauernhöfen.<br />

Als echter Bergbauer betreibt Haimo Graßl<br />

auch eine Alm, eben eine der Kallbrunn-<br />

Almen, die er sich mit 30 anderen Bauern<br />

teilt. Das Almgebiet Kallbrunn gilt seit 1386<br />

als größte Gemeinschaftsalm des nördlichen<br />

Alpenraums. Die jahrhundertlange Zusammenarbeit<br />

der bayerischen und Salzburger<br />

6<br />

Bauern auf einer Eigenfläche von 253 Hektar<br />

ist ein Zeugnis des guten Verständnisses zwischen<br />

Salzburg und Bayern. »1386 wurde<br />

unserem Hof ›Grabenlehen‹ das Almrecht<br />

verliehen«, erzählt Haimo Graßl. Die Kallbrunn-Alm<br />

liegt gut 20 km von Ramsau entfernt<br />

schon auf österreichischer Seite auf<br />

1200 bis 1700 Höhenmeter.<br />

In der Regel Mitte Juni kommt der gesamte<br />

Viehbestand für durchschnittlich 100 Tage auf<br />

die Alm; bei Haimo Graßl sind es 10 Milch-<br />

kühe und 5 Jungtiere. »Wenn man die Tiere<br />

nicht auf der Alm hätte, sondern sie zu Hause<br />

füttern müsste«, sagt Haimo Graßl, »könnte<br />

man nur ein Drittel der Viehzahl halten. So<br />

steht uns die gesamte Futterfläche im Tal zur


Verfügung um Winterfutter zu machen.« Bewirtschaftet wird die Alm<br />

von Haimo Graßl von Elisabeth Reiter. Die Sennerin ist neun Monate im<br />

Jahr Apothekenhelferin in der Marktapotheke in Teisendorf. Doch schon<br />

zum sechsten Mal hintereinander hat ihr Chef sie im Sommer für drei<br />

Monate für die Alm freigestellt. Für sie ist das ein großartiges Privileg.<br />

Almwirtschaft heute<br />

Bereicherung fürs Leben<br />

Im Laufe des letzten Jahrhunderts hat sich der Bestand an Almen erheblich<br />

reduziert. Insbesondere in der Zeit zwischen 1918 und 1932 mussten<br />

viele Talhöfe zur Entschuldung ihre Almbereiche an die Staatsforstverwaltung<br />

verkaufen. Außerdem wurden im Zeitraum zwischen 1950<br />

und 1960 viele Almen aufgegeben oder verkauft, weil kein bezahlbares<br />

Almpersonal zu bekommen war.<br />

Seit einigen Jahren bleibt der Bestand an Almen im Berchtesgadener<br />

Land und Chiemgau erfreulicherweise konstant, da junge Einheimische,<br />

Studenten, aber auch Rentner wieder die Freude an der Arbeit auf der<br />

Alm entdeckt haben. Schließlich ist so ein Almsommer eine Bereicherung<br />

fürs Leben. Die Bergbauern leisten damit aber auch einen wichtigen<br />

Beitrag zur Erhaltung der Kulturlandschaft und Bewirtung der Bergwanderer<br />

und Feriengäste.<br />

Ein neues Bewusstsein ist im Entstehen: für die Berg- und Almlandschaft,<br />

die gepflegt werden will, und für die Lebensmittel aus solch<br />

extensiver, naturschonender Landwirtschaft. Viele junge Landwirte sind<br />

heute wieder bereit, die Mühen der Berglandwirtschaft auf sich zu nehmen,<br />

um, wie ihre Väter, für den Erhalt einer einzigartigen Kulturlandschaft<br />

zu sorgen. Grundvoraussetzung hierfür ist ein einträglicher Verkauf<br />

der erzeugten wertvollen Produkte: saftiges Fleisch und gesunde<br />

frische Bergbauernmilch und -milchprodukte – mit Herkunftsgarantie.


Bergbauernmilch: gesunde Milch<br />

von glücklichen Kühen<br />

Schwer zugänglich sind die Höhen- und<br />

Hanglagen, die die Bergbauern bewirtschaften.<br />

Intensivdüngung und Massentierhaltung<br />

sind hier nicht möglich. Der Natur, den<br />

Kühen und der Milchqualität kommt das<br />

zugute. Schließlich ist das Gras der Bergwiesen<br />

und Almmatten besonders kräftig und die<br />

Wiesen mit Alpenblumen und Kräutern übersät.<br />

Das Vieh kann den Sommer über meist<br />

auf den Almen und Bergwiesen weiden und<br />

erfreut sich so, dank ständiger Bewegung, viel<br />

Licht und guter Höhenluft, bester Gesundheit.<br />

Klar, dass die Bergbauernmilch besonders<br />

gut schmeckt.<br />

Übrigens: Die Milch von Weidekühen weist<br />

einen besonders hohen Anteil an ungesättigten<br />

Fettsäuren auf, die für den Stoffwechsel<br />

des Menschen eine wichtige Rolle spielen. Sie<br />

stärken die körpereigenen Abwehrkräfte und<br />

sollen sogar krebshemmend wirken.<br />

Wertvolle Inhaltsstoffe<br />

Ergebnisse einer Studie<br />

Herkunft, Haltung und Fütterung der Kühe<br />

wirken sich direkt positiv auf die wertgebenden<br />

Inhaltsstoffe der Milch aus. In einer aktuellen<br />

Studie der Universität Kassel, welche<br />

8<br />

mit Unterstützung durch Greenpeace<br />

Deutschland e.V., entstanden ist, wurden die<br />

in der Milch vorkommenden Fettsäuren<br />

genauer unter die Lupe genommen. Der<br />

Gehalt an wertvollen Omega-3-Fettsäuren und<br />

konjugierten Linolsäuren (CLA) ist umso<br />

höher, je mehr Grünfutter gefüttert wird;<br />

gleichzeitig niedriger Maisanteil und geringer<br />

Kraftfutteranteil in der Futterration der Kühe<br />

verstärken diesen Effekt.<br />

Ergebnis der Studie: Die Bergbauernmilch<br />

von Berchtesgadener Land wies für beide –<br />

Omega-3 Fettsäuren und CLA – die höchsten<br />

Werte von allen konventionell untersuchten<br />

Milchsorten auf und wird daher als besonders<br />

gesund eingestuft. Die Studie beweist damit<br />

eindrucksvoll: Traditionelle Haltung der Kühe<br />

mit Weidegang auf Bergwiesen und Almen


wirkt sich auf die Gesundheit der Kühe und<br />

auf die Inhaltsstoffe der Milch positiv aus.<br />

Der Weg der Bergbauernmilch<br />

Von der Kuh zum Verbraucher<br />

Bergbauernmilch – direkt aus dem Grünlandgürtel<br />

der bayerischen Alpen! Die Molkerei<br />

erfasst täglich frisch die Milch auf über<br />

800 Bergbauernhöfen von Berchtesgaden bis<br />

in den Isarwinkel südlich von Bad Tölz, so<br />

auch von den Höfen im Chiemgau und<br />

Achental. »Bergbauer« ist dabei nur ein<br />

solcher Betrieb, der die festen Kriterien<br />

bezüglich Höhenlage und Hanglage der<br />

bewirtschafteten Flächen und Höfe in den<br />

Gemeinden direkt in den Alpen und am<br />

Alpenrand erfüllt und damit nach den Richtlinien<br />

der Europäischen Union als Bergbauer<br />

anerkannt ist:<br />

• Höhenlage über 800m NN oder<br />

• Höhenlage 600 – 800m NN und<br />

Hangneigung von 18 % auf<br />

mindestens 50 % der Wirtschaftsfläche.<br />

Die artenreichen Wiesen – und im Winter das<br />

kräftige, kräuterreiche Heu – ergeben eine<br />

besonders feine, würzige und schmackhafte<br />

Milch als Grundlage für die Herstellung von<br />

Milchprodukten, weiß Leni Aberger, Sennerin<br />

auf der Kallbrunn-Alm. Schonend und nach<br />

traditionellen Rezepturen und Verfahren,<br />

jedoch unter Einsatz modernster Hygiene-<br />

und Molkerei-Technik wird die Milch täglich<br />

frisch in der Molkerei verarbeitet. Frische und<br />

gesäuerte Milchprodukte wie Butter, Joghurt,<br />

Schlagrahm und Topfen entstehen daraus.<br />

Gäste willkommen:<br />

Bewirtung auf der Alm<br />

Anders als bei den Berggasthöfen und Alpenvereinshütten<br />

steht auf den Almen die landwirtschaftliche<br />

Nutzung im Vordergrund. Die<br />

Bewirtung mit einer almtypischen Brotzeit<br />

stellt für den Almbauern einen kleinen Zuverdienst<br />

dar – und für den Gast die Möglichkeit<br />

einer gemütliche Rast auf dem Hausbankerl.<br />

Sennerin und Senner freuen sich über jeden<br />

Besuch. Da sie jedoch in erster Linie die Tiere<br />

versorgen, kann es schon mal sein, dass eine<br />

Alm vorübergehend nicht besetzt ist.<br />

9


Buchteln<br />

& Knödel<br />

Der Höhepunkt der <strong>Mehlspeisen</strong>kunst: Buchteln, Nudeln und Knödel. Zum einen die mit Germ<br />

(Hefe) hergestellten Germknödel, Dampfnudeln, Rohrnudeln und Dukatennudeln, zum anderen<br />

der köstliche Topfen- (Quark-) oder Kartoffelteig für Marillen- und Zwetschgenknödel.<br />

Selbst heute noch, wo fast alle Almen über einen Fahrweg erschlossen sind, ist das Leben auf<br />

den Almen einfach und lässt so manchen, im Tal selbstverständlichen Luxus vermissen. Doch<br />

das ist nicht zu vergleichen mit dem Almleben vor noch 50 Jahren. Als Herd diente oft nur eine<br />

offene Feuerstelle, und das Essen bestand vor allem aus Kartoffeln, Mehl, Brot, Milch, Topfen<br />

und Magerkäse aus eigener Herstellung. Vor allem <strong>Mehlspeisen</strong> wie das berühmte »Muas«,<br />

eine Mischung aus Mehl, Milch, Salz und Butterschmalz, dienten als Nahrung. Noch heute<br />

werden auf vielen Almen »Zelten«, eine Art Brötchenersatz, gebacken: aus 500 g Mehl wird mit<br />

2 Eiern, 1 Esslöffel Zucker, 1 Teelöffel Salz, 1 Würfel Hefe und lauwarmer Milch ein fester Hefeteig<br />

hergestellt. Daraus werden Kugeln geformt und auf dem Blech im Ofen bei 180 °C in<br />

40 Minuten hell gebacken.<br />

Heute erfreut man sich einer handfesten Brotzeit und einem Glas gekühlter Bergbauernmilch<br />

bei der Einkehr, wie hier am Ruppenkaser auf der Gotzenalm, oder man genießt die Ruhe, wie<br />

Senner Hans Hasenknopf auf der Wiese oberhalb der Büchsenalm (Fotos links oben). Beide<br />

Almen liegen im einzigen alpinen Nationalpark Deutschlands, dem Nationalpark Berchtesgaden<br />

(www.nationalpark-berchtesgaden.de).


Buchteln & Knödel<br />

Dukatennudeln<br />

12<br />

mit Rahm-Vanille-Sauce<br />

25 g Hefe, 80 ml lauwarme Milch in einer kleinen Schüssel verrühren und<br />

10 Minuten gehen lassen.<br />

500 g Weizenmehl (Type 405) in eine Schüssel sieben und die Hefemilch dazugeben.<br />

70 g Butter, 70 g Zucker sowie<br />

2 Eier, 1 Eigelb, Salz und das Abgeriebene von<br />

1 Bio-Zitrone dazugeben und das Ganze zu einem glatten,<br />

festen Hefeteig verarbeiten. Den Teig mit<br />

einem Tuch abdecken und etwa 20 Minuten<br />

aufgehen lassen. Dann den Teig zusammenkneten<br />

und auf einer bemehlten Arbeitsfläche<br />

etwa 3 Zentimeter dick ausrollen. Mit einem<br />

runden (2 cm) Ausstecher Dukaten ausstechen<br />

und auf ein bemehltes Brett setzen.<br />

120 g Bergbauernbutter schmelzen. Eine Bratenform ausstreichen, die<br />

Dukaten mit dem Rand in der flüssigen Butter<br />

drehen und dicht an dicht in die Form setzen.<br />

Mit einem Tuch abdecken und nochmals<br />

10 Minuten gehen lassen. Die Oberfläche mit<br />

Butter bestreichen und im vorgeheizten Backofen<br />

bei 200 °C 20 Minuten backen, danach<br />

nochmals buttern und weitere 20 bis 25 Minuten<br />

knusprig hellbraun backen. Inzwischen<br />

125 ml Milch, 125 ml Schlagrahm für die Vanillesauce mit dem Ausgekratzen<br />

1 Vanilleschote in einen Topf geben, aufkochen und etwas<br />

abkühlen lassen.<br />

2 Eigelbe, 50 g Zucker in einer Schüssel verrühren. Unter ständigem<br />

Rühren die noch warme Rahm-Vanille-Milch<br />

beigeben und die Sauce warmstellen.<br />

Die Dukatennudeln anrichten und mit der<br />

Für 4–6 Personen<br />

Vanillesauce umgießen.


Rohrnudeln<br />

14<br />

25 g Hefe, 80 ml lauwarme Milch in einer kleinen Schüssel verrühren und<br />

10 Minuten gehen lassen.<br />

500 g Weizenmehl (Type 405) in eine Schüssel sieben. Die Hefemilch mit<br />

80 g Butter, 80 g Zucker sowie<br />

2 Eiern, 1 Eigelb, Salz und dem Abgeriebenen von<br />

1 Bio-Zitrone dazugeben und das Ganze zu einem glatten,<br />

festen Hefeteig verarbeiten. Mit einem Tuch<br />

abdecken und aufgehen lassen. Zu 50 g schweren<br />

Kugeln formen und auf ein bemehltes<br />

Brett setzen. Eine Bratenform mit<br />

50 g Bergbauernbutter ausstreichen. Die Rohrnudeln in die Form setzen,<br />

mit einem Tuch abdecken und nochmals<br />

10 Minuten gehen lassen. Die Oberfläche mit<br />

Butter bestreichen und im vorgeheizten Backofen<br />

bei 200 °C auf der mittleren Schiene 35<br />

Für 4–6 Personen<br />

bis 40 Minuten goldgelb backen.


Dampfnudeln<br />

15 g Hefe, 60 ml lauwarme Milch in einer kleinen Schüssel verrühren und<br />

10 Minuten gehen lassen.<br />

250 g Weizenmehl (Type 405) in eine Schüssel sieben. Die Hefemilch mit<br />

40 g Butter, 50 g Zucker sowie<br />

1 Ei, Salz und dem Abgeriebenen von<br />

1 Bio-Zitrone dazugeben und das Ganze zu einem mittelfesten<br />

Hefeteig verkneten. Den Teig mit einem<br />

Tuch abdecken und aufgehen lassen. Den Teig<br />

zusammenkneten und in 8 gleichmäßige Stücke<br />

teilen und diese auf einer bemehlten<br />

Arbeitsfläche rund drehen. Auf ein bemehltes<br />

Tuch setzen, abdecken und nochmals 10 Minuten<br />

gehen lassen.<br />

500 ml Bergbauernmilch mit dem Mark von<br />

1 Vanilleschote sowie<br />

50 g Butter, 50 g Zucker in einen verschließbaren Topf geben und erhitzen.<br />

Die Teigkugeln nebeneinander hineinsetzen.<br />

Den Topf mit einem gut sitzenden Deckel<br />

verschließen und bei mittlerer Hitzezufuhr<br />

etwa 20 bis 25 Minuten dämpfen. Dabei den<br />

Topf nicht öffnen, weil sonst die Dampfnudeln<br />

Für 4 Personen<br />

zusammenfallen!<br />

15


Buchteln & Knödel<br />

Gefüllte Germknödel<br />

16<br />

mit Mohnbutter<br />

15 g Hefe, 80 ml lauwarme Milch in einer kleinen Schüssel verrühren und<br />

10 Minuten gehen lassen.<br />

250 g Weizenmehl (Type 405) in eine Schüssel sieben. Die Hefemilch mit<br />

40 g Butter, 40 g Zucker sowie<br />

1 Ei, Salz und dem Abgeriebenen von<br />

1 Bio-Zitrone dazugeben. Das Ganze zu einem mittelfesten<br />

Hefeteig verkneten. Den Teig mit einem Tuch<br />

abdecken und etwa 20 Minuten aufgehen lassen.<br />

Den Teig zusammenkneten, ausrollen<br />

und in 8 gleichmäßige Stücke teilen. Diese mit<br />

150 g Zwetschgenmus (Powidl) füllen und auf einer bemehlten Arbeitsfläche<br />

zu runden Knödeln drehen. Auf ein bemehltes<br />

Tuch setzen, abdecken und nochmals gehen<br />

lassen, bis sich ihr Volumen fast verdoppelt<br />

hat. Die Germknödel in köchelndes Salzwasser<br />

einlegen und zugedeckt 10 Minuten garen.<br />

Den Deckel entfernen, die Knödel umdrehen<br />

und weitere 5 Minuten garziehen lassen.<br />

80 g Bergbauernbutter in einer Pfanne gut aufschäumen.<br />

1 TL Zucker mit<br />

80 g gemahlenem Mohn unterschwenken. Die fertigen Germknödel<br />

sofort oben mit einer dünnen Nadel mehrere<br />

Male einstechen und auf vorgewärmten Tellern<br />

anrichten. Mit der Mohnbutter übergießen<br />

und zum Schluss mit<br />

2 EL Puderzucker bestäuben.<br />

Für 4 Personen


Marillenknödel<br />

18<br />

400 g gekochte Kartoffeln durch eine Kartoffelpresse in eine Schüssel<br />

drücken und abkühlen lassen.<br />

40 g Butter, 140 g Weizenmehl sowie<br />

50 g Hartweizengrieß, Salz und<br />

1 Ei, 1 Eigelb dazugeben und zu einem glatten Teig (wenn<br />

nötig die Mehlmenge erhöhen) verarbeiten.<br />

12 kleinere Aprikosen (Marillen) waschen, entkernen und deren Kerne durch<br />

12 Stück Würfelzucker ersetzen. Je mit etwas<br />

Aprikosenlikör beträufeln. Den Kartoffelteig in 12 Stücke teilen,<br />

flachdrücken und in die Mitte der einzelnen<br />

Teigstücke eine vorbereitete Aprikose<br />

legen. Den Teig von allen Seiten über die<br />

Frucht schlagen und zu Knödeln drehen. In<br />

leicht gesalzenem Wasser 15 Minuten garen.<br />

80 g Bergbauernbutter in einer Pfanne schmelzen und<br />

1 TL Zucker, 40 g Semmelbrösel unterschwenken. Die Aprikosenknödel herausnehmen<br />

und in der heißen Bröselbutter<br />

Für 4–6 Personen<br />

wälzen.


Zwetschgen-Topfenknödel<br />

120 g Butter, 1 Prise Salz sowie das Abgeriebene von<br />

1 Bio-Orange mit<br />

2 Eiern, 500 g Topfen in eine Schüssel geben und verkneten.<br />

2 Croissants (Kipferl) kleinhacken und mit gesiebtem<br />

220 g Weizenmehl dazugeben. Alles zu einem glatten Teig (wenn<br />

nötig noch etwas Mehl zugeben) zusammendrücken.<br />

Den Teig im Kühlschrank 1 Stunde<br />

ruhen lassen. Inzwischen<br />

12 Zwetschgen waschen, entkernen und die Kerne durch<br />

12 Stück Würfelzucker ersetzen. Den Teig in 12 gleiche Stücke teilen.<br />

Die Teigstücke flachdrücken, mit den vorbereiteten<br />

Zwetschgen belegen und zu Knödeln drehen.<br />

In leicht gesalzenem Wasser 15 Minuten<br />

garen.<br />

80 g Bergbauernbutter in einer Pfanne schmelzen.<br />

1 TL Zucker, 60 g Semmelbrösel unterschwenken,<br />

1/4 TL Zimtpulver dazugeben und die fertigen Zwetschgenknödel<br />

darin wenden.<br />

Für 4–6 Personen


Buchteln & Knödel<br />

Sonntags-Buchteln<br />

20<br />

mit Rosinentopfen<br />

25 g Hefe, 80 ml lauwarme Milch in einer kleinen Schüssel verrühren und<br />

10 Minuten gehen lassen.<br />

500 g Dinkelmehl in eine Schüssel sieben. Die Hefemilch mit<br />

80 g Butter, 80 g Zucker sowie<br />

2 Eiern, 1 Eigelb, Salz und dem Abgeriebenen von<br />

1 Bio-Zitrone dazugeben. Das Ganze zu einem glatten,<br />

festen Hefeteig verarbeiten, mit einem Tuch<br />

abdecken und etwa 20 Minuten aufgehen lassen.<br />

Inzwischen für den Rosinentopfen<br />

500 g Bergbauerntopfen in eine Schüssel geben und mit<br />

100 g Zucker, 100 g Rosinen sowie dem Saft und dem Abgeriebenen<br />

1 Bio-Zitrone und<br />

100 g geriebenen Haselnüssen verrühren. Dann den Teig zu etwa 50 g schweren<br />

Kugeln formen, mit dem Rosinentopfen<br />

füllen und auf ein bemehltes Brett setzen.<br />

100 g Bergbauernbutter schmelzen und<br />

3 EL Zucker dazugeben. Eine Bratenform damit ausstreichen.<br />

Die Buchteln mit dem Rand in der Zucker-Butter-Masse<br />

drehen und in die Form setzen.<br />

Mit einem Tuch abdecken und nochmals<br />

10 Minuten gehen lassen. Die Oberfläche mit<br />

Butter bestreichen und im vorgeheizten Backofen<br />

bei 200 °C auf der mittleren Schiene 35<br />

Für 6 Personen<br />

bis 40 Minuten goldgelb backen.


Herzhaftes<br />

& Pikantes<br />

Viele Rezepte aus der herzhaften <strong>Mehlspeisen</strong>küche sind überliefert aus der Zeit, in der man<br />

noch zwei Fastentage – den Mittwoch und den Freitag – kannte. Wissen über Kräuter und<br />

Pflanzen wurde über Generationen genauso weitergegeben wie Kochrezepte. In diesem Kapitel<br />

finden Sie Herzhaftes & Pikantes mit Wiesensalbei und allerlei Kräutern.<br />

Über den Alm-Erlebnisweg Ramsau (Infos unter www.ramsau.de) kommt man zur Mordaualm<br />

(Foto links oben). Ausgangspunkt des Weges kann der Parkplatz an der Schwarzbachwacht<br />

889 m oder der Parkplatz Taubensee an der Alpenstraße sein. Auf der gesamten Wanderung<br />

erfahren Sie auf mehreren Schautafeln interessante Details über die Bewirtschaftung der Almen<br />

früher und heute. Als jahrhundertealte Form der Landwirtschaft sicherten die Almen die Existenz<br />

der dazugehörigen Höfe im Tal. Nach der Mordaualm (1191 m) geht es auf alpinem Steig<br />

(gute Kondition und Trittsicherheit erforderlich!) über die Karschneidalm (1530 m) weiter zur<br />

Lattenbergalm (1480 m) und Moosenalm (1409 m), worauf der Abstieg zum Ausgangspunkt<br />

folgt.<br />

Eine zünftige Einkehr im »Wirtshaus Wachterl« ist der krönende Abschluss dieses 8-stündigen<br />

Wandertages. Auf dieser Wanderung haben Sie während der Almzeit im Sommer die Möglichkeit,<br />

selbst erzeugte Lebensmittel zu verzehren und in Gesprächen mit dem »Almpersonal«<br />

einen Einblick in das Leben auf der Alm zu bekommen.


Herzhaftes & Pikantes<br />

Gebackene Salbeikücherl<br />

24<br />

mit Wildkräutersalat<br />

250 g Weizenmehl (Type 405) in eine Schüssel sieben.<br />

150 ml Bergbauernmilch dazugießen und mit einem Schneebesen verrühren.<br />

3 Eier zufügen und das Ganze zu einem Ausbackteig<br />

verrühren. Mit<br />

Salz, Pfeffer und Muskat kräftig würzen. Den Teig 30 Minuten ruhen<br />

lassen.<br />

1 Bund frische Salbeiblätter kalt abbrausen und mit Küchenkrepp trockentupfen.<br />

Den Teig nochmals durchrühren und<br />

die Salbeiblätter ganz in den Teig tauchen, herausziehen<br />

und am Schüsselrand etwas ablaufen<br />

lassen. Die Salbeiblätter sofort in einer<br />

Pfanne mit heißem Butterschmalz von beiden<br />

Seiten goldgelb backen. Herausnehmen, auf<br />

Küchenkrepp legen und abtropfen lassen.<br />

Inzwischen für das Dressing<br />

2 EL Weißweinessig und<br />

2 EL Rapskernöl in eine Schüssel geben und mit<br />

100 g Sauerrahm verrühren. Das Dressing pikant mit<br />

Zucker, Salz und Pfeffer abschmecken.<br />

250 g Kräutersalatmischung und<br />

80 g essbare Blüten und<br />

Kräuter verlesen, waschen, trockenschleudern und mit<br />

den Salbeikücherl auf Tellern anrichten. Das<br />

Für 4 Personen<br />

Dressing über den Wildkräutersalat träufeln.


Kuchen<br />

& kleine Torten<br />

Selbstverständlich kommen auch die Anhänger des klassischen Kuchens auf ihre Kosten, wenn<br />

<strong>Mehlspeisen</strong> auf dem Speiseplan stehen. Blechkuchen, Butterkuchen, Mohn- und Kartoffelsandkuchen,<br />

aber auch leckere Torten und Muffins finden Sie in diesem Kapitel.<br />

Bestimmte <strong>Mehlspeisen</strong> und Kuchen waren – und sind es oft noch immer – traditionelle<br />

Gerichte zu kirchlichen Festen wie beispielsweise zu Ostern das Osterlamm, zur Kirchweih<br />

Ausgezogene und Pavesen, zu Allerseelen der »Seelenwecken«, ein feiner Hefezopf, sowie zu<br />

Weihnachten und in der Adventszeit natürlich der Topfenstollen.<br />

Wegkreuze wie dieses (Foto links oben) hier oberhalb der Bindalm (Nationalpark Berchtesgaden)<br />

– im Hintergrund das Mühlsturzhörndl – findet man bei den meisten Almen, denn<br />

kirchliche Feste haben auch auf der Alm ihre Bedeutung. Almkreuze zeugen von der Verbundenheit<br />

der Almerer zur Religion. Man ist hier oben dem Herrgott wohl etwas näher und damit<br />

besonders gefestigt. So werden traditionsgemäß von den Sennerinnen und Sennern Berg-<br />

und Heilkräuter zu Buschen gebunden und – wie im Tal auch – an Mariä Himmelfahrt, am<br />

15. August, festlich geweiht. Die Kräuterbuschen werden dann übers Jahr im Stall verwahrt,<br />

und wenn’s nötig ist, bekommt das eine oder andere Tier etwas davon ab.


Bergbauern-Buttertaler<br />

180 g Butter, 80 g Zucker und<br />

40 g Marzipanrohmasse mit dem Abgeriebenen von<br />

1 Bio-Zitrone sowie dem Mark von<br />

1 Vanilleschote, 1 Prise Salz in einer Schüssel verkneten.<br />

1 Ei und<br />

1 Päckchen Orangenzucker daruntermengen.<br />

240 g Weizenmehl sieben, dazugeben und zu einem Mürbeteig<br />

verarbeiten. Den Teig in Folie packen und<br />

1 Stunde kaltstellen. Dann den Teig zu Rollen<br />

mit einem Durchmesser von 3 cm formen und<br />

rundherum leicht mit<br />

ca. 5 EL Bergbauernmilch bestreichen. Die Teigrollen ganz in<br />

ca. 200 g Zucker wälzen und nochmals 1 Stunde kaltstellen.<br />

Den Backofen auf 180 °C vorheizen. Den Teig<br />

in 3 mm dicke Scheiben schneiden, auf ein mit<br />

Backpapier belegtes Blech legen und auf der<br />

mittlerern Schiene bei 180 °C 8 bis 10 Minuten<br />

Für 2 Bleche<br />

backen.


Knusprige Mandelschnitten<br />

100 g weiche Butter, 1 Ei und<br />

80 g Zucker in eine Schüssel geben und verrühren.<br />

100 g Mehl mit<br />

1/2 TL Backpulver vermischen, hinzufügen und ebenfalls unterrühren.<br />

Den Backofen auf 180 °C vorheizen.<br />

Ein Backblech mit Backpapier auslegen und<br />

den Teig dünn daraufstreichen.<br />

1 Ei, 1 EL Zucker verquirlen und mit einem Pinsel auf die Teigplatte<br />

streichen. Die Teigplatte mit<br />

200 g Mandelstiften und<br />

4 EL Hagelzucker bestreuen. Auf der mittleren Schiene in 10 bis<br />

12 Minuten goldgelb und knusprig backen.<br />

Noch warm in Rechtecke schneiden, dabei das<br />

Messer von oben eindrücken, damit die Mandeln<br />

nicht absplittern. Die Mandelschnitten<br />

auf einem Kuchengitter abkühlen lassen.<br />

Für 1 Blech<br />

87


Teegebäck & Plätzchen<br />

Topfenstollen<br />

88<br />

mit Mandeln<br />

250 g Rosinen mit warmem Wasser waschen, in ein Sieb<br />

geben und gut abtropfen lassen.<br />

50 g Zitronat (Succade) und<br />

50 g Orangeat, gewürfelt mit<br />

150 g gestiftelten Mandeln und den Rosinen in einer Schüssel vermengen.<br />

4 cl Rum darübergießen und etwa 10 Minuten marinieren<br />

lassen. In der Zwischenzeit<br />

500 g Weizenmehl (Type 405) und<br />

1 Päckchen Backpulver in eine Schüssel sieben.<br />

250 g Topfen, 150 g Zucker und<br />

100 g Bergbauernbutter, zerkleinert dazugeben.<br />

1 Ei, 1/2 TL Salz sowie das Abgeriebene und den Saft von<br />

1 Bio-Zitrone mit<br />

1 Päckchen Vanillezucker hinzufügen. Das Ganze in einer Küchenmaschine<br />

oder mit demHandrührgerät mit Knethaken<br />

zu einem Teig verkneten. Die vorbereiteten<br />

Früchte und Mandeln dazugeben und<br />

gleichmäßig unter den Teig arbeiten. Ein Backblech<br />

mit Backpapier belegen. Eine Stollenform<br />

mit<br />

1 EL weicher Butter ausstreichen und den Teig gleichmäßig in die<br />

Stollenform drücken. Den Stollen auf das<br />

vorbereitete Backblech stürzen und mit übergestülpter<br />

Stollenform bei 180 °C im vorgeheizten<br />

Backofen 1 Stunde backen. Den<br />

Quarkstollen aus dem Backofen nehmen, die<br />

Stollenform vorsichtig abheben und den Stollen<br />

noch heiß mit<br />

20 g zerlassener Butter bestreichen. Anschließend auskühlen lassen.<br />

Kurz vor dem Servieren mit<br />

1 EL Puderzucker bestäuben und in 20 Scheiben schneiden.<br />

Für 1 Stollen


Mehl aus Weizen,<br />

Roggen und Dinkel<br />

Mehl ist nicht gleich Mehl. Es wird in unterschiedlichen<br />

Ausmahlungsgraden angeboten.<br />

Je höher das Mehl ausgemahlen ist, also je<br />

mehr Außenschichten mitverarbeitet wurden,<br />

desto dunkler ist es und zugleich vitamin-,<br />

mineral- und ballaststoffreicher. Wird das<br />

ganze Korn vermahlen, beträgt der Ausmahlungsgrad<br />

100 Prozent. Je geringer der Schalenanteil<br />

im Mehl ist, desto niedriger ist der<br />

Ausmahlungsgrad. Mehl mit der Typenbezeichnung<br />

405 ist weißes Mehl mit einem<br />

hohen Stärkegehalt. Bio-Mehle werden aus<br />

ökologisch angebautem Getreide hergestellt.<br />

In der Verarbeitung unterscheiden sie sich<br />

nicht von Mehlen aus herkömmlichem Getreide.<br />

Das normale Weizenmehl (Type 405)<br />

eignet sich besonders gut für Strudel-, Biskuit-<br />

und feinporige Rührteige. Griffiges Mehl<br />

dagegen ist grobkörniger und wird zur Herstellung<br />

von Knödeln und Spätzle verwendet.<br />

Sie können das weiße Mehl immer durch<br />

höher ausgemahlenes Mehl beispielsweise<br />

aus Dinkel ersetzen. Bei Mehl der Type 1050<br />

oder Mehl der Type 630 ändert sich an den<br />

Rezepten und der Zubereitung gar nichts,<br />

wenn Sie reines Vollkornmehl nehmen, müssen<br />

Sie an Teige etwas mehr Flüssigkeit<br />

geben. Darüber hinaus sollte der Teig etwas<br />

90<br />

ruhen, damit das Korn besser quellen kann.<br />

Backwaren aus Vollkornmehl werden auch<br />

nicht ganz so geschmeidig und haben ein<br />

geringeres Volumen als mit hellem Mehl<br />

zubereitete Teige. Nudelteig aus dem vollen<br />

Korn lässt sich dann beispielsweise nicht so<br />

dünn ausrollen wie der aus weißem Mehl.<br />

Was ist die Typenbezeichnung?<br />

Mehl wird mit Typenbezeichnung, zum Beispiel<br />

405 oder 1050 bei Weizenmehl verkauft.<br />

Diese Zahl bezeichnet den Mineralstoffgehalt<br />

des Mehles. Ermittelt wird die Zahl so: Man<br />

verbrennt das getrocknete Mehl. Übrig bleiben<br />

die nicht brennbaren Mineralstoffe. Je<br />

geringer die Zahl also, desto niedriger auch<br />

der Mineralstoffgehalt. Übrigens: Vollkornerzeugisse<br />

haben keine Typenzahlen und<br />

daher auch keine Mindest- bzw. Höchstwerte<br />

für den Mineralstoffgehalt.<br />

Stärkemehl<br />

Speisestärke ist ein »isoliertes« Produkt, das<br />

aus Weizen, Mais, Kartoffeln oder Reis<br />

gewonnen werden kann. Es besteht vorwiegend<br />

aus Kohlenhydraten. Eiweiß, Fett, Ballaststoffe,<br />

Vitamine und Mineralstoffe wurden<br />

bei der Herstellung entfernt. Einige Teige oder<br />

Massen werden mit Stärkemehl (Speisestärke)<br />

hergestellt.


Milch<br />

Milch eignet sich so wie die Natur sie liefert<br />

als Nahrungsmittel und ist gleichzeitig sehr<br />

verwandlungsfähig. Milch ist ein hochwertiges<br />

Lebensmittel. Sie enthält fast alle Nährstoffe,<br />

die der Mensch zum Leben braucht.<br />

Neben gut verwertbarem Eiweiß liefert sie<br />

Kohlenhydrate in Form von Milchzucker und<br />

Milchfett, das leicht verdaulich und somit<br />

sehr bekömmlich ist. Milch schmeckt nicht<br />

nur als Getränk pur, mit Kakao oder gemixt<br />

mit Früchten. Ob in Pfannkuchen oder in der<br />

Vanillesoße, dem idealen Partner zu allerei<br />

Süßem: Milch und Milchprodukte sind<br />

wesentliche Bestandteile in der <strong>Mehlspeisen</strong>küche.<br />

Milchfrischprodukte<br />

Zu den Milchfrischprodukten zählen alle Produkte,<br />

die aus Milch hergestellt werden und<br />

frisch verzehrt werden: Topfen (Quark), Buttermilch,<br />

Joghurt, Fruchtjoghurt, Kefir, Dickmilch,<br />

Schlagrahm (Schlagsahne), Sauerrahm,<br />

Crème fraîche, körniger Frischkäse<br />

und Schichtkäse. Je nach Art der Herstellung<br />

unterscheiden sie sich hinsichtlich Geschmack<br />

und Inhaltsstoffen. Je nach ihrer<br />

Herstellung werden sie in Sauermilchprodukte,<br />

Buttermilch, Rahmprodukte und Frischkäse<br />

eingeteilt.<br />

Sauermilchprodukte<br />

Sauermilchprodukte wie Joghurt, Kefir und<br />

Sauerrahm entstehen durch Zusatz von<br />

Milchsäurekulturen zur Milch, die für den<br />

säuerlichen Geschmack sorgen und die Verdauung<br />

positiv beeinflussen. Buttermilch ist<br />

ein Nebenprodukt bei der Butterherstellung.<br />

Sie ist eiweißreich, äußerst fettarm und ist<br />

reich an Calcium und Lecithin. Aus dem<br />

Rahm, der in der Molkerei bei der Herstellung<br />

von Magermilch gewonnen wird, entstehen<br />

viele Rahmerzeugnisse. Je höher der Fettgehalt,<br />

desto cremiger schmeckt das Produkt.<br />

Zu der Gruppe der Frischkäse werden unter<br />

anderem Speisequark, Schichtkäse oder körniger<br />

Frischkäse gezählt. Diese Produkte werden<br />

ebenfalls mit Kulturen gesäuert und<br />

anschließend mit Lab dick gelegt. Dadurch<br />

erhalten sie ihre Festigkeit und den leicht säuerlichen<br />

Geschmack.<br />

Umrechnungstabelle für Backöfen<br />

Sämtliche Temperaturangaben in den Rezepten<br />

beziehen sich auf Elektrobacköfen.<br />

Elektroofen Umluft Gasherd<br />

160 °C 140 °C Stufe 1–2<br />

180 °C 160 °C Stufe 2–3<br />

200 °C 180 °C Stufe 3–4<br />

220 °C 200 °C Stufe 4–5<br />

250 °C 220 °C Stufe 6<br />

91


Butter – das edelste Fett<br />

Butter ist ein klassisches Backfett für Plätzchen,<br />

Kuchen und kann für nahezu alle Teige<br />

verwendet werden. Butter wird aus Rahm,<br />

dem Fett der Milch, hergestellt. Beim kräftigen<br />

Schlagen des Rahms ballen sich die<br />

Milchfettkügelchen zu Butterkörnchen<br />

zusammen, die dann zu Butter geknetet werden.<br />

In einer amtlichen Qualitätsprüfung lassen<br />

die Molkereien Aussehen, Geschmack,<br />

Textur, Geruch, Wasserverteilung und Streichfähigkeit<br />

ihrer Butter bewerten. Man unterscheidet<br />

Süßrahmbutter, Sauerrahmbutter<br />

und mildgesäuerte Butter.<br />

Butter enthält neben lebenswichtigen Fettsäuren<br />

und Mineralstoffen wie Calcium und<br />

Phosphor die Vitamine A, D, E und K. Sie besteht<br />

zu 82 % aus Fett und enthält ca. 16 %<br />

Wasser. Durch den relativ hohen Wassergehalt<br />

ist Butter nicht zum Braten oder Frittieren<br />

geeignet, da sie bei hohen Temperaturen<br />

verbrennt und spritzt.<br />

Butterschmalz<br />

Dagegen eignet sich Butterschmalz zum Braten<br />

und Frittieren besonders gut, da es durch<br />

seinen hohen Fettgehalt (99,8 %) auf höhere<br />

Temperaturen erhitzt werden kann. Zur Herstellung<br />

von Butterschmalz wird Butter bei<br />

Temperaturen zwischen 40 und 50 °C ge-<br />

92<br />

schmolzen und mit hoher Geschwindigkeit<br />

geschleudert. Dabei werden das noch in der<br />

Butter enthaltene Wasser, das Milcheiweiß<br />

und der Milchzucker abgetrennt. Übrig bleibt<br />

das flüssige, geklärte Butterfett. Nach dem<br />

Abkühlen wird das Butterschmalz mit Luft<br />

aufgeschlagen, so dass es weich und<br />

geschmeidig wird.<br />

Butterschmalz besitzt aufgrund seines Ausgangsstoffes<br />

Butter einen buttrigen Geschmack.<br />

Butterschmalz ist zum Backen<br />

ergiebiger als andere Backfette. Für alle Teigarten<br />

(außer Mürbeteig) sollten Sie immer<br />

zimmerwarmes Butterschmalz verwenden, so<br />

lässt es sich problemlos verrühren bzw. verkneten.<br />

Butterschmalz ist geklärtes, reines Butterfett,<br />

daher ist es im Gegensatz zu Butter hoch<br />

erhitzbar, ohne dass sich schädliche Stoffe<br />

bilden können. Nach Gebrauch sollte das<br />

Butterschmalz noch heiß durch einen speziellen<br />

Fettfilter gegossen werden. Es kann dann<br />

erneut verwendet werden.<br />

Rapsöl<br />

Rapsöl enthält einfach ungesättigte Fettsäuren,<br />

ist geschmacksneutral und hebt<br />

dadurch den Eigengeschmack der zubereiteten<br />

Speise hervor. Es eignet sich besonders<br />

für Quark-Öl-Teige oder Strudelteige. Außerdem<br />

ist es gut zum Frittieren geeignet.


Nüsse<br />

Haselnüsse, Walnüsse, Pistazien und Mandeln<br />

sind feine Backzutaten. Gemahlen können<br />

sie einen Teil des Mehls ersetzen.<br />

Gehackt, gerieben oder blättrig geschnitten<br />

sind sie eine aromatische Zutat für zahlreiche<br />

Gebäcke oder Strudel. Frisch gerieben oder<br />

gehackt schmecken Nüsse besser als abgepackte<br />

Ware. Nüsse müssen bald verbraucht<br />

werden, da sie durch ihren Anteil an ungesättigten<br />

Fettsäuren schnell ranzig werden und<br />

an Aroma verlieren.<br />

Mandeln selbst abziehen<br />

Zum Abziehen die Mandeln in einer Schüssel<br />

mit so viel kochendem Wasser übergießen,<br />

dass sie darin schwimmen. Einige Minuten<br />

ziehen lassen, abgießen, kalt abschrecken<br />

und abtropfen lassen. Mandeln am stumpfen<br />

Ende fassen und die Haut so nach hinten<br />

drücken, dass die Mandelspitze das braune<br />

Häutchen durchstößt und herausgleitet. Die<br />

Mandeln auf einem Backblech bei Zimmertemperatur<br />

etwa 3 Stunden oder bei 50 °C im<br />

Backofen etwa 60 Minuten trocknen lassen.<br />

Trockenfrüchte<br />

Rosinen, Sultaninen und Korinthen sind<br />

getrocknete helle oder dunkle Weinbeeren.<br />

Während Sultaninen hell und immer kernlos<br />

sind, werden Rosinen mit und ohne Kerne<br />

gehandelt und zählen zu den dunklen Weinbeeren.<br />

Korinthen stammen von kleinen blauen<br />

Früchten, und ihr Aroma ist intensiver als<br />

das von Rosinen und Sultaninen.<br />

Getrocknete Früchte werden häufig geschwefelt,<br />

damit sie ihre Farbe behalten und länger<br />

haltbar sind. Allerdings können empfindliche<br />

Menschen auf diesen Zusatzstoff allergisch<br />

reagieren. Deshalb am besten ungeschwefelte<br />

Beeren (Bio-Qualität) kaufen und diese luftdicht<br />

verpackt aufbewahren. Für die Zubereitung<br />

empfiehlt es sich, getrocknete Beeren<br />

gründlich zu waschen, abzutrocknen und je<br />

nach Verwendung vorher einzuweichen. Um<br />

das Absinken der Weinbeeren in Kuchen zu<br />

vermeiden, gibt es einen einfachen Trick: vorher<br />

gut in Mehl wenden, dann bleiben sie, wo<br />

sie hingehören.<br />

Mohn<br />

Die reifen Samenkörner des Mohns werden<br />

als Zutat für Teige und Füllungen sowie zum<br />

Bestreuen von Gebäcken für zahlreiche Backwaren<br />

und <strong>Mehlspeisen</strong> verwendet. Mohn<br />

gibt es in ganzen Samen oder gequetscht für<br />

feinere Füllungen. Im Handel ist Mohn<br />

bereits zubereitungsfertig oftmals mit Zucker<br />

vermischt erhältlich.<br />

93


Nelken<br />

Die als Gewürznelken bekannten Knospen<br />

stammen von einem immergrünen Tropenbaum<br />

und haben nichts mit unseren heimischen<br />

Nelkengewächsen zu tun. Die Knospen<br />

werden vor dem Öffnen getrocknet und eignen<br />

sich, sparsam verwendet, zum Würzen<br />

von eingekochtem Obst, Brot, Plätzchen und<br />

Kuchen. Gewürznelken sind würzig-aromatisch<br />

und werden als ganze »Nägelchen«<br />

oder gemahlen angeboten. Sie sollten sparsam<br />

verwendet werden, da ihr Aroma sehr<br />

intensiv ist.<br />

Anis<br />

Anissamen oder Sternanis schmecken aromatisch<br />

und ausgeprägt süß, sie werden ganz<br />

oder gemahlen verwendet. Dieses auch oft als<br />

»süßer Kümmel« bezeichnete Gewürz findet<br />

Anwendung in Back- und Süßspeisen, wie<br />

z. B. Pfeffernüssen, Honigkuchen und Printen.<br />

Apfel- oder Pflaumenmus erhalten mit<br />

etwas Anis gewürzt eine besondere Note.<br />

Nicht zu vergessen in der Weihnachtsbäckerei:<br />

die köstlichen runden Anisplätzchen.<br />

Zimt<br />

Die getrocknete Rinde des Zimtbaumes ist in<br />

zwei Formen zu haben: als Stangenzimt oder<br />

94<br />

gemahlen. Zimt wird vor allem für Lebkuchen<br />

und für die Weihnachtsbäckerei verwendet, ist<br />

aber auch ein willkommenes Gewürz in Obstkompotten.<br />

Vermischt mit Zucker ist es in der<br />

<strong>Mehlspeisen</strong>küche sehr beliebt.<br />

Vanille<br />

Am feinsten ist die Bourbon-Vanille. Vor der<br />

Verwendung schlitzt man die schwarze Schote<br />

auf und kratzt das Vanillemark mit einem<br />

spitzen Messer heraus. Vanille gibt es aber<br />

auch als Pulver oder kombiniert mit Zucker in<br />

Form von Vanillezucker. Das süß schmeckende,<br />

milde Vanillin gibt Kakao, Kompotten,<br />

Desserts, Gebäck, Parfaits und Schlagrahm<br />

eine elegante Note. Vanillezucker wird vor<br />

allem zum Backen von Kuchen und Plätzchen<br />

verwendet.<br />

Muskat<br />

Der Muskatbaum liefert die Muskatblüte, die<br />

den Samen ummantelt, und den Samenkern<br />

selbst, der weitläufig als Muskatnuss bezeichnet<br />

wird. Die Muskatblüte wird getrocknet, in<br />

Stücken oder gemahlen angeboten und ist ein<br />

ideales Gewürz für Backwaren, vor allem in<br />

der Weihnachtsbäckerei findet sie häufig<br />

Anwendung. Die Muskatnuss verfeinert, auch<br />

herzhafte <strong>Mehlspeisen</strong> wie Flammkuchen<br />

und Spätzle.


Eier<br />

Das Hühnerei gehört zu den nährstoffreichsten<br />

und zugleich kostengünstigsten Nahrungsmitteln<br />

überhaupt. Es hat die höchste<br />

biologische Eiweißqualität aller natürlichen<br />

Lebensmittel und liefert alle lebenswichtigen<br />

Nährstoffe.<br />

Eier lagert man am besten kühl und trocken.<br />

Die spitze Seite der Eier sollte nach unten zeigen,<br />

dadurch wird auf die Luftkammer kein<br />

Druck ausgeübt und der Eidotter verlagert<br />

sich nicht. Außerdem sollten Eier möglichst<br />

getrennt von anderen, vor allem stark riechenden<br />

Lebensmitteln gelagert werden, da<br />

sie leicht Gerüche annehmen.<br />

Zucker<br />

In der süßen Küche darf natürlich Zucker<br />

nicht fehlen. Zucker ist ein natürliches<br />

Lebensmittel, das den Schmankerln die erforderliche<br />

Süße verleiht und für die gewünschte<br />

Bräunung bei Gebackenem sorgt. Bei der<br />

Zubereitung von Teigen wie zum Beispiel<br />

dem Hefeteig unterstützt er die Gärung.<br />

Durch seinen neutralen Geschmack verändert<br />

er das Aroma der anderen Zutaten nicht.<br />

Zucker wird aus Zuckerrüben bzw. Zuckerrohr<br />

gewonnen. Im Verlauf des mehrstufigen<br />

Gewinnungsverfahrens fällt der braune Rohzucker<br />

an. Dieser wird getrocknet und nach<br />

erneutem Auflösen gefiltert und kristallisiert.<br />

Das Ergebnis ist eine Raffinade von besonders<br />

hoher Reinheit und Weiße, aber auch frei<br />

von Vitaminen, Mineral-, Ballast- und sonstigen<br />

Biostoffen. In der <strong>Mehlspeisen</strong>küche<br />

kommt Backzucker, Hagelzucker und der<br />

feine Puder- oder Staubzucker zum Einsatz.<br />

Honig<br />

Honig zählt zu den wenigen echten Naturprodukten.<br />

Er besteht zu 80 Prozent aus Zucker,<br />

sein Wasseranteil darf 21 Prozent nicht<br />

überschreiten. Es ist gesetzlich verboten, ihm<br />

Inhaltsstoffe zu entziehen oder Stoffe zuzusetzen.<br />

Honig wird nach dem Sammelgut der<br />

Bienen eingeteilt sowie nach der Art der<br />

Gewinnung und seiner Qualität.<br />

Kristallisiert Honig aus, bedeutet dies keinen<br />

Qualitätsverlust. Um Honig wieder flüssig zu<br />

bekommen, muss man ihn einfach in ein warmes<br />

– nicht über 40 °C – Wasserbad stellen.<br />

Bekannte Honigsorten sind Akazienhonig,<br />

Blütenhonig, Heidehonig und Tannenhonig.<br />

Zum Backen reicht einfacher Speisehonig.<br />

Wer kalten Süßspeisen ein besonderes Aroma<br />

verleihen will, süßt diese mit Blütenhonig. Vor<br />

allem aus der Weihnachtsbäckerei ist Honig<br />

nicht wegzudenken.<br />

95


Impressum<br />

Der Autor<br />

Walter A. Drössler ist ausgebildeter Koch und<br />

Prüfungsmeister für die IHK München und<br />

Oberbayern für gastgewerbliche Berufe. Seine<br />

langjährigen Erfahrungen sowohl in der<br />

Gastronomie als auch in seiner Redaktionsund<br />

Autorentätigkeit im Bereich Gesundheit<br />

und Ernährung für Hörfunk, TV-Sender und<br />

Printmedien sind in diesem Buch wiedergegeben.<br />

Hinweis<br />

Das vorliegende Buch ist sorgfältig erarbeitet<br />

worden. Dennoch erfolgen alle Angaben ohne<br />

Gewähr. Weder Autor noch Herausgeber können<br />

für eventuelle Nachteile oder Schäden,<br />

die aus den im Buch gemachten praktischen<br />

Hinweisen resultieren, eine Haftung übernehmen.<br />

© 2007 Verlagsgruppe Weltbild GmbH,<br />

Steinerne Furt, 86167 Augsburg<br />

Alle Rechte vorbehalten<br />

Kein Teil dieses Werkes darf ohne schriftliche<br />

Einwilligung des Verlages in irgendeiner Form<br />

(Fotokopie, Mikrofilm oder ein anderes Verfahren)<br />

reproduziert oder unter Verwendung<br />

elektronischer Systeme verarbeitet, vervielfältigt<br />

oder verbreitet werden.<br />

96<br />

Konzeption: <strong>Medienservice</strong> ProGenuss,<br />

Tittmoning<br />

Projektleitung: Medienprojekte München<br />

Satz und Layout: Dr. Alex Klubertanz,<br />

München<br />

Fotografie: Michael Holz<br />

Assistenz: Esther Eberhardt<br />

Foodstyling/Styling: MSB Versuchsküche, Ute<br />

und Walter A. Drössler.<br />

Assistenz: Wolfgang Maier<br />

Umschlaggestaltung: Dr. Alex Klubertanz,<br />

München<br />

Gesamtherstellung: ((ergänzt Produktion))<br />

Printed in ((ergänzt Produktion))<br />

Bildnachweis:<br />

Fotos Seite 6, 22 Milchwerke Berchtesgadener<br />

Land Chiemgau eG.<br />

Fotos Seite 1, 2, 5, 7, 9, 36 Krones AG<br />

Fotos Seite 4, 10, 50, 62, 78 H. Stanggassinger<br />

/ Nationalpark Berchtesgaden<br />

Alle übrigen Fotos stammen vom <strong>Medienservice</strong><br />

www.pro-genuss.de, 84529 Tittmoning<br />

ISBN 978-3-8289-1281-6<br />

Einkaufen im Internet: www.weltbild.de

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