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Prof. Dr. Helmut Hanisch

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15VerantwortungDas eben Gesagte leitet zu dem nächsten Gesichtspunkt über. ImMittelpunkt des Bildungsauftrages der Kirche steht der Mensch alsSubjekt, das zu verantwortlichem Handeln aufgefordert ist. DasHandeln des Menschen bedarf der Orientierung, die aus christlicherSicht darin besteht, den Willen Gottes, wie er u. a. in den ZehnGeboten formuliert ist, zu kennen und sich davon leiten zu lassen.Dabei geht es insbesondere um das Verhältnis des Menschen zu Gottund um das Eintreten für Gerechtigkeit im Umgang der Menschenuntereinander und im Umgang mit der Schöpfung.VerständigungDie im Bildungsbegriff enthaltene Forderung nach Befähigung zurVerständigung lebt von dem Gedanken, dass Bildung nicht isoliertverstanden werden kann. Bildung umschließt das Miteinander, dieGemeinschaft. In und mit der Gemeinschaft zu leben, setzt einegemeinsame Sprache voraus, die Verständigung in Konfliktsituationenermöglicht. Die Bereitschaft zur Verständigung lässt sich unschwermit der Friedensutopie der Bibel in Verbindung bringen. Greifbar wirdim Prophetenbuch Jesaja die visionäre Verheißung ewigen Friedens,die Menschen Mut macht, sich an dem Prozess der Verwirklichungdes Friedens zu beteiligen.Wissen, Sinn, Tradition, Verantwortung und Verständigung sind dieLeitbegriffe, mit denen wir den schulischen Bildungsauftrag derKirche zusammenfassen können. Nun komme ich zu meinereingangsgestellten Frage nach dem Evangelischen <strong>Prof</strong>il zurück. Vordem Hintergrund dieses eben skizzierten Bildungsverständnisses, dasdurch und durch evangelisch orientiert und begründet ist, bedarf eskeines zusätzlichen evangelischen <strong>Prof</strong>ils. Wenn es um die<strong>Prof</strong>ilierung evangelischer Schulen geht, dann erscheint es mirvordringlich, den eben dargestellten Bildungsauftrag zur Kenntnis zunehmen und daran zu arbeiten. Um dies zu realisieren, solltenfolgende Bedingungen, die sich teilweise bereits in der Praxis derSchulstiftung herauslesen lassen, ins Auge gefasst werden, wobei ich

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