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Anbautelegramm Luzerne Standort- ansprüche pH-Wert ... - Isip

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<strong>Anbautelegramm</strong> <strong>Luzerne</strong><strong>Luzerne</strong> wird in erster Linie zur Konservierung angebaut, gelegentlich auch alsFrischfutter bzw. zur Trocknung. Sie ist symbiotischer Stickstoffsammler und verbessertmit Wurzelrückständen von etwa 50 dt TM/ha die Stickstoff- und Humusbilanz der Böden.<strong>Luzerne</strong> liefert reichlich Stickstoff (N-Gehalt: Futter 3,5 % TM, Wurzel undStoppelrückstände 2,6 % TM) und Kalzium (Ca-Gehalt: 2,0 % TM). Als Tiefwurzelerübersteht sie längere Trockenperioden. Von Vorteil ist auch ihre phytosanitäre Wirkunggegen Rübennematoden und Getreidefußkrankheiten.<strong>Standort</strong><strong>ansprüche</strong><strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong>ErträgeNährstoffbedarfNPKMgMikronährstoffeBor-Mangel:Molybdän-Mangel:Klima: warme zu Sommertrockenheit neigende Lagen;Böden: tiefgründige Lehmböden, Buntsandstein- und Muschelkalkverwitterungsböden- vorzugsweise Südhänge, hydromeliorierte,jungpleistozäne Talsande mit Lehmschleier imUnterboden, Lößlehm- und Geschiebemergelkippen;Ausgeschlossene <strong>Standort</strong>e: kalte Nordhanglagen, Moorböden,Böden mit stehendem (bis 130 cm) bzw. bewegtem (bis80 cm unter Flur) Grundwasser, Überflutungsstandorte, reineSande in Krume und Unterboden, Flächen mit zeitweiligerStaunässe bzw. zur Vernässung neigend<strong>pH</strong> 5,8 – 7,2; mit zunehmender Schwere des Bodens steigtder erforderliche <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> für <strong>Luzerne</strong>; Keimbettkalkung: 20bis 30 dt/ha Kohlensaurer Kalk auf die Herbstfurche und flachesEinarbeiten im Frühjahr bei der Saatbettbereitung fördernAuflaufen und Jugendentwicklung der <strong>Luzerne</strong>80 – 130 dt TM/ha, (entspricht 17 –28 dt Rohprotein/ha)berechnet für einen Trockenmasseertrag von 100 dt/ha beimittlerer Versorgungsstufe des BodensBei Einsaaten in Deckfrüchte - Stickstoff-Düngung nach Bedarfder Deckfrüchte (ca. 80 – 100 kg N); bei Blanksaat auf N-armen Böden Startgaben bis 40 kg N/ha; etablierte reine<strong>Luzerne</strong>bestände erfordern keine N-Düngung35 kg/ha; erhöht die Knöllchenzahl und deren Aktivität, steigertdamit den Proteinertrag270 kg/ha; fördert die Assimilationsleistung und verbessert dieWinterfestigkeit; Kalidüngung sollte mindestens 3 Wochen vorder Saat erfolgen, um Schäden bei der Keimung zu vermeiden30 kg/ha; Mangel: braunrote Blattränder, hellgrüne Fleckenzwischen den Blattrippen, tritt besonders auf leichten Bödenmit niedrigem <strong>pH</strong>-<strong>Wert</strong> aufhoher Bedarf an Bor, Kupfer und Molybdängestauchter Sprosswuchs, allgemeine Welke, tritt vor allemauf sandigen <strong>Standort</strong>en in trockenen Jahren aufoliv- bis hellgrüne Blätter (wie bei N-Mangel) durch ungenügendeN-Fixierung der Knöllchenbakterien, tritt besonders aufdegradierten Löß, Muschelkalk und Keuperstandorten auf


Fruchtfolgein Ackerfruchtfolgen gute Vorfruchtwirkung für Getreide, Zuckerrüben,Kartoffeln oder Mais nutzen;oder Anbau außerhalb der Fruchtfolgen in Reinanbau imWechsel mit Ackergras (Graseinsaat nach 2 oder 3 Nutzungsjahrender <strong>Luzerne</strong> ohne Grundbodenbearbeitung); Anbaupausenfür <strong>Luzerne</strong>anbau: 3 Jahre zur Nutzung des Vorfruchteffektes<strong>Luzerne</strong> als Feinsämerei erfordert sehr sorgfältige Saatbettbereitung;Saattiefe maximal 2 cm; enger Reihenabstand bewirktschnellen Bestandsschluss und bessere Pflanzenverteilung;kein Eineggen nach der Saat, aber Rauwalzen vor oder nachder SaatReinsaat: 12 kg/ha (entspricht bei einer TKM von 2,0-2,5 g undeiner Feldkeimfähigkeit von 80% - 380 bis 480 Pflanzen/m²)Einsaat in Sommergetreide: Saatmengen über 15 kg/ha,hohes AnsaatrisikoBodenbearbeitungSaatstärkeSaatgutimpfungSaatzeitBestandesdichte<strong>Luzerne</strong>grasmischungenbei erstmaligem <strong>Luzerne</strong>anbau oder längerer Anbaupause isteine Saatgutimpfung mit Knöllchenbakterien zu empfehlenFrühjahrsblanksaat oder Ansaat mit 40 kg /ha Grünhaferdeckfruchtim April hat das geringste Ansaatrisiko auf allen<strong>Luzerne</strong>standorten; Einsaat in lichte Sommergerste (14 bis16kg/ha <strong>Luzerne</strong> und 60 bis 90 kg/ha Sommergerste) hat höheresAnsaatrisiko; zuerst wird das Körnergetreide oder die grüneDeckfrucht gedrillt und sofort danach an einer anderen Stelledes Schlages beginnend, ohne einzueggen, die <strong>Luzerne</strong>;Sommerblanksaat (bis Anfang August) nach Wintergerste oderWinterzwischenfrucht auf Beregnungsflächen oder gutwasserversorgten <strong>Standort</strong>en auch möglicherforderliche Mindestpflanzenzahl: nach Aufgang: 350Pflanzen/m² nach der 1. Überwinterung: 200 Pflanzen/ m² nachder 2. Überwinterung:120 Pflanzen/ m²<strong>Luzerne</strong> 10 – 16 kg/ha und 1 – 3 kg/ha Gras je nach TKM derverwendeten Grasart (Graspartner: Wiesenschwingel, Festulolium,Wiesenlieschgras, Deutsches Weidelgras, Glatthafer,Knaulgras); anzustreben sind Ertragsanteile von 20 bis 30%Gras; höhere Anteile machen der <strong>Luzerne</strong> starke Konkurrenzund liefern bei Trockenheit nur schwache Erträge; Beimischungvon 2 kg/ha Rotklee im Austausch von <strong>Luzerne</strong> erhöht denErtrag im ersten Nutzungsjahr, hinterlässt aber in denFolgejahren, besonders bei Trockenheit, große Lücken, die vonder <strong>Luzerne</strong> nicht geschlossen werden können; diese Mischungist deshalb nur für kurze Nutzungsdauer der Bestände geeignet


Nutzungsregimeund NutzungsdauerNutzungszeitpunktSchnitthöhePflegeSortenwahl3 - 6 Schnitte/Jahr; mehrjährige Nutzung erfordert dieEinhaltung einer längeren Ruhephase (mindestens 7Wochen) in der Zeit zwischen vorletztem und letzten Schnitt(ca .10. August bis Ende September) zur Einlagerung vonReservestoffen in die Wurzel für die sichere Leistung imFolgejahr; Spätschnitt im Oktober verhindert Herbstverunkrautungund Mäusebesiedlungim Knospenstadium bzw. im 1.Aufwuchs bei Wuchshöhen von45...70 cm, den Folgeaufwüchsen bei 40...50 cm und imletzten Aufwuchs bei 25...45 cm; schneller Anstieg des Rohfasergehaltesbis zur Blüte bei <strong>Luzerne</strong>8-10 cm; zu tiefer Schnitt verletzt die Erneuerungsknospen derTriebe und schwächt den BestandSchröpfschnitt schadet mehr als er nützt; sollte er dennocherforderlich sein, ist das Mähwerk so hoch einzustellen, dassdie <strong>Luzerne</strong>pflanzen nicht mit erfasst werden; früher Schnittbeeinträchtigt die Wurzelentwicklung und damit die Ausdauer;ansonsten ist richtige Nutzung die beste Pflege; Eggen undGrubbern in etablierten Beständen nur als Vorbereitung beiGräsernachsaaten in verunkrauteten, lückigen Beständenalle vom Bundessortenamt zugelassenen Sorten haben in<strong>Wert</strong>prüfungen auf mehreren repräsentativen <strong>Standort</strong>en inDeutschland ihre Eignung hinsichtlich Ertragsfähigkeit undErtragssicherheit nachgewiesen und sind für den Anbau zuempfehlen (Sorten lt. Beschreibende Sortenliste des BSA2009: Alpha, Daphne, Fee, Fiesta, Filla, Fraver, Fusion,Planet, Plato, Sanditi, Verko; in Deutschland ebenfalls käuflichzu erwerbende EU-Sorten und Sorten aus dem außereuropäischenRaum unterlagen dieser Prüfung nicht und könnendeshalb hinsichtlich ihrer <strong>Standort</strong>eignung und Leistungsfähigkeitnicht beurteilt werden; bei häufigem Anbau in engerFruchtfolge sind welkeresistente Sorten auszuwählenLiteratur: SCHMIDT, L.; MÄRTIN, B.: Produktionsanleitung und Richtwerte für den Anbau von <strong>Luzerne</strong> und <strong>Luzerne</strong>gras.Markkleeberg 1978KREIL, W., SIMON, W., WOJAHN, E.: Futterpflanzenbau, Empfehlungen, Richtwerte, Normative; Band 2 Ackerfutter. Berlin 1983Bundessortenamt: Beschreibende Sortenliste, Futtergräser, Esparsette, Klee, <strong>Luzerne</strong>. Hannover 2009

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