Betriebshandbuch <strong>Skyhopper</strong>-<strong>3000VA</strong>Stand: 01.02.20133.5 NotlandungenNotlandungen setzen nicht nur einen direkten, schweren technischen Defekt voraus; als Notlandung wirdauch die Sicherheitsaußenlandung bezeichnet, die dann eingeleitet werden sollte, wenn eine Gefährdung <strong>für</strong>Flugzeug und Insassen infolge Betriebsstörungen (z.B. rauer, unrunder Motorlauf) oder aus Wettergründennicht ausgeschlossen werden kann.Grundsätzlich haben Piloten von <strong>Ultraleichtflugzeug</strong>en zwei Möglichkeiten auf einen technischen Defektoder eine unerwartete Wettersituation zu reagieren:1. Durchführung einer Notlandung2. Ziehen des RettungssystemsWarnungDie Betätigung des Rettungssystems ist in den meisten Fällen kein Fehler; auch in geringer Höhe (ca.100 m) kann der Schirm ausgelöst werden. Es sollte aber nur in wirklichen, direkten Notfällen genutztwerden, da die Belastungen der Insassen und die Beschädigungen am Flugzeug durch die hoheSinkgeschwindigkeit erheblich größer sein können, als bei einer Notlandung auf einem ausreichendgroßem Notlandefeld.Für beide Varianten gilt:1. Gurte strammziehen2. Funk Notmeldung absetzen3. Haupt-/Zündschalter ausFür eine Landung mit einem defekten Reifen am Hauptfahrwerk gilt folgendes Verfahren:1. Endanflug mit normaler Anfluggeschwindigkeit.2. Das Flugzeug an der dem beschädigten Reifen gegenüberliegenden Landebahnbegrenzung mitgeringer Geschwindigkeit aufsetzen, um Richtungsänderungen, die aufgrund der Beschädigung zuerwarten sind, innerhalb der Landebahn korrigieren zu können.3. Versuchen, mit Bremse und Bugrad die Richtung stabil zu halten.4. Sofern möglich streben Sie eine Landung auf einer Grasbahn an.3.6 Überziehen / TrudelnÜberziehen:Die Annäherung an die Überziehgeschwindigkeit kündigt sich durch ein leichtes Rütteln imSteuerbügel und etwas weicheres bzw. schwammiges Steuerverhalten unterhalb 40 km/h an.Der Strömungsabriss im Geradeausflug kündigt sich durch leichtes Schütteln an. In der Regel kommtes zu einer Nickbewegung, bei böigem Wetter evtl. mit einer leichten Tendenz, über eine Flächeabzukippen. Durch vorsichtige Korrekturen kann die Fläche aber problemlos horizontal gehaltenwerden.Beim Strömungsabriss im Kurvenflug kommt es kurz vor dem Stall zu einem merklichen Schütteln,bevor <strong>das</strong> UL über die kurveninnere Fläche abkippt. Der Höhenverlust beim Überziehen mitmaximalem Abfluggewicht im Kurvenflug beträgt ca. 80 m.Trudeln:Beabsichtigtes Trudeln mit <strong>Ultraleichtflugzeug</strong>en ist grundsätzlich nicht zulässig. UnbeabsichtigtesTrudeln ist bei den zugelassenen Flächen auszuschließen.3.7 RettungssystemEin Standardverfahren, wann man <strong>das</strong> Rettungssystem auszulösen hat, gibt es nicht. Die Entscheidung hängteinzig und allein von der Gefahrensituation ab, in der sich der Pilot befindet. In einer geringen Höhe ist esauf jeden Fall wichtig, eine schnelle Entscheidung zu treffen, damit ein sicherer Betrieb desRettungssystems noch möglich ist. Eine Gefahrensituation in großer Höhe lässt dem Piloten erheblich mehrZeit, eine Entscheidung zu treffen. Besteht auf irgendeine andere Art die Möglichkeit einer Landung, sollteauf eine Betätigung des Rettungssystems verzichtet werden, denn die Auslösung des Rettungssystemsbedeutet keine Garantie da<strong>für</strong>, <strong>das</strong>s <strong>das</strong> Aufsetzen ohne Verletzung überstanden wird, vor allem wird es miteiniger Wahrscheinlichkeit Schäden am Gerät geben.www.aerotechnics.euinfo@aerotechnics.eu7
Betriebshandbuch <strong>Skyhopper</strong>-<strong>3000VA</strong>Stand: 01.02.2013Die Auslösung des Rettungsschirmes sollte nach folgendem Verfahren erfolgen:1. Zündschalter aus2. Beine fest auf die Fußrasten stellen3. Auslösegriff ziehen4. Vor Landung abstützen, Kopf stabil halten5. Nach Landung abschnallen, Flugzeug schnellstmöglich verlassenAchtungDie Betätigung des Auslösegriffs kann eine Handkraft von bis zu 12 kg erfordern - ggf. kräftig mitbeiden Händen ziehen!Warnung‣ Rettungsgerät am Boden gegen unbefugtes Betätigen sichern.‣ Vor jedem Flug die Sicherung entfernen – in der Luft kann es da<strong>für</strong> zu spät sein.‣ Vor dem Betätigen des Rettungssystems unbedingt den Motor abstellen – in einer unkontrolliertenLage könnte sonst evtl. der Propeller beim Öffnen des Schirmes einen Haltegurt durchtrennen.4. Normalverfahren4.1 EinführungDer Abschnitt 4 beinhaltet Checklisten und erläutert Verfahren <strong>für</strong> den normalen Betrieb des<strong>Ultraleichtflugzeug</strong>es. Weiterführende Informationen <strong>für</strong> Zusatzausrüstungen sind gesondert zu führen.4.2 VorflugkontrolleDie Vorflugkontrolle ist vor jedem Flug durchzuführen. Es dient Ihrer Sicherheit, wirklich alle Punkte dieserListe systematisch abzuarbeiten. Nur so können kleinere Defekte schon frühzeitig erkannt und behobenwerden.Innenkontrolle:a) Flugzeugpapiere prüfenb) Checkliste vorhandenc) Hauptschalter ausd) Kraftstoffmenge ausreichende) Gashebel Leerlauff) Fremdkörperkontrolle durchgeführtg) Gepäck verstaut, gesichertAußenkontrolle :Durchführung einer Sichtprüfung, d.h. Überprüfung der nachfolgenden Punkte auf äußere Beschädigungen(Beulen, Risse), Spielfreiheit und Leichtgängigkeit aller bewegten Teile, Kraftschlüssigkeit, korrekteBefestigung sowie auf den allgemeinen Zustand.1. Hauptfahrwerka. Fahrwerksbein Sichtprüfungb. Ausrichtung des Fahrwerks Sichtprüfungc. Radachsen, Verschraubung Sichtprüfungd. Anbindung des Fahrwerkes Sichtprüfunge. Radverkleidung(wenn vorh.) Sichtprüfungf. Luftdruck Kontrolleg. Reifen, Rad, Bremse Sichtprüfung2. Bugfahrwerka. Lenkkopfspiel Kontrolleb. Pedale Funktionsfähigc. Bremse Sichtprüfungd. Bowdenzüge Sichtprüfunge. Reifen, Rad Sichtprüfungf. Luftdruck Kontrollewww.aerotechnics.euinfo@aerotechnics.eu8