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Kleine Stars in der Manege / Partnerakrobatik für Kinder

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LehrerfortbildungInzell<strong>Kle<strong>in</strong>e</strong> <strong>Stars</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Manege</strong><strong>Partnerakrobatik</strong> <strong>für</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>Die Akrobatik ist ausgezeichnet zur Erweiterung des Übungsangebotes imGerätturnen <strong>für</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong> und Jugendliche geeignet. Hier können auch K<strong>in</strong><strong>der</strong>mit nicht allzu günstigen körperlichen Voraussetzungen e<strong>in</strong>en beson<strong>der</strong>s<strong>in</strong>teressanten Zugang zu neuen Bewegungs-, Spiel- und Erlebnismöglichkeitenbekommen. Gerade im Bereich <strong>der</strong> Kooperation und <strong>der</strong>Körpererfahrung kann mit akrobatischen Formen sehr viel erreicht werden.Und ... schon mit nur e<strong>in</strong>igen Grun<strong>der</strong>fahrungen können e<strong>in</strong>zelne Übungenund Figuren zu kurzen Szenen und Aktionen zusammengestellt werden, umdaraus kle<strong>in</strong>e Shownummern zu gestalten.A. DIE ELEMENTE DER AKROBATIK• Gleichgewichtsfähigkeit• Kraft und Koord<strong>in</strong>ation• Beweglichkeit• Körpergefühl• Haltung• Körperspannung• Konzentrationsfähigkeit und Atmungssteuerung• VertrauenB. GRUNDLAGEN FÜR AKROBATISCHES TRAINING MIT KINDERN1. Richtiges AufwärmenDie Aufwärmphase sollte <strong>in</strong> e<strong>in</strong> allgeme<strong>in</strong>es und e<strong>in</strong> spezielles Aufwärmenunterteilt werden.E<strong>in</strong>e peppige allgeme<strong>in</strong>e Aufwärmphase soll die K<strong>in</strong><strong>der</strong> motivieren undaktivieren. Durch e<strong>in</strong>e gezielte Auswahl von spielerischen Formen könnenBerührungsängste abgebaut und erste Körperkontakte hergestellt werden. In<strong>der</strong> speziellen Aufwärmphase sollten diejenigen Muskel- und Gelenkbereichegedehnt, gekräftigt und aktiviert werden, die im folgenden Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>ghauptsächlich beansprucht werden.©2010 Stefan EberherrSeite 1


LehrerfortbildungInzell<strong>Kle<strong>in</strong>e</strong> <strong>Stars</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Manege</strong><strong>Partnerakrobatik</strong> <strong>für</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>2. Gestaltung des Akrobatiktra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs• man sollte mit Übungen beg<strong>in</strong>nen, die e<strong>in</strong>en mehr dynamischenCharakter haben• die Neue<strong>in</strong>führung von Elementen erfolgt am besten <strong>in</strong> <strong>der</strong> Anfangsphase• bei <strong>der</strong> Planung e<strong>in</strong>er Stunde sollten die Figuren und Elemente soausgewählt werden, dass e<strong>in</strong> möglichst ausgeglichenes Verhältniszwischen den belasteten Muskelbereichen besteht3. Belastung <strong>der</strong> GelenkeIm akrobatischen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g s<strong>in</strong>d die Gelenke erheblichen statischen unddynamischen Belastungen ausgesetzt. Beson<strong>der</strong>s gefährdeteSchwachstellen s<strong>in</strong>d dabei die Wirbelsäule und die Handgelenke. Umfalsche o<strong>der</strong> Extrembelastungen im akrobatischen Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>g auszuschalten,müssen folgende methodische Empfehlungen berücksichtigt werden:• regelmäßige Beanspruchung <strong>der</strong> Gelenke• Kräftigung <strong>der</strong> Rumpfmuskulatur• Beachtung <strong>der</strong> richtigen Haltung <strong>der</strong> Wirbelsäule bei Belastung• geeignete Übungsauswahl• kurze Belastungs- und lange Erholungsphasen4. Helfen und SichernHelfen und Sichern ist <strong>in</strong> <strong>der</strong> Akrobatik von Anfang an unerlässlich und sollte<strong>für</strong> jeden selbstverständlich se<strong>in</strong>. Grundsätzlich gilt:Bei je<strong>der</strong> neu zu erlernenden akrobatischen Technik muss die dazugehörigeHilfestellung gleich mitgelernt werden.C. VORBEREITENDE ÜBUNGEN / SPIELERISCHE ELEMENTEMolekülakrobatikDie K<strong>in</strong><strong>der</strong> bewegen sich nach Musik durche<strong>in</strong>an<strong>der</strong> im Raum. BeiMusikstopp müssen sie sich <strong>in</strong> bestimmten Gruppengrößenzusammenf<strong>in</strong>den und e<strong>in</strong>e geme<strong>in</strong>same Statue bilden. Der Spielleiter kanndie Gruppengröße durch die Anzahl se<strong>in</strong>er hochgehobenen F<strong>in</strong>ger anzeigenund zusätzlich e<strong>in</strong>e Bewegungsaufgabe stellen, z.B. „bildet e<strong>in</strong>enBuchstaben“, „drückt Erstaunen aus“ o<strong>der</strong> „nur zwei Hände und drei Füßedürfen den Boden berühren“.MagnetenBei Musikstopp wirkt nun e<strong>in</strong> Magnet auf e<strong>in</strong>en bestimmten Körperteil undzieht die Spieler an. Zuerst s<strong>in</strong>d nur Gegenstände (Langbank, Matte, Boden)„magnetisch“, später ziehen sich die K<strong>in</strong><strong>der</strong> gegenseitig an. Die Wirkung desMagneten hört schlagartig wie<strong>der</strong> auf, wenn die Musik wie<strong>der</strong> beg<strong>in</strong>nt.©2010 Stefan EberherrSeite 2


LehrerfortbildungInzell<strong>Kle<strong>in</strong>e</strong> <strong>Stars</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Manege</strong><strong>Partnerakrobatik</strong> <strong>für</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>SpiegelpantomimeJe zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong> stellen sich paarweise gegenüber, e<strong>in</strong>es macht e<strong>in</strong>e ruhigeBewegung vor, das an<strong>der</strong>e macht diese als Spiegelbild genau nach; nachca. 1 m<strong>in</strong>. wechseln.MarionetteJe zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong> gehen paarweise zusammen. E<strong>in</strong>es ist e<strong>in</strong>e Marionette, dasan<strong>der</strong>e <strong>der</strong> Puppenspieler. Der Spieler zieht an unsichtbaren Fäden an denverschiedenen Gelenken <strong>der</strong> Marionette und „bewegt“ diese dadurch.SchaufensterpuppeJe zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong> gehen paarweise zusammen. E<strong>in</strong>es ist e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> den Gelenkenbewegliche Schaufensterpuppe, das an<strong>der</strong>e <strong>der</strong> „Dekorateur“, <strong>der</strong> die„Puppe“ formt und ggf. auch transportiert.SchaufensterdekorationMehrere Dekorateure dekorieren mit den Puppen e<strong>in</strong> ganzes Schaufenster(z.B. Sportgeschäft, Galerie, usw.).Schoßsitzen im KreisAlle K<strong>in</strong><strong>der</strong> stellen sich eng h<strong>in</strong>tere<strong>in</strong>an<strong>der</strong> zu e<strong>in</strong>em Kreis zusammen undsetzen sich dann langsam auf den Schoß des h<strong>in</strong>teren K<strong>in</strong>des.Toter MenschVier bis acht K<strong>in</strong><strong>der</strong> bilden e<strong>in</strong>en engen Kreis. E<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d ist völlig steif <strong>in</strong> <strong>der</strong>Kreismitte und lässt sich - bei geschlossenen Augen - durch die K<strong>in</strong><strong>der</strong> desKreises zu allen Seiten h<strong>in</strong> bewegen.Transportmasch<strong>in</strong>eEtwa zehn bis vierzehn K<strong>in</strong><strong>der</strong> liegen auf dem Rücken nebene<strong>in</strong>an<strong>der</strong> amBoden, die Arme s<strong>in</strong>d langgestreckt und e<strong>in</strong> K<strong>in</strong>d liegt längs und ganz steifauf den an<strong>der</strong>en. Alle drehen sich langsam und gleichmäßig über die Seiteauf den Bauch usw., so dass das oben liegende K<strong>in</strong>d vorwärts transportiertwird. Die h<strong>in</strong>teren, die ke<strong>in</strong> Gewicht mehr von dem oberen K<strong>in</strong>d tragen,laufen nach vorn, legen sich dort wie<strong>der</strong> an und rollen mit <strong>der</strong> Gruppe weiter.Gordischer KnotenDie K<strong>in</strong><strong>der</strong> bilden e<strong>in</strong>en engen Kreis, strecken die Arme nach oben undgehen mit geschlossenen Augen langsam <strong>in</strong> die Kreismitte. Dort fassen siewillkürlich irgendwelche Hände (genau zwei Hände). Während alle e<strong>in</strong> biszwei Schritte ause<strong>in</strong>an<strong>der</strong> gehen, werden die Hände festgehalten. Nun sollendie K<strong>in</strong><strong>der</strong> den Knoten durch Über-, Unter- und Durchsteigen versuchenaufzulösen.©2010 Stefan EberherrSeite 3


LehrerfortbildungInzell<strong>Kle<strong>in</strong>e</strong> <strong>Stars</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Manege</strong><strong>Partnerakrobatik</strong> <strong>für</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>D. BASISTECHNIKEN1. Balanceübungen• Gewichtverlagern im Stand• Standwaage vorl<strong>in</strong>gs, seitl<strong>in</strong>gs• geme<strong>in</strong>sam im Stand nach h<strong>in</strong>ten legen (Handgelenk-Handgelenk-Griff)• Rücken an Rücken h<strong>in</strong>setzen und wie<strong>der</strong> aufstehen• geme<strong>in</strong>sam im Stand <strong>in</strong> die Knie gehen, Oberkörper gerade (Griff wieoben)2. E<strong>in</strong>fache Techniken• kle<strong>in</strong>e BankpyramideVorsicht: Die Gewichtsbelastungsollte immer nur senkrecht überden Gelenken (Hüfte/Schulter)verteilt se<strong>in</strong>.• Stehen auf <strong>der</strong> BankHilfestellung: E<strong>in</strong> 3. K<strong>in</strong>dhilft durch Handfassung.• Stuhl mit BankunterstützungHilfestellung: E<strong>in</strong> 4. K<strong>in</strong>dunterstützt an <strong>der</strong> Hüftedes Stehenden.• Stuhl ohne BankunterstützungHilfestellung: siehe oben©2010 Stefan EberherrSeite 4


LehrerfortbildungInzell<strong>Kle<strong>in</strong>e</strong> <strong>Stars</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Manege</strong><strong>Partnerakrobatik</strong> <strong>für</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>• GalionsfigurHilfestellung: E<strong>in</strong> 3. K<strong>in</strong>dhilft an <strong>der</strong> Hüfte von vorne.• FliegerHilfestellung: Zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong>stehen seitlich und sichernan Rumpf und Oberschenkel.• SchulterstandHilfestellung: Zwei K<strong>in</strong><strong>der</strong> stehenseitlich und unterstützen die Bewegungdurch Klammergriff am Oberschenkel.• Schulterstand auf <strong>der</strong> BankHilfestellung: siehe oben3. Lustige Techniken• Übersprungrolle• Doppelrolle (Tankerrolle)• Dreierrolle©2010 Stefan EberherrSeite 5


LehrerfortbildungInzell<strong>Kle<strong>in</strong>e</strong> <strong>Stars</strong> <strong>in</strong> <strong>der</strong> <strong>Manege</strong><strong>Partnerakrobatik</strong> <strong>für</strong> K<strong>in</strong><strong>der</strong>• L<strong>in</strong>dwurm4. Pyramiden• Sitzpyramide• Bankpyramide• 1. Variation <strong>der</strong> Bankpyramide• 2. Variation <strong>der</strong> BankpyramideLiteratur:• Akrobatik, Michael Blume, Meyer und Meyer Verlag, 1992• DTB Handbuch Teil 5, DTJ-Forum K<strong>in</strong><strong>der</strong> <strong>in</strong> Bewegung, <strong>Manege</strong> frei,Michael Maletz, 1995©2010 Stefan EberherrSeite 6

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