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4. Fleisch Schlachtfleisch: Skelettmuskulatur der ... - olafjung

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<strong>4.</strong> <strong>Fleisch</strong><strong>Schlachtfleisch</strong>: <strong>Skelettmuskulatur</strong> <strong>der</strong> SchlachttiereZur Speisenherstellung werden außerdem Leber, Nieren, Herz, Zunge, Bries (Wachstumsdrüse), Kutteln(Magenwand), Hirn, das Blut und die Knochen (für Brühen und Saucen) verwendet.<strong>Fleisch</strong>qualität ist abhängig von Tierart, Rasse, Geschlecht, Alter, Fütterung und Haltung, aber auch von möglichenVerfahrens- und Hygienefehlern vor und nach dem Schlachten.Garpunkt: so, dass bis im Inneren die rote <strong>Fleisch</strong>farbe durch die Hitze in Grau umschlägt, <strong>der</strong> Kern kann mehr o<strong>der</strong>weniger rot bleiben. => Stück bleibt saftig, <strong>Fleisch</strong>geschmack noch intensiver. Helle <strong>Fleisch</strong>sorten undbindegewebsreiches <strong>Fleisch</strong> werden grundsätzlich durchgegart.Jedes <strong>Fleisch</strong>teil hat bestimmte Eigenschaften wie:• einen mehr o<strong>der</strong> weniger hohen Bindegewebsanteil• einen mehr o<strong>der</strong> weniger hohen Fettanteil• eine unterschiedliche Art <strong>der</strong> Fettverteilung im <strong>Fleisch</strong>Daraus ergibt sich die optimale Zubereitungsart für ein bestimmtes Stück.deutsch französisch englisch Garzustand Garpunkte von <strong>Fleisch</strong>blau bleu rawBlutig saignant rare bzw. un<strong>der</strong>doneRosa á point mediumDurchgegart bien cuit well done<strong>4.</strong>1 Rindfleischinnen rosa, Kern rotinnen durchgehend rosaaußen gegart, Kern rosainnen durchgehend grau, aber saftig1. Keule2. Hinterhesse3. Roastbeef3a. Filet<strong>4.</strong> Dünnung5. Hochrippe6. Spannrippe7. Brust8. Fehlrippe9. Hals (Nacken)10. Bug (Schulter)11. Hüfte (Blume)12. Vor<strong>der</strong>hesseVerwendungenKeule: Schmorbraten, RouladenHesse: Klärfleisch, GoulaschRoastbeef: SteaksFilet: Steaks, Tournedos, Filet Mignon etc. (siehe unten)Hochrippe: Rib Steak, KochfleischSpannrippe: für Suppen und EintöpfeBrust: SuppenfleischFehlrippe: Schmorbraten, Hackfleisch, <strong>Fleisch</strong>fondueNacken: Koch- und Suppenfleisch, GoulaschBug; Schmorbraten, Geschnetzeltes, Sauerbraten, Rouladen, KochfleischHüfte: Garziehen (Wiener Tafelspitz), Beefsteaks, RouladenIm Handel wird hauptsächlich das <strong>Fleisch</strong> junger Rin<strong>der</strong>, bis zu zwei Jahren angeboten nämlich vonFärsen (junge, weibliche Rin<strong>der</strong>, die noch nicht gekalbt haben)Jung-Ochsen (kastrierte, männliche Tiere)Mastochsen (kastrierte, männliche Tiere, die zum Schlachten gezüchtet werden)Jungbullen (nicht kastrierte, männliche Tiere. <strong>Fleisch</strong> ist am magersten)Dass wirklich ein junges Tier geschlachtet wurde, erkennt man an <strong>der</strong> Farbe und Struktur <strong>der</strong> <strong>Fleisch</strong>es: <strong>Fleisch</strong> vonJungtieren ist hellrot und feinfaserig, das von älteren Tieren ist dunkelrot und grobfaserig. Ältere Tiere werden meistzu Wurst verarbeitet.Ochsenschwanz: kerniges <strong>Fleisch</strong>, zum Binden von Suppen und Saucen (durch die Gallertstoffe), verleihen ihneneinen kräftigen GeschmackAbhängen von <strong>Fleisch</strong>: etwa drei Wochen sollte das <strong>Fleisch</strong> nach dem Schlachten für Kurzbratstücke abhängen.=> in den Muskelfasern bildet sich Milchsäure, die das Eiweiß des <strong>Fleisch</strong>es verän<strong>der</strong>t und damit auch seine Strukturentwickelt=> das <strong>Fleisch</strong> wird mürbe, besser verdaulich und bekommt sein typisches Aroma.


<strong>4.</strong>1.1 Das Rin<strong>der</strong>filetChateaubriand: ein doppeltes Steak aus dem breiten Filet, etwa 400 - 500g schwer und 6cm dick (für 2 Personen)Filetsteak aus <strong>der</strong> Mitte, mindestens 2 cm dick und 150g schwerTournedos aus dem schmalen Filetstück, 4 - 6cm dick und ca. 60- 80g schwer.(2 Stück/Person)Mignon: 40-60g / 3 Stück pro PersonFiletspitzen:<strong>4.</strong>1.2 Das RoastbeefHüft- o<strong>der</strong> Huftsteak (F)2 bis 3 cm dick, etwa 150g schwerRib-Eye-Steak (A + B) 2 bis 3 cm dick, etwa 200g schwerRumpsteak (F + E) aus dem flachen Roastbeef mit einseitigem Fettrand, 2 bis 3 cm dick, 200 bis 300gschwerEntrecôte (C + D) ein etwa 6 cm dickes, 400g schweres Zwischenrippenstück aus <strong>der</strong> Mitte des flachenRoastbeefsEntrecôte double (C + D) Roastbeef und Filet, etwa 7 cm dick und 800g schwerT-Bone-Steak (D) aus dem Roastbeef mit kleinem Filetanteil (T-förmiger Knochen in <strong>der</strong> Mitte.) Etwa 4cm dick und 500 - 600g schwer.Côte de boeuf (Rin<strong>der</strong>cotelette, B) 500 bis 1000g, für 2 - 4 PersonenPorterhouse Steak (E) aus dem Roastbeef mit Knochen und großem Filetanteil. Etwa 6 cm dick und 700 bis1000g schwerClubsteak (C) Steak mit KnochenSchweinefleisch muss nur 48 Std. abhängen. Es darf nur innerhalb von drei Tagen nach dem Schlachtenverkauft werden und sollt baldmöglichst zubereitet werden.1. Schinken2. Filet3. Kotelett<strong>4.</strong> Kamm (Nacken)5. Bug (Schulter)6. Brust7. Rückenspeck8. Wamme9. Bauch10. Kopf11. Eisbein12. SpitzbeinVerwendungSchinken: Braten, Schnitzel, Fondue, SchinkenFilet: Lendensteaks, Medaillons, Fondue, SpießeKotelett: Stilkotelette, Braten, Kasseler, Lachsschinken


Kamm: Braten, Schmorbraten, Geschnetzeltes, Goulasch, NackenkasselerBug: Schweinebraten mit Kruste, Rollbraten, Ragouts, Hackfleisch,Rückenspeck: Suppen, Eintöpfe, Füllung von Rouladen, zum Spicken und BardierenWamme: FrühstücksspeckBauch: Eintöpfe, Braten, zum Grillen,KopfEisbein:Eisbein, braten, grillen, schmoren,kochenKalbsfleisch von jungen Rin<strong>der</strong>n, die höchstens 4 Monate alt sind. Es muss nur 2 - 3Tage abhängen.1. Filet2. Kotelett3. Hals<strong>4.</strong> Bauch5. Brust6. Bug (Schulter) + Brust7. Keule8. Nussstück9. Frikandeau10. Hinterhachse11. Vor<strong>der</strong>hachseVerwendungFilet: im Ganzen, Fondue, MedaillonsKotelett: Lenden, Braten, Kalbsrückensteak, KotelettsHals: Suppen, Ragouts, Frikassees, NackenkotelettBauch: Braten, mit Farce,Brust: Ragout, Rollbraten, mit FarceBug: Braten, Ragouts, FrikasseeKeule: Wiener Schnitzel, Cordon bleuNussstück: braten, schmorenFrikandeau: braten schmorenHachsen: Osso buco (gedünstet)Lammfleisch (Schaf, Hammel)1. Keule2. Filet3. Sattel<strong>4.</strong> Kotelett5. Dünnung6. Bug7. Kamm8. BrustVerwendungKeule: Steaks (mit Knoblauch und Herbes de provence), Lammnüsschen,FiletChops, ganzSattel: Mutton chopsKotelett: Hammelkotelett,Dünnung: Eintöpfe, RollbratenBug: Rollbraten, BratenKamm: Stews, Ragouts, Braten,Brust: Suppen, EintöpfeDünnung (5), Bug (6) und Brust (8): Irish StewLamm wird meistens mit frischen Kräutern serviertInnereien: = alle inneren Organe von Schlachttieren, am häufigsten: Leber, Nieren, Herz, Bries, Hirn, Lunge undZunge alle enthalten in hohem Maße Vitamin A, B, C, Niacin, Phosphor, Eisen, Natrium, Kalium, CalciumInnereien von älteren Tieren werden nicht zum Verkauf zugelassen => Leber und Nieren sind Entgiftungs- undFilterorgane => Belastung mit Schadstoffen währe zu hochLeber: gebraten, gegrillt, gedünstet o<strong>der</strong> gebacken, zart und wohlschmeckendKalbsleber: hellbraunen + glattem Anschnitt, zart und mildRin<strong>der</strong>leber: rotbraun, kräftig, leicht bitter (wird mil<strong>der</strong>, wenn man sie in Milch einlegt)


Schweineleber: dunkelbraun, leicht porös und herzhaftLammleber: zart, aber selten im AngebotNierenRin<strong>der</strong>nieren: am größten, bestehen aus mehreren Lappen, 400 - 500g, rötlich braunKalbsnieren: Delikatesse, gleiche Form wie Rin<strong>der</strong>nieren, sind aber kleiner, ca.250g, heller + zarter, mit dünnerFettschicht braten/schmorenSchweinenieren: bohnenänliche und glatte Form, rosarot, ca. 125g,weitere InnereienHerz: = Muskelfleisch, eignet sich zum schmoren, braten, kochenSchweineherz: 250 - 400g Rin<strong>der</strong>herz: 1500 - 2000g Kalbsherz: 500 - 1000gHirn: mineralstoffreich, leicht verdaulich, Schweine- und Rin<strong>der</strong>hirn werden meistens zu Wurst verarbeitet (Hirn-,Brägenwurst), Kalbshirn = DelikatesseBries: Thymusdrüse beim Kalb o<strong>der</strong> Lamm, reguliert Wachstum und Knochenbildung, 250 - 300g, Delikatesse, vordem Zubereiten etwa zwei Stunden wässern, damit sich die Blutreste lösen.Lunge: kalorienarm, meist Kalbslunge, die an<strong>der</strong>en sind grobschwammig und werden daher eher zu Wurstverarbeitet.Zunge:frisch, gepökelt o<strong>der</strong> geräuchertLammzunge: die kleinste Schweinezunge: 350g Kalbszunge: 500g Rin<strong>der</strong>zunge: 1000 - 2000gMilz, Euter, Kutteln: werden meist nur von Liebhabern regionaler Spezialitäten verarbeitet.Schlachtgeflügel = Haus- und Mastgeflügelfettarm, leicht bekömmlich, reich an Vitaminen, Mineralstoffen und tierischem EiweißWas ist bei TK - Ware zu beachten?• zum Auftauen aus <strong>der</strong> Folie nehmen und auf ein gut gereinigtes Ablaufsieb legen => im Kühlschrank(verhin<strong>der</strong>t Austrocknung des <strong>Fleisch</strong>es)• vollständig auftauen lassen, damit das <strong>Fleisch</strong> später gleichmäßig gar wird• Auftauflüssigkeit weggießen => Salmonellengefahr• Innereien herausnehmen• Tier innen und außen gründlich abspülen• Haut mit Küchenpapier trocken tupfen• baldmöglichst zubereiten => Salmonellengefahr• einmal aufgetautes nicht wie<strong>der</strong> einfrieren• Für die Gastronomie werden Brust, Flügel, Brustfilets, Leber o<strong>der</strong> das Tier im Ganzen bevorzugt,je jünger, desto zarter• Garmachungsmethoden: braten, backen, dünsten, dämpfen, frittieren, badieren, bridieren, farcieren,mit Galantine• im Handel wird es frisch, gefroren (-15°C) und tiefgefroren (-18°C und tiefer) angeboten• Geflügel mit CMA - Gütezeichen ist grundsätzlich aus Qualitätsgründen bei -40°C schockgefrostet.HühnerHähnchen: junge Tiere bei<strong>der</strong>lei Geschlechts, 5 bis 6 Wochen alt, ca. 750 bis 1400g (2 - 3 Portionen)Kapaun/Poularde: ein vor <strong>der</strong> Geschlechtsreife kastrierter Junghahn, 8 - 10 Wochen alt, 1200 - 1500g (4 Portionen)Stubenküken: höchstens vier Wochen altes Hühnchen, bis 750g schwer (1 - 2 Portionen)Suppenhuhn: mind. 2 Jahre alte Legehennen, 1 - 2 kg (4 - 6 Portionen), gut für kräftige Suppen, Eintopf undFrikasseesPerlhuhnspezielle Haushuhnart, klein, ca. 6 Monate alt, bis 1kg (2 Portionen), dunkles <strong>Fleisch</strong> erinnert an Geschmack vonFasanweiteres HausgeflügelEnte: Frühmastenten (8 - 9 Wochen alt), Jungenten (6 Monate alt), 1,5 - 2kg, 4 PortionenPute (Truthahn) fast ausschließlich Jungtiere, 2,5 - 6kg,Gans 3 - 6 kg, Frühmastgänse (bis 10 Wochen alt), Junggänse (7 Monate alt), Gänse (älter als 1 Jahr)Taube 1 Portion, junge Tiere werden bardiert gebraten, ältere Tiere schmoren o<strong>der</strong> kochenWildWildartenHaarwild:Rehwild Rehböcke, Rehweibchen(Ricken), Jungtiere (Kitze)Rotwild Hirsche, Hirschkühe, JungtiereSchwarzwild WildschweineKaninchenFe<strong>der</strong>wild: Wildgeflügel Fasan, Rebhuhn, Wildente, Wachtel


Wild in <strong>der</strong> Gastronomie• Verarbeitung von: Haarwild: Keule, Rücken o<strong>der</strong> ganz; Fe<strong>der</strong>wild: Brust, Keule o<strong>der</strong> ganz• Gewürze: Zitronenschalen, Orangenschalen, Thymian, Wachol<strong>der</strong>, Lorbeer, Rosmarin, Gewürznelken,Pfeffer, Ingwer, Piment• Beilagen: Birne mit Preiselbeeren, Äpfeln o<strong>der</strong> Beerenfrüchte, Pfeffersauce, Rotweinsauce, Wachol<strong>der</strong>rahm,Waldpilze, Brokkoli, grüne Bohnen, Schwarzwurzel, Rotkohl, Rosenkohl, Kroketten, Macaire, Knödel, Rösti, Nudeln,Spätzle, Kastanien, MaronenBeizen o<strong>der</strong> Marinieren?Beizen <strong>Fleisch</strong> mürbe machen, zarter machen, Geschmacksausgleich (Wild hat starken Eigengeschmack, vor demGaren, ist ein Einlegen, immer mit Säure z.B. Buttermilchbeize, Rotweinbeize, Essigbeize (erheblicheGeschmacksbeeinträchtigung, eher bei älteren Tieren, festeres <strong>Fleisch</strong>)Rotweinbeize Wasser, Röstgemüse, Zwiebeln, Gewürze aufkochen, => Rotwein hinzu (nicht mehr kochen), =><strong>Fleisch</strong> einlegen, kühlen, => Rotweingeschmack und Gerbsäure macht das <strong>Fleisch</strong> zarter (Wild hat ein festesBindegewebe) Je älter das Tier, desto stärker ist <strong>der</strong> Eigengeruch und desto fester ist das <strong>Fleisch</strong>!!!(gebeizter Lachs: Salz + Öl => fast wie marinieren)Marinieren Kann, muss aber nicht mit Säure sein. Soll den Geschmack hervorheben und als Konservierung dienen.Begriff eher bei Salaten und Fisch, vom Prinzip das Gleiche wie beizen.WildgeflügelWachtel: kleinste unter den Wildhühnern, ca.120g, gibt's auch aus Zucht, Hauptgang 2 Tiere pro PersonFasan: ein Wildhuhn, wird aber auch gezüchtet, 2 PortionenRebhuhn seltener Wildvogel, junge Tiere Schnabel schwarz und Stän<strong>der</strong> gelb, ältere Tiere haben dunkelgraueStän<strong>der</strong> und gerundete FlügelspitzenWildente: meistens Stockenten, 1 - 2 Portionenweiteres WildRehwild: Rehböcke, Ricken, Kitze, hellrotes zartes <strong>Fleisch</strong>, Verzehr: Rücken, Keule, Schulter, Hals, Brust,Vor<strong>der</strong>läufe, InnereienRotwild: Hirschböcke, Hirschkühe, Jungtiere, Braten, Medaillons, Rouladen, Gulasch, Suppen, Terrinen, SaucenSchwarzwild Wildschweine (männlich: Keiler, weiblich: Bachen), Frischlinge: bis zu 1 Jahr alt, Überläufer: 2 Jahre alt,Rücken, Keule, Schulter, Bauch, Hals BrustHasen und Kaninchenam besten Tiere unter 1 Jahr (erkennbar am Flaum des Bauchfells), Leber, Bauchlappen, Rücken, Keule, Vor<strong>der</strong>läufe,Hals, Kleinfleisch für Schmorgerichte, weißes, sehr zartes <strong>Fleisch</strong>, würziger als gezüchtet

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