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BetriebsfibelEs muß – wie gesagt – nicht sein, aber es kommt immer wieder vor, daß sich diegewählten »Vertreter« der Be legschaft auf die andere Seite der Barrikade stellen.Sie versuchen oft, jede Art von Kampf zu verhindern oder sich herauszuhalten.Dann ist es zweifellos richtig und wichtig, daß sich die kämpfende Belegschaftvon ihnen trennt. Dann muß man provisorische eigene Kampf organe bilden.Dazu bedarf es einer Initiative. Diesen Vorschlag zum richtigen Zeitpunkt zumachen und mit Rat und Tat dabei zu helfen, ist die Aufgabe eures Komitees.3. Für oder gegen die bestehenden GewerkschaftenAnsätze (oder auch Reste) von Selbstorganisation sind immer Elementevon Gegenmacht. Sie stellen das herr schende System potentiell in Frage. Dabeiist es zweitrangig, in welcher Form sie auftreten und unter wel chem Namen. Obes sich um während des Kampfes im provisierte neue Organe handelt oder umalte Organi sationsformen, die durch den Kampf neu belebt wur den. Es kommtauf den Inhalt an. Dabei ist es nicht im mer richtig, provisorische Kampforganenach Beendi gung eines Kampfes unbedingt beibehalten zu wollen. [52] DerVersuch, sie künstlich am Leben zu erhalten, sie parallel zu den herkömmlichenOrganisationen oder gar in Konkurrenz zu ihnen arbeiten zu lassen, istin der Regel zum Scheitern verurteilt. Ein als Kampforgan ge bildetes Streik-Komitee wird gegenüber Betriebsrat und Gewerkschaft auf deren ureigenstemGebiet, dem tägli chen Kleinkrieg, bald unterliegen. Nicht zuletzt des halb, weilihm deren routinierte Verwaltungstaktik fremd ist. Das Problem ist am bestendadurch zu lösen, daß im Zeitraum einer Kampfpause die neuen Organe personellan die Stelle der alten gesetzt werden, nicht dane ben. Versagt hat in einemKampf nicht der Betriebsrat oder die Gewerkschaft als solche. Versagt habenviel mehr die Personen, die auf den entsprechenden Posten saßen. Aber nicht alsPersonen, sondern als Vertreter einer bestimmten Strategie. Sie müssen abgelöstwerden. Aber mit neuen Personen und einer neuen Strategie muß auch einneuer Arbeitsstil in die Funktionen ein ziehen. Die neuen Leute fassen sich nichtmehr als »Ver treter« der Belegschaft auf, sondern sie organisieren de ren Selbsttätigkeit.Die Ablösung gestaltet sich allerdings oftmals schwierig. Die altenFunktionäre sitzen auf ihren Posten nicht als Einzelpersonen, sondern sie werdenvom Gewerk schaftsapparat gestützt. In Verbindung mit diesem ge hören sie(meistens) einer vom SPD-Apparat gesteuer ten Fraktion an, die aber nicht alssolche in Erscheinung tritt. Sie hat es gar nicht nötig, als Fraktion aufzutre ten.Sie ist in den Gewerkschaftsapparaten ganz einfach unter sich. Das ist so, weilsie dort als einzige organi sierte Kraft arbeitet. Dagegen ist natürlich von Einzelnenmit noch so viel gutem Willen nichts auszurichten. Durch organisierte Gegenmaßnahmenkann die selbstverständlich erschei nende Vorherrschaft dieser31

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