20 <strong>gate</strong>PEOPLE03.13Manage&More-GründungMotius startet durchAlles begann mit einer Idee: Zièd Bahrouni, Maschinenbau-Studentmit Wurzeln im Oman, erkannte bei seinen Aufenthalten eine großeNachfrage nach deutscher Ingenieurleistung. Sie sollte am bestenkurzfristig und jederzeit verfügbar sein.Hier sah Zièd ein großes Potenzialfür eine Geschäftsidee. BeiManage&More, dem unternehmerischenQualifizierungsprogramm derUnternehmerTUM, wurde aus einer IdeeWirklichkeit.Manage&More qualifiziert jedes Semester20 motivierte Studierende für eineunternehmerische Karriere. In Gründungsprojektenrealisieren die Teilnehmer eigeneIdeen für neue Geschäftskonzepte.Hier hat Zièd 2012 sein interdisziplinäresGründerteam aus TUM-Studierendenund -Absolventen gefunden, mit dem ergemeinsam das Start-up Motius gründete:Psychologie-Student Hendrik Schriefer,Maschinenbauer Michael Sauer, IT-Fachmann Philipp Dörner und BetriebswirtBei Manage&More findenSie unternehmerische Talentel Erleben Sie Manage&More alsMentor! Begleiten Sie einen hochmotiviertenManage&More-Stipendiaten 18 Monate langund unterstützen Sie ihn beiseiner Gründung.l Sie suchen motiviertePraktikanten, Werkstudenten oderMitgründer? Mit Manage&More-Stipendiaten gewinnen Sie engagierteMitarbeiter für Ihr Start-up!Interesse geweckt? Kontaktieren SieSabrina Niederle, Executive DirectorManage&More, 089 324624-260,niederle@unternehmertum.de,www.manageandmore.dev.l.n.r. Hendrik Schriefer, Philipp Dörner,Zièd Bahrouni, Daniel Weiss.Motius beimVertragsabschlussim OmanDaniel Weiss. Weitere Unterstützung fand das Team durch die TUM Gründungsberatung,einem gemeinsamen Angebot der TU München und der UnternehmerTUM sowie demNetzwerk des <strong>Garching</strong>er Technologie- und Gründerzentrums.Das Geschäftskonzept: Unabhängig vom Standort der Kunden bündelt das Startup hervorragendeIngenieurleistung, die kurzfristig und auf Kundenwünsche zugeschnitten erledigtwerden kann. Dabei kümmern sich interdisziplinäre Teams aus den besten Studierendender TUM und der deutschen Begabtenförderungswerke um jedes Projekt individuell.Der Kunde profitiert von größtmöglicher Flexibilität. Motius will damit die lokale MünchnerWerkstudentenkultur in eine Welt globaler Projekte exportieren: Maschinenbau-Dienstleistungen »Made in Germany« für Schwellenländer.Was ist ihr Erfolgsgeheimnis? »Unsere Zusammenarbeit mit der UnternehmerTUM undanderen starken Partnern aus der Münchner Industriebranche sowie in der arabischenWelt versetzt uns in eine einmalige Stellung am Technologiestandort München«, soHendrick Schriefer. Mittlerweile arbeiten über 100 Studierende für das Startup, zuden Kunden zählen namhafte Unternehmen wie Bertrandt oder Testbirds. Gerade hatMotius einen Kooperationsvertrag mit dem renommierten omanischen Partner GeniusSolutions abgeschlossen.
03.13<strong>gate</strong>SPECIAL21Ein Besuch auf derDLD-Conference in Tel AvivAlles begann mit einem Vortrag über die Chancen von Startups auf dem Digitalisierungskongressim Bayerischen Landtag. Steffi Czerny, Mitbegründerin der DLD(Digital Life Design), erläuterte in ihrer Keynote ihre Sicht der digitalen Revolution,welche globalen Herausforderungen auf uns zukommen und die Chancen in Bayern.Noch auf dem Kongress suchte ich den Kontakt zu Steffi Czerny, um ihr meinThema »digitale Startups in München« näher zu bringen. Leider musste sie gleichweg und so vereinbarte ich mit einigen Vertreter der DLD Media ein intensiveresKennenlernen, wo wohl...im WERK1. Dabei kam es auch zur Einladung auf die DLD Tel Aviv,der ich gerne nachkam.Am 13. Oktober 2013 machte ich mich auf den Weg zum Münchner Flughafen. Nach gutzwei Stunden Security Checks saß ich im ElAl-Flieger, der mit einem gepanzerten Bundesgrenzschutz-Wagenzur Rollbahn begleitet wurde. Während des deutschen Abends der DLDtraf ich das erste Mal »live« auf Steffi Czerny – unkompliziert, entwaffnend und hundertprozentigvernetzend. Sofort hatte ich den Eindruck, die kennt »Gott und die Welt«. Ein intensivesKennenlernen der rund 40 deutschen Teilnehmer wurde am nächsten Tag währenddes Ausfluges nach Jerusalem fortgesetzt. »Networking pure« und dazu noch Kultur vomFeinsten.Am Dienstag war es so weit: Die DLD Tel Aviv begann um 9:00 Uhr mit Steffi Czerny undYossi Vardi, der vielen als Mitgründer von ICQ bekannt sein wird. Es gab interessanteSessions über Funding Models, die Frage ob Werbung noch die treibende Kraft des Internetsist, die Zukunft der Cloud und über verschiedene Accelerator-Modelle.Am Abend ging’s dann zur Startup Open Night wo gut 30 Startups ihre Türen im Finanzviertelvon Tel Aviv öffneten. Neben den neuesten Technologien und Innovationen beschäftigtemich vor allem die Frage, warum es gerade in Tel Aviv, bzw. in Israel so viele Startupsgibt. Ein Land mit 7,1 Mio. Einwohnern, nur 60 Jahre alt, umgeben von Feinden, ohnenatürliche Rohstoffe produziert mehr Startups als große Nationen und zieht mehr alsdoppelt so viele Venture Capital Investments als die USA an.Hier meine Erkenntnisse: Israel besitzt ein Schulsystem das die Kreativität von Menschenfördert und zulässt. Dazu kommt, dass rund 20 % der Arbeitskräfte einen Universitätsabschlusshaben und Israel den höchsten Anteil an Ingenieuren besitzt. Zudem leistet sich dasLand beträchtliche Ausgaben für Forschung und Entwicklung. In Israel besteht sowohl fürMänner als auch für Frauen Wehrpflicht in einer Armee, die ihre Rekruten darauf trainiert,aus Wenigem etwas zu machen. Dieses Wissen und die Kontakte, vor allem aus dem Bereichder IT, nutzen viele später bei ihrem Start als Jungunternehmer.Israel ist ein Land von Emigranten und so erklärte mir einer des Nächtens: »Eine Nationvon Emigranten ist eine Nation von Unternehmern«. Das Wort »Chuzpa« umschreibt das ganzgut: Die direkte Übersetzung dafür kenne ich nicht, aber ich glaube verstanden zu haben, dasses eine Mischung aus zielgerichteter, intelligenter Unverschämtheit, charmanter Penetranzund unwiderstehlicher Dreistigkeit ist, die einen israelischen Unternehmer auszeichnen.Eines haben wir den Jungunternehmernin Tel Aviv aber voraus:»die deutsche Gründlichkeit« unddas ist jetzt wirklich positivgemeint. Viele Dinge sind in TelAviv sehr chaotisch und kreativund so verwundert es nicht, dassbahnbrechende Technologien in Israelentwickelt, aber andernorts vermarketwerden. Z. B. die Kinect-Technologie fürdie Microsoft Xbox. Ich könnte mir damanche Anknüpfungspunkte der Industriein Bayern vorstellen.Der zweite Tag des Kongresses bestacherneut durch hochkarätige Sprecher undinteressante Sessions vor allem überGames und die Zukunft des Journalismus.Mit vielen Eindrücken, einem Stapel Visitenkartenund den frisch geknüpften Kontaktenzu ein paar sehr interessanten Menschenmachte ich mich auf den Weg zumFlughafen. In München angekommen ginges sofort weiter, denn dort eröffnete bereitsdie neue Wirtschafts- und Medienministerin,Ilse Aigner, die Medientage Münchenund erwähnte in ihrer Ansprache auchdas WERK1. Aber das ist eine andereGeschichte... Dr. Franz GlatzDLD (Digital-Life-Design) is a globalnetwork on innovation, digitization,science and culture which connectsbusiness, creative and socialleaders, opinion-formers andinfluencers for crossoverconversation and inspiration.http://dld-conference.com