13.07.2015 Aufrufe

Friedlicht - (DFG-VK) in Mainz

Friedlicht - (DFG-VK) in Mainz

Friedlicht - (DFG-VK) in Mainz

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Sie wollen auch ein ePaper? Erhöhen Sie die Reichweite Ihrer Titel.

YUMPU macht aus Druck-PDFs automatisch weboptimierte ePaper, die Google liebt.

Informationsblatt derDeutschen Friedensgesellschaft – Vere<strong>in</strong>igte KriegsdienstgegnerInnenGruppe Ma<strong>in</strong>z, <strong>in</strong> Zusammenarbeit mit <strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong> Wiesbaden und <strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong> Hessen Nr. 57Kunst gegen den KriegE<strong>in</strong> Portrait des Künstlerpaares Annamalt undEdward NaujokZuerst begegnet b<strong>in</strong> ich Annamalt und EdwardNaujok beim Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz-Tag2011 <strong>in</strong> Prüm. Gegenüber unseres Infostandslagen Bahren mit Leichen und Verletztendarauf. Gipsskulpturen ohne Gesichter,gekennzeichnetmit Schildern, auf denen LänderoderStädtenamen und Jahreszahlen standen– Die Toten der Kriege der letzten 10Jahre.Dazwischen wehten Luftballonsim W<strong>in</strong>d, auf denen „Freiheitversprochen“ zu lesen war.Überall zwischen den Toten lagengelbe „Carepakete“, versehenmit symbolischen Briefmarken,die die Flagge e<strong>in</strong>eskriegführenden Staates trugen.„Soll das die neue Freiheitse<strong>in</strong>?“ fragt e<strong>in</strong> Transparent,das zwischen zwei Bäume gespanntist.Kommt Euch bekannt vor?Ke<strong>in</strong> Wunder. E<strong>in</strong>ige von Euchwerden die Installation bei„Folklore 011“ <strong>in</strong> Wiesbadengesehen haben.Die Idee zu dieser Installationberuht auf e<strong>in</strong>em Bild vonAnnamalt, mit dem Titel: „Dieneue Freiheit kommt per Luftballon“.Die Bilder von Annamaltentstehen nicht e<strong>in</strong>fach so ausihrem Kopf heraus, sondern zujedem Thema recherchiert Sie,oft wochenlang, H<strong>in</strong>tergründeund Fakten des jeweiligen Landesoder Kriegs- und Krisengebietes.Aktuelle Politik, Menschenrechtsverletzungen,Kriege undmenschliches Verhalten <strong>in</strong> Konfliktsituationens<strong>in</strong>d hierbei ihreSchwerpunkte.Doch was wärenAnnas oft düstere,verstörende undteilweise schwer verständlicheBilder ohnedie symbiotischen Textevon Edward, die mit prosaischenWorten das Unfassbarefassbar machen?Bild und Text verschmelzenAus dem InhaltÜber Rudolf Rocker • US-Militärbasis DiegoGarcia • Rüstungsgeschäfte mit Saudi-Arabien • StrohfeuerExpress • Ankündigungen •Adressenso zu e<strong>in</strong>em Gesamtkunstwerk.Die Tafel neben dem Bild <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Ausstellung<strong>in</strong> Föhren, dem Heimatdorf der beiden<strong>in</strong> der Nähe von Trier, zeigt folgendenText:„Die neue Freiheit kommt per Luftballon.Seifenblasen, Luftballons, W<strong>in</strong>deier oderLuftschlösser haben e<strong>in</strong>s geme<strong>in</strong>sam. Sies<strong>in</strong>d hohl, zerplatzen schnell und dann hatman nur noch Luft <strong>in</strong> der Hand ­ also garnichts. Versprechen der Regierungen aufFrieden und die Hoffnung der Menschen aufFreiheit erweisen sich ebenfalls oft als Seifenblasen,die beim Aufschlag <strong>in</strong> alle Regenbogenfarbenzerplatzen. Oft wechseltnur die Uniform ihre Farbe und die Menschengehen leer aus. Manchmal bekommendie Menschen nach e<strong>in</strong>em MachtwechselD<strong>in</strong>ge geschenkt, mit denen sie gar nichtsanfangen können, e<strong>in</strong>e neue Kultur nachdem Motto ­ friß oder stirb. Es ist auch so,dass die neue Freiheit fast immer mit denPanzern gebracht wird. In der l<strong>in</strong>ken Bildseitekönnen wir diesen Panzer erkennen,wie er aus luftigen Höhen mittels Fallschirmen­ oder s<strong>in</strong>d es Luftballons ­ auf e<strong>in</strong>emHochplateau <strong>in</strong> Afghanistan schwebt. Damitsich die Menschen vor den Panzern nichtallzu sehr fürchten und an die guten Absichtender Panzerführer glauben, schmeißt mangleichzeitig gelbe Carepakete vom Himmel.Im Bildvordergrund sehen wir drei afghanischeFrauen, die so e<strong>in</strong> Lebensmittelpaketgefunden haben. Die Nationalflagge zeigtden Absender des Geschenks. Nur die dreiFrauen wissen nicht, was sie mit diesem Paketanfangen sollen oder könnten. So e<strong>in</strong>engelben Plastikbeutel haben sie noch nie <strong>in</strong>ihrem Leben gesehen und die Schrift ist <strong>in</strong>e<strong>in</strong>er Sprache, die sie nicht lesen können.Soll das die neue Freiheit se<strong>in</strong>, von der sieim Radio gehört haben?“Annamalt und Edward s<strong>in</strong>d Ausnahmekünstler,was sie u.a. auch eben bei dieserAusstellung <strong>in</strong> Föhren mit dem Titel „Posi-


2tionen“ unter Beweis stellten. Zusammenmit zwei anderen KünstlerInnenorganisierten sie e<strong>in</strong>e „Vorvernissage“für K<strong>in</strong>der der Grundschule<strong>in</strong> Föhren, bei der sie auch ihrdidaktisches Geschick bewiesen.Bee<strong>in</strong>druckt von der Installation undden Bildern und Texten von Annamaltund Edward, kamen viele K<strong>in</strong>dermit ihren Eltern und Geschwisternwieder, um zu erklären, was sieüber die Bilder und die Installationgelernt hatten.E<strong>in</strong>e neuere Installation der beidenist „Willkommen Fremder – VisionEuropa“. Sie besteht aus zweiTeilen, nämlich der „Tür Europa“ und dem„Haus Europa“. Das Türblatt hat Edwardaus ca. 700 alten Schlüsseln geschweißt, dieTür selbst hat jedoch ke<strong>in</strong> Schloss, sondernsteht als Symbol der E<strong>in</strong>ladung an alleMenschen, Europa frei zu betreten. Für e<strong>in</strong>Europa ohne Grenzanlagen und Ausweisungen.Die Tür führt zum „Haus Europa“, e<strong>in</strong>erMitmachaktion für alle aufgeschlossenenMenschen. In dem Haus (bestehend ause<strong>in</strong>em Zeltgestänge), flattern lauter bunteBänder, zum Teil schon behängt mit altenSchlüsseln und bunten Zetteln. Auch hierstehen die Schlüssel wieder für e<strong>in</strong>e symbolischeE<strong>in</strong>ladung. Auf den Zetteln steht z.B.„Ich komme aus dem Kongo“ neben e<strong>in</strong>emBild des Rohstoffs Koltan. Auf der Rückseitehaben die Menschen, die z.B. <strong>in</strong> Ingelheimoder Bad Kreuznach 2012 schon ander Aktion teilgenommen haben, Willkommensgrüße<strong>in</strong> vielen Sprachen geschrieben.Kakaobohnen für Osterhasen aus Ghana,Palmöl für Margar<strong>in</strong>e aus Kolumbien, Lapislazuliaus Afghanistan, Eisenerz aus Brasilien,Rosen aus Nigeria kennen und benutzenwir be<strong>in</strong>ahe täglich.Diese Aktion steht ebenfalls für die ÖffnungEuropas und soll symbolisieren, dassviele Menschen nicht damit e<strong>in</strong>verstandens<strong>in</strong>d, dass wir zwar Rohstoffe und Produkteaus aller Welt importieren, von den Menschen,die diese aber zum Teil unter menschenunwürdigenBed<strong>in</strong>gungen abbauenoder produzieren, nichts wissen wollen.Diese Installation wächst von Stadtzu Stadt <strong>in</strong> der sie aufgebaut wirdund soll <strong>in</strong> den kommenden Jahreneuropaweit zu sehen se<strong>in</strong>.E<strong>in</strong>e weitere Installation/Performanceder beiden zeigt die Schreckenvon Atomkriegen auf. Es iste<strong>in</strong> aus Kunstrasen gefertigtesAtomzeichen mit e<strong>in</strong>gebranntenKörpern, <strong>in</strong> der Mitte e<strong>in</strong> Fadenkreuz,dazu der Schriftzug NUCLE-AR GRASS mit e<strong>in</strong>em Durchmesservon ca. 8 Metern.Egal was Annamalt und EdwardNaujok benutzen, ob P<strong>in</strong>sel oderSchweißgerät, Flatterbänder oderHammer und Nagel, immer geht es <strong>in</strong> ihrerKunst um Frieden und soziale Gerechtigkeit.Natürlich kann ich hier nicht alle Exponate,die ich von den beiden, u.a. auch beiihnen zu Hause sehen durfte, aufzählen.Wen ich neugierig gemacht habe, kann abergerne im Internet weiter schauen.Unter anderem auf annamalt.net. Dortf<strong>in</strong>det ihr auch e<strong>in</strong>en virtuellen Rundgangdurch das Haus der beiden, das natürlichauch e<strong>in</strong> Gesamtkunstwerk ist!Annamalt und Edward Naujok s<strong>in</strong>d fürden Rhe<strong>in</strong>land-Pfälzischen Friedenspreis2013 nom<strong>in</strong>iert. Ich drücke Ihnen die Daumen,dass sie ihn auch bekommen.T<strong>in</strong>a GewehrImperialer NeoliberalismusVorankündigung e<strong>in</strong>er friedenspolitischenVeranstaltung <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z<strong>in</strong> der zweiten Junihälfte 2013Syrien und die Europäische NachbarschaftspolitikReferent: Jürgen Wagner ist geschäftsführenderVorstand der Informationsstelle fürMilitarisierung (IMI) e.V. und Redaktionsmitgliedder Zeitschrift „Wissenschaft &Frieden“.Seit über zwei Jahren dauern die Ause<strong>in</strong>andersetzungen<strong>in</strong> Syrien mittlerweile an, diezudem immer weiter eskalieren. Die Gewaltwird dabei von verschiedenen Seiten geschürt– von der Regierung, von <strong>in</strong>teressiertenausländischen Akteuren, aber auch vonTeilen der Opposition. Mit derStationierung von Patriot-Raketennahe der syrischen Grenze istauch Deutschland immer stärkerdirekt <strong>in</strong> den Krieg <strong>in</strong>volviert. DerVortrag soll e<strong>in</strong>en Überblick überdie komplexe Gemengelage unddie Interessen der verschiedenenAkteure geben. Vor allem soll dabeiauch die Rolle der EuropäischenUnion und besonders ihrerNachbarschaftspolitik <strong>in</strong> diesemZusammenhang kritisch h<strong>in</strong>terfragtwerden, die schon vor vielenJahren dazu beitrug, die Grundlagen für diejetzige Eskalation zu schaffen.Veranstalter: <strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong> Gruppe Ma<strong>in</strong>z, Rosa-Luxemburg-Stiftung und weitere Kooperationspartner.Ort und Zeit lagen bei Redaktionsschlussleider noch nicht vor. Sobald diese bekannts<strong>in</strong>d, f<strong>in</strong>den Sie sie auf unserer Homepagewww.dfg-vk-mz.de.Film: Blut mussfließenUndercover unter NazisDer Journalist Thomas Kuban hat geheimeRechtsrock-Konzerte – die Begleitmusik zuMord und Totschlag – mit versteckter Kameraausgespäht und gefilmt, wie NeonazisNachwuchs rekrutieren. Mehrere Gruppen,darunter die <strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong>, zeigen den Film <strong>in</strong>Frankfurt.Infos: www.dfg-vk-hessen.deDo. 18. April, 10 Uhr: Nach den FilmvorführungenDiskussion mit Regisseur PeterOhlendorf. Filmforum Höchst, Emmerich-Josef-Straße 46 a. E<strong>in</strong>tritt: 3 € für Gruppenab 10 Personen. Kartenvorbestellung: 069-21245714Do. 18. April: 19.30 Uhr: Pupille (Studierendenhaus,Campus Bockenheim), Mertonstr.26-28. E<strong>in</strong>tritt: 3 €Di., 23. April: Naxos-K<strong>in</strong>o, Wittelsbacherallee29. Nach den Filmvorführungen Diskussionmit e<strong>in</strong>em Vertreter der AntifaschistischenBildungs<strong>in</strong>itiative e.V. Kartenvorbestellung:069-70794910. 14 Uhr: E<strong>in</strong>tritt:3 € für Gruppen ab 10 Personen,19.30 Uhr: E<strong>in</strong>tritt: 7/5 €


Rüstungsgeschäfte zwischen Deutschlandund Saudi-Arabien3Die Deutsche Bank, die Allianz, die Commerzbankund die Bundesregierung teilene<strong>in</strong>e Geme<strong>in</strong>samkeit, die man bei dieser Namenslistenicht unbed<strong>in</strong>gt erwarten würde,die Beteiligung an der Herstellung bzw. amVertrieb von Leopard-2-Panzern.Dieser sorgte <strong>in</strong> den vergangenen Jahrenfür etliche Schlagzeilen. So wurde im Sommer2011 bekannt, dass der Bundessicherheitsratgrünes Licht für die Ausfuhr von etwa200 Leopard-2-Panzern nach Saudi-Arabiengegeben hat. Im Sommer 2012 wardann sogar von bis zu 800 Leopard-2-Panzerndie Rede, die an das wahhabitische Königreichgeliefert werden könnten. Nebenden Panzern gibt es e<strong>in</strong>e Reihe von weiterenWaffen, die <strong>in</strong> diesem Zusammenhang zuerwähnen s<strong>in</strong>d. So gelangten 2011 über4000 Sturmgewehre und über 1000 Masch<strong>in</strong>enpistolenvon Deutschland nach Saudi-Arabien. 2011 erbrachten deutsche Rüstungsgeschäftemit Saudi-Arabien e<strong>in</strong>emUmsatz von 139,5 Millionen € (Rüstungsexportbericht2012 der GKKE).Bedenklich dabei und. im höchsten Maßeanzuprangern ist, dass die Bundesregierungund deutsche Waffenproduzenten Geschäftemit e<strong>in</strong>em Staat machen, <strong>in</strong> dem Menschenrechtemit Füßen getreten werden. Diesdrückt sich durch fehlende Versammlungsfreiheitund Religionsfreiheit (öffentlicheAusübung von nicht-islamischen Religionenist verboten, schiitische Muslime werdendiskrim<strong>in</strong>iert) <strong>in</strong> Saudi-Arabien aus. Außerdemwird die katastrophale Menschenrechtslage<strong>in</strong> Saudi-Arabien durch die Unterdrückungder demokratischen Oppositionund durch die Behandlung von Gefangenen<strong>in</strong> saudischen Gefängnissen(Folter, Amputationen) deutlich.Neben diesen Ungeheuerlichkeitentrug die saudischeRegierung auch zu <strong>in</strong>akzeptablenVorgängen außerhalbihres Machtbereichsbei. So rückten am 14.März2011 über 1000 saudischeSoldaten im Bahra<strong>in</strong> e<strong>in</strong>, umdem Regime bei der Niederschlagungder Demokratiebewegungzu helfen. Bilanz:mehrere Tote und hunderteVerletzte.Festzuhalten bleibt also,dass Deutschland Geschäftemit e<strong>in</strong>em Staat macht, dere<strong>in</strong> repressives und antidemokratischespolitischesSystem aufweist, sowie massivgegen Menschenrechteverstößt. Dabei handelt es sich nicht um dase<strong>in</strong>zige Land, mit dem die BundesregierungWaffengeschäfte zulässt, obwohl dessenMenschenrechtssituation als bedenklich e<strong>in</strong>zustufenist. So erhielten2011 64 Staaten Genehmigungenfür Rüstungsgüteraus Deutschland, derendamalige Menschenrechtssituationvom BICC(Bonn International Centerfor Conversion) als bedenkliche<strong>in</strong>gestuft wurde.Diese Zahl sollte e<strong>in</strong>en <strong>in</strong>Besorgnis versetzen.Bedenklich ist auch,dass bei den RüstungsgeschäftenzwischenDeutschland und Saudi-Arabien sowohl gegendeutsches als auch gegen europäischesRecht verstoßen wird. Demnach s<strong>in</strong>d Rüstungsexporterechtswidrig, wenn der Verdachtbesteht, dass die Exportgüter zu Menschenrechtsverletzungene<strong>in</strong>gesetzt werdenkönnten. Zudem verstößt die Bundesregierungbei diesen Geschäften gegen das <strong>in</strong> denPolitischen Grundsätzen der Bundesregierungfür den Export von Kriegswaffen undsonstigen Rüstungsgütern festgelegte Pr<strong>in</strong>zipke<strong>in</strong>e Rüstungsgüter <strong>in</strong> Spannungsregionenzu liefern. Dass sich Saudi-Arabiene<strong>in</strong>deutig <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er solchen Region bef<strong>in</strong>det,kann nicht bezweifelt werden. Trotzdemstimmte die Bundesregierung <strong>in</strong> der VergangenheitWaffenlieferungen an Saudi Arabienzu, warum?E<strong>in</strong>erseits stecken dah<strong>in</strong>ter natürlichwirtschaftliche Gründe. Anderseits verfolgtdie Bundesregierung mit den Waffenlieferungendas Interesse, Saudi-Arabien als Gegengewichtzum Iran <strong>in</strong> der Region des Nahenund Mittleren Osten aufzubauen. Sonannte Verteidigungsm<strong>in</strong>ister Thomas deMaizière jüngst bei e<strong>in</strong>er Rede <strong>in</strong> der He<strong>in</strong>rich-Böll-Stiftungden Iran als Hauptgrundfür deutsche Rüstungsexporte nach Saudi-Arabien.. Wie gefährlich jedoch die Aufrüstunge<strong>in</strong>es diktatorischen Systems, dasMenschenrechte und demokratische Kräftemit Füßen tritt, se<strong>in</strong> kann, hat sich im Falledes Irans und des Iraks (beide erhielten Rüstungsgüteraus den USA) gezeigt. So setztedie irakische Regierung unter Führung SaddamHusse<strong>in</strong>s Giftgas gegen die kurdischeZivilbevölkerung im Irak e<strong>in</strong>. Außerdemwurden amerikanische Waffen von Seitendes Iraks im dritten Golfkrieg gegen Streitkräfteaus den USA e<strong>in</strong>gesetzt. Um solchenGefahren vorzubeugen, sollten ke<strong>in</strong>e Rüstungsgeschäftemit Ländern abgeschlossenwerden, die e<strong>in</strong> repressives und antidemokratischespolitisches System aufweisen.Anstatt Rüstungsgeschäfte mit Ländernwie Saudi-Arabien zuzulassen, würde dieBundesregierung vielmehr gut daran tun,den weltweiten Abrüstungsprozess wiederzubeleben,sowie Friedensforschung undFriedenserziehung voranzutreiben.Leider kann man sich nicht darauf verlassen,dass die Bundesregierung und diedeutschen Waffenhersteller von selbst Waffengeschäftemit Saudi-Arabien unterlassen.Es liegt an der Zivilgesellschaft, durch Demonstrationenund Protestaktionen die Waffengeschäftemit Saudi-Arabien anzuprangernund sie über öffentlichen Druck zu beenden.Andreas ArnoldWeitere Informationen:http://www.aufschrei-waffenhandel.de/ZivilCourage – Das Magaz<strong>in</strong> für Pazifismusund Antimilitarismus, Nr.4, 2012


4Wie weiter mit der US-Militärbasis Diego Garcia?Auf Diego Garcia, der Haupt<strong>in</strong>sel der Chagos-Inseln<strong>in</strong>mitten des Indischen Ozeans,unterhalten die USA e<strong>in</strong>en ihrer wichtigstenMar<strong>in</strong>e- und Luftwaffenstützpunkte weltweit.Von hier aus lassen sich die Seewegeim Indischen Ozean, darunter Routen vomPersischen Golf nach Ostasien und nach Europakontrollieren.Von enormer Bedeutung ist Diego Garcia,wenn die USA <strong>in</strong> Irak, Iran oder AfghanistanKrieg führen. Auf der Werft der Basiskönnen US-Kriegsschiffe repariert werden,ohne <strong>in</strong>s Mittelmeer oder <strong>in</strong> den Pazifik fahrenzu müssen. Der Vorrat an Militärmaterial– von Munition über Ersatzteile bis zuPanzern – ermöglicht es den USA <strong>in</strong>nerhalbkurzer Zeit überall rund um den IndischenOzean zu <strong>in</strong>tervenieren. Die Basis gehörtzum globalen Satellitenspionage- und Telekommunikationsnetzder USA. WährendLangstreckenbomber von Diego Garcia ihretödliche Fracht leicht <strong>in</strong> den Nahen Ostenund nach Südasien tragen können, ist dieBasis umgekehrt kaum angreifbar, schon garnicht durch Terroranschläge. Denn sie liegtgeographisch isoliert. Die ganze Inselgruppeist Sperrgebiet.Auf Diego Garcia leben ca. 4000 USamerikanischeund e<strong>in</strong>ige wenige britischeMilitärangehörige sowie meist philipp<strong>in</strong>ischeZivilangestellte. Die anderen Inselns<strong>in</strong>d unbewohnt. Die Abgeschiedenheit erleichtertes auch, illegale Gefangenenlagerund CIA-Verhör- und Folterzentren zu unterhalten.Während die rechtswidrigen US-Gefangenenlager<strong>in</strong> Guantanamo Bay früh bekanntwaren, dauerte es noch bis 2008, bisdie britische Regierung zwei illegale Gefangenentransportezugab und e<strong>in</strong> UN-SpezialberichterstatterBerichte über Folter auf US-Schiffen rund um die Basis als glaubwürdige<strong>in</strong>stufte. Günstig für die USA ist, dass dieInseln dem verlässlichen Verbündeten Großbritanniengehören und dass ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heimischeZivilbevölkerung gegen Militärpräsenzund Kriege protestieren kann.2014 müsste der Pachtvertrag verlängertwerden, um 2016 nicht auszulaufen. DochMauritius erkennt die britische Herrschaftüber die Inseln nicht an und die für den Bauder Basis vertriebene Bevölkerung f<strong>in</strong>detsich nicht mit ihrer Vertreibung ab. Ende Januar2013 entschied der Ständige Schiedshof<strong>in</strong> Den Haag, e<strong>in</strong>e Klage von Mauritiuszu behandeln.Die Vertreibung der IloisDauerhaft kolonisiert wurden die Chagos-Inseln ab 1793 von Frankreich. Zur Arbeitauf den Plantagen wurden Sklaven aus Ostafrika,Madagaskar und auch aus Südostasienauf die Chagos-Inseln verschleppt. Dortentstand e<strong>in</strong>e überwiegend afrikanischstämmigekreolische Ethnie, die Ilois, mit e<strong>in</strong>erauf dem Französischen basierenden Kreolsprache.1814 musste Frankreich Mauritiuszusammen mit den Chagos-Inseln an Großbritannienabtreten, das für 150 Jahre Hegemonialmachtim Indischen Ozean blieb. BeiEntkolonialisierung gab das Vere<strong>in</strong>igte Königreichfast alle Militärstützpunkte „East ofSuez“ auf.Die USA traten im Ost-West-Konflikt imIndischen Ozean militärisch an die StelleGroßbritanniens. Da die frisch entkolonialisiertenStaaten der Region wenig Neigunghatten, westliche Militärbasen zu beherbergen,suchte man für e<strong>in</strong>e US-Basis e<strong>in</strong>en politischunproblematischen Standort ohne potenziellstörende Bevölkerung. 1965 wurdendie Chagos-Inseln von der britischen KolonieMauritius abgetrennt. Aus ihnen und e<strong>in</strong>igenzuvor von den Seychellen aus verwaltetenInseln wurde das British Indian OceanTerritory (BIOT) geschaffen. Die Firma, derals alle<strong>in</strong>iger Arbeitgeber und Grundbesitzeralle Plantagen auf den Chagos-Inseln gehörte,stellte den Betrieb e<strong>in</strong>, auch die Lebensmittelversorgung.Wider besseres Wissen wurde gelogen,es gäbe ke<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>heimische Bevölkerung,die etwa 2000 auf den Inseln lebenden Menschenseien nur temporär anwesende Arbeitskräfte.Sie wurden 1967 bis 1973schrittweise unter menschenunwürdigenUmständen deportiert, die meisten nachMauritius. Britische Zahlungen an Mauritiusverh<strong>in</strong>derten nicht, dass viele der Vertriebenenauf e<strong>in</strong>er Insel mit damals 20% Arbeitslosigkeit<strong>in</strong> Armut versanken.Die Insel Diego Garcia wurde für 50Jahre, bis 2016, an die USA verpachtet. DieUSA zahlen ke<strong>in</strong>e Pacht, aber Großbritannienerhielt Rabatt beim Kauf von Polaris-Atomraketen, was damals noch geheim war.Streit um SouveränitätMauritius hat sich mit der Loslösung derChagos-Inseln nicht abgefunden und beanspruchtsie, gestützt auf die Resolution derUN-Generalversammlung von 1960, wonachbei Entkolonialisierung von Kolonienke<strong>in</strong>e Gebiete abgetrennt werden sollen. Diebritische Regierung erkennt den Anspruchvon Mauritius nicht an, stellte aber mehrfachRückgabe der Inseln <strong>in</strong> Aussicht, sobaldsie nicht mehr für Verteidigungszweckebenötigt würden. E<strong>in</strong>en Präzedenzfall gibtes: Die Seychellen erhielten bei ihrer Unabhängigkeit1976 die 1965 abgetrennten Inselnzurück. Seitdem besteht das BIOT nurnoch aus den Chagos-Inseln.Der Kampf um RückkehrDie Ilois, die sich heute bevorzugt Chagossiansnennen, fordern nach wie vor, <strong>in</strong> ihreHeimat zurückzukehren. Dass ihre Vertreibungschäbig und moralisch nicht zu rechtfertigengewesen sei, wird von britischenPolitikern und Medien e<strong>in</strong>geräumt. Seit2000 entschieden britische Gerichte mehrmalszugunsten des Rechts auf Rückkehr,was mehrfach revidiert wurde, zuletzt 2008.Der Europäische Menschenrechtsgerichtshoferklärte sich im Dezember 2012 für unzuständig,weil mit der Annahme von Entschädigungszahlungendurch e<strong>in</strong>en Teil derVertriebenen die Angelegenheit schon <strong>in</strong>nerhalbdes britischen Rechtssystems geregeltworden sei.


Wikileaks entlarvt britischeUmweltschutzrhetorik2010 erklärte Großbritannien das Seegebietrund um die Chagos-Inseln mit Ausnahmevon Diego Garcia zum Meeresschutzgebiet,<strong>in</strong> dem auch Fischfang verbotenist. Dies diente als weiteres Argumentgegen das Rückkehrrecht, denn ohneFischfang sei ke<strong>in</strong>e ökonomische Existenzgrundlagevorhanden. Durch Wikileakswurde bekannt, dass der Umweltschutzbewusst als Argument vorgeschobenwurde.Da die Meeresschutzzone von mauritischenFischern genutzte Fischgründe umfasst,klagt Mauritius unter Berufung aufdas UN-Seerechtsübere<strong>in</strong>kommen. Was alsSchachzug gegen das Rückkehrrecht gedachtwar, br<strong>in</strong>gt nun Großbritannien <strong>in</strong> Erklärungsnotbeim Ständigen Schiedshof <strong>in</strong>Den Haag, wo auch die Souveränität Themawerden wird.Selbstbestimmungsrechtgegen Entkolonialisierung?In den 1960ern behauptete die britische Regierung,dass die Bevölkerung der Chagos-Inseln nicht dorth<strong>in</strong> gehörte. Heute umwirbtGroßbritannien genau diejenigen, die es früherloswerden wollte. Es gestand 2002 denim BIOT Geborenen und ihren unmittelbarenNachkommen die britische Überseestaatsbürgerschaftzu. Was menschenfreundlichaussieht, wird auch als britischer Trickkritisiert, um die Inseln doch behalten zukönnen. Denn e<strong>in</strong>e Mehrheit der Chagossianskönnte, um der Vorteile der britischenStaatsbürgerschaft willen, <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em etwaigenReferendum für den Verbleib der Chagos-Inselnbeim Vere<strong>in</strong>igten Königreich votieren,vor allem wenn e<strong>in</strong>ige zurückkehrendürften. Wie bei den Falkland-Inseln undGibraltar könnte Großbritannien Gebietsansprücheanderer Staaten mit dem Verweisauf das Selbstbestimmungsrecht der Bevölkerung,die britisch bleiben will, zurückweisen.Proteste weltweit und <strong>in</strong>MauritiusIn se<strong>in</strong>em Anspruch auf die Chagos-Inselnwird Mauritius <strong>in</strong>ternational unterstützt, z.B.von der Afrikanischen Union und der Bewegungder Blockfreien.Menschenrechtsorganisationen kritisierendie US-Basis, e<strong>in</strong>erseits wegen der Vertreibungder Chagossians, andererseits wegenFolter und illegaler Gefangenenlager.Für die Schließung der US-Militärbasis engagiertsich die Friedensbewegung weltweit,z.B. das International Network for the Abolitionof Foreign Military Bases.Besonders engagiert gegen die US-Basisauf Diego Garcia ist <strong>in</strong> Mauritius die 1976gegründete Organisation LALIT (= Kreolisch:Kampf), seit 2011 auch Partei. LALITsteht mit der <strong>in</strong>ternationalen Friedensbewegung<strong>in</strong> Kontakt, darunter auch mit der WarResisters’ International, der auch die <strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong> angehört.LALIT fordert• Schließung der US-Militärbasis. „Sie istdie Wurzel für all das Leiden und bleibte<strong>in</strong>e Gefahr für die Menschheit.“• Wiedervere<strong>in</strong>igung von Mauritius unddamit vollständige Entkolonisierung• Rückkehrrecht und Entschädigung füralle ChagossiansLALIT de Klas (Klassenkampf, so der vollständigeName) betont, dass die Interessen,die vom US-Militär geschützt werden, dieder herrschenden Klassen s<strong>in</strong>d. LALITvergisst nicht zu fordern, dass nach Auflösungder Basis für die Zivilangestelltenandere Arbeitsplätze gefunden werdenund dass die Umweltschäden beseitigtwerden müssen.Neuregelung im Jahr2014?Seit Jahren wird diskutiert, e<strong>in</strong>ige Chagos-Inselnwiederzubesiedeln und fürÖkotourismus zu öffnen. Nach Gesprächenmit dem britischen Premierm<strong>in</strong>isterCameron 2012 erklärte der mauritische Premierm<strong>in</strong>isterNav<strong>in</strong>chandra Ramgoolam(Mauritius Labour Party), dass man e<strong>in</strong>Fenster der Gelegenheit habe, den Streit sobeizulegen, dass Mauritius se<strong>in</strong>e Souveränitätüber die Chagos-Inseln ausüben könneund die USA die Basis weiterh<strong>in</strong> für Verteidigungszweckenutzen können. E<strong>in</strong>e Rückgabeder Inseln an Mauritius oder e<strong>in</strong> „Co-Management“ wie es Mauritius mit Frankreichauf der Insel Tromel<strong>in</strong> praktiziert, wärealso nicht automatisch das Ende der Militärbasis.Mauritius würde sich die Verlängerungdes Pachtvertrags gut bezahlen lassen,zumal es die Basis auch anderen Mächtenwie Indien anbieten könnte. Dass MauritiusStandort e<strong>in</strong>es <strong>in</strong>ternationalen Gerichts zurVerfolgung von Piraterie wird, könnte schone<strong>in</strong> Teil der E<strong>in</strong>igung se<strong>in</strong>. Vieles spricht dafür,dass für 2014 e<strong>in</strong>e e<strong>in</strong>vernehmliche Regelungangestrebt wird: 2014 muss über e<strong>in</strong>eetwaige Pachtverlängerung entschiedenwerden. 2015 wird Mauritius Gastgeber desTreffens der Regierungschefs des Commonwealthse<strong>in</strong>, das nicht vom Chagos-Konfliktüberschattet werden soll.Es könnte also passieren, dass es 2014 zue<strong>in</strong>er E<strong>in</strong>igung kommt, die die Ansprüchevon Mauritius befriedigt, aber nicht die MilitärbasisDiego Garcia beseitigt. Für alle,die die Schließung des Kriegsstützpunktserreichen wollen, s<strong>in</strong>d die nächsten Monateentscheidend.Gernot Lennert5Strohfeuer Express: Lieder aus gegebenem AnlassKritische Botschaften im Popsongformat füre<strong>in</strong>e gewaltfrei, ökologisch und sozial orientierteGegenwart. Undogmatisch, antimilitaristischund musikantisch ist der Rahmen,den wir uns für das Liedermacherprojekt„Strohfeuer Express“ gesetzt haben.Mandol<strong>in</strong>e und Ukulele werden je nachBesetzung durch Gitarre und Percussion ergänzt,oder mal mit e<strong>in</strong>er „Simona“ oderNasenflöte. So ist unser akustisches Infopaketseit Anfang 2011 vor allem im Rhe<strong>in</strong>-Ma<strong>in</strong>-Gebiet unterwegs, vom Infostand <strong>in</strong>der Fußgängerzone bis zur Floßtour, bei Antiatomdemosund Open Stages, als Rahmenprogrammfür Feiern, Vorträge und Buchvorstellungen,bei der Hausbesetzung odere<strong>in</strong>fach am Kneipentisch.Folkrock- und Boogienummern wechselnsich mit Walzer und Ballade ab, dazu Anklängean K<strong>in</strong>derlieder und Bänkelgesang:Punk meets Puppenkiste. Mitunter schreibenwir Text und Musik frisch zum gegebenenAnlass, etwa für gefangene KriegsgegnerInnen<strong>in</strong> aller Welt, für den WhistleblowerBradley Mann<strong>in</strong>g oder gleich nach Fukushimazum Thema „Abschalten, sofort“. Unde<strong>in</strong> sangesfreudiges Publikum schätzt esauch, dass sich der e<strong>in</strong>e oder andere Refra<strong>in</strong>so prima mits<strong>in</strong>gen lässt.Don Kisselbach


6Leben und Werk e<strong>in</strong>es Ma<strong>in</strong>zer AnarchistenRudolf RockerDie nationale Fahne deckt jedes Unrecht,jede Unmenschlichkeit, jede Lüge, jedeSchandtat, jedes Verbrechen.Rudolf Rocker 1873 – 1958Vor 140 Jahren wurde der Anarchist und PazifistRudolf Rocker <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z geboren.Nicht zuletzt aus diesem Anlass drucken wire<strong>in</strong>e gekürzte Fassung e<strong>in</strong>es Beitrags aus derzwischenzeitlich e<strong>in</strong>gestellten Ma<strong>in</strong>zer libertärenZeitschrift „Dichtung & Wahrheit/Februar1992“ ab. Se<strong>in</strong> Leben undWerk s<strong>in</strong>d nach wie vor politisch aktuell.Der <strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z aufgewachsene Buchb<strong>in</strong>derRudolf Rocker war zur Zeit der WeimarerRepublik e<strong>in</strong>er der führenden Theoretikerder antiautoritären ArbeiterInnenbewegung<strong>in</strong> Deutschland. Als e<strong>in</strong>er der schärfsten Kritikerder bolschewistischen Russischen Revolutionund der autoritären Strömungen <strong>in</strong>der deutschen ArbeiterInnenbewegung verfassteer viele Agitationsbroschüren der anarcho-syndikalistischenFAUD und legte mitse<strong>in</strong>em Buch „Nationalismus und Kultur“e<strong>in</strong> immer noch beachtenswertes Werk zurKritik des Nationalismus vor.Rudolf Rocker wurde am 25. März 1873<strong>in</strong> Ma<strong>in</strong>z als Sohn e<strong>in</strong>es Notendruckers geboren.Nach dem frühen Tod beider Elternwuchs er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em katholischen Waisenhausauf. Im Anschluss an se<strong>in</strong>e Schulzeit erlernteer das Handwerk e<strong>in</strong>es Buchb<strong>in</strong>ders. Überdie Bibliothek e<strong>in</strong>es politisch aufgeschlossenenOnkels fand Rudolf Rocker zum Buchund darüber zur sozialistischen Bewegung.Zunächst schloss er sich der Sozialdemokratiean. Doch schon bald fühlte er sich vonder dogmatischen Engstirnigkeit dieser Parteiabgestoßen. Er gehörte der <strong>in</strong>nerparteilichenOpposition der Jungen an, die sich untermaßgeblichem E<strong>in</strong>fluss Gustav Landauersdem Anarchismus zuwandten. Er verließMa<strong>in</strong>z und lernte die anarchistische Bewegungkennen: u.a. <strong>in</strong> Paris und Brüssel, woer auch im August 1891 am <strong>in</strong>ternationalenSozialistenkongress teilnahm.Se<strong>in</strong>e H<strong>in</strong>wendung zum Anarchismus begründeteRocker mit den Worten: „Jedesstaatliche System ist mit der jeweiligenForm der wirtschaftlichen Ausbeutung derbreiten Massen durch privilegierte M<strong>in</strong>derheiten<strong>in</strong>nerlich aufs engste verwoben. Se<strong>in</strong>ebesonderen politischen Formen können andieser Tatsache nichts ändern. E<strong>in</strong>e wahreBefreiung ist nur dann möglich, wenn derMachtapparat verschw<strong>in</strong>det, denn das Monopolder Macht ist nicht m<strong>in</strong>der gefährlichals das Monopol des Besitzes.“Genauso energisch wie er sich gegen jedenDogmatismus wandte, wandte er sichgegen e<strong>in</strong>e <strong>in</strong> der anarchistischen Bewegungder 90er Jahre falsch verstandene Propagandader Tat. Se<strong>in</strong>e Erfahrungen als <strong>in</strong>folgeder Attentate von Ravachol, Vaillant, Henryund Caserio die anarchistische Bewegunggeschwächt wurde, machte ihn zum grundlegendenGegner jedes Terrorismus und jeglicherGeheimbündelei.Anfang 1895 g<strong>in</strong>g Rocker nach London,wo er die folgenden 25 Jahre wirkte. Dortknüpfte er rasch Kontakte zur ostjüdischenArbeiterInnenbewegung von Whitechapel,lernte Jiddisch und gewann als Herausgeberdes jiddischsprachigen, wöchentlich ersche<strong>in</strong>endenArbeiterfreund (1898-1916) und dermonatlich ersche<strong>in</strong>enden MonatszeitschriftGerm<strong>in</strong>al (ab 1900) breiten E<strong>in</strong>fluss auf diesyndikalistische jüdische Arbeiterbewegung<strong>in</strong> England. Er trat häufig als Vortragsredner<strong>in</strong> der jüdischen ArbeiterInnenbewegung<strong>in</strong> Ersche<strong>in</strong>ung.Die Beliebtheit Rockers reichte <strong>in</strong>nerhalbkurzer Zeit weit über die jüdische Arbeiterbewegung<strong>in</strong> London h<strong>in</strong>aus. Schon baldgalt er als e<strong>in</strong>e geachtete Persönlichkeit <strong>in</strong>nerhalbder anarchistischen Bewegung.1907 nahm er als Delegierter an der Neugründungder Anarchistischen Internationale<strong>in</strong> Amsterdam teil, wo die endgültige Abkehrvom Terrorismus und des Weiteren derAufbau anarcho-syndikalistischer Gewerkschaftenbeschlossen wurde.Während des 1. Weltkrieges als fe<strong>in</strong>dlicherAusländer <strong>in</strong> England <strong>in</strong>terniert, kehrteRocker während der Novemberrevolutionnach Deutschland zurück. Im revolutionärenBerl<strong>in</strong> nahm er maßgeblichen Anteil amAufschwung des deutschen Anarcho-Syndikalismus.Er beteiligte sich an der Gründungder Freien Arbeiter Union Deutschlands(FAUD), die Ende 1921 auf ihrem organisatorischenHöhepunkt ca. 150.000 Mitgliederzählte. Als Mitglied der Geschäftskommissionverbreitete er theoretisch und praktischdie Idee des Anarcho-Syndikalismus. Erdrängte <strong>in</strong>nerhalb der FAUD auf e<strong>in</strong>e Revolutionierungder Köpfe, auf e<strong>in</strong>e Bewusstse<strong>in</strong>srevolution.Die FAUD sollte sich primärals e<strong>in</strong>e Kulturbewegung verstehen undden sofortigen Aufbau e<strong>in</strong>er Gegenkulturauf der Grundlage der von Kropotk<strong>in</strong> aufgezeigtenGegenseitigen Hilfe angehen.In se<strong>in</strong>er 1921 erschienen Schrift DerBankrott des russischen Staatskommunismusentlarvt er die antisozialistische und totalitäreAusrichtung dieses etatistischen Kommunismus,den er als den primitiven Typuse<strong>in</strong>es bürokratischen Staatskapitalismusverurteilte. Die anti-autoritäre ArbeiterInnenbewegungbildete e<strong>in</strong>e eigenständige anarcho-syndikalistischeInternationale, die1922 <strong>in</strong> Berl<strong>in</strong> als zweite Internationale Arbeiter-Assoziation(IAA) gegründet wurde.Rudolf Rocker wurde zu e<strong>in</strong>em ihrer Generalsekretäregewählt, der Sitz der IAA warbis 1932 Berl<strong>in</strong>. Als Autor e<strong>in</strong>er von diesemKongress angenommenen Pr<strong>in</strong>zipienerklärungfungierte wiederum Rocker. Er zogdar<strong>in</strong> e<strong>in</strong>e deutliche Grenzl<strong>in</strong>ie zwischenVergesellschaftung und dem bolschewistischenund sozialdemokratischen Konzeptder Verstaatlichung:„Die Syndikalisten s<strong>in</strong>d pr<strong>in</strong>zipiell Gegnerjeder Monopolwirtschaft. Sie erstrebendie Vergesellschaftung des Bodens, der Arbeits<strong>in</strong>strumente,der Rohstoffe und der sozialenReichtümer, die Reorganisation desWirtschaftslebens auf der Basis des freiend.h. des staatenlosen Kommunismus. Ausgehendvon dieser Erkenntnis, dass der Sozialismusletzten Endes e<strong>in</strong>e Kulturfrage istund solche nur von unten nach oben durchdie schöpferische Tätigkeit des Volkes gelöstwerden kann, verwerfen die Syndikalistenjedes Mittel e<strong>in</strong>er sogenannten Verstaatlichung,das nur zur schlimmsten Form derAusbeutung, nie aber zum Sozialismus führenkann.“Rocker wandte sich auch gegen dengrassierenden Antiliberalismus. Für ihn umfasstedie Idee des Anarchismus e<strong>in</strong>e Syntheseaus Sozialismus und Liberalismus. Liberalismusdabei <strong>in</strong> se<strong>in</strong>em ursprünglichenVerständnis der größtmöglichen Freiheit derE<strong>in</strong>zelnen begriffen:„Die blöde Auffassung, welche im Liberalismusnichts anderes sehen will, als dasGlaubensbekenntnis des kapitalistischenManchestertums, ist e<strong>in</strong>e groteske Verzerrungder geschichtlichen Wahrheit. Er warder Aufschrei des menschlichen Persönlichkeitsgefühlsgegen die alles nivellierendeTendenz des absoluten Regimes und spätergegen den Ultrazentralismus und die Staats­


gläubigkeit des Jakob<strong>in</strong>ismus und se<strong>in</strong>erverschiedenen politischen Abstufungen…Der moderne Sozialismus war im Grundenur e<strong>in</strong>e natürliche Fortsetzung der großenliberalen Gedankenströmungen des 17./18.Jahrhunderts. Der Liberalismus hatte demSystem des fürstlichen Absolutismus denersten tödlichen Schlag versetzt und das gesellschaftlicheLeben auf neue Bahnen gelenkt.Die sozialistische Bewegung hättezum Testamentsvollstrecker der liberalenGedankenentwicklung werden können, wennsie ihr durch Bekämpfung der Wirtschaftsmonopoleund das Bestreben, die gesellschaftlicheProduktion den Bedürfnissen allerdienstbar zu machen, e<strong>in</strong>e positiveGrundlage gegeben hätte. Durch diese wirtschaftlicheErgänzung der politischen undsozialen Ideenströmung des Liberalismushätte sie sich zu e<strong>in</strong>em machtvollen Bestandteilim Bewusstse<strong>in</strong> der Menschen verdichtenund zum Träger e<strong>in</strong>er neuen gesellschaftlichenKultur im Leben der Völkerwerden können. Alle<strong>in</strong> die große Mehrheitder Sozialisten bekämpfte mit unglaublicherVerblendung die freiheitlichen Grundgedankender liberalistischen Gesellschaftsauffassung….“Die Machtübernahme der Nationalsozialistenzwang Rudolf Rocker zur Emigration<strong>in</strong> die USA, wo er bis zu se<strong>in</strong>em Tod am 13.September 1958 lebte. In der Emigrationwidmete sich Rocker hauptsächlich se<strong>in</strong>erschriftstellerischen Tätigkeit.Rudolf Rocker gilt neben Mart<strong>in</strong> Buberals derjenige, der Gustav Landauers Werk –Die Revolution und Aufruf zum Sozialismuskonsequent fortschrieb. Se<strong>in</strong> theoretischesHauptwerk Nationalismus und Kultur ausdem Jahre 1937 (<strong>in</strong> Deutschland erst 1949unter dem Titel Die Entscheidung desAbendlandes erschienen) ist e<strong>in</strong> großangelegterVersuch, die Unvere<strong>in</strong>barkeit vonStaat und Kultur nachzuweisen. Hierbei unterschieder wie Gustav Landauer zwischenzentralistischen und föderalistischen Geschichtsabschnitten.Präzise und mit verblüffendenDetailkenntnissen legte Rockerdarüber h<strong>in</strong>aus die Wurzeln des neuen Absolutismusfrei. Den Antiliberalismus, die autoritäreTradition <strong>in</strong>nerhalb des Sozialismus,die Verstaatlichung der Produktionsmittelund den Marxismus, der Hegel, Fichte undandere Vertreter des absoluten Staates kopierte.Er wies außerdem auf die autoritärenGrundzüge <strong>in</strong> der DemokratieauffassungRousseaus h<strong>in</strong>, der auch den Nationalismusals Staatsreligion begründete. Vor allem erwiessich Rocker als e<strong>in</strong> genauer Beobachterdes Nationalismus, den er als sehr großeGefahr und stets mit dem Staat verbundensah.bn/hr7Rudolf Rocker gegen Rüstungsproduktion„1919 forderte er [Rudolf Rocker] die Rüstungsarbeiter auf, ke<strong>in</strong>e Kriegswaffen mehr zu produzieren. Berühmt wurde se<strong>in</strong>e Rede, die erwährend der „Reichskonferenz der Rüstungsarbeiter Deutschlands im März 1919 hielt. Sie wurde veröffentlicht unter dem Titel „Die Waffennieder – die Hämmer nieder!“ und endet mit e<strong>in</strong>er Resolution: „In Erwägung, dass die Befreiung der Arbeiterklasse das Werk der Arbeiterklasseselbst se<strong>in</strong> muss – <strong>in</strong> fernerer Erwägung, dass der systematische Völkermord und die gewaltsame Unterdrückung der besitzlosenVolksklassen nur durch die Mithilfe der Arbeiter möglich wird, beschließt die Reichskonferenz der Rüstungsarbeiter, allen <strong>in</strong> der Rüstungs<strong>in</strong>dustrieBeschäftigten vorzuschlagen, jede fernere Erzeugung von Kriegsmaterial abzulehnen und e<strong>in</strong>e Umstellung der Betriebe für Friedensarbeitzu bewirken.“Auszug aus der Neuersche<strong>in</strong>ung: Wolfram Beyer. Pazifismus und Antimilitarismus. E<strong>in</strong>e E<strong>in</strong>führung <strong>in</strong> die Ideengeschichte. Schmetterl<strong>in</strong>g-Verlag, Stuttgart 2012, S.35Wir gratulieren dem GI-Café„The Clear<strong>in</strong>g Barrel“Am 23. März hat das GI Café "The Clear<strong>in</strong>gBarrel ­ GI Coffeehouse" <strong>in</strong> Kaiserslauternse<strong>in</strong> e<strong>in</strong>jähriges Bestehen gefeiert!Chris Capps-Schubert, Irakkriegsveteranund Deserteur, und Meike Capps-Schuberthaben vor e<strong>in</strong>em Jahr, im März 2012, <strong>in</strong>Kaiserslautern das GI Café eröffnet. Es steht<strong>in</strong> der Tradition der GI-Cafés während desVietnam-Kriegs.Im "The Clear<strong>in</strong>g Barrel" <strong>in</strong> Kaiserslauternsetzt das Military Counsel<strong>in</strong>g Network e.V.(MCN) se<strong>in</strong>e seit 2002 wiederbelebte Arbeitfort. Das MCN bietet Hilfe und Beratung fürUS-Militärangehörige zu Entlassung ausdem Militär, ihren Rechten, ziviler psychologischerund ärztlicher Hilfe und der Erlangungihrer Versorgungsansprüche. Mit ca.50.000 G.I.s und ihren Angehörigen ist Kaiserslauternder größte US-Militärstützpunktaußerhalb der USA und der "Flugzeugträger"für die von den USA betriebenen Kriegeweltweit.Für ihr außergewöhnliches Engagement habenChris und Meike Capps-Schubert imJuni 2012 den Rhe<strong>in</strong>land-Pfälzischen Friedenspreiserhalten.Zur Geburtstagsfeier:http://www.dfg-vk-rlp.de/aktuell/geburtstagsfeier-the-clear<strong>in</strong>g-barrel/http://theclear<strong>in</strong>gbarrel.blogspot.de/p/upcom<strong>in</strong>g-events.htmlAktionsbündnis Kriegbeg<strong>in</strong>nt hier – ke<strong>in</strong>eBeihilfe aus der Pfalz!Im November 2012 wurde dieses Aktionsbündnisgegen Rüstungsexporte <strong>in</strong>s Lebengerufen. Rüstungsexporte umfassen abernicht nur Waffen, sondern auch Militärfahrzeuge,sogenannte Dual-Use-Güter. Daimlerist nicht nur der weltweit größte Produzentvon zivilen LKWs - <strong>in</strong> Wörth <strong>in</strong> der Pfalzwird e<strong>in</strong>e breite Palette von Militärfahrzeugenhergestellt. Der Konzern hatte und hatke<strong>in</strong>e Scheu, diese Fahrzeuge auch an Staaten,<strong>in</strong> denen die Menschenrechte auf eklatantesteund brutalste Weise verletzt werden,zu verkaufen. Deshalb fordert das Bündnisdie Mercedes-Benz AG dazu auf, Rüstungsgeschäftezu unterlassen.www.dfg-vk-rlp.de/aktuell/krieg-beg<strong>in</strong>nthier-ke<strong>in</strong>e-beihilfe-aus-der-pfalz/


Internet:<strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong> Ma<strong>in</strong>z: www.dfg-vk-ma<strong>in</strong>z.de<strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong> Hessen: www.dfg-vk-hessen.de<strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong> Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz: www.dfg-vk-rlp.de<strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong> bundesweit: www.dfg-vk.deWar Resisters' International: www.wri-irg.orgMilitary Counsel<strong>in</strong>gNetwork:(Located <strong>in</strong> Germany)phone: 0631-624 873 93 (new!)email: mcn@dmfk.deGI Café:The Clear<strong>in</strong>g BarrelRichard-Wagner-Str. 48, KaiserslauternÖffnungszeiten:Mi. bis Fr. ab 15 Uhr (Open End)Sa. ab 12 Uhr (Open End)Beratungfür ausländische Kriegsdienstverweigerer(-<strong>in</strong>nen),Kriegsdienstflüchtl<strong>in</strong>ge und Deserteure(-<strong>in</strong>nen):Connection e.V., Von-Behr<strong>in</strong>g-Str. 110, 63075OffenbachTel. 069-82 37 55 34, Fax 069-82 37 55 35,office@Connection-eV.dewww.Connection-eV.deRadiosendung Pazifissimusder <strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong> Wiesbaden und Ma<strong>in</strong>z läuftan jedem zweiten Mittwoch von 18 bis 19Uhr (<strong>in</strong> ungeraden Kalenderwochen) imRahmen des Programms von Radion Querbei Radio Rhe<strong>in</strong>welle.Deutsche Friedensgesellschaft - Vere<strong>in</strong>igte KriegsdienstgegnerInnenSektion der War Resisters’ International (WRI)Kontaktadressen & regelmäßige Term<strong>in</strong>e der <strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong> imBereich der Landesverbände Hessen und Rhe<strong>in</strong>land-PfalzLandesverband Hessen, Landesverband Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz & <strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong> Bildungswerk Hessen e.V.: Mühlgasse13, 60486 Frankfurt.Tel. 0 69/43 14 40, Fax 0 69/4 99 00 07,www.dfg-vk-hessen.de, dfgvkhessen@t-onl<strong>in</strong>e.deAhr-Rhe<strong>in</strong>-Eifel: c/o Angelika Jürgensonn-Korjenić,Wiesenstr. 5, 56656 Brohl-Lütz<strong>in</strong>g.Tel. 0 26 36/80 81 07, angelika62de@yahoo.deAschaffenburg (das liegt zwar <strong>in</strong> Bayern, zählt aber<strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong>-mäßig zu Hessen): c/o Gunnar Schedel,Hangstr. 3, 63768 Hösbach. Tel. + Fax 0 60 21/58 1734 (Alibri-Verlag), verlag@alibri.deBad Kreuznach & Landesverband Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz:c/o Jürgen Locher, Sigismundstr. 12,55543 Bad Kreuznach. juergenlocher@superkabel.de,Tel. 06 71/6 28 78Darmstadt: c/o Michael Bauer,Gerhart-Hauptmann-Str. 47, 64291 Darmstadt.<strong>DFG</strong><strong>VK</strong>Darmstadt@aol.com,www.dfg-vk-darmstadt.deGruppentreffen: dienstags 19.30 Uhr, ehemalige BessungerKnabenschule, Ludwigshöhstr. 42Frankfurt: Mühlgasse 13, 60486 Frankfurt.Tel. 0 69/4 98 03 94 Fax 0 69/4 99 00 07,dfgvkffm@t-onl<strong>in</strong>e.dePazifistischer Ratschlag: monatlich, meist montags19 Uhr. Genauen Term<strong>in</strong> bitte erfragen.Kriegsdienstverweigerungsberatung nachVere<strong>in</strong>barungFriedberg: c/o Bernd Baier, H<strong>in</strong>tergasse 27,61169 Friedberg. dfgvk-friedberg@web.deKassel: Annastr. 11, 34119 Kassel.Tel. 05 61-89 30 27, kassel@dfg-vk.deLahn-Dill: c/o Mart<strong>in</strong> Otto, Frankenstr. 77,35578 Wetzlar. Tel. 0 64 41/2 54 62,mo-wz@gaaa.orgMa<strong>in</strong>z: c/o Bürogeme<strong>in</strong>schaft, Mart<strong>in</strong>sstr. 2,55116 Ma<strong>in</strong>z. Gruppentreffen: 1. Montag imMonat, 19.30 h, dfgvkmz@web.de,www.dfg-vk-ma<strong>in</strong>z.deMarburg: Postfach 1246, 35002 Marburg.Tel. 0 64 21/2 17 83, dfgvk@lahn.net,www.lahn.net/dfgvk/dfgvk.htmlGruppentreffen montags 20 h, Kfz, Schulstr. 6.Radiosendung: KALASCHNIKOV - das Magaz<strong>in</strong>für militanten Pazifismus.2-wöchentlich mittwochs 19 h bis 20 h, Wiederholung<strong>in</strong> der jeweils folgenden Woche um 15 hbei Radio Unerhört Marburg UKW 90,1 MHzOffenbach: c/o Franz Nadler, Riethgasse 4,63075 Offenbach. Tel. + Fax: 0 69/81 51 28,office@Connection-eV.dePfalz: c/o Bett<strong>in</strong>a Seckler, Künstlerkolonie 10,67471 Elmste<strong>in</strong>. Tel. 0 63 28/98 99 07,dfg-vk-mittelpfalz@gmx.deTrier: c/o Friedens- & Umweltzentrum, Pfützenstr.1,54290 Trier. Tel. 06 51/9 94 10 17,buero@agf-trier.deWestpfalz: klawir@atomstromfrei.deWiesbaden: c/o Peter Silbereisen, Wilhelm<strong>in</strong>enstr. 30,65193 Wiesbaden. Tel. 06 11/9 10 36 66,peter.silbereisen@web.deDie L<strong>in</strong>ks zu den Artikeln gibt es auch unter www.dfg-vk-ma<strong>in</strong>z.de/l<strong>in</strong>ks/fl57Ma<strong>in</strong>zer M<strong>in</strong>ipressen-Messe: Do.-So. 30.Mai – 2. Juni: Rathausplateau/Rhe<strong>in</strong>goldhalle.Wir freuen uns über Besuch am Standder Graswurzelrevolution und der ZvilCourage.http://www.m<strong>in</strong>ipresse.deFriedensgruppen beim Rhe<strong>in</strong>land-Pfalz-Tag <strong>in</strong> Pirmasens: Fr.-So. 21.-23. Juni,www.dfg-vk-rlp.deInternationaler Aktionstag für Schule,Studium und Forschung ohne Militär:Voraussichtlich 14. Juni 2013. Die Bundeswehrtritt zunehmend an Schulen und Hochschulenauf. Sie versucht Schüler, vomDienst an der Waffe und militärischen E<strong>in</strong>sätzenzu überzeugen. Um dies zu stoppenwerden am <strong>in</strong>ternationalen Aktionstag fürSchule, Studium und Forschung ohne Militäröffentlichkeitswirksame Aktionen stattf<strong>in</strong>den,die die Öffentlichkeit auf die Problematikder zunehmenden Militarisierung desBildungssystems aufmerksam machen sollen.Dabei schließt der Aktionstag an diebundesweite Aktionswoche für militärfreieBildung und Forschung an, die im September2012 <strong>in</strong> Deutschland stattgefunden hat.Weitere Informationen:http://www.dfg-vk-hessen.de/http://www.dfg-vk-rlp.de/http://www.schulfrei-fuer-die-bundeswehrrlp.de/9. Pacemakers-Friedensfahrradtour füre<strong>in</strong>e atomwaffenfreie Welt: Sa. 3. AugustAnlässlich des 68. Jahrestags der Atombombenabwürfeauf Hiroshima und Nagasakif<strong>in</strong>det zum neunten Mal der Pacemakers-Radmarathon (338km) statt. Er unterstütztdie „Bürgermeister für den Frieden“ und„atomwaffenfrei.jetzt“, die sich für e<strong>in</strong> Verbotund die Zerstörung aller Atomwaffenweltweit e<strong>in</strong>setzen. Die Fahrradtour führtnach Bretten, Heidelberg, Kaiserslauternund Neustadt. Weitere Informationen undAnmeldung: http://www.pace-makers.deProtestaktionen <strong>in</strong> Büchel (Eifel)Noch immer lagern <strong>in</strong> Deutschland Atombomben.Diese sollen modernisiert werden.Um den endgültigen Abzug der Atombombenaus Deutschland zu erreichen, f<strong>in</strong>denAnfang August gewaltfreie Protestaktionenam Atomwaffenstandort Büchel statt. Dabeisoll vor den Bundestagswahlen der Druckerhöht werden. 5.-12. August: Camp bei Büchel,Fastenaktion, Tra<strong>in</strong><strong>in</strong>gs <strong>in</strong> gewaltfreierAktion, Protestaktionen am „Fliegerhorst“.11.+12. August: 24-Stunden-Musik-Blockade:„Abrüstungs<strong>in</strong>strumente. Rhythm beatsbombs!“ http://gaaa.orgDeutsche Friedensgesellschaft — Vere<strong>in</strong>igte KriegsdienstgegnerInnenGruppe Ma<strong>in</strong>zc/o Bürogeme<strong>in</strong>schaft, Mart<strong>in</strong>sstr. 2, 55116 Ma<strong>in</strong>zTreffen am 1. Montag im Monat 19:30 UhrKonto 4 006 161 741, GLS-Bank, BLZ 430 609 67dfgvkmz@web.dewww.dfg-vk-ma<strong>in</strong>z.deInformationen der <strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong>, sowie die ZeitschriftGraswurzelrevolution s<strong>in</strong>d oft erhältlich im Cardabela-Buchladen,Frauenlobstr.40, Ma<strong>in</strong>zViSdP: H. Gewehr, <strong>DFG</strong>-<strong>VK</strong>, Bürogeme<strong>in</strong>schaft, Mart<strong>in</strong>sstraße 2, Ma<strong>in</strong>z - März 2013

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!