13.07.2015 Aufrufe

Katholisches Auslandssekretariat - von Gemeinde zu Gemeinde ...

Katholisches Auslandssekretariat - von Gemeinde zu Gemeinde ...

Katholisches Auslandssekretariat - von Gemeinde zu Gemeinde ...

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

Bischof Koch <strong>zu</strong> Besuchim südlichen AfrikaInterviewDresden (KNA) Die deutschsprachigen katholischen<strong>Gemeinde</strong>n im Ausland werden nach Einschät<strong>zu</strong>ngdes Dresdner Bischofs Heiner Koch immer wichtiger.Sie seien "ein Stück Heimat" für die wachsende Zahl<strong>von</strong> Deutschen, Österreichern und Schweizern, die inanderen Staaten arbeiten, sagte Koch am Mittwochin Dresden in einem Interview der KatholischenNachrichten-Agentur (KNA). Zudem seien sie Brückenbauerzwischen dem jeweiligen Land und derBundesrepublik. Der Beauftragte der DeutschenBischofskonferenz für die Auslandsseelsorge äußertesich nach einem Besuch der <strong>Gemeinde</strong>n im südlichenAfrika. Solche Auslandsgemeinden fürdeutschsprachige Katholiken gibt es weltweit anrund 120 Standorten.KNA: Herr Bischof Koch, Sie sind erstmals als Auslandsbeauftragterder Deutschen Bischofskonferenzin den Süden Afrikas gefahren. Warum gerade dorthin?Koch: Ich habe einen Visitationsplan, nach dem ich insieben Jahren die deutschsprachigen katholischen Kirchengemeindenaußerhalb der Bundesrepublik besuche.Mit diesem Auftrag war ich schon in Ostasien undin fast ganz Europa. Nun waren Südafrika und Namibiaan der Reihe, im kommenden Jahr sind es Australienund Nordamerika.KNA: Welche Erfahrungen haben Sie aus Afrika mitgebracht?Koch: Als stärkster Eindruck bleibt für mich die Ungewissheitmeiner Gesprächspartner in Kirche, Politikund Gesellschaft über die künftige Entwicklung dieserRegion. Das Ende der Rassentrennung hat viele Fortschrittemit Blick auf Demokratie und Menschenrechtegebracht. Ins Auge sticht aber weiter eine enorme Trennungzwischen Reich und Arm, auch in der schwarzenBevölkerung. Es gibt wohlhabende Wohngebiete, die<strong>von</strong> der Polizei geschützt werden, aber auch riesigeArmensiedlungen. Dazwischen liegen Welten, und dieSpanne wird immer größer. Es stellt sich die Frage, wieeine Gesellschaft das aushält."Geschätzt und geachtet"Bischof Koch <strong>zu</strong> dendeutschen katholischenAuslandsgemeindenVon Gregor Krumpholz (KNA)16KNA: Was können angesichts dieser Lage die deutschsprachigenKirchengemeinden tun?Koch: Ich war überrascht, welch' große Bedeutung diese<strong>Gemeinde</strong>n haben. Die Deutschen sind geschätztund geachtet. Es sind Diplomaten und Vertreter großerFirmen, aber auch Ärzte, Lehrer und Entwicklungshelfer,vor allem in Namibia <strong>zu</strong>dem Deutsche, die seit derKolonialzeit dort leben. Sie können gute Brückenbauerfür Partnerschaften mit <strong>Gemeinde</strong>n in Deutschlandsein und dafür sorgen, dass Hilfe dort ankommt, wo sieankommen soll.KNA: Welche Bedeutung haben die Auslandsgemeindenfür ihre Mitglieder selbst?Koch: Sie sind ein Stück Heimat auch für Österreicherund Schweizer. Die <strong>Gemeinde</strong>n stellen teilweise großeKulturprogramme auf die Beine mit Konzerten undLesungen, sie sind aber auch spirituelle Orte. Bei vielenMenschen, die auf Zeit im Ausland leben, wird der Glaubeintensiver. Lockere Bindungen <strong>zu</strong>r Kirche werdenwieder enger. Das ist in allen Auslandsgemeinden fest<strong>zu</strong>stellen.KNA: Was empfehlen Sie der Deutschen Bischofskonferenznach ihrer Rückkehr aus Afrika?Koch: Wir müssen vor allem die Mitglieder der Auslandsgemeindenstützen und begleiten, die nur einerelativ kurze Zeit im jeweiligen Land sind und sich deshalbnicht in die dortige Gesellschaft integrieren können.Besonders wichtig ist es für die Kinder undJugendlichen, damit sie unter den beruflichen Anforderungenihrer Eltern nicht leiden, sondern sie als Chanceauch für sich sehen können. Mit der <strong>zu</strong>nehmenden Globalisierungwerden auch die Auslandsgemeindenimmer wichtiger.KNA: Wohin führt Ihre nächste Reise als Auslandsbeauftragter?Koch: Im November sind Athen und Kairo vorgesehen.Ob allerdings die Fahrt in die ägyptische Hauptstadt<strong>zu</strong>stande kommt, ist angesichts der politischen Lageungewiss.(Quelle: K N A, Produkt: bkn,Ressort: pl, Meldungsnummer: 64)

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!