13.07.2015 Aufrufe

Campusheft 2-2013 - Friedrich-Schiller-Universität Jena

Campusheft 2-2013 - Friedrich-Schiller-Universität Jena

Campusheft 2-2013 - Friedrich-Schiller-Universität Jena

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

10FORSCHUNGAusgezeichnet:„Moderne ausdem Untergrund“„Moderne aus dem Untergrund“, die Publikationdes Direktors des ForschungszentrumsGotha der <strong>Universität</strong> Erfurt,Prof. Dr. Martin Mulsow, gehört zu den16 herausragenden geistes- und sozialwissenschaftlichenWerken, die diesesJahr im Rahmen desProgramms „GeisteswissenschaftenInternational“ ausgezeichnetwurden.Die Fritz ThyssenStiftung, die VGWort, der Börsenvereindes DeutschenBuchhandelsund das Auswärtige Amt fördern damitdie Übersetzung von Mulsows Monografieins Englische, die voraussichtlich2014 in den USA erscheinen wird.Kurt-Hellmich-Preis fürVeronika HoffmannProf. Dr. Veronika Hoffmann, ehemaligeHabilitandin an der Katholisch-Theologischen Fakultät der Uni Erfurt,hat für ihre Habilitationsschrift den mit1.000 Euro dotierten ersten Preis derDr. Kurt-Hellmich-Stiftung erhalten. Inihrer Arbeit „Skizzen zu einer Theologieder Gabe. Rechtfertigung – Opfer – Eucharistie– Gottes- und Nächstenliebe“beschäftigt sich Hoffmann mit verschiedenenPhänomenen des Gebens unddessen Bedeutung aus ökumenischerSicht. Die Auszeichnung sieht sie auchals Anerkennung der gemeinsamen Forschungsarbeitim DFG-Netzwerk „Gabe– Beiträge der Theologie zu einem interdisziplinärenForschungsfeld“, dasim August abschließend in Erfurt getagthat. Veronika Hoffmann war von 2007bis <strong>2013</strong> wissenschaftliche Mitarbeiterinam Lehrstuhl für Dogmatik der <strong>Universität</strong>Erfurt. Hier habilitierte sie sich2012 in Dogmatik und ÖkumenischerTheologie und wurde <strong>2013</strong> Heisenberg-Stipendiatin der DFG am TheologischenForschungskolleg.George Butterworth Awardfür Markus PaulusAuszeichnung in Lausanne verliehenDie Europäische Gesellschaft für Entwicklungspsychologie(European Association ofDevelopmental Psychology) hat Dr. MarkusPaulus von der <strong>Universität</strong> Erfurtim September in Lausannemit dem George ButterworthAward ausgezeichnet. DerPreis ist mit 500 Euro dotiertund wird alle zwei Jahre aufder bedeutendsten Tagungder europäischen Entwicklungspsychologenvergeben.Der Erfurter Wissenschaftlerwurde für seine Dissertationund die daran anschließendeForschung rund um das sozialeVerstehen und Lernen beiKleinkindern geehrt und istnun eingeladen, seine Forschungsergebnisseim European Journal of DevelopmentalPsychology zu publizieren.„Für mich ist dieser Preis eine großeEhre“, sagt Dr. Markus Paulus, „denn es handeltsich um eine europaweite Anerkennungmeiner Forschungsleistung.“ Der 33-Jährige,der die Vertretungsprofessur für Entwicklungs-und Erziehungspsychologie an der<strong>Universität</strong> Erfurt inne hat, beschäftigt sichseit vielen Jahren mit der Frage, wie Kleinkinder– vom Säuglings- bis zum Vorschulal-Dank der Unterstützung der Fritz ThyssenStiftung kann das Forschungszentrum Gothader <strong>Universität</strong> Erfurt auch künftig Herzog-Ernst-Stipendien an Doktoranden und bereitspromovierte Wissenschaftler vergeben.Die Stiftung hat die Zusage für eine weitereFörderung bis 2015 gegeben.Das Forschungsförderungsprogramm bestehtseit 2004 und hat bis heute rund 200Projekte gefördert. Ziel ist es, die wissenschaftlicheBeschäftigung mit den Beständender Forschungsbibliothek Gotha der<strong>Universität</strong> Erfurt und den zur Forschungsbibliothekgehörenden historischen Sammlungendes Verlages Justus Perthes Gothater – lernen und wie dabei die Mechanismender Imitation, also der Beobachtung undNachahmung, greifen. Wie ist soziales Lernenmöglich und warumahmen Kinder andereüberhaupt nach? SeineGrundlagenforschung aufdiesem Gebiet würdigt dieEuropäische Gesellschaftfür Entwicklungspsychologienun mit dem GeorgButterworth Award.Der Namensgeber desPreises, George Butterworth,war einer der beidenGründerväter der EuropäischenGesellschaftfür Entwicklungspsychologie(ESDP). Er lehrte an verschiedenen britischen<strong>Universität</strong>en, war eine internationalrespektierte Autorität auf dem Gebiet derEntwicklung von Kindern und gründete sowohldie British Infancy Research Group alsauch die Fachzeitschrift Developmental Science.An dem Wettbewerb um den nach ihmbenannten Preis dürfen alle Nachwuchswissenschaftlerteilnehmen, die in den vergangenenvier Jahren erfolgreich an einereuropäischen <strong>Universität</strong> im Fach Entwicklungspsychologiepromoviert wurden.Stipendienförderung geht weiterFritz Thyssen Stiftung verlängert bis 2015zu intensivieren. Neben der individuellenFörderung herausragender Forschungsprojekteverfolgt das Programm ein weiteresZiel: Durch die hier geleistete Forschungrückt die Bedeutung der historischen Beständeauf Schloss Friedenstein regional,national und international immer stärker inden Blick der Wissenschaft und einer breitenÖffentlichkeit. Damit stärkt das Programmdie Wahrnehmung der Stadt Gotha, der <strong>Universität</strong>Erfurt und des Landes Thüringen alsKultur- und Wissenschaftsstandort. Auchdank der Fritz Thyssen Stiftung ist Gotha aufdem Weg, zu einer „Marke“ im internationalenWissenschaftsbetrieb zu werden.


13STUDIUM UND LEHREErfurter Kolleg gehtins 16. SemesterCover des von Studierenden der <strong>Universität</strong> Erfurt illustrierten Buches „Syèlla“Illustrationen mitpsychologischem NebeneffektStudierende präsentieren neues BuchprojektWas macht ein illustriertes Buch eigentlichaus? Das war eine Frage, unter der sichStudierende im Studium Fundamentale ander <strong>Universität</strong> Erfurt im Sommersemester<strong>2013</strong> der ganzen Bandbreite illustrierterBücher in Europa und auch in Japan genäherthaben. Unter der Leitung von Dr. UlrikeWollenhaupt-Schmidt beschäftigten sie sichmit Buchillustrationen von Albrecht Dürerbis zur „Kleinen Raupe Nimmersatt“. Das Ergebnisihrer Arbeit haben die Studierendenanschließend in einer Ausstellung im Campus-CaféHilgenfeld gezeigt.„Die Leistung eines Künstlers ist ambesten zu ermessen, wenn man vorübergehendseine Position einnimmt. Darausentstand an der Uni Erfurt das Projekt: ‚Studierendeschreiben und illustrieren ein eigenesBuch‘“, erklärt Dr. Ulrike Wollenhaupt-Schmidt. „Entwickelt hat sich daraus einMusterprojekt gemeinsamen studentischenArbeitens, innerhalb dessen die unterschiedlichstenFähigkeiten zusammengeführtwurden – von der Planung und Kalkulation,dem Verfassen eines eigenständigenliterarischen Werkes bis zur Illustration derGeschichte. Ergebnis ist das illustrierte Buch‚Syèlla‘, ein Werk von außerordentlicherkünstlerischer Qualität. Die Studierendenhaben erfahren können, was man mit produktivergemeinsamer Arbeit erreichenkann. Das ist ein guter psychologischer Nebeneffektdes Projektes.“Zum Inhalt: „Syèlla“ ist ein Land, irgendwoauf dieser Welt, dort leben die Pigomichipan,ein fröhliches und naturnah lebendes Völkchen,ein perfektes und friedvolles Lebenam Rande eines mächtigen Berges. Doch sosoll es nicht bleiben, denn etwas entdecktheimlich den Berg und seine Umgebung…Inspiriert vom Lied „Fire coming out of themonkey‘s head“ von den „Gorillaz“ ist eineeigenständige Arbeit entstanden, die mit 16unterschiedlichen Illustrationen versehenwurde. Das Buch ist übrigens auch zum Preisvon vier Euro käuflich zu erwerben.Weitere Informationen:Dr. Ulrike Wollenhaupt-SchmidtTel.: 0361/737-1620E-Mail: ulrike.wollenhaupt-schmidt@uni-erfurt.dewww2.uni-erfurt.de/wollhaupt/buchillustration/syella.php„Kunst(T)räume“ und „Lebens(T)räume“sind die beiden Veranstaltungsreihenüberschrieben, mit denen die <strong>Universität</strong>Erfurt und die <strong>Universität</strong>sgesellschaftins neue, inzwischen 16. Semesterdes Erfurter Kollegs starten. Losgeht es am 18. Oktober um 11 Uhr mitder Eröffnung im Festsaal des ErfurterRathauses. Danach finden die Veranstaltungenjeweils freitags von 10.15 bis11.45 Uhr im Lehrgebäude 2, Hörsaal 6,auf dem Campus der <strong>Universität</strong> Erfurtstatt. In einem zusätzlichen Rahmenprogrammwerden zu den VorlesungenFührungen und Exkursionen angeboten,die vom Programmbeirat des ErfurterKollegs organisiert werden. Die Veranstaltungsreihe1 startet am 1. November,die Reihe 2 am 8. November.Ziel des Erfurter Kollegs ist es, wissenschaftlicheund auf die Interessenvon Erwachsenen zugeschnittene Themenund Fragestellungen aus unterschiedlichenDisziplinen zu bearbeitenund zu diskutieren. Besondere Zugangsbedingungengibt es nicht, das ErfurterKolleg steht für jedermann offen.Nähere Informationen zum Programmfinden Sie auf der Website derErfurt School of Education der <strong>Universität</strong>Erfurt unter: www.uni-erfurt.de/ese/weiterbildung/kolleg.Neuer Clip wirbt fürStudium in ThüringenWie gut man in Thüringen – und damitauch an der <strong>Universität</strong> Erfurt – studierenkann, zeigt ein neuer Kurzfilm. InKooperation mit den neun staatlichenHochschulen in Thüringen hat sich dafüreine junge Filmcrew zu den sechsHochschulstandorten aufgemacht unddie Bilder des „Campus Thüringen“ eingefangen.Entstanden ist ein knapp vierminütigerFilm, der die große Bandbreiteeines Studiums in Thüringen zeigt undStudieninteressierte in Ost und Westansprechen soll. Zu sehen ist der Clip„Campus Thüringen. Entdecke Dein Studium“im Internet unter:www.campus-thueringen.de.


17STUDIUM UND LEHREtig“, weiß der Erfurter Professor. „Sie sindja was juristische Besonderheiten der USAoder landesspezifisches Hintergrundwissenangeht, aber auch sprachlich im Nachteil.Da müssen wir erst einmal auf einen Standmit den amerikanischen Kommilitonenkommen.“ Zu einigen Terminen soll dannein gemeinsames Tele-Seminar stattfinden,bei dem die Studierenden aus Philadelphiazugeschaltet werden. Ermöglicht wird dieserglobal campus durch ein Videokonferenz-system, über das die <strong>Universität</strong> Erfurt verfügt.Darüber hinaus soll ein weiterer virtuellerKommunikationsraum eingerichtetwerden, in dem sich die Studierenden beiderLänder ohne feste Terminierung verabreden,diskutieren und austauschen können.Die <strong>Universität</strong> Erfurt folgt damit einemweltweiten Trend: Im Seminarbetrieb vonHochschulen und auch in den USA zeichnetsich die Tendenz zum global classroom ab.Studierende und Professoren weltweit sindbegeistert, sich auf diese Weise mit ihrenKollegen und Kommilitonen wissenschaftlichaustauschen zu können. Für das virtuelleMuseum wird es zunächst eine Bewährungsprobesein, für die <strong>Universität</strong> Erfurt istes die Chance, sich noch mehr in der Weltzu vernetzen und auch über Philadelphia hinausBekanntheit zu erlangen.Andrea Radtke<strong>Universität</strong> hat 28 Deutschlandstipendien übergebenIm Rahmen ihres Hochschulinformationstages<strong>2013</strong> hat die <strong>Universität</strong> Erfurt 28sogenannte Deutschlandstipendien überreicht.Sie unterstützen Studierende – in derRegel ein Jahr lang – monatlich mit 300 Euround werden jeweils zur Hälfte vom Bund,zur anderen Hälfte von der Wirtschaft bzw.privater Hand finanziert. In diesem Jahr ermöglichtedie Industrie- und HandelskammerErfurt zehn Deutschlandstipendien,aber auch ein privater Spender und dieErnst-Abbe-Stiftung fördern die Studierendender <strong>Universität</strong> Erfurt, die damit mehrZeit zum Studieren und weniger finanziellenDruck haben. Zudem sind die Stipendieneine Anerkennung für gute Leistungen imStudium, aber auch für gesellschaftlichesEngagement. 2012 hat die <strong>Universität</strong> Erfurterstmals 15 dieser Stipendien vergebenkönnen. „Wir freuen uns, dass wir <strong>2013</strong> erneutdie Möglichkeit dazu haben. Dies besondersvor dem Hintergrund, dass es ineinem Bundesland wie Thüringen deutlichschwieriger ist, in der Wirtschaft solcheStipendien zu akquirieren als beispielsweisein Baden-Württemberg“, erklärt Dr. MichaelHinz, Kanzler der <strong>Universität</strong> Erfurt.Darüber hinaus müsse die Uni als geistesundkulturwissenschaftliche Hochschulenoch sehr viel stärker überzeugen, wennsie im Wettbewerb mit anderen, speziellden Fachhochschulen, die sehr viel engereVerbindungen in die Wirtschaft haben,punkten wolle. „Die Herausforderung ist füruns, potenzielle Stipendiengeber davon zuüberzeugen, was wir als <strong>Universität</strong> Erfurtfür den Wirtschaftsstandort Thüringen leisten.“Das Deutschlandstipendium sei nichtnur eine Fördermöglichkeit für herausragendeStudierende, sondern zugleich einehervorragende Gelegenheit, die Vernetzungzwischen der hiesigen Wirtschaft und der<strong>Universität</strong> Erfurt voranzutreiben und damitauch den Bildungs- und WissenschaftsstandortThüringen insgesamt.Weitere Informationen:www.uni-erfurt.de/forschung/nachwuchs/stipendien/deutschlandstipendium


18STUDIUM UND LEHREFür eine bessere WillkommenskulturStudierende der Willy Brandt School legen Studie vorGemeinsam mit internationalen Studierendender Willy Brandt School of Public Policyder <strong>Universität</strong> Erfurt hat ThüringensWirtschaftsminister Matthias Machnig imSommersemester in Erfurt einen Zehn-Punkte-Katalog für eine moderne Willkommenskultursowie erste Initiativen für dieUmsetzung der politischen Handlungsempfehlungenpräsentiert.Bisher stoßen ausländische Fachkräfte inThüringen auf Sprachbarrieren, Diskriminierungund mangelnde Integrationsmöglichkeiten.Die Maßnahmen im Zehn-Punkte-Plan sollen das verbessern und Thüringensichtbarer, offener und interkultureller machen.Eine zentrale Rolle spielt dabei die Einrichtungeines Welcome Centers, das lautMachnig bei der Thüringer Agentur für Fachkräftegewinnung(ThAFF) angesiedelt seinund die Funktion einer zentralen Anlaufstellefür ausländische Fachkräfte wahrnehmensoll. „Die ThAFF muss eine Art Drehscheibesein. Sie muss im Zentrum eines Netzwerkesstehen, wo entsprechende Informationenund Kontakte zu Behörden gebündelt werdenim Sinne einer One Stop Agency“, betontMachnig. Neben dem Thuringia WelcomeCenter beinhaltet der Maßnahmen-Plan derProjektgruppe:1. die Einrichtung von Welcome-to-Thuringia-Medienmit Web-Portal und Handbüchern;2. die Förderung von Sprachkompetenz;3. Mentoring-Programme mit WelcomingAgents und mehrsprachigen Hotlines;4. die Verbesserung der Sicherheit durchkonsequente Bekämpfung von Diskriminierungund die Förderung interkulturellerKompetenz in der öffentlichenVerwaltung;5. die Veranstaltung von interkulturellenEvents;6. die Stärkung internationaler Kooperationenzwischen Unternehmen, Hochschulenund Institutionen;7. die Anerkennung von im Ausland erworbenenQualifikationen;8. die Integration von Migrantenfamilien;9. eine Internationalisierung des Bildungssektors.Die einzelnen Punkte dieses Maßnahmen-Katalogs haben die Studierenden der WillyBrandt School aufgrund der Ergebnisse ihrerProjektgruppenarbeit zum Thema „WelcomingSkilled Migrants to Thuringia“ erarbeitet,die von Jakob von Weizsäcker und Dr.nisteriumgeleitet wurde.An der Studie, dieeinen einzigartigen Einblickin die Thematik „InternationaleFachkräftefür Thüringen“ liefert,hatten insgesamt elfMaster-Studierende auszehn Ländern gearbeitet.Ausgangspunkt warder „Thüringen Trendatlas2020“, der schätzt, dassdie Wirtschaft Thüringensim Jahr 2020 allein inden wichtigsten Wachstumsbranchenmehr als50.000 neue Arbeitsstellenbrauchen könnte. Umüber die gegenwärtigenWachstumsraten hinauszugehenund eine nachhaltigewirtschaftlicheEntwicklung zu erreichen,muss der Freistaat neueLösungsansätze finden,um dem schwindendenAngebot an qualifiziertenArbeitskräften entgegenzusteuern.Angesichts des demografischen Wandelsin der Region konzentrierten sich die Studierendenin ihrer Untersuchung insbesondereauf die Chancen der Zuwanderung vonFachkräften aus dem Ausland, um ThüringensBedarf an qualifizierten Arbeitskräftenzu decken.Davon könnte Thüringen auch in kulturellerHinsicht profitieren, weil das Land imVergleich zu anderen deutschen Bundesländernnach wie vor einen sehr geringenAnteil an Migranten hat. Die Einrichtung desWillkommenszentrums und die Umsetzungweiterer politischer Handlungsempfehlungendes Zehn-Punkte-Planes bilden dieersten Schritte, um das zu ändern und inThüringen eine moderne Willkommenskulturzu etablieren.


21STUDIUM UND LEHREder Erziehungswissenschaftlichen Fakultätdie Professuren für Bibelwissenschaften undfür Religionspädagogik mit der von einemPrivatdozenten besetzten Stelle in Kirchengeschichte;in der Philosophischen Fakultätwerden darüber hinaus derzeit Drittmittelfür die Besetzung einer Professur für EvangelischeTheologie und Kulturgeschichte desChristentums gesucht. „Als Brückeninstitutist es eine Besonderheit der <strong>Universität</strong> Erfurtund trägt fakultätsübergreifend eineninterdisziplinären Charakter“, erklärt Prof. Dr.Andrea Schulte, die Sprecherin des MLI. „Aufder Ebene universitärer Ausbildung stehtes für den Aufbau und die Entwicklung derakademischen Ausbildung evangelischerReligionslehrer für die Grundschule, die Regelschuleund den berufsbildenden Bereichin Thüringen. Damit kommt es dem verfassungsgemäßenAuftrag zur Wahrnehmungeines werteorientierten Unterrichtsfachsin der Schule nach. Dabei nutzen wir vieleSynergien zwischen der Erziehungswissenschaftlichenund der Philosophischen Fakultätfür die Ausbildung künftiger Religionslehrkräfteund Religionswissenschaftler. „Diegrößte Herausforderung, aber zugleich auchein wesentlicher Forschungsgegenstand seidabei die Diaspora-Situation, in der sich dasMartin-Luther-Institut nach wie vor befindet:„Der evangelische Religionsunterricht wirdzunehmend von konfessions- und religionslosenSchülern nachgefragt, sodass sichdie didaktische Arbeit der Herausforderungeiner pluralen und heterogenen Schülerschaftmit unterschiedlichsten ‚religiösenMusikalitäten‘ zu stellen hat. Darüber hinausmacht uns die Diaspora-Situation insofernreale Probleme, als sich nicht immer leichtPraktikumsplätze für Studenten finden lassen.Umso dankbarer sind wir allen Schulenund Lehrern, die hier mit uns kooperieren,Unterrichtsstunden und Betreuungszeit zurVerfügung stellen und unsere Studierendenmit Verständnis und Geduld bei ihren erstenSchritten in die beruflichen Praxis begleiten“,berichtet Prof. Dr. Andrea Schulte. Unddie „Konkurrenz“ zur Katholisch-TheologischenFakultät? „Als Konkurrenten verstehenwir uns eigentlich nicht“, sagt Schulte,„die Katholisch-Theologischen Fakultät alswesentlich größere Organisationseinheit istuns schon von Anfang an eine verlässlicheund faire Partnerin. Und so kooperieren wirüberall dort, wo es sinnvoll ist.“Aber auch andere Kooperationen sind andieser Stelle zu nennen: Prof. Dr. ChristophBultmann beispielsweise ist Mitglied desBeirats der Arbeitsstelle für Lessing-Rezeptionin Kamenz. Als Bibelwissenschaftlerverfolgt er das Forschungsinteresse, Bibelwissenschaftund Ideengeschichte der FrühenNeuzeit näher zusammenzuführen. Sowerden interdisziplinäre Impulse der neuerenIdeengeschichte aufgegriffen, um wichtigeAutoren, die biblische Texte in Abhandlungenoder Kommentaren erörtert haben,im Kontext der jeweiligen zeitgenössischenPD Dr. Andreas Lindner, Prof. Dr. Andrea Schulte und Prof. Dr. Christoph BultmannDebatten zu studieren. PD Dr. Lindner kooperiertemit dem Erfurter Augustinerkloster beider Gestaltung der Georgenburse und mitdem Stadtmuseum bei der Gestaltung derneuen Dauerausstellung. Aktuell kooperierter mit dem Augustinerkloster im Fachbeiratfür die Restaurierung der mittelalterlichenKirchenfenster. Schulte selbst begleitet alsMitglied des Wissenschaftlichen Beirats dieArbeit der Evangelischen Schulen in Mitteldeutschlandund ist Vorsitzende des Kuratoriumsdes Pädagogisch-TheologischenInstituts (PTI) der Evangelischen Kirche Mitteldeutschlands,das als Bildungseinrichtungder Landeskirche für die Aus-, Fort- undWeiterbildung der im Bildungs- und ErziehungswesenTätigen zuständig ist. Mit demThüringer Ministerium für Bildung, Wissenschaftund Kultur hat das MLI zudem beider Erstellung des Thüringer Bildungsplansfür Kinder bis zehn Jahre kooperiert. AndreaSchulte ist stolz auf diese Zusammenarbeit,aber auch stolz auf das bisher in Erfurt Erreichte:„Zu unserer großen Freude war dasMLI maßgeblich an der Ausrichtung desEvangelisch-Theologischen Fakultätentagesbeteiligt, der im Oktober 2011 an der <strong>Universität</strong>Erfurt stattfand und damit das MLIin den Fokus öffentlicher Wahrnehmung gebrachthat. Dies war insofern ein wichtigespolitisches Signal, als der Fakultätentag, dersonst immer an einem <strong>Universität</strong>sort mitEvangelisch-Theologischer Fakultät tagt,mit der Entscheidung für Erfurt seine Wertschätzungfür die vielen religionslehrerausbildendenInstitute an den <strong>Universität</strong>enausgesprochen hat. Darüber hinaus habenwir auf jeden Fall zum guten Ruf der ErfurterLehrerausbildung beigetragen. Für einkleines Fach wie die Evangelische Theologiekönnen sich unsere Studierendenzahlen sehenlassen. Im Sommersemester <strong>2013</strong> hattenwir 20 Studierende im 2. Semester MaL,in der BA-Nebenstudienrichtung 40 Studierendeim 6. Semester, 40 im 4. Semester und50 im 2. Semester. Aber auch für die Zukunfthat sich das Martin-Luther-Institut einigesvorgenommen: Zum Beispiel ist Dr. AndreasLindner im Rahmen der ReformationsdekadeLuther 2017 in verschiedene Publikationsprojekteeingebunden. Und neben demreligionspädagogischen Forschungsprojektzur Einführung des evangelischen Religionsunterrichtsin Thüringen realisiert AndreaSchulte gerade in Kooperation mit Prof.Stubbe von der Georg-August-<strong>Universität</strong> inGöttingen ein religionspädagogisches Forschungsprojektzum Thema „Lust und Frustin den ersten Berufsjahren. Eine empirischeUntersuchung zur Situation evangelischerReligionslehrerinnen und Religionslehrer inder Berufseingangsphase“.Weitere Informationen / Kontakt:Tel.: 0361/737-2360www.uni-erfurt.de/mli


22CAMPUS NEWS„…eine der vornehmsten Sammlungen in der Welt…“300 Jahre Historisches Münzkabinett in der Herzoglichen Bibliothek GothaMit einem Festakt hat die ForschungsbibliothekGotha der <strong>Universität</strong> Erfurt im Augustauf Schloss Friedenstein „300 Jahre HistorischesMünzkabinett in der HerzoglichenBibliothek Gotha“ gefeiert. Hervorgegangenaus der Münzsammlung, die Herzog ErnstI., genannt der Fromme (1601–1675), vonSachsen Gotha in seine 1647 gegründeteKunstkammer auf Schloss Friedenstein einbrachte,entwickelte sich das Kabinett imLauf der Zeit zu einer bedeutenden Sammlungvon Münzen und Medaillen in Europa.Als eigentliches Gründungsdatum desMünzkabinetts gilt das Jahr 1713. Ein Jahr zuvorhatte Herzog <strong>Friedrich</strong> II. (1676–1732) diehoch gerühmte Münzsammlung des FürstenAnton Günther II. von Schwarzburg-Arnstadt(1653–1716) im Wert von ca. 100.000 Talernaufgekauft. Mit einem Mal kamen mehr als18.800 neue Münzen von der Antike biszur damaligen Gegenwart sowie Medaillender Renaissance hinzu, die die vorhandeneSammlung um ein Vielfaches vergrößerten.Sie bilden bis heute den Kernbestand derSammlung auf Schloss Friedenstein.Aufgrund ihrer Bedeutung und ihres Werteserließ <strong>Friedrich</strong> II. im Oktober 1712 einFideikommiss, mit dem die Sammlung alsunveräußerliches und unteilbares Vermögendes Herzogtums deklariert wurde. DieMünzsammlung wurde aus der Kunstkammerherausgelöst und zu einer selbstständigenEinrichtung auf Schloss Friedensteinerklärt, die bereits ein Jahr später unter demoffiziellen Namen „Müntz Cabinett“ in denKammerrechnungen erwähnt wird. DiesesMünzkabinett wurde nunmehr in einem besondersgestalteten Raum untergebracht, indem die Sammlung von mittlerweile europäischemRang in einem angemessenen repräsentativenRahmen gezeigt werden konnte.Die feierliche Eröffnung dieses Raumes fandam 8. August 1713, dem 37. Geburtstag desHerzogs, statt. In diesem Raum am Südendedes östlichen Schlossflügels gelegen, bliebdie Sammlung über mehrere Jahrhunderte.Der italienische Freskomaler GiovanniFrancesco Marchini (ca. 1672–1745) wurdemit der Raumausmalung betraut, die imStile der italienischen „Quadratura“ sonstin Thüringen nicht mehr nachgewiesen ist:Auf dem Brüstungssockel stehen Pfeilermit kannelierten Pilastern, zwischen denender Blick auf einen offenen Wolkenhimmelgelenkt wird. Damit entstand der Eindruckeines frei in der Landschaft stehenden Tempelsfür die Münzen. Die beiden Deckenhälftenwerden von Balustradenkränzengerahmt, innerhalb derer auf Wolken je eineFrauengestalt mit zwei männlichen Begleiterndie Kontinente Europa, Afrika, Amerikaund Asien darstellen, die als Versinnbildlichungder geografischen Vielfalt derSammlung zu verstehen sind. Wie bei derRaumgestaltung ist auch bei der Möblierungdas Gestaltungsprinzip der Symmetrie zuerkennen: An den Wänden wurden jeweilssieben doppeltürige Münzschränke undzwischen den beiden Fenstern ein großerSchrank aus Nussbaumholz angeordnet, diejeweils mit Schiebeböden für die Münzenversehen waren. Die Schränke standen aufoffenen Regalen, in denen sich ein Teil dernumismatischen Fachliteratur befand. Zwischenden Münzschränken fanden die PostamentePlatz, auf denen die vergoldetenGipsbüsten der ersten zwölf römischen Kaiser– von Gaius Julius Cäsar (100–44 v. Chr.)bis zu Domitian (51–96) – standen, die vomHofbildhauer Jakob Christoph Biedermann(1682–1742) aus Arnstadt gefertigt wurden.Er schuf auch die heute nicht mehr vorhandenen14 Statuetten (Herkules, Laokoon,Atlas, Venus etc.), die die Münzschränkezierten. Auf einem gesonderten Sockelstand im zentralen Blickpunkt des Raumesleicht erhöht über den anderen Porträtbüstendie Statue <strong>Friedrich</strong>s II. Die Ausstattungwurde durch vier etwa 80 cm hohe Figurender vier Tugenden „Klugheit“, „Liebe“, „Ge-


23CAMPUS NEWSrechtigkeit“ und „Tapferkeit“ vervollständigt.Alle Möbelstücke trugen eine Kartusche. DerArnstädter Hofmaler Johann Michael Thielemann(1669–1735) strich die Postamenteund übernahm alle Vergoldungsarbeiten.Die gesamte Rauminszenierung sollte denSinn des Herzogs für die Antike und ihreKultur, zugleich aber den repräsentativenCharakter der Münzsammlungverdeutlichen.1777 wurde die numismatische Literatur,die auch durch das Aufkaufenvon Spezialbibliotheken inzwischen einenansehnlichen Umfang erreicht hatte,in einem Nebenraum des Münzkabinettsuntergebracht. In der Mitte des18. Jahrhunderts kam noch ein weitererRaum hinzu. Auf diese Weise konntedas Betrachten der Münzen mit derwissenschaftlichen Arbeit im Rahmender Numismatik besser miteinanderverbunden werden. Die hierfür eigensangefertigten Bücherschränke habensich nicht erhalten. Seit den 1830er-Jahren war die öffentliche Besichtigungdes Münzkabinetts mit Anmeldungmöglich. Um 1850 herum befanden sichüber 80.000 Münzen im Bestand der Sammlung,die in mehr als 40 Sammlungsschrän-ken bewahrt wurden. In der zweiten Hälftedes 19. Jahrhunderts wurde das Münzkabinettin den Ostturm verlagert. Der für dieMünzen kunstvoll gestaltete Raum, der wegender vorherrschenden Farbgebung auchdas „blaue Zimmer“ genannt wurde, dientefortan der Frau Oberhofmeisterin als Empfangszimmer.1937 wurde jedoch das Her-zogliche Münzkabinett in seiner ursprünglichenForm wieder an historischer Stelleeingerichtet. Im März 1946 wurde die Münzsammlungmitsamt der numismatischenLiteratur in die damaligeSowjetunion abtransportiert. Das Mobiliarblieb zurück. Als im April 1959 die Sammlungwieder in Gotha eintraf, wurde sie demSchlossmuseum zugeordnet. Ein Teil von ihrwird heute im Neuen Münzkabinett im Westflügeldes Schlosses in einer repräsentativenDauerausstellung von der Stiftung SchlossFriedenstein präsentiert.Die numismatische Literatur kehrte 1956in die Landesbibliothek Gotha, die Vorgän-gerinstitution der Forschungsbibliothek Gotha,zurück und steht heute den Nutzernin den Räumen der Forschungsbibliothekim Ostflügel des Schlosses zur Verfügung.In den vergangenen Jahren sind die AltenDrucke und Handschriften online erfasstworden und können von den Nutzern überdas OPAC-System der <strong>Universität</strong> Erfurt bzw.die Handschriftendatenbank HANS der For-schungsbibliothek Gotha abgefragt werden.Der Bestand an numismatischer Literatur,der fortlaufend durch neue Erwerbungenerweitert wird, gehört zu den größtenSammlungen seiner Art in Deutschland.1973 begann die umfassende Restaurierungder Raumfassung des HistorischenMünzkabinetts, wobei zunächst die Übermalungenabgenommen und die Kaiserbüstenüberholt wurden. Die vorhandenenelf Münzschränke wurden restauriertund die fehlenden drei neu angefertigtund mit Kartuschen versehen. Ebensowurden die zwölf fehlenden Stelen neuangefertigt, so dass die Kaiserbüstennun wieder auf den Postamenten aufgestelltsind. Von den vier fehlendenBüsten der römischen Kaiser wurdenmittels Abgüssen von vorhandenen BüstenDuplikate angefertigt. Schließlichwurden die Regale wieder mit Münzliteraturdes 18. Jahrhunderts bestückt.Nachdem 1997 die letzte noch fehlendeKartusche gefertigt wurde, ist das HistorischeMünzkabinett nach fast 25-jährigerRestaurierungstätigkeit mit demvorhandenen Mobiliar und Inventarnahezu wieder so eingerichtet, wie esder Kupferstich in Christian SigismundLiebes (1687–1736) „Gotha Numaria“für das Jahr 1730 zeigt. In Deutschland – undvermutlich sogar in Europa – gibt es keinenvergleichbaren Zweckraum für ein Münzka-binett, der in seiner historischen Gestaltungund Ausstattung noch so weitgehend imursprünglichen Zustand erhalten gebliebenist wie das Historische Münzkabinettim Ostflügel von Schloss Friedenstein.Eine Besichtigung des HistorischenMünzkabinetts ist von April bis Oktoberjeweils mittwochs um 15 Uhrund jeden ersten Dienstag im Monatum 17 Uhr sowie auf Anfragemöglich.


26CAMPUS NEWSMit Lupe und Bleistift auf SchatzsucheSven Ballenthin betreut Karten und Archiv der Sammlung Perthes„Das Wichtigste sind Lupe, Bleistift und einegute Portion Neugier“, sagt Sven Ballenthin.Es ist noch früh am Morgen, aber der39-Jährige ist schon voll in seinem Element.Ballenthin betreut in der ForschungsbibliothekGotha der <strong>Universität</strong> Erfurt die Archivalienund Karten der Sammlung Perthesund hat an diesem Morgen Besuch: EineGruppe Studierender ist aus Erfurt gekommen,um sich in den historischen Karten aufGlobalisierungsspuren zu begeben. Sorgsamhat Ballenthin wunderbar farbige Stückefür die Seminargruppe herausgesucht underläutert nun Einzelheiten. Zeigt Stadtpläne,Handelswege und Meeresströmungen,macht auf Verzerrungen aufmerksam undauf heute längst überholte Grenzverläufe,auf winzige Details – beinahe so als habe erdie Karten selbst gezeichnet. Ein Vormittagganz nach seinem Geschmack, das ist ihmanzusehen…Seit 2008 arbeitet der gebürtige Gothaerin der Forschungsbibliothek und steigt dabeiimmer weiter in die Tiefen der Sammlungdes Verlages Justus Perthes Gotha,die beeindruckendes Quellenmaterial zurEntwicklung der Kartografie und Geografieim 19. und 20. Jahrhundert liefert und in ihrerGeschlossenheit und der Verflechtungihrer Bestände die letzte Phase des Entdeckungszeitaltersauf einzigartige Weisedokumentiert. „Die Sammlung wurde 2003vom Freistaat Thüringen mit den Mitteln derKulturstiftung der Länder erworben und indie Forschungsbibliothek Gotha integriert“,berichtet Ballenthin. „Allerdings befandensich die Karten seinerzeit in einem schlechtenkonservatorischen Zustand und musstenerst einmal aufwendig gereinigt werden,damit sie überhaupt nutzbar waren.“ Undso war der studierte Historiker zunächst ineinem umfangreichen Kartenreinigungsprojektder Forschungsbibliothek beschäftigt,bei dem mit elektrostatischer Hilfe der Feinstaubvon Karten und Archivalien abgenommenwurde. „Meine Aufgabe war es dabei,die gereinigten Karten neu zu ordnen undzu sortieren“, sagt Ballenthin. „Inzwischenbesteht ein Großteil meiner Aufgaben darin,die Archivalien und Karten Wissenschaftlernoder eben Studierenden für ihre Untersuchungenzur Verfügung zu stellen, Fragenzu diesem Material zu beantworten und esfür die Website der Sammlung aufzuberei-


27CAMPUS NEWSten, aber auch, dafür Sorge zu tragen, dassdieser wunderbare Schatz in der Öffentlichkeitnoch bekannter wird.“ Und manchmalist dies tatsächlich wie das „Schätzeheben“eines Archäologen, denn bei rund 185.000Blatt Karten und guten 800 laufenden MeternVerlagsarchiv ist es beinahe unmöglich,jedes einzelne Stück zu kennen. „Wirentdecken immer wieder faszinierendeStücke, die meine Kollegin Dr. Petra Weigel,die Referentin der Sammlung, und ich dannbeispielsweise in Veranstaltungen wie den‚Gothaer Kartenwochen‘ der Reihe ‚Perthesim Gespräch‘ oder bei Führungen der Öffentlichkeitpräsentieren.“ Und dabei sind eskeineswegs nur Geografen und Historiker,die daran interessiert sind: Die Sammlungbietet zahlreichen Wissenschaften beeindruckendeQuellen – sei es im Bereich derBotanik, in der Politik oder im Verkehrswesen.Denn die bei Perthes verlegten Karten,Atlanten und Zeitschriften, allen voran„Stielers Handatlas“ und „Petermanns GeographischeMitteilungen“, prägten bis weitin das 20. Jahrhundert hinein das wissenschaftlicheBild der Erde und sind bis heuteauch für Laien eine wahre Fundgrube. „DieSammlung wird immer populärer“, sagtBallenthin, „das merken wir an den zunehmendenAnfragen und dem großen Interessean unseren Veranstaltungen. Dabei istvielen gar nicht bewusst, was hierin Gotha eigentlich fürSchätze liegen und wie umfangreich diesesind. Aber genau das zu ändern, ist unserJob.“ Ballenthin scheint genau der Richtigedafür zu sein, denn seine Begeisterung fürdie Arbeit in der Sammlung ist ansteckend.„Die Stücke erzählen unzählige Geschichten“,sagt er, „das ist doch unglaublich spannend.In der Sammlung arbeitet man praktischam ‚offenen Herzen‘ – mit Quellen auslängst vergangenen Tagen, das macht michimmer wieder ehrfürchtig.“ Ob manbei aller Sorgfalt, die der Jobverlangt, auch ein bisschen„pingelig“ wird?„Ich glaube schon,ein bisschenPedanterie schadet hier bestimmt nicht“,schmunzelt Sven Ballenthin. „Aber vielleichtist das ja auch ein bisschen mein Naturell.“Im Augenblick hat der Historiker zweiArbeitsplätze, zwischen denen er hin undher pendelt – einen in der Forschungsbibliothekauf Schloss Friedenstein in Gotha,den anderen in einem Depot in Erfurt, in dasdie Sammlung für die Dauer der Sanierungder ehemaligen Verlagsgebäude ausgelagertwerden musste. „Das ist zwar etwasaufwendig, besonders weil wir im Depotkaum Möglichkeiten haben, mit den Kartenzu arbeiten und deshalb immer wiederauch Transporte nach Gotha nötig sind, aberwenn eines Tages das Perthes Forum in Gothafertiggestellt sein wird, dann werden wirdie Sammlung dort ganz neu präsentierenkönnen“, freut sich Ballenthin schon heuteund hofft, dass es 2015 soweit sein wird.„Denn die Stücke sind ja bei uns nicht ‚beerdigt‘,sondern werden stetig erschlossen,erforscht und der Öffentlichkeit zugänglichgemacht.“Sven Ballenthin, der sich während seinesStudiums an der <strong>Friedrich</strong>-<strong>Schiller</strong>-<strong>Universität</strong><strong>Jena</strong> nicht nur mit Alter und NeuererGeschichte, sondern auch mit klassischerArchäologie beschäftigt hat, ist in der Tatein „Stöberer“ aus Leidenschaft. Stundenlangkann er sich mit Karten, Atlanten undArchivalien beschäftigen. Und wenn er geradenicht mit der Nase in einem der Stückesteckt? Dann hält Sven Ballenthin sie in denWind. Am liebsten auf einem Segelboot –egal ob nun auf der Bleilochtalsperre oderder Ostsee. Der 39-Jährige ist Mitglied imMarineclub Gotha und spätestens jetzt wundertniemanden mehr die Detailverliebtheit,mit der er an diesem Morgen den Studierendender Uni Erfurt die Seekarten längst vergangenerZeiten erläutert. Da kennt er sichnämlich bestens aus – mit Schiffsrouten undStrömungsverläufen, mit den Weltmeeren,den Expeditionen und Forschern, die überJahrhunderte hinweg mit Gothaer Kartenunterwegs waren. „Meine Arbeit in der ForschungsbibliothekGotha ist wirklich eineglückliche Fügung“, sagt Ballenthin. „Hierkann ich nicht nur mein Hobby mit meinemBeruf verbinden, die kleine Residenzstadteröffnet mir, wenn man so will, auch ganzneue Sichtweisen auf die ganze Welt.“Carmen VoigtWeitere Informationen / Kontakt:www.uni-erfurt.de/sammlung-perthes


28CAMPUS NEWS„Vorurteile reichen bis tief indie Mitte der Gesellschaft“Neuer Senatsausschuss gegen gruppenbezogene MenschenfeindlichkeitSeit dem Wintersemester 2012/13 hat die<strong>Universität</strong> Erfurt einen Senatsausschussgegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeit.CAMPUS sprach mit den beidenAusschussmitgliedern, Prof. Dr. AlexanderThumfart und Prof. Dr. Kai Hafez.CAMPUS: Warum braucht die Uni Erfurt einenSenatsausschuss für gruppenbezogeneMenschenfeindlichkeit?Rassismus, aber auch Vorurteile und Diskriminierungengegenüber Frauen, Homosexuellenund Menschen mit anderenLebensstilen sind entgegen dem positivenSelbstbild unserer „liberalen Gesellschaft“noch immer recht weit verbreitet. Sie reichentief in die Mitte der Gesellschaft undsind keineswegs nur bei rechtsextremenRandgruppen anzutreffen. Die sogenannten„NSU-Morde“ sind nur die Spitze des Eisbergsoder die jüngere Sexismus-Debattesind nur die sichtbare Spitze alltäglicher Diskriminierungenam Arbeitsplatz, in den Medienund in der Lebenswelt der Menschen.Solche Probleme machen auch vor denHochschulen in Deutschland nicht Halt. Die<strong>Universität</strong>en sind Teil der Gesellschaft – alsoteilen sie auch deren Probleme. Auch an der<strong>Universität</strong> Erfurt hat es in den vergangenenJahren vereinzelte Übergriffe auf internationaleStudierende gegeben. Studierendewurden aufgrund ihres Aussehens undihrer Hautfarbe in der Erfurter Innenstadtund anderen Teilen Thüringens angegriffen.Die Hochschule musste sich mit rechtsradikalenÄußerungen auf dem Campusauseinandersetzen. Die Gründung des Senatsausschussesgegen gruppenbezogeneMenschenfeindlichkeit ist eine Reaktionauf die Tatsache, dass allgemeine Gleichheitsgrundsätzein unserer Verfassung sowieneue Antidiskriminierungsgesetze alleinnicht ausreichen, um die Probleme zubekämpfen. Gesellschaftliche Institutionenmüssen Flagge zeigen, indem sie helfen,ihre Mitglieder vor Diskriminierungen aktiverals bisher zu schützen. Die <strong>Universität</strong> willhier ein Zeichen setzen.CAMPUS: Seit wann gibt es den Ausschussund was sind seine Aufgaben?Prof. Dr. Kai Hafez (o.) und Prof. Dr. Alexander ThumfartDer Ausschuss und seine Mitglieder sind seitDezember 2012 Ansprechpartner für Hochschulmitgliederin Fällen gruppenbezogenerMenschenfeindlichkeit. Er unterstützt dieKommunikation mit inner- und außeruniversitärenStellen, etwa der Hochschulleitung,der Polizei, der Stadtverwaltung sowiezivilen Beratungsstellen. Der Ausschussdokumentiert Vorfälle gruppenbezogenerMenschenfeindlichkeit auf dem Geländeder <strong>Universität</strong> sowie gegen Hochschulmitgliederund -angehörige. Die Weitergabe vonInformationen kann auf Wunsch natürlichanonym gehandhabt werden.CAMPUS: Welche Ziele hat sich der Ausschussgesteckt und wie will er sie erreichen?Neben seiner Funktion als Ansprechpartnerund Dokumentationsstelle hat derAusschuss dem Senat vorgeschlagen, einentsprechendes Bekenntnis gegen Diskriminierungim Leitbild der <strong>Universität</strong> aufzunehmen.Zudem soll eine freiwillige Selbstverpflichtungausgearbeitet werden, die– ähnlich wie Ethik-Codizes etwa an amerikanischenHochschulen oder an anderen deutschen<strong>Universität</strong>en – Hochschulmitgliedernund -angehörigen ein aktives Bekenntnisgegen gruppenbezogene Menschenfeindlichkeitnahelegt. Durch diese Instrumentesoll die Wertekultur unserer Hochschuleklarer als bisher definiert werden. Das Bewusstseinfür die Probleme soll gefördertund das Gespräch zwischen Studierenden,Lehrenden und Mitarbeitern angeregt werden.In Extremfällen soll das Präsidium unterBerufung auf die Grundordnung auch Sanktionenverhängen können, ohne dass diesederzeit allerdings näher definiert werden,da wir hierbei an die allgemeinen Gesetzegebunden sind. Und schließlich möchtenwir durch geeignete Veranstaltungen ander <strong>Universität</strong> für die Problematik von Alltagsrassismusund gruppenbezogener Menschenfeindlichkeitfächerübergreifend sensibilisierenund Lernmöglichkeiten eröffnenfür einen weltbürgerlichen, von Respekt undEmpathie getragenen Umgang miteinander.CAMPUS: Wer steckt hinter dem Ausschussund kann man die Arbeit auch als außenstehenderHochschulangehöriger unterstützen?Vom Senat zunächst für zwei Jahre in denAusschuss berufen wurden für die ProfessorenRainer Benkmann, Martin Fuchs, KaiHafez, Alexander Thumfart und MyriamWijlens; für die akademischen MitarbeiterAlmut Ketzer; für die Studierenden FriederikeLehmann und Stefan Rose und für dienichtakademischen Mitarbeiter Manuela


30CAMPUS NEWS<strong>Universität</strong> Erfurt feiert erfolgreiche AuszubildendeMit einer kleinen Feier, in deren Rahmennicht nur Zeugnisse, sondern auch Präsenteüberreicht wurden, hat die <strong>Universität</strong> Erfurtim Juli die erfolgreichen Abschlüsseihrer vier Auszubildenden <strong>2013</strong> gewürdigt.Martin Herzer hat seine Ausbildung zumFachinformatiker (Schwerpunkt Systemintegration)in diesem Jahr beendet, ChristineLiebsch und Jan Peisker sind nun Fachangestelltefür Medien- und InformationsdiensteHaben in diesem Jahr erfolgreich ihre Ausbildung an der <strong>Universität</strong> Erfurt abgeschlossen: Jan Peisker, Kirsten Bräunig,Martin Herzer und Christine Liebsch (v.l.)im Bereich Bibliothek und Kirsten Bräunighat ihre Ausbildung zur Verwaltungsfachangestelltenabgeschlossen und war dabei dieerste Auszubildende in diesem Bereich ander <strong>Universität</strong> Erfurt. Alle vier werden der<strong>Universität</strong> erhalten bleiben und – zumindestbefristet – weiterbeschäftigt.Auf den Erfolg der Auszubildendenzeigten sich nicht nur die Ausbilder, BodoJäger, Doreen Fröbe und Dr. Valentina Tischer,stolz, auch Dr. Michael Hinz, Kanzlerder <strong>Universität</strong> Erfurt, würdigte in seinerAnsprache die Leistung des Nachwuchses.Sie beweise erneut, dass die <strong>Universität</strong>nicht nur ein guter Platz zum Studieren,sondern auch eine hervorragende Ausbildungseinrichtungsei.Und so haben auch <strong>2013</strong> im Septemberwieder zwei Auszubildende in der <strong>Universität</strong>s-und Forschungsbibliothek Erfurt/Gotha ihre Lehre begonnen – und dies inbester Gesellschaft: Vier ihrer Kollegen sindhier bereits seit Längerem in Ausbildung,im <strong>Universität</strong>srechen- und Medienzentrumsind derzeit zwei Auszubildende beschäftigt,eine weitere in der Verwaltung derHochschule.Anzeige


32CAMPUS NEWSAchtung Klappe!<strong>Universität</strong>scampus wird zum Drehort für ersten „Tatort“ aus ErfurtWenn das Ermittlerduo KriminalhauptkommissarHenry Funck (<strong>Friedrich</strong> Mücke)und Kriminaloberkommissar Maik Schaffert(Benjamin Kramme) sowie die angehendeStaatsanwältin und Praktikantin imPolizeidienst Johanna Grewel (Alina Levshin)im ersten Erfurter „Tatort“ ermitteln,dann ist auch die Uni Erfurt mit von derPartie. Im Sommersemester wurde derCampus gleich mehrfach zum Drehort...In einer temporeichen Verfolgungsjagdkann das Erfurter Ermittlerduo denmutmaßlich mehrfachen FrauenmörderRoman Darschner (Godehard Giese) festnehmen.Das jüngste Opfer scheint dieschöne Studentin Anna Siebert zu sein,die erschlagen an der Gera aufgefundenwird. Gemeinsam mit der unerfahrenenPolizei-Praktikantin Johanna Grewel, dieihnen von Kriminaldirektorin Petra „Fritze“Fritzenberger (Kirsten Block) sprichwörtlichvor die Nase gesetzt wurde, brechendie Kommissare zum Tatort auf. Die erstenErmittlungen deuten darauf hin, dassAnna wie die anderen Frauen gequält undumgebracht wurde. Doch warum hat Darschnersein Opfer diesmal nicht komplettausgezogen? Sollte er gestört wordensein? Darschner selbst weist jede Beteiligungan all diesen Morden zurück.Die Durchsuchung von Annas kleinemStudentenzimmer zeichnet ein ungewöhnlichesBild der Toten: Anna Sieberthatte nicht nur teure Klamotten, auchbereitete sie offenbar den Umzug in einegroße, neue Mietwohnung vor. Lisa (HenrietteConfurius) und Valerie (KarolineSchuch), zwei Bekannte aus Annas Umfeld,beschreiben die Tote zudem als einenMenschen, der andere für seine Zweckebenutzte. Woher hatte eine Studentin soviel Geld? Ein reicher Freund, ein „SugarDaddy“? War Anna wirklich das letzte Opfervon Roman Darschner? Dies sind nureinige der Fragen, die die jungen Kommissareund ihre Praktikantin bei ihrenErmittlungen immer tiefer in das studentischeMilieu der heutigen Zeit führen. AmEnde entsteht ein spannendes Puzzle ausverletzter Liebe, Drogen, Gewalt – und dieFrage, ob ein weiteres fragiles Leben nochrechtzeitig gerettet werden kann…Dreharbeiten im Treppenaufgangdie Wohnwagen der Crew...Kurze Pause am zweiten Drehtagauf dem CampusDas Drehbuch für den Krimi stammt vonTom Bohn, der auch Regie führte. Hinter derKamera stand Martin Schlecht. Der Tatort isteine Produktion der FFP New Media im Auftragdes MDR für Das Erste.(Quelle: Mitteldeutscher Rundfunk)Equipment der CrewDarstellerin Alina Levshin an derAusleihthekeSendetermin:Sonntag, 17. November,20.15 Uhr, ARDGewusel bei den Dreharbeiten imTreppenaufgang


35NAMEN UND NACHRICHTEN<strong>Universität</strong> Erfurt verabschiedetProf. Dr. Josef PilvousekKirchenhistoriker geht in den RuhestandDer katholische Theologe und KirchenhistorikerProf. Dr. Josef Pilvousek hat mit demSommersemester <strong>2013</strong> seine Tätigkeit alsProfessor an der <strong>Universität</strong> Erfurt beendet.„Ein wissenschaftlichrenommierterwie persönlich beliebterKollege gehtin den Ruhestand“,kommentierte derDekan der Fakultät,Prof. Dr. Michael Gabel,den Abschied.Über Jahrzehntehabe Pilvousek, dessenFachgebiet dieKirchengeschichtedes Mittelalters undder Neuzeit ist, dieFakultät mitgeprägt.Der gebürtigeEichsfelder, der 1988durch die römischePontificia UniversitaGregoriana promoviertwurde, lehrtebereits am ErfurterPhilosophisch-TheologischenStudium, der einzigen Ausbildungsstättefür katholische Theologen in derDDR. Im Jahr 1994 wurde er zum Professorberufen. Er gestaltete die Integration des„Studiums“ in die Uni Erfurt mit und trug wesentlichzum Profil der heutigen Katholisch-Theologischen Fakultät bei. Dekan Gabelnennt hier insbesondere den Aufbau unddie Leitung der Forschungsstelle für kirchlicheZeitgeschichte, die sich mit der Katholizismusforschungund vor allem der Erforschungder katholischen Kirche in der SBZ/DDR befasst.Pilvousek, der zahlreiche Abschlussarbeiten,Promotionen und Habilitationenbegleitete, hat selbst vielfältig über entsprechendeFragen geforscht und publiziert. DieForschungsstelle ist heute eine anerkannteInstitution, wenn es um die katholische Kirchengeschichtein der DDR geht. Danebenengagierte sich Pilvousek über viele Jahrefür die „Bibliotheca Amploniana“ und trugzu ihrer Erforschung bei. Er ist ein gefragterGesprächspartner auf dem Gebiet der Reformationsgeschichte.Seine Forschungsinteressenspiegeln sich auch in der Festschrift„Kirchliches Leben im Wandel derZeiten“ wider, die ihm Freunde und Kollegenzum 65. Geburtstagüberreichthaben(Hg. v. SebastianHolzbrecher/Torsten W. Müller.Würzburg<strong>2013</strong>). Als HerausgeberderBuchreihen derFakultät begleiteteer zahlloseEinzelbände. Erhat zudem dazubeitragen, dassdie Katholisch-TheologischeFakultät seitdem Jahr 2005über eine eigeneZeitschrift,die „Theologieder Gegenwart“,verfügt.Ein besonderes Anliegen war dem Kirchenhistorikerdie Kooperation der Theologiemit anderen Fakultäten der <strong>Universität</strong>.Drei Jahre lang war er kooptiertes Mitglieddes Max-Weber-Kollegs der <strong>Universität</strong> Erfurtund gehörte zu den Mitbegründern desInterdisziplinären Forums Religion. Darüberhinaus bot Pilvousek Lehrveranstaltungenim Studium Fundamentale an, nicht zuletztweil ihn die Methoden und Fragestellungenanderer Fächer sowie die Zusammenarbeitmit Studierenden aus verschiedenen Fakultätenbegeisterten. „Mit Josef Pilvousekverlässt uns nicht nur ein angesehenerForscher, sondern auch ein beliebter akademischerLehrer“, sagt Dekan Prof. Dr. MichaelGabel. Pilvousek, der auch in Zukunftin vielen nationalen und internationalen Gremienund Vereinigungen mitarbeiten wird,leitet weiter die Forschungsstelle für kirchlicheZeitgeschichte. Als interessierter undanregender Gesprächspartner wird er alsodem Kollegium sowie den Studierenden erhaltenbleiben.Forschungsprojektvon Stiftung Lebenpur ausgezeichnetDie Stiftung Leben pur hat das an der<strong>Universität</strong> Erfurt angesiedelte Forschungsprojekt„Kinder mit Anenzephalieund ihre Familien“ mit dem diesjährigenFörderpreis ausgezeichnet. DieVerleihung des mit 3000 Euro dotiertenPreises fand im Rahmen der interdisziplinärenTagung Leben pur <strong>2013</strong> zumThema „Leben bis zuletzt. Sterben, Todund Trauer bei Menschen mit schwerenund mehrfachen Behinderungen“ statt.Für ihre Arbeit ausgezeichnet wurdendamit zwei Wissenschaftler der Uni Erfurt,die sich vor vielen Jahren des Themas„Kinder mit Anenzephalie und ihreFamilien“ angenommen haben: Prof. Dr.Harald Goll, Sonderpädagoge, und Prof.Dr. Josef Römelt, Moraltheologe. NähereInformationen zum Forschungsprojektunter:www.uni-erfurt.de/forschung/einblicke/text-beitraege/fuer-einehandvoll-glueckSandra Fleischervertritt in LeipzigJun.-Prof. Dr. Sandra Fleischer, seit 2009Inhaberin der Juniorprofessur für Kindermedienan der Uni Erfurt, vetritt biszum 31. März 2014 die Professur Medienkompetenz-und Aneignungsforschungan der <strong>Universität</strong> Leipzig undist für diesen Zeitraum von ihrer Stellean der <strong>Universität</strong> Erfurt beurlaubt.Christoph Bultmannneuer ProdekanProf. Dr. Christoph Bultmann ist seit demSommersemester <strong>2013</strong> neuer Prodekander Erziehungswissenschaftlichen Fakultätder Uni Erfurt. Er wurde am 17.April vom Fakultätsrat gewählt. Zu denForschungsinteressen von ChristophBultmann zählen die Bereiche: Hermeneutikdes Alten Testaments, Rezeptionsgeschichteder Bibel in der FrühenNeuzeit, Religionen in Nachbarschaft.


36NAMEN UND NACHRICHTENMarcus Michaelsenfür DeutschenStudienpreis nominiertDr. Marcus Michaelsen, ehemaligerDoktorand der Kommunikationswissenschaftan der <strong>Universität</strong> Erfurt, wurdemit seinem Beitrag „Freiheit, Gleichheit,Internet? Digitale Medien und demokratischerWandel: das FallbeispielIran“ als Kandidat für den diesjährigenDeutschen Studienpreis in der KategorieGeistes- und Kulturwissenschaftenausgewählt. Michaelsens Wettbewerbsbeitraggeht zurück auf seine Dissertation,die er, betreut von Prof. Dr. KaiHafez, in der Philosophischen Fakultätder <strong>Universität</strong> Erfurt verfasste. Daringeht er der Frage nach, ob und wie dasInternet und digitale Medien den demokratischenWandel in Transformationsländernfördern. Eine Frage, die im Zugeder Proteste in Iran im Jahr 2009 undmit den darauffolgenden Umbrüchendes Arabischen Frühlings immer kontroverserdiskutiert wurde, im Grunde aberschon seit den Anfängen des Internetsimmer wieder gestellt wird. Michaelsengeht dem anhand des Fallbeispiels Irannach. Im Zentrum seiner Arbeit stehtdie Nutzung von digitalen Medien durchdie iranische Reform- und Demokratiebewegungim Laufe der vergangenenzehn Jahre. „Die Nominierung ist einewunderbare Anerkennung für die langeArbeit an der Dissertation“, sagt Michaelsen.„Ich freue mich, dass ich mich inmeiner Forschung schon früh mit einemThema beschäftigen konnte, das mittlerweileeine gewisse gesellschaftlicheund politische Relevanz erhalten hatund dementsprechend auf Interessestößt.“ Für den Deutschen Studienpreis,den die Körber-Stiftung unter derSchirmherrschaft von BundestagspräsidentNorbert Lammert jährlich auslobt,hatten sich in diesem Jahr 417 Forscherbeworben. 31 wurden für die Endrundenominiert. Die endgültigen Preisträgerwerden im November in Berlin ausgezeichnet.Weitere Informationen zur Dissertationvon Dr. Marcus Michaelsen finden Sieunter: www.uni-erfurt.de/?id=5613Auszeichnung für Torsten MüllerErfurter Theologe erhält Josef-Leinweber-PreisMit dem Josef-Leinweber-Preis für wissenschaftlicheForschung auf dem Gebiet derGeschichte und Geistesgeschichte der Abteiund des Bistums Fulda ist im Sommersemesterder Theologe Torsten Müller ausgezeichnetworden. Er erhielt den Preis fürseine Untersuchung „Neue Heimat Eichsfeld?Flüchtlinge und Vertriebene in derkatholischen Ankunftsgesellschaft“. Müllerist Mitarbeiter der Forschungsstelle fürkirchliche Zeitgeschichte an der Katholisch-Theologischen Fakultät der <strong>Universität</strong> Erfurt.Der Preis wird alle drei Jahre durch dieTheologische Fakultät Fulda vergeben undist mit 2.600 Euro dotiert.Die mittlerweile als Buch erschieneneArbeit befasst sich mit der Aufnahme vonFlüchtlingen und Vertriebenen zum Endedes Zweiten Weltkriegs im Eichsfeld. Mülleruntersucht darin die Hürden, die dieseMenschen bei der Integration in das ländlichekatholische Milieu zu überwinden hatten.Hier begegneten sich zwar Menschenmit gleicher Konfession, aber unterschiedlichenAusprägungen religiöser Praxis. Zugleichstießen die Flüchtlinge auf ein fürsie fremdes Sozialgefüge. Diese Studie zurFlüchtlingsproblematik nimmt sowohl dieHerkunft und Situation der Vertriebenenals auch die Perspektive der Aufnahmegesellschaftim ländlichen Katholizismus desEichsfelds in den Blick und geht den entstehendenSpannungen auf einer breiten Quellengrundlagenach. Die Untersuchung istaus einer Diplomarbeit an der Katholisch-Theologischen Fakultät der <strong>Universität</strong> Erfurthervorgegangen, die von Prof. Dr. JosefPilvousek betreut wurde.Weitere Informationen / Kontakt:Forschungsstelle fürkirchliche ZeitgeschichteTel.: 0361/6029241E-Mail: torsten.mueller@uni-erfurt.de


38ALUMNI„Und was machst du so...?“Absolventen der Uni Erfurt über ihre Hochschule und ihren Weg nach dem StudiumMaurice (Absolvent Staatswissenschaften– Sozialwissenschaften/Geschichtswissenschaft,BA)Maurice kam von Kassel an die <strong>Universität</strong>Erfurt. Hier hat er Sozialwissenschaften-Politikwissenschaftenund NordamerikanischeGeschichte studiert und 2006 seinen BA-Abschluss gemacht. Zum Master-Studium„Politische Kommunikation“ und „Affaireseuropéennes“gings dann bis2010 an die<strong>Universität</strong>Bielefeldund nachParis (IEP).Heute istMaurice amFraunhofer-Institut für Windenergieund Energiesystemtechnik(IWES) beschäftigt, wo ersich in der Abteilung Marketing und Kommunikationum die externe Kommunikationund den Intranetaufbau kümmert. Maurice:„Ein klares ‚Ja‘ zu Erfurt! Denn es ist nichtnur eine schöne Stadt, an der Uni hat michvor allem der interdisziplinäre Bachelor-Studiengangüberzeugt. Darüber hinaus habendas Studium Fundamentale und der BereichBerufsfeld, die in Erfurt fester Bestandteildes BA-Studiums sind, wesentlich zu meinerEntscheidung beigetragen. Und auf meinemweiteren Berufsweg habe ich von den inErfurt kennengelernten verschiedenen Herangehensweisen,den Staat zu betrachten,sehr profitiert“.Ann-Katrin Schild (Absolventin Psychologie,MA)Eine interessanteKombinationhat sichAnn-Katrindamals fürihr Studiumin Erfurtausgesucht:Lehr-,Lern- und Trainingspsychologiesowie Religionswissenschaft.Von Göttingen kam sie an die Uni Erfurt,machte 2005 ihren BA-Abschluss undblieb. Für ein Master-Studium Psychologie.Das Fach hatte es ihr angetan und so legtesie auch 2010 gleich die Promotion nach –an der Uni Erfurt und der Charité in Berlin.Heute arbeitet Ann-Katrin am <strong>Universität</strong>sklinikumBonn – als wissenschaftliche Mitarbeiterinund Neuropsychologin. Womit siesich beschäftigt? Mit neuropsychologischerDiagnostik und der Forschung im BereichPatienten mit Hirnschädigungen. Außerdemist sie hauptverantwortliche Koordinatorinder Lehre im Fach Medizinische Psychologiefür Medizinstudenten in der Vorklinik undDozentin im Fach Medizinische Psychologie.Darüber hinaus arbeitet sie als Honorarkraftfür die CogState Company in Australien: ImRahmen klinischer Studien bietet sie dortneuropsychologische Beratung bzw. Begutachtungan. Eine spannende Laufbahn.Ann-Katrin: „Ich habe einen eher unkonventionellenWeg in meine jetzige Tätigkeit gewählt.Über zahlreiche studienbegleitendeHospitanzen und Praktika sowie zusätzlicheWeiterbildungen habe ich mein Interesse fürdas Gebiet der Neuropsychologie vertiefenkönnen. Das Uni-Studium hat mir beigebracht,wie man sich Wissen aneignet undpräsentiert, aber auch, welche Bereiche undAnwendungen es in der Psychologie gibt.Darüber hinaus haben mir die ProfessorenMut gemacht und mich unterstützt, meineInteressen zu verfolgen, z.B. durch die Betreuungvon entsprechenden Selbststudienmodulen“.Martin Luckert (Absolvent Staatswissenschaften– Sozialwissenschaften/Rechtswissenschaft,BA)Von Bad Köstritz an die <strong>Universität</strong> Erfurt:Für Martin Luckert begann das Studiumder Staatswissenschaften beinahevor der Haustür. 2011 hat er hier seinenBA-Abschluss gemacht und sattelt derzeiteinen Master in „Governance“an der Fern-Uni Hagen drauf. NachDienstschluss sozusagen, denn Martinarbeitet inzwischen als persönlicherMitarbeiter einer Abgeordneten und Referentim „Arbeitskreis Wirtschaft, Arbeit undTechnologie sowie Landwirtschaft, Forst,Natur- und Umweltschutz“ im ThüringischenLandtag. Die Büroorganisation, Vor- undNachbereitung von Plenar- und Ausschusssitzungen,inhaltliche Zuarbeit, Redenschreiben,Öffentlichkeitsarbeit, Terminkoordinierung– das ist heute sein „tägliches Brot“.Seine Erfahrungen aus dem Studium sindihm dabei überaus hilfreich. Wie es dazukam und warum er seineEntscheidungfür die UniErfurt nichtbereut hat?„Das interdisziplinäreStudiumder Staatswissenschaftenhat michangesprochen,gerade dass man nichtzum ‚Fachidioten‘ ausgebildet wird, sondernin verschiedene, einander bedingendeFächer Einblick erhält, gefällt mir. Die familiäreAtmosphäre und die Möglichkeit,mich vor Ort und mit einer kooperativenHochschulleitung auch für die Belange allerStudierenden einsetzen zu können,taten das ihrige dazu. Kurz: Ja, ich würdemich wieder für die Uni Erfurt entscheiden.“Sebastian Pohl (Absolvent Kommunikationswissenschaft,MA)Die Kommunikationswissenschaft war „genausein Ding“ und der Erfurter Kommunikationswissenschafteilt ihr guter Ruf voraus.Deshalb kam Sebastian Pohl aus Gera in dieThüringische Landeshauptstadt,machte 2004seinen Bachelorundlegte zweiJahre späterauchgleich nochden Masternach. Heute ister Leiter der AbteilungInternetservice / Städtisches Marketingbeim Stadtmarketing Arnstadt wo beispielsweisedie crossmediale Media- und Kampagnenplanungebenso in seinen Aufgabenbereichfällt wie das Sponsoring und die Veranstaltungsvermarktung,die Konzeption undKreation von Drucksachen, Merchandising-Artikeln sowie des Webauftritts. Der Uni Erfurtist Sebastian bis heute treu geblieben


41VERANSTALTUNGENInterkulturelle Beziehungen des DeutschenMitteleuropäischer Germanistenverband tagt 2014 in ErfurtUnter dem Titel „Zentren und Peripherien– Deutsch und seine interkulturellen Beziehungenin Mitteleuropa“ lädt der MitteleuropäischeGermanistenverband (MGV) vom 10.bis 12. April 2014 zu seinem 4. Kongress andie <strong>Universität</strong> Erfurt ein. Ausgerichtet wirdder Kongress vom Präsidenten des MGV,Prof. Dr. Dr. Csaba Földes, und dem Lehrstuhlfür Germanistische Sprachwissenschaft der<strong>Universität</strong> Erfurt. Wie auch schon bei denvergangenen drei Kongressen in Dresden(2003), Olmütz (2007) und Wien (2010) sindGermanisten aus Mitteleuropa wie auch vonaußerhalb, die sich mit der Sprache und Kulturdes kulturell beschreibbaren mitteleuropäischenRaums beschäftigen, zu dieserVeranstaltung herzlich willkommen.Der MGV als interkultureller und grenzüberschreitenderVerband konzipiert denKongress 2014, der sich nicht nur mit den„Zentren“ der deutschen Sprache undKultur auseinandersetzen soll, sondernauch mit den „Peripherien“, die die hartenSprachgrenzen relativieren und Wechselbeziehungenzwischen diesen ermöglichen.Neben Deutschland, Österreich und derSchweiz gibt es mehrere „Zentren“ in Mitteleuropa,in denen die Sprache Deutschgesprochen wird und/oder reiche kulturelleTraditionen bestehen. Diese Zentren – imwörtlichen Sinne als Mittelpunkte betrachtet– können somit auch Sprachinseln oderdeutschsprachige Kultur- bzw. Traditionsräumebezeichnen. Außerhalb der Zentren befindetsich die jeweilige Peripherie, der nurzu häufig eine Randstellung zugesprochenwird. Die Peripherien stellen aber wichtigeKonnexe dar, sie verbinden verschiedeneZentren und stellen so auch Beziehungenzwischen den einzelnen Sprachen Mitteleuropasher. Die deutsche Sprache, als Spracheim Zentrum Europas, hat sich in derdiachronen als auch synchronen Sprachwissenschaftals Mittlerin zwischen den Kulturenerwiesen. Weitere Bereiche der Germanistik,wie die Literaturwissenschaft unddie Fachdidaktik, erweitern ihre Forschungsthemenzunehmend um eine interkulturellePerspektive. Der 4. MGV-Kongress möchtezum einen eine Bestandsaufnahme der interkulturellorientierten Germanistik mit Bezugauf Mitteleuropa bieten, zum anderensollen aber auch neue Forschungsansätzezur Sprache kommen und diskutiert werden.Weitere Informationen / Kontakt:Prof. Dr. Dr. Csaba FöldesE-Mail: mgv-kongress@uni-erfurt.dewww.uni-erfurt.de/sprachwissenschaft/germanistisch/mgv-kongressAnzeige


42HOCHSCHULSPORTRosa Lieboldsiegt beiHochschulmeisterschaftenBei den Deutschen Hochschulmeisterschaftenim Karate, die im Sommersemesesterin Paderborn stattfanden,errang Rosa Liebold, Studentin der UniErfurt, den ersten Rang für den <strong>Universität</strong>ssportvereinErfurt. Mit einem deutlichenPunktevorsprung setzte sie sichin der Disziplin Kumite Einzel Damen+68 kg gegen ihre Konkurrentinnen ausganz Deutschland durch und erkämpftesich die Goldmedaille. In der Kumite-Damen Allkategorie konnte sie zudemBronze nach Erfurt holen. Darauf istLiebold besonders stolz: „Diese Kämpfewaren sehr anspruchsvoll, aber dieHerausforderung nahm ich gern an. Undnatürlich freue ich mich auch, die Goldmedaillemit nach Erfurt zu nehmen“.Zwei DeutscheMeistertitel für den USVDie Starter des <strong>Universität</strong>ssportvereinsErfurt zeigten sich im Juni zur DeutschenKarate Meisterschaft der Jugend/Junioren in Chemnitz in Topform. Im BereichKata Team ließen sowohl die Jungenmit Kevin Ansorg, Nico Merkel undMoritz Heine als auch das Mädchenteammit Linnea Seiffert, Amelie Petringund Maria Ginzburg der Konkurrenz keineChance.Ohne eine einzige Wertungsflaggean die Gegner abzugeben, zogen beideTeams ins Finale ein. Mit einer souveränenVorstellung der Kata Gojushihoshound der überzeugenden Vorführungder Anwendung der Kata-Techniken(Bunkai) gewannen beide Teams unterlautem Jubel der mitgereisten Fans dieFinalbegegnungen. Das zweite Jungenteam,bestehend aus Erik Thiessenhusen,Tilman Hinnerichs und Alec Lorbeer,konnte sich zudem im kleinen Finaleden dritten Platz sichern. Landes- undHeimtrainer Andreas Kolleck: „Ich binsehr zufrieden mit der gezeigten Leistung.Die harte Arbeit und das stundenlangeTraining haben sich gelohnt“.Mit der Thüringerin Heike Drechsler hatte das Sportabzeichenteam des <strong>Universität</strong>ssportvereins Erfurt prominenteUnterstützung im ZDF-Fernsehgarten.Dreimal Silber und einmal BronzeUSV beim Sportabzeichenwettbewerb im ZDF-FernsehgartenMit dreimal Silber und einem bronzenenSportabzeichen kehrte der <strong>Universität</strong>ssportvereinErfurt im Sommersemester vomSportabzeichenwettbewerb im „ZDF-Fernsehgarten“in Mainz zurück. Im Wettbewerbder Bundesländer hatten die Thüringer Vertreteraber mit insgesamt 37 Punkten keineChance auf einen Platz auf dem Podium.Sachsen und Brandenburg gewannen mitder vollen Punktzahl 60 vor Schleswig-Holstein,das 59 Punkte erreichte.Aus Anlass des 100-jährigen Bestehensdes Deutschen Sportabzeichens hatte dasZDF den Bundesländercontest ausgeschrieben.Der Erfurter <strong>Universität</strong>ssportverein bewarbsich mit einem gemischten Team vonSportlern aus verschiedenen Sportarten undAltersgruppen. „Einige Länder hatten wohlihre Leichtathletik-Spezialisten an den Startgeschickt, denn die Normen für die vollePunktzahl in den einzelnen Disziplinen undAltersklassen sind nicht so einfach zu schaffen“,schätzt der Präsident des USV Erfurt,Jens Panse, ein. Der 46-jährige Ausdauerläuferund einzige gelernte Leichtathlet im ErfurterTeam schaffte mit 10 Punkten das besteEinzelergebnis. Am Ende fehlten ihm im50 Meter Sprint ganze 0,1 Sekunden zu Gold.„Wenn man berücksichtigt, dass im Fernsehgartenauf einer leicht bergan verlaufendenStraße gesprintet werden musste, wäre daseigentlich unter normalen Bedingungen dringewesen“, ärgerte er sich im Anschluss einwenig. Da Panse aber bereits in diesem Jahrbeim Landessportabzeichentag die Sprintnormfür Gold im Schwimmen klar geschaffthat, hofft er nun, dass der Landessportbundihm das Sportabzeichen in Gold verleiht.Silber schafften im ZDF-FernsehgartenSeniorensportlerin Gudrun Hoch (74) undFrank Becker (48) mit je 8 Punkten. Die30-fache deutsche Meisterin im Karate,Franziska Krieg (26), musste sich mit 7 Punktenund Bronze zufrieden geben. „Karatewar leider nicht dabei, aber es hat trotzdemviel Spaß gemacht, sich in ungewohnten Disziplinenauszuprobieren“, sagt die Studentin.Adrian Panse, der mit 22 Jahren Jüngste imTeam, ging diesmal leider noch leer aus.


43VERÖFFENTLICHUNGENErziehungswissenschaftlicheFakultätChristoph Bultmann undBirka Siwczyk (Hrsg.)Tolerant mit Lessing. Ein Lesebuchzur RingparabelEvangelische Verlagsanstalt, <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-374-03136-8240 Seiten14,80 EUREckhard Leuschner undThomas Wünsch (Hrsg.)Das Bild des FeindesKonstruktion von Antagonismen und Kulturtransferim Zeitalter der TürkenkriegeGebr. Mann Verlag, Berlin, <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-7861-2684-3460 Seiten79 EURKarin Richter„Vom Sockel geholt“. Wege zu Goetheund <strong>Schiller</strong> in der Grundschuleund in der Sekundarstufe 1Schneider Verlag HohengehrenBaltmannsweiler <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-8340-1129-9173 Seiten24 EURKarin Richter, Monika Plath, Leonore Jahnund Susanne HeinkeDie Erfurter Kinder-<strong>Universität</strong>„Rund um das Buch“: Vorlesungenund Seminare für Grundschule undSekundarstufeSchneider Verlag Hohengehren,Baltmannsweiler <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-8340-1131-2308 Seiten24 EURPhilosophische FakultätDaniela Dueck und Kai BrodersenGeographie in der antiken WeltWissenschaftliche Buchgesellschaft,Darmstadt, <strong>2013</strong>ISBN 978-3-534-26253-3172 Seiten19,90 EURBuchhandelsausgabe:Zabern, Darmstadt, <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-8053-4610-824,99 EURJürgen MartschukatDie Ordnung des Sozialen. Väterund Familien in der amerikanischenGeschichte seit 1770Campus, Frankfurt/M., <strong>2013</strong>EAN: 9783593398495474 Seiten34,90 EURSabine SchmolinskySich schreiben in der Welt des Mittelalters.Begriffe und Konturen einermediävistischen Selbstzeugnisforschung.Selbstzeugnisse des Mittelalters und derbeginnenden Neuzeit (Band 4)Verlag Dr. Dieter Winkler, 2012ISBN: 978-3-89911-089-0208 Seiten39,50 EURKai BrodersenHerodot: Historien 4. BuchGriechisch/DeutschReclam, <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-15-018224-6221 Seiten6,80 EURFlorin FodoreanThe Topography and the Landscapeof Roman Dacia (BAR InternationalSeries 2501)Oxford, <strong>2013</strong>vii+147 SeitenISBN: 978140731117330 £Max-Weber-KollegSusanne Herrmann-Sinai undHenning Tegtmeyer (Hrsg.)Metaphysik der Hoffnung. ErnstBloch als Denkerdes HumanenLeipziger <strong>Universität</strong>sverlagGmbH, 2012ISBN: 978-3-86583-698-4252 Seiten30 EURMartin MulsowPrekäres Wissen.Eine andere IdeengeschichtederFrühen NeuzeitSuhrkamp Verlag,Berlin, 2012ISBN: 978-3-518-58583-2556 Seiten39,95 EURHerrmann Deuser undMarkus Kleinert (Hrsg.)Kierkegaard zum VergnügenPhilipp Reclam jun. GmbH & Co. KG,Stuttgart, <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-15-018930-6192 Seiten5 EURO. Arnold, W. Spickermann, N. Spyratosund Y. Tanaka (Hrsg.)Webble TechnologyFirst Webble World Summit, WWS <strong>2013</strong>,Erfurt, Germany, June 3-5, <strong>2013</strong>. ProceedingsSeries: Communications in Computerand Information Science, Vol. 372Springer, <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-642-38835-4185 Seiten59,92 EURBettina Hollstein et. al. (Hrsg.)Konsumenten- undUnternehmensethikReihe: Zeitschrift für Wirtschafts- undUnternehmensethik (Jg. 13, Heft 3)Rainer Hampp Verlag, Mering, 2012ISSN: 1439-880X354 SeitenAsaph Ben-Tov, Yaacov Deutsch undTamar Herzig (Hrsg.)Knowledge and Religion in EarlyModern Europe. Studies in Honor ofMichael HeydBrill, Leiden, <strong>2013</strong>ISBN: 978-90-04-22564-0237 Seiten126,99 EUR


44VERÖFFENTLICHUNGENWolfgang Spickermann (Hrsg.)Keltische Götternamen alsindividuelle Option?VML Vlg Marie Leidorf, Rahden/Westf., <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-89646-740-9339 Seiten64,80 EURLeif ScheuermannReligion an der Grenze: ProvinzialrömischeGötterverehrung amNeckar- und äußeren obergermanischenLimesVML Vlg Marie Leidorf, Rahden/Westf., <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-89646-738-6231 Seiten59,80 EURSebastian HaakThe Making of The Good WarHollywood, das Pentagon und die amerikanischeDeutung des Zweiten Weltkriegs1945–1962Verlag Ferdinand Schöningh, Paderborn,<strong>2013</strong>ISBN: 978-3506776938331 Seiten44,90 EURMartina FettingZum Selbstverständnis der letztendeutschen MonarchenPeter Lang, Frankfurt/Main, <strong>2013</strong>ISBN 978-3-631-62964-2420 Seiten66,95 EURDominik Fugger und Nina Schlüter (Hrsg.)Ferdinand Gregorovius. Briefe nachKönigsbergVerlag C.H. Beck, München, <strong>2013</strong>ISBN 978-3-406-65012-3304 Seiten38 EUREric RebillardChristians and Their Many Identitiesin Late Antiquity North Africa,200-450 CECornell University Press, Ithaca,London, 2012ISBN: 9780801451423134 Seiten49.95 $Bettina Hollstein et. al. (Hrsg.)Das Soziale der SozialenMarktwirtschaft.Reihe: Zeitschrift für Wirtschafts- undUnternehmensethik (Jg. 14, Heft 1)Rainer Hampp Verlag, Mering, <strong>2013</strong>ISSN: 1439-880X108 SeitenJörg Rüpke und Gregory D. Woolf (Hrsg.)Religious Dimensions of the Self inthe Second Century CE.Mohr Siebeck, Tübingen, <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-16-152243-7250 Seitenca. 60 EURJörg Rüpke (Hrsg.)The Individual in the Religions of theAncient MediterraneanOxford University Press UK, Oxford, <strong>2013</strong>ISBN: 978-0-19-967450-3520 SeitenMeinrad Böhl, Wolfgang Reinhard undPeter Walter (Hrsg.)Hermeneutik. Die Geschichte derabendländischen Textauslegung vonder Antike bis zur GegenwartBöhlau Verlag: Wien/Köln/Weimar <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-205-78849-2612 Seiten69 EURNicola Cusumano, Valentino Gasparini,Attilio Mastrocinque, Jörg Rüpke (Hrsg.)Memory and Religious Experience inthe Greco-Roman WorldFranz Steiner Verlag, <strong>2013</strong>ISBN 978-3-515-10425-853 EURMarc HalderDer Titokult. Charismatische Herrschaftim sozialistischen JugoslawienOldenbourg Wissenschaftsverlag:München <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-486-72289-5367 Seiten44,80 EURJan LeichsenringEwiges Recht? Zur normativen Bedeutsamkeitgegenwärtiger NaturrechtsphilosophieMohr Siebeck: Tübingen <strong>2013</strong>ISBN: 978-3-16-152470-7453 Seiten69 EURForschungsbibliothek GothaSascha Salatowsky (Hrsg.)Gotha macht Schule. Bildung vonLuther bis Francke(Veröffentlichungen derForschungsbibliothek Gotha, Bd. 49)Gotha, 2012ISBN 978-3-910027-31-819,60 EURWeitere Informationen:www.uni-erfurt.de/uni/dienstleistung/presse/presse/veroeffentlichungen


08 11 <strong>2013</strong>www.wissenschaftsnacht.erfurt.de


Masterinfotagan der Uni ErfurtSa 18.01.14 | 10–13 Uhr | Campuswww.masterinfotag.de

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!