Baron Dolesansky von Polen (gest. 1753 im Alter von 99 Jahren).Maria Anna Grimm, geb. Knur<strong>in</strong> <strong>in</strong> Fulnek (gest. 1757).Bruder Anton Gsirhakl aus Iglau, Tuchweber, Mitglied des III. Ordens.Frei<strong>in</strong> Waldorf, geb. Frei<strong>in</strong> von Z<strong>in</strong>sendorf (gest. 15. 12. 1758).Kathar<strong>in</strong>a Zaber, Witwe, Mitglied des III. Ord. <strong>und</strong> Stifter<strong>in</strong> der Kapelle der MariazellerMuttergottes (gest. 13. 5. 1761).Karl Anton Brussg<strong>in</strong>o, Kaufmann (gest. 15. 6. 1763).Frei<strong>in</strong> Maria Anna von Poku (gest. 25. 11. 1764).
Frau Viktoria Orelli (gest. 7. 5. 1769).Frau Johanna Brussg<strong>in</strong>o (gest. 12. 6. 1773).Frau Josefa Holzer (gest. 11. 10. 1776).Anton Junker, Kapitän der Harrarer Kompanie (6. 3. 1777).Pater Method aus dem Orden der Piaristen, welcher <strong>in</strong> diesem Konvente starb(gest. 11. 6. 1777)Josef Halamek, Sekretär der Bezirkshauptmannschaft (gest. 1782).Anton Kostelecky, <strong>Brünn</strong>er Bürger, <strong>und</strong> se<strong>in</strong>e Gatt<strong>in</strong> Maria Magdalena (gest. 1787).Ignaz Heischer von Ränfenfeld, Hauptmann (gest. 1779).In der letzten Halle ruhen die noch erhaltenen Leichen der Mitglieder desKapuz<strong>in</strong>erordens, zusammen 24, ohne Särge.Von der Gründung des Klosters bis zum Jahre 1784 wurden hier im ganzen 153Kapuz<strong>in</strong>er begraben. Kaiser Josef II. hat dann die weitere Benützung der <strong>Gruft</strong>strengstens verboten.Starb e<strong>in</strong> Kapuz<strong>in</strong>er, so wurde er <strong>in</strong> e<strong>in</strong>em für alle geme<strong>in</strong>sam verwendeten Sarge <strong>in</strong> derKirche aufgebahrt. Nach der E<strong>in</strong>segnung wurde der Tote mit dem Sarge auf e<strong>in</strong>er durchWeghebung e<strong>in</strong>es großen Ste<strong>in</strong>es freigelegten Stiege <strong>in</strong> die <strong>Gruft</strong> h<strong>in</strong>untergetragen; dortwurde der Sarg niedergestellt, das Bodenbrett herausgezogen <strong>und</strong> der Tote lag auf derErde. Unter den Kopf wurden 2 Ziegel gelegt. Der Sarg wurde dann wieder weggetragen<strong>und</strong> bis zum nächsten Begräbnis aufbewahrt.Zu bemerken ist, daß die Hallen ganz trocken <strong>und</strong> auch die Leichen im Laufe der Zeite<strong>in</strong>getrocknet <strong>und</strong> so bis zum heutigen Tage gut erhalten s<strong>in</strong>d. Die Leichen derobengenannten vornehmen Verstorbenen liegen <strong>in</strong> hölzernen, bunt gefärbten Särgen.Die Toten ruhen nun zwar schon Jahrh<strong>und</strong>erte h<strong>in</strong>durch ganz ruhig hier <strong>und</strong> dennochverkünden sie den Besuchern laut die Vergänglichkeit der Welt.Die Kapuz<strong>in</strong>ergruft gehört gewiß zu den denkwürdigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt<strong>Brünn</strong> <strong>und</strong> wurde jährlich von vielen Fremden besucht. (BHB 1952)Die <strong>Brünn</strong>er <strong>Kapuz<strong>in</strong>erkirche</strong>Gegen Anfang des 16. Jahrh<strong>und</strong>erts wurde der Kapuz<strong>in</strong>erorden <strong>in</strong> Italien gegründet. Erstnach dem 30jährigen Krieg (1618—1648) haben die bärtigen Mönche <strong>in</strong> ihren rauhenbraunen Kutten, den Strick um die Lenden <strong>und</strong> den Sandalen an den Füßen <strong>in</strong> unsererStadt ihren E<strong>in</strong>zug gehalten.Zweimal stand während des obengenannten Krieges <strong>Brünn</strong> <strong>in</strong>mitten des Zeitgeschehens.Als der Friede zu Münster <strong>und</strong> Osnabrück (1648) geschlossen worden war, da ertöntenauch von den Türmen der noch erhaltenen Kirchen der Stadt die Friedensglocken; derChronist erzählt, wie mit e<strong>in</strong>em Dankgottesdienst <strong>in</strong> der St. Jakobskirche „der Hohe Adel,die Geistlichkeit, die Bürger <strong>und</strong> das geme<strong>in</strong>e Volk" den Frieden begrüßten. Schwerwaren die W<strong>und</strong>en, welche namentlich die letzte mehrmonatliche Belagerung durch dieSchweden (1645) der Stadt geschlagen hatte.Die vor den Mauern der Stadt gelegenen Vorstädte waren schon vor der Belagerung zumTeil abgetragen worden, um dem Fe<strong>in</strong>de ke<strong>in</strong>en Rückhalt zu geben. Die Kirchen <strong>in</strong>Obrowitz <strong>und</strong> Altbrünn hatten schwere Schäden, <strong>in</strong>nerhalb der Mauern der Stadt hatteSt. Thomas am meisten gelitten, lag doch diese Kirche unmittelbar an der Thomasbastei,an der sich schwere Kämpfe abgespielt hatten, die Türme des Petersdomes warenabgeschossen worden. Diese Kirche, wie auch jene zu St. Thomas <strong>und</strong> die Jesuitenkirchemußten erst e<strong>in</strong>er durchgreifenden Renovierung unterzogen werden, ehe sie wieder fürden Gottesdienst geeignet waren.Es war also nach Beendigung des Krieges e<strong>in</strong> Bedürfnis nach kirchlichem Räumenvorhanden. Diesem entsprachen die Kapuz<strong>in</strong>er, die mit dem Baue e<strong>in</strong>er Kirche, derheutigen <strong>Kapuz<strong>in</strong>erkirche</strong>, begannen. Schlicht <strong>und</strong> e<strong>in</strong>fach ist die Kirche als Bauwerk.Lediglich der Giebel zeigt e<strong>in</strong> Bild, die Kreuzauff<strong>in</strong>dung. Die Heiligenfiguren, auf e<strong>in</strong>erEmpore vor der Kirche, entstanden später. Die <strong>Kapuz<strong>in</strong>erkirche</strong>n der Welt gleichen alle