22 <strong>Kirchengemeinde</strong> Charlottenburg-Nord(Fortsetzung von Seite 21)Mädchen Marion undEllen kam zu spät, Hollandwurde inzwischenvon deutschen Truppenbesetzt. So wurden allevier Kinder in Auschwitzvergast. Erst 1963las Ilse Joseph anläßlicheines Besuchs in Israelin den Listen, in denenin der Gedenkstätte YadVashem die Opfer desNaziregimes verzeichnetsind, die Namen ihrerbeiden Töchter mit demEintragungsdatum vom 21.9.1942. EinRabbiner in England sagte ihr dann, dassdieser Tag der Versöhnungstag, der JomKippur, gewesen sei. Diese Zusammenhängehaben Frau Joseph ab 1965 wiederKonzertreisen mit ihrer Geige unternehmenlassen, wobei der Erlös Kindern ausGefahrengebieten der Welt zugute gekommenist. Sie hat erkannt, daß mit Haßnichts auszurichten sei, und hat deshalbden Weg der Versöhnung und der Liebegewählt. Er soll auch für andere Vorbildwerden. In Berlin hatte sie zwei Aufgaben,einmal wollte sie die von ihr selbst bespieltePlatte mit dem ‚Kol Nidre’ von MaxBruch verkaufen. Der Erlös soll dem KibbuzYemin Orde zugute kommen, in demjüdische Kinder aus dem Iran untergebrachtsind. Zum anderen hat sie eine Gedächtnisplattefür die Wand der Sühne-Christi-Kirche gestiftet und eingeweihtmit der Aufschrift: ‚Hate breeds more hate,leads to revenge and violence. Love alonebrings happiness and peace. In lovingmemory of our four children Marion,Ellen, Heinz, Anita, the innocent victimsof hate in Auschwitz, Ilse Joseph, Berlin,16.3.1980’.”(Text leicht gekürzt; Original im GemeindearchivAkte 1101)In einem Brief vom 7. Juni 1980, dersich ebenfalls in unserem Archiv befindet,hat Frau Joseph dann geschrieben:„Sehr geehrter Herr Pfarrer, (...) Ichsende Ihnen hiermit ein Foto unserer 4Kinder – welches sicher viele Menschenergreifen wird (...) – besonders wichtigauch für junge Menschen – und deshalbauch den dtsch. Wortlaut – damit die Jugendden Weg zum Frieden-Verständigung und Menschenliebe findet!“Beides – die Fotos der in Auschwitzermordeten Kinder und die Übersetzung– sind auch heute noch nebender Gedenkplakette im Vorraum unsererKirche angebracht.Michael MaillardFotos: Martina Höpfner, Archiv
POTHEKEAM HECKERDAMMApotheker M. A. EramiDie gute Adressefür Ihre GesundheitHeckerdamm 22513627 BerlinTel. 030 34901533/36Fax 030 34901535www.apotheke-amheckerdamm.deStoffe ab FabrikGanz in Ihrer NäheStoffe, Spitze, Tüll, Gardinenund vieles mehr.Mo bis Do 9‐15 UhrFr 9‐14:30 UhrM. Schröder GmbH & Co. KGStieffring 8, 13627 BerlinBus 123 (Stieffring)Tel. 344 30 93www.schroeder‐spitzen.deAuchHausbesucheAuchHausbesucheKontaktlinsenAugenoptik • Lück • BrillenSehhilfen fürstark SehbehinderteNonnendammallee 85, Siemensstadt13269 Berlin 3 81 30 90Wir bedanken uns bei unseren Inserenten!Karmelitinnen-KlosterRegina MartyrumKLOSTER-LADEN• Bücher• Kerzen• KunsthandwerkHeckerdamm 232Tel. 364 117-20Unsere Öffnungszeiten:Mo. – Fr.: 10–18 Uhr,Sa. 10–13 UhrBesuchen Sie auch unsere Internetseiten:www.gustav-adolf-gemeinde.de - www.charlottenburg-nord.de