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Leseprobe 'Die Reklamemarke' - Österreichische ...

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Reklamemarkensammlung Prof. SchweigerDie ReklamemarkeDas Werbemittel der GründerzeitBIBLIOPHILE EDITION


Koloman Moser(H1868 Wien, = 1918 Wien)Einer der ganz Großen dieser Zeit war KOLOMAN MOSER, ein österreichischer Maler, Grafikerund Kunsthandwerker. Er studierte an der Wiener Akademie (1886 – 1892) und war Mitbegründerder Wiener Secession sowie der Wiener Werkstätten. Die Künstlervereinigung derWiener Secession mit Gustav Klimt als Präsident entstand durch die Abspaltung von der VereinigungWiener Künstlerhaus. In enger Verbindung zur Secession wurde 1903 die WienerWerkstätte gegründet. Koloman Moser übernahm gemeinsam mit Josef Hoffmann die künstlerischeLeitung. Ziel war es, mit der Kunst alle Lebensbereiche zu durchdringen. So entwarfendie Künstler der Wiener Werkstätten das gesamte Programm von Schmuck über Möbel biszu Häusern und deren Einrichtung als Gesamtkunstwerke.Koloman Moser war ein vielseitiger Künstler. Zu seinen Werken zählen unter anderen Illustrationenfür die Jugendstilzeitschrift „Ver sacrum“, die 100 Kronen Banknote aus dem Jahr1910 und die Glasmosaikfenster der Jugendstilkirche Otto Wagners am Steinhof in Wien. Besonderserfolgreich war Moser vor allem in der Gebrauchsgrafik und der Malerei. KolomanMoser prägte nicht nur den Wiener Jugendstil und die Wiener Werkstätten, sondern – durchseine fast 20jährige Tätigkeit als Professor der Wiener Kunstgewerbeschule, der heutigen Universitätfür angewandte Kunst in Wien – auch eine Generation junger Künstler.39


Fritz Schönpflug(H1873 Wien, = 1951 Wien)FRITZ SCHÖNPFLUG war einer der bedeutendsten und bekanntesten Karikaturisten Wiens.Seine Werke zeigen unter anderem Wiener Volkstypen aus der Zeit der k. u. k. Monarchie.Nach seiner künstlerischen Ausbildung in München, war er in Wien als Karikaturist und Gebrauchsgrafikertätig. Er gestaltete lustige Reklamemarken für die „Wiener Illustrierte“. Selbstdie heutigen Wiener Linien, griffen auf die humorvollen Darstellungen Schönpflugs zurück, umfür Verkehrssicherheit zu werben und der Bevölkerung das richtige Verhalten im Umgang mitder Straßenbahnnutzung näher zu bringen. Besonders gerne wählte er für seine Karikaturendas Militär, was sich auch in der Serie an Postkarten widerspiegelt, die er für den Wiener PostkartenverlagGebrüder Kohn gestaltete. Die Themen dieser umfangreichen Postkartenserien –durch die er auch den Beinamen der Postkartenmaler erhielt – erstreckten sich auf alle Bereichedes Gesellschaftlichen Lebens bis zur modernen Technik. Seine Illustrationen erschienenin namhaften Zeitschriften, wie zum Beispiel den „Wiener fliegenden Blättern“, dem„Wiener Figaro“ und dem Londoner „Scetch“. Auch die humoristische Wochenzeitschrift „DieMuskete“, an deren Gründung er 1905 beteiligt war, wurde von ihm illustriert.42


Erich Gruner (1881-1966)Friedrich W. Kleukens (1878-1956)48


Leopoldo Metlicovitz (1868-1944)Alfred N. Oppenheim (1873-1953)Willy Petzold(1885-1978)50


LangenscheidtKommunikation verbindet MenschenDurch den Einsatz von Dampfschiffen und den Ausbau von Eisenbahnverbindungenin der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts stieg die Möglichkeit zu reisen undsomit auch das Bedürfnis andere Sprachen zu lernen. Dies war ohne die Hilfeeines Lehrers kaum möglich. Das erhältliche Unterrichtsmaterial beschäftigte sichgroßteils mit der Grammatik und die verbale Kommunikation wurde in den Hintergrund gestellt.Gustav Langenscheidt und sein Französisch Lehrer Charles Toussaint wollten dem abhelfenund entwickelten eine Sprach-Lehrmethode, die den kommunikativen Gebrauch in denVordergrund stellte. Sie erfanden die erste praktikable Lautschrift „Methode Toussaint-Langenscheidt“und verfassten ein Manuskript für den Französischunterricht im Selbststudium.Da das Interesse der damaligen Verlage an dem 246 Seiten umfassenden Werk „BrieflicherSprach- und Sprechunterricht für das Selbststudium der französischen Sprache“ ausblieb,gründete der damals 24-jährige Gustav Langenscheidt 1856 seinen eigenen Verlag. Seine erstePublikation fand großen Anklang. Bis 1923 wurde das Angebot um 14 Sprachen erweitert.1863 beschließt Langenscheidt Wörterbücher in sein Sortiment aufzunehmen. Das EnzyklopädischeFranzösisch-Wörterbuch „Sachs-Villatte“ – benannt nach seinen Autoren – erschienerstmalig im Jahr 1869, die Fertigstellung des Französisch-Großwörterbuchs dauerte hingegenbis 1880, also 17 Jahre. Die Gesamtkosten beliefen sich auf 400.000 Mark. Nichts destotrotz wurde zwischenzeitlich schon das nächste Großprojekt in Angriff genommen: „Muret-Sanders Wörterbuch der englischen Sprache“, welches sich als noch aufwendiger herausstellensollte. Die redaktionellen Arbeiten erstreckten sich über 32 Jahre. Aber auch neue Werkeund Zielgruppen wurden erschlossen. Bereits 1868 expandiert Langenscheidt mit dem Werk„Toussaint und Langenscheidt, Lehrbuch der französischen Sprache (nicht für den Selbstunterricht)“erfolgreich ins Schulbuchgeschäft.96


Durch die Sprachunterrichtsmethode „Toussaint-Langenscheidt“,die besonderen Wert auf den kommunikativen Gebrauch legte,wurde das Selbststudium von Sprachen erheblich erleichtert.


Diese zwölfteilige Serie - siehe rechte Seite - von Reklamemarkenwirbt für die Werke des Unternehmens. Für jedeSprache wurde ein landestypisches Motiv gestaltet: Kleidung,Tätigkeit oder die Kulisse vor der sich die Personen befindenspiegeln die unterschiedlichen Kulturen wider. Sie laden dazuein, mehr über das Land zu erfahren, es zu bereisen undvor allem die Sprache zu erlernen.Kundenzufriedenheit und Kundenbindung war für Langenscheidt ein wichtiges Thema und istsicher mitverantwortlich für seinen großen Erfolg. Er legte seinen Unterrichtsbriefen Fragebögenbei, die Aufschluss über den Lernerfolg gaben. Die gewonnenen Informationen nutzteer um die Didaktik zu verbessern und er gewann gleichzeitig Adressen für erfolgreichesDirektmarketing. Der Kontakt mit seinen Kunden war ihm wichtig und zufriedene Kunden warendas beste Aushängeschild für den Verlag. Ende des 19. Jahrhunderts brachte er eine Werbe -broschüre heraus, in der rund 1350 Testimonials die Unterrichtsbriefe nach der Toussaint-Langenscheidt-Methode empfahlen. Gustav Langenscheidt wurde mit zahlreichen Auszeichnungenund Medaillen für seine Werke belohnt. 1874 wurde ihm vom preußischen Staat derProfessorentitel verliehen.Kurz vor seinem Tod 1895 übergab Gustav Langenscheidt die Verlagsgeschäfte an seinen SohnCarl. Dieser erweiterte das Lernprogramm um weitere Sprachen und nutzte neue Medien, wiedie erste Grammophonplatte, für den Sprachunterricht. Die Wörterbuchserie in Taschenbuchformatkam 1903 auf den Markt. Dieser praktische Reisebegleiter wurde auch optimal markiert.Ein vom Jugendstil geprägtes, geschwungenes und verziertes „L“ zierte die gesamte98


Das erste Langenscheidt Wörterbuch erschien erstmalig1869. Benannt wurde es nach den Autoren „Sachs-VillatteWörterbuch der französischen Sprache“.Die redaktionellen Arbeiten am zweiten Wörterbuch „Muret-Sanders Wörterbuch der englischen Sprache“ dauerten insgesamt32 Jahre.Vorderseite des Buchumschlags. Dies war der Beginn einer der erfolgreichsten Produktmarkierungen.Das heutige Corporate Design wurde unter der Verlagsleitung von Karl Ernst Tielebier-Langenscheidt,Urenkel des Verlagsgründers, erarbeitet. Zum 100-jährigen Jubiläum 1956 entwarfRichard Blank das blaue „L“ auf gelbem Hintergrund, welches seitdem jedes Langenscheidt Wörterbuchunverwechselbar markiert. Karl Ernst Tielebier-Langenscheidt prägt den Verlag nun seitfast 60 Jahren und ist mit 85 Jahren noch immer als Seniorverleger aktiv im Unternehmen tätig.In seinem Sohn Andreas Langenscheidt hat er den perfekten Nachfolger gefunden. Die LangenscheidtVerlagsgruppe ist heute in den Bereichen Sprache, Wissen, Reisen und Kartografietätig und vereint unter ihrem Dach zahlreiche Unternehmen in 11 Ländern. Viele dieser Expansionen,vor allem im US-amerikanischen Markt, sind dem Engagement von Andreas Langenscheidtzu verdanken.Mit traditionellen Wurzeln und der Anpassung an die sich änderten Arbeits- und Lebensumständeder Menschen bietet Langenscheidt ein breites Spektrum an gedruckten und elektronischenMedien, aber auch Online-Serviceleistungen. Wohl fast jeder nützt die Vorzüge desgelben Wörterbuchs mit dem blauen „L“, egal ob in Schule, Arbeit oder Freizeit.100


Langenscheidt erweiterte das Sortiment und brachte die Reihe „LangenscheidtscheBibliothek sämtlicher griechischer und römischer Klassiker“heraus, die er 1884 vom A. Werthers Verlag übernommen hatte.101


Reiselust152


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