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Jahresbericht 2012 - UWC

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Nr. 36 DIE ZEIT S. 75Lernen für Toleranz und Völkerverständigung: Der Campus von Waterforder Weg zum Planeten Waterford nachdem die Schüler ausgewählt wurden. So sollführt mitten durch Afrika. Vorbei verhindert werden, dass Bewerber aufgrund ihreran einfachen Dörfern mit Dächern familiären Herkunft benachteiligt werden, undaus Wellblech und staubigen Wegen,durch eine karge Wildnis. aufbringen können. Der Rest wird durch Spen-Eltern sollen nur das zahlen, was sie wirklichAuf ausgeblichenem Teer kriecht der weiße dengelder abgedeckt. Trotzdem gibt es aufgeregteDiskussionen unter deutschen Müttern undSchulbus die Serpentinen hinauf. In der Ferne,auf einem Bergrücken, der Palast des Königs von Vätern darüber, ob die jeweilige Höhe des Elternbeitragestatsächlich angemessen ist. Ledig-Swasiland. Gegenüber aber wohnen die jungenIdealisten. Für sie hat man hier oben auf 1600 Meterneine besondere Schule gebaut. Eines von land aus jedes Jahr in die Welt geschickt werden,lich drei von 25 Jugendlichen, die von Deutsch-weltweit zwölf United World Colleges (<strong>UWC</strong>). bekommen Vollstipendien.600 Schüler aus 54 Nationen lernen in Waterford Das Waterford-College in Swasiland gehört fürKamhlaba. Tezzy aus Swasiland wurde von ihrer deutsche Eltern nicht gerade zu den ersten AdressenLehrerin überredet, sich zu bewerben.auf der Landkarte der <strong>UWC</strong>s. Das Königreicham östlichen Rand von Süd-Fanele ist hier, weil er einmal »UN-Generalsekretär, der neue Ban Kiafrika, nicht größer als Thüringen,WATERFORD KAMHLABAMoon« werden will. Lerato COLLEGEhat die höchste HIV-Rate derkommt aus einer Township inWelt. Ein Viertel der Erwachsenenist mit dem Virus infi-PretoriaSüdafrika, Dimitri aus Frankreich,Jenny aus Norwegen,ziert. Die durchschnittlicheJohannesburg MbabaneSebastian und Leonie ausSWASILAND Lebenserwartung hat sich inDeutschland. Für die einenzwei Jahrzehnten halbiertsteht Waterford für den Aufbruchin eine neue Zukunft,31 Jahren. Das Land wird vonund liegt inzwischen beiSÜDAFRIKAfür den Abschied von Armuteinem egomanischen Königund Perspektivlosigkeit. Fürregiert, der die Aids-GefahrZEIT-GRAFIKandere ist es das erste richtigelange ignoriert hat. Eine wirklich100 kmAbenteuer ihres Lebens, Tausendeoffene Aufklärung ist innerhalb derKilometer weit weg von zu Hause. Sietiefgläubigen, meist christlichen Bevölkerungeine heikle Angelegenheit.kommen mit 17, 18, 19 Jahren mit großen Idealen,voller Hunger auf das Fremde, mit einer Laurence Nodder kennt die Ängste der ElternWut im Bauch über das Unrecht auf dieser Welt. seit 13 Jahren. So lange ist der weiße SüdafrikanerMan hat sie für das zweijährige Oberstufenprogrammausgewählt, weil sie »begabt und ge-Ruf seiner Schule an der Sicherheit hängt, die erbereits Schulleiter in Waterford. Er weiß, dass dereignet« sind, nicht weil ihre Eltern viel verdienen. hier gewährleisten kann. Kein Sex, keine Drogen,Niemandem soll aufgrund seiner sozialen Herkunftder Besuch eines United World College Schülern für ständigen Diskussionsstoff sorgen.kein Alkohol – das sind die Regeln, die unter denverweigert werden. Das ist eine der wichtigsten Innerhalb der zwölf United World Colleges hatÜberzeugungen der <strong>UWC</strong>-Bewegung. Waterford den Ruf, die konservativste und strengsteSchule zu sein. Für die afrikanischen Jugend lichenEine Schule für alle Hautfarben, Ethnien,Religionen, für mehr Völkerverständigung, Frieden,Toleranz und Gerechtigkeit. Der 17-jähri-Für Nodder, der im Dezember Waterford verlassenist sie dagegen die liberalste, die sie je besucht haben.gen Leonie aus Dortmund schien die <strong>UWC</strong>- wird, um in Freiburg das erste deutsche <strong>UWC</strong> aufzubauen(siehe Interview nächste Seite), war es einPropaganda, die sie im Internet fand, ziemlichdick aufgetragen. »Ich war begeistert von den ständiger Balanceakt, den Freiheitsdrang seinerIdealen und gleichzeitig skeptisch«, sagt sie. »Ich europäischen Schüler nicht zu stark ein zuschränkenwollte wissen, ob das funktionieren kann, die und gleichzeitig die religiösen Befindlichkeiten derWelt in Miniatur nachzustellen.« Leonie bewarb afrikanischen Familien nicht zu verletzen.sich für ein <strong>UWC</strong> in Norwegen, bekam dann »Wir werden für eine Woche von der Schuleaber eine Zusage für Swasiland. 9000 Euro zahlenihre Eltern für die zwei Jahre am United deckt werden«, erzählt Leonie. »Wer zweimalsuspendiert, wenn wir nachts bei den Jungs ent-World College. 29 000 würde der Schulplatz in im Jahr mit Alkohol erwischt wird, muss dieSwasiland eigentlich kosten. Die Deutsche Stiftung<strong>UWC</strong> berechnet die Eigenanteile der El-Schule verlassen.« Sie hat es sich in einem Sesseltern nach deren Einkommen. Allerdings erstFortsetzung auf S.76BERUFDie Schüler wollen mehr erfahren über das Unrecht in der WeltTezzy ist dank eines Stipendiums hierS&FSCHWARZ cyan magenta yellowEin fast schon ausgestorbener Berufist wieder gefragt: Besuchbei einem Bergmann-AzubiGrow Further.MOGEL-PÄDAGOGEGlaubt man den gängigen Karriererat gebern,hat Erfolg im Berufsleben nicht sehr viel mitdem eigentlichen Fachwissen oder gar mitKompetenz zu tun. Wenn es etwas gibt, wasüber den Erfolg oder Misserfolg in der heutigenArbeitswelt entscheidet, dann dieKunst, sich selbst zu präsentieren, ins rechteLicht zu rücken, die eigenen Schwächenunter den Tisch fallen zu lassen und hier undda die Stärken zu übertreiben. Besonders gutverkauft und noch besser durchgeschummelthat sich ein Lehrer aus Rheinland-Pfalz.Jahrelang unterrichtete er an einer Schule alsBiologie- und Sportlehrer. Erst im Sommer2011 wurde sein Schulleiter stutzig. Diemiesen Leistungen des jungen Kollegenseien »nicht mit seinen Zeugnissen in Einklangzu bringen«, zitiert Spiegel Online denChef. Dessen Recherchen ließen denSchwindel schließlich auffliegen. Der geschätzteKollege hatte in Wirklichkeit nurElektriker gelernt. Systematisch fälschte ersich die Laufbahn hoch, von Zeugnis zuZeugnis. Jetzt darf der Elektriker nicht mehrden Lehrer spielen. Ist aber nicht soschlimm, wir haben eine neue Jobidee fürden Herrn: Coach für Selbstmarketing. Aufdie Weise könnte er die Unehrlichkeit zueinem ehrlichen Beruf machen – und damitauch noch mehr Geld verdienen als irgendeinlangweiliger Studienrat. Talente wie er,siehe oben, sind in der deutschen Wirtschaftimmer gefragt.LINDA TUTMANNMEHR CHANCEN:Neu am Kiosk:ZEIT CAMPUSWie Studentenschummeln und warumes so schwierig ist, siedavon abzubringenIm Netz:Wo studieren? Welche Hochschule in einemFach führt, verrät das CHE-Hochschulrankingwww.zeit.de/hochschulrankingSind Sie reif für die Praxis? Warum dann bis zum Master warten, um Ihr Talentzu beweisen! Erfahren Sie beim Workshop der weltweit führenden Strategieberatung,wie Sie Ihr theoretisches Wissen in fundierte Strategien umsetzenkönnen. Sie bearbeiten eine Fallstudie, erweitern Ihre Soft Skills und sammelnwertvolle Kontakte. Und Sie lernen unser Junior-Associate-Programm kennen,bei dem Sie bereits nach dem Bachelorabschluss als vollwertiges Teammitgliedeinsteigen und anschließend ein Masterprogramm Ihrer Wahl absolvieren: gefördertvon BCG. Bewerben können sich herausragende Bachelorstudierende allerFachrichtungen ab dem 3. Semester und mit maximal einem Jahr Berufserfahrungnach dem Bachelor. Bitte senden Sie Ihre Unterlagen bis zum 7. Septemberan Karoline Schmid-Pfähler, E-Mail: bachelorworkshop@bcg.com.Mehr unter bachelorworkshop.bcg.deNr. 36 DIE ZEIT S. 76SCHWARZ cyan magenta yellowDIE ZEIT: Herr Nodder, Sie haben Ihr ganzes auf meine Intuition vertraut. Ich verspreche mir mich nicht umstimmen, war sogar bereit, für Nodder: Unsere Schüler legen viele ihrer Einstellungenvor den Toren der Schule ab, wenn sie zu gang mit unseren Ressourcen unvermeidlich ist.Generation klarzumachen, dass ein neuer Um-Leben in Afrika verbracht, nun machen Sie sich auch deshalb eine spannende Entwicklungszeit, meine Entscheidung ins Gefängnis zu gehen.Ende des Jahres auf den Weg nach Freiburg, um wenn wir mit der konzeptionellen Diskussion beginnen.Das wird wie bei einer Hochzeit: Die nisstrafen von zwei auf sechs Jahre erhöht wur-dass Weltoffenheit und Toleranz die wichtigsten burg kommen, deren dringendste ProblemeDoch als die Gesetze verändert und die Gefäng-uns kommen. Natürlich auch, weil sie wissen, Es werden Schüler aus Ländern zu uns nach Frei-dort die Gründung des ersten United World College(<strong>UWC</strong>) in Deutschland vorzubereiten. Im Robert-Bosch-Stiftung und ich – wir werden einanderfinden müssen.nach Lesotho zu gehen. Dort begann ich als Leh-sollten. Auch wenn es nicht so aussieht: Diese dem ist es unsere Pflicht, ihnen dieses Thema beden,entschied ich, Südafrika zu verlassen und Eigenschaften eines Schülers in Waterford sein längst nicht im Umweltschutz liegen, und trotz-Herbst 2014 soll der Unterrichtsbetrieb starten,Sie werden der erste Schulleiter. Was reizt Sie an ZEIT: Sie sind in Südafrika aufgewachsen und rer in einer kleinen Schule für Einheimische und Ideale beständig zu leben fällt nicht allen immer wusst zu machen. Zudem gibt es wohl keinendem Projekt?haben seit Ihrer Jugend gegen das Apartheidsystemund die getrennte Beschulung von Wendepunkt in meinem Leben, weil ich plötz-traditionellen Denkmuster ihrer Familien auf-wäre als Freiburg, um sich mit umweltfreund-südafrikanische Flüchtlinge. Das war eine Art leicht. Manche brauchen eine Zeit, bis sie die anderen Ort in Deutschland, der besser geeignetLaurence Nodder: Ich bin seit fast 13 Jahren Leiterdes Waterford-College in Swasiland. Es wird Zeit, schwarzen und weißen Kindern gekämpft. Das lich nicht nur spürte, wie gut es war, dem Apartheidsystemin Südafrika entkommen zu sein, ZEIT: Auch bei uns in Deutschland existieren werden unsere Schüler als Praktikanten in Firmengeben können.lichen Technologien vertraut zu machen. Wirdiese Schule auch mal in andere Hände zu geben. Engagement gegen Rassismus ist zu Ihrem Lebensthemageworden. Wie viel werden Sie davon sondern auch, wie erfüllend, diese Vielfalt an rassistische Tendenzen, Neofaschismus und so-schicken, damit sie eine Idee davon bekommen,Die Chance, ein College vom Punkt null aufzubauen,die Möglichkeit, von Anfang an dabei zu mit nach Deutschland nehmen?Kindern zu unterrichten.ziale Ausgrenzung. Wie stark werden Sie diese wie nachhaltige Entwicklungen unser Leben verändernkönnten. Die Hoffnung ist natürlich, dasssein, wenn es um das Konzept der Schule geht, die Nodder: Was ich in Waterford gelernt habe, ist ZEIT: Hat sich die Haltung Ihrer Eltern durch Ihr Themen mit in das neue Robert-Bosch-CollegeZusammensetzung der Lehrerschaft – so eine Gelegenheitgibt es nur einmal im Leben. Etwas voll-und soziale Ausgrenzung überall auf der Welt Nodder: Sie haben nie wirklich aufgehört, Vielfalt Nodder: Die Schule wird ein Teil ihrer Um-Thema groß und wichtig finden.unter anderem auch, dass Dinge wie Rassismus Engagement verändert?integrieren?sie dann zurück in ihre Länder gehen und diesespassieren. Auch wenn man es nicht Apartheid als Bedrohung zu erleben, und nie erkannt, welcheBereicherung darin steckt. Sie haben zu lange sich privilegierte Schüler die vorderen Plätze im neue Schule?gebung sein, sie soll keine Blase werden, in der ZEIT: Welche Schüler wünschen Sie sich für IhreANZEIGEnennt und sich die Diskriminierung auf anderenEbenen abspielt. Überall gibt es Menschen, die in einer Gesellschaft gelebt, in der ihnen beigebrachtwurde, unterschiedliche Kulturen, Reli-gilt, dass man all die Gelder, die in diese Schulen abbildet. Also auch deutsche Schüler aus sozialglobalen Wettbewerb sichern. Für jedes <strong>UWC</strong> Nodder: Eine Schülerschaft, die die Gesellschaftvon der Teilhabe an Bildung oder dem gesellschaftlichenLeben ausgeschlossen werden. Es gibt gionen und Rassen als problematisch anzusehen. gesteckt werden, ob von Förderern, Eltern oder schwächeren Familien. Eine gesunde Mischungan vielen Orten institutionellen Rassismus und Selbst als ich meiner protestantischen Familie Stiftungen, nur rechtfertigen kann, wenn diese aus Mittelschichts-, Arbeiter- und Einwandererkindern.Ich wünsche mir, dass die Deutschestrukturelle Ungerechtigkeit. Dagegen anzukämpfenwird weiter eine der größten Motivationen für sagten sie mir: Das wäre zwar alles andere als mitzuteilen haben, als herkömmliche Schulen Stiftung <strong>UWC</strong> mehr Interesse für unsere Schulensagte, ich werde eine katholische Frau heiraten, Institutionen der Gesellschaft mehr zu geben undmeine Arbeit sein.schön, aber immer noch besser als eine Schwarze. das tun. Unser Anspruch muss es sein, Schüler unter solchen Schülern weckt, die aufgrund ihreskommen Neues zu schaffen, ohne mit den Hinterlassenschaftenund Kompromissen der vorheri-Schulen gegangen, haben kaum Kontakt zu sismus längst kein Problem mehr zu sein. statten, sie sollten verantwortungsbewusste Welt-träumen gewagt haben, an einer solchen SchuleZEIT: Sie selbst sind in Südafrika in rein weiße ZEIT: An Ihrer Schule in Swasiland scheint Ras-nicht nur mit akademischen Fähigkeiten auszu-familiären Hintergrunds bisher nicht mal zugen Generationen leben zu müssen.Schwarzen gehabt, wie kam es zu Ihrem Engagement?die die Leute herausfordern, sie staunen lassen tionale Auswahl, weil es heute nicht mehr ausbürgerwerden. <strong>UWC</strong>s sollten Leuchttürme sein, lernen zu können. Das gilt auch für die interna-ZEIT: Was meinen Sie, warum hat man Sie gefragt?Nodder: Deutsche suchen ja gern nach Experten, Nodder: Ich bin in einer sehr christlichen Familieund dazu bringen, ihre eigenen Weltbilder infragezu stellen.Schulen zu achten. Ich sehe die Gefahr der Aufreicht,nur auf die Vielfalt der Nationen in denwenn es um große Aufgaben geht. Und natürlich aufgewachsen. Zwar waren meine Eltern keinehabe ich mich gefragt: Worin bin ich eigentlich Anhänger des Apartheidregimes, aber sie warenZEIT: Das <strong>UWC</strong> in Freiburg soll seinen Schwerpunktauf Umwelt, Technik und nachhaltige den sozioökonomischen Unterschieden. Hierspaltung von Gesellschaften inzwischen eher inExperte? Ich komme als Außenseiter nach auch nicht mutig genug, das öffentlich zu vertreten.Als ich mich als junger Mann entschied,Laurence Nodder, Entwicklung legen. Klingt ein bisschen so, als herrscht die größte Ungleichheit und Ungerech-Deutschland, der zwar tief verwurzelt ist in der<strong>UWC</strong>-Bewegung, die Debatten zur deutschen nicht zum Militär zu gehen, versetzte das meine53 Jahre, künftiger stünde Weltretten auf dem Lehrplan. ÜbertreibenSie es nicht ein bisschen?ker zu unserem Anliegen machen.tigkeit. Wir müssen diese Spannungen viel stär-Politik und Bildung aber kaum kennt. Und meine Eltern in große Angst. Sich im damaligen Südafrikaals Soldat zu verweigern galt in manchenRobert-Bosch- Nodder: Als Schule, die Kinder aus aller Welt auf-Leiter despädagogischen Prinzipien? Da habe ich im Umgangmit Schülern und Lehrern bisher vor allem Kreisen als eine Art terroristischer Akt. Ich ließCollege in Freiburg nimmt, ist es unsere Verantwortung, der jungen Das Gespräch führte JEANNETTE OTTOFortsetzung von S. 75im Gemeinschaftsraum des Internats gemütlich Sebastian sieht unglaublich müde aus. Fröstelndgemacht. Es war ein schöner Moment, als Leonie kommt er vom Frühstück aus der zugigen Mensa.zum ersten Mal gemerkt hat, dass sie sich hier zwischenall den anderen Mitschülern so wohl fühlt der Juli ein Wintermonat in Afrika ist. In denMorgens um acht spürt der 18-Jährige deutlich, dasswie mit ihrer Familie im Wohnzimmer zu Hause in Klassen räumen steckt noch die Kälte der Nacht.Dortmund. Wenn es um die Waterford-Regeln Heizungen gibt es keine. Sebastian behält die Mützegeht, verdreht sie ein wenig die Augen und sagt: auf. Für die Anthropologie-Stunde von Mlongisi»Natürlich sind wir in einem Alter, in dem wir in Dlamini, einem der wenigen Lehrer in Waterford,Deutschland viel mehr Freiheiten hätten, aber ich die aus Swasiland stammen, steht Sebastian montagsverstehe auch, dass die afrikanischen Eltern anders gerne auf. Dlamini redet mit seinen Schülern überdarüber denken.« Kompromisse zu finden, das sei afrikanische Moralvorstellungen, den Umgang mitnun mal die hohe Kunst in Waterford. Darum geht Aids, über Beschneidungen unter Männern und diees permanent, wenn Weltbilder aufeinanderprallen. Frage, wie unsere Bilder von Richtig und FalschLeonie hat inzwischen Freunde aus Burundi, überhaupt entstehen. »Dann geht es nicht nur darum,die eigene Meinung zu überdenken oder zuSwasiland, Südafrika, Belgien, Dänemark undFrankreich gefunden. Sie diskutiert mit ihnen über verteidigen, oft gerät man in die Rolle des Botschafters,der für Deutschland spricht«, sagt Sebastian.Glauben und Atheismus, über Moral und Traditionund sehr oft über Homosexualität. »Die Afrikaner Er hat sich oft gefragt, ob all das, was er in Waterforderlebt, nur eine »Blase« ist. Wie viel das Lebensind teilweise so homophob, da kann man nicht stilldanebensitzen«, sagt sie. Und hört sich ihr Gerede auf dem Campus wirklich zu tun hat mit dem afrikanischenAlltag. Sebastian hat sich für ein <strong>UWC</strong>trotzdem an, denn eines hat sie in Waterford gelernt:Es hilft nichts, beleidigt wegzurennen, nur weil einer beworben, weil er nach elf Jahren deutscher Schulbildungeine »Herausforderung« gebraucht habe.andere Ansichten hat als sie selbst. »Natürlich willich wissen, warum sie so denken, und ich erwarte, »Ich wollte wissen, wie weit ich gehen kann, intellektuell,sozial, aber auch persönlich. Ich habe nachdass man sich auch meine Meinung dazu anhört.«Dann sei es auch kein Problem, nach solchen Diskussionenwieder gemeinsam Fußball oder Theater ihn geärgert, dass viele Afrikaner über externe Pro-meinen Grenzen gesucht«, sagt er. Am Anfang hat eszu spielen, zum Klettern oder Wandern zu fahren. gramme nach Waterford kommen, »ohne die IdealeWarum funktioniert im Kleinen, was im Großen der <strong>UWC</strong>s wirklich zu kennen. Für sie ist die Schuleoft unmöglich scheint? Sind Respekt und Toleranz vor allem ein Sprungbrett in eine vielversprechendeam Ende wirklich nur eine Frage von Bildung und Karriere.« Inzwischen aber weiß er, dass er über sieReflexionsvermögen? »Entscheidend ist der Moment,in dem es plötzlich unwichtig wird, ob einer Tezzy aus Swasiland zum Beispiel hat Sebastian ge-viel gelernt hat über das wirkliche Afrika da draußen.aus Deutschland, Mosambik, Ruanda, dem Iran zeigt, dass eine Schule wie Waterford ganze Lebensläufeverändern kann. Ohne ein Stipendium wäreoder Nordkorea kommt. Wenn die Persönlichkeitenspannender werden als die Nationalitäten«, Tezzy ihrer kleinen Welt mit alleinerziehender Mutterund Großmutter nicht entkommen. Heute stehtsagt Laurence Nodder.Manchmal kann es auch anstrengend sein, allem sie an der Spitze der Schülervertretung, sie fährt aufund jedem gegenüber aufgeschlossen zu sein, sich internationale <strong>UWC</strong>-Kongresse, nimmt an Wettbewerbenim Debattieren teil. Wie sehr sie sich ver-ständig im kritischen Denken zu üben und gleichzeitigdas Internationale Baccalaureate (IB) vorzubereiten,Essays zu schreiben, für Prüfungen zu lernen. Hause kommt. »Dann werde ich ganz still, weiländert hat, spürt Tezzy vor allem, wenn sie nachichWeltweit gibt es zwölf United World Colleges(<strong>UWC</strong>) auf fünf Kontinenten. Die Bewerberwerden von 126 unabhängigen <strong>UWC</strong>-Nationalkomiteesausschließlich nach Eignungund Begabung ausgewählt. Stipendiensollen sicherstellen, dass jeder ausgewählteSchüler die zweijährige Ausbildung an einem<strong>UWC</strong> absolvieren kann, selbst wenn sich dieEltern nur minimal oder gar nicht am Schulgeldbeteiligen können. Die Geschichte der<strong>UWC</strong>s geht auf den deutschen ReformpädagogenKurt Hahn zurück, der nach derErfahrung zweier Weltkriege junge Menscheninternational vernetzen wollte. 1962 gründeteer das erste <strong>UWC</strong> in Wales.Das erste deutsche United World Collegeentsteht jetzt auf Initiative der Robert-Bosch-Stiftung und der Deutschen Stiftung<strong>UWC</strong>. Die Schule in Freiburg startet imHerbst 2014 unter der Leitung von LaurenceNodder, dem jetzigen Schulleiter desWaterford College in Swasiland (siehe Interview).Es wird Plätze für 200 Schüler ausaller Welt geben, darunter für 50 Deutsche.150 Vollstipendien für Schüler ausdem Ausland sind bereits fest zugesagt. DasSchulgeld der deutschen Bewerber wirdweiter nach gängiger Praxis entsprechenddem Einkommen der Eltern erhoben. Wersich für das Schuljahr 2013/14 für einenPlatz in einem bestehenden <strong>UWC</strong> bewerbenmöchte, kann dies bis zum 15. Dezember<strong>2012</strong> tun. Die Möglichkeit, einen Platzauf dem Freiburger College zu bekommen,gibt es allerdings erst von Herbst 2013 an.Mehr Infos unter www.uwc.de.Jenny aus Norwegen (li.) arbeitet einmal in derWoche in einem Waisenhaus in Mbabane;Check-in der Schüler vor der Nachtruhe (Mitte);Sebastian aus Deutschland (re.) beim TangotanzenAngst habe, arrogant und zu intellektuell zu wirken. gegen, manche rufen ihren Namen. »Für mich sindAngst, meiner Familie fremd zu sein.«das die schönsten Stunden der Woche«, sagt sie.Der Spagat zwischen den Welten ist für die afrikanischenSchüler eine der größten Herausforde-wenig diese Kinder brauchen, um sich zu freuen.«»Man wird sehr bescheiden, wenn man sieht, wierungen. Über 30 Prozent von ihnen kommen inzwischenmit einem Stipendium nach Waterford. vor einer Schulklasse zu stehen und dort über einesWie schwer es andererseits sein kann, als FremderNodder ist stolz auf diese Zahl, weil sie indirekt die der heikelsten Themen im Land zu reden, über Aidsgesamte Schule verändert. Wenn »Bildung zur Verantwortung«das stärkste inhaltliche Argument der Vertrauen entsteht. Und warum sollten diese Kinderund Sex, hat Sebastian gespürt: »Es dauert lange, bis<strong>UWC</strong>-Bewegung bleiben solle, genüge es nicht ausgerechnet uns glauben?« Trotzdem wird auch ermehr, die Vielfalt der Welt nur in Nationen abzubilden.Denn dann kämen am Ende doch die meisten weggehen, dass er vielleicht ein paar Menschenlebenam Ende dieses Jahres in der Hoffnung aus WaterfordSchüler aus ähnlich privilegierten Familien, die sich gerettet hat, dass es nicht vergeblich war.mühelos an ihren iPods erkennen würden und deren Es ist Abend geworden, Waterford liegt verlassengemeinsame Codes stärker seien als die Gegensätze. im Mondlicht. Nur aus dem Tanzsaal kommt nochSeit es die Waisenkinder und Township-Stipendiatenauf der Schule gibt, ist die Schere zwischen europäischen und amerikanischen Schüler für sichMusik. Die Tangostunde haben hauptsächlich dieArm und Reich größer geworden. Und Nodder fragt entdeckt. Sebastian schmiegt sich an ein blondessich, ob er als Schulleiter stärker eingreifen muss, Mädchen. Mit geschlossenen Augen tanzen sie überwenn einige Schüler so viel Geld auf der Kredit karte den Holzboden. Es ist einer dieser Augenblicke, diehaben wie mancher Lehrer nicht, die anderen aber Sebastian gerne anhalten würde. Ein lautes Händeklatschenreißt ihn aus seinem Traum. Check-in!bittend in seinem Büro stehen und nach Geld fürein Deo fragen? Als der Laptop einer Schülerin verlorengegangen ist, schickten die Eltern innerhalb Kichernd rennen die Jungen und Mädchen durchBeeilung! Um halb elf müssen alle im Hostel sein.von wenigen Stunden einen neuen per Expresslieferung.So mancher afrikanische Schüler be-Namen auf einer Liste ab. Noch eine schnelle Um-die Nacht. Zwei Lehrer erwarten sie, haken jedenkommt nicht mal ein Geburtstagsgeschenk und armung, dann gehen die Jungs nach rechts und dieschickt die 50 Euro Taschengeld, die Nodder einmal Mädchen nach links. Bis zum Morgen werden dieim Vierteljahr auszahlt, nach Hause zu den Eltern. Türen hinter ihnen verschlossen sein. Dahinter beginntjetzt die zweite Hälfte des Tages. »Elf Uhr? DaAber der Auseinandersetzung mit einer anderenals der eigenen Realität entkommt in Waterford fängt das Leben hier erst an«, sagt Leonie. Viel zuniemand. Jeden Dienstag steht für zwei Stunden spannend ist es, auf dem Flur oder in den kleinenCommunity Service auf dem Stundenplan, der Küchen zusammenzustehen und bei Toastbrot mitDienst an der Gemeinschaft. In kleinen Gruppen Orangenmarmelade die neuesten Liebesgeschichtenfahren die Schüler in Waisenhäuser, Flüchtlingslager zu hören, die kleinen Regelbrüche, die niemandoder in Schulen, um dort über Aids aufzuklären. bemerkt hat. Heimweh hatte Leonie zum letztenJenny aus Norwegen quält schon jetzt der Abschiedsschmerz.In wenigen Monaten ist ihre Zeit in nicht mal weiß, was ihre Eltern in den Sommer-Mal Ostern. Aber gestern ist ihr eingefallen, dass sieWaterford vorüber, dann muss sie sich auch von den ferien machen. Sie hofft, dass sie ihr verzeihen, dassKindern im Waisenhaus Sandra Lee’s Orphanage in sie nur einmal im Monat mit ihnen skypt. Der TagSwasilands Hauptstadt Mbabane trennen. Wenn sie hat auch in Afrika nur 24 Stunden, und das ist ankommt, um mit ihnen zu spielen, rennen sie ihr ent-einer Schule wie Waterford besonders schlimm.UWc in Der Presse<strong>UWC</strong> in der Presseauch <strong>2012</strong> waren wir in den medien vielfältigpräsent. besonders gefreut hat unsein artikel mit dem programmatisch-vielsagendentitel „ein traum von schule“ inder zeit. 69 artikel über UWc erschienengedruckt – gut zwanzig davon berichtetenüber das geplante UWc robert boschcollege in Freiburg. Der UWc short course„taking responsibility“ wurde vor allemin der region Freiburg beschrieben – undgelobt. ein dpa-artikel über das collegeWaterford kamhlaba UWc of southernafrica in swasiland wurde von dreizehnonline-zeitungen aufgegriffen.Wir bedanken uns bei amelie von borries –einer engagierten „UWc-mutter“ –, die unsbei der Pressearbeit aktiv unterstützt hat.hier eine kleine auswahl der artikel:CHANCENDEin Traumvon SchuleIn Swasiland, einem der ärmsten Länder der Welt, lernenSchüler aus aller Welt an einem United World College.Für die einen ist es der Abschied von der Armut, fürandere ein großes Abenteuer VON JEANNETTE OTTOAFRIKAMOSAMBIKSCHULEHOCHSCHULES. 79 BERUFFotos: Marc Shoul für DIE ZEITS. 89 LESERBRIEFES. 90 DIE ZEIT DER LESERab S. 78 STELLENMARKT30. August <strong>2012</strong> DIE ZEIT N o 36 75Pimp yourself!Wie sich ein Elektriker zumGymnasiallehrer schummelteBACHELOR WORKSHOP Vom 18. bis 19. Oktober in München.76 30. August <strong>2012</strong> DIE ZEIT N o 36 SCHULE CHANCEN»Ideale zu leben ist nicht immer leicht«Im Jahr 2014 eröffnet das erste United World College in Deutschland. Der künftige Schulleiter über den Anspruch, aus Schülern Weltbürger zu machenSPRACHREISEN | HIGH SCHOOL |AUSLANDSPRAKTIKA www.gls-sprachenzentrum.deEin Traum von ...Die Ziele derWorld CollegesFotos: Marc Shoul für DIE ZEITDER TAGESSPIEGEL vom 27.11.<strong>2012</strong>Seite: 012 Nummer: 21526Ressort: UNTER18 Auflage: 143.496 (gedruckt) 118.292 (verkauft)119.857 (verbreitet)Rubrik: SCHULE Reichweite: 0,28 (in Mio.)Gattung: TageszeitungInternationale WG in BosnienWörter: 479© <strong>2012</strong> PMG Presse-Monitor GmbH• ZEIT-Artikel• Süddeutsche• Badische Zeitung• Der TagesspiegelBerlinerin machte in Mostar am United World College AbiturEs muss nicht immer England oder die auch sozial engagieren und zu ToleranzUSA sein. Charlotte Kröger, bis zur und Verantwortung erzogen werden. Anzehnten Klasse Schülerin an der BerlinerNelson-Mandela-Schule, zog mit 16 Programm. Charlotte Kröger arbeiteteallen Schulen steht Sozialarbeit auf demnach Bosnien. Zwei Jahre verbrachte sie regelmäßig in einer Schule für Behinderte.Der Geldbeutel der Eltern sollin Mostar am United World College,einem Internat, das je zur Hälfte von keine Rolle spielen, ob man am <strong>UWC</strong>einheimischen und internationalen aufgenommen wird. Es gibt bei BedarfSchülern besucht wird, und machte dort Voll- und Teilstipendien. Erst nach derihr internationales Abitur. "Meine Muttermusste ich schon eine Weile davon welchen Anteil die Eltern zahlen kön-Auswahl der Schüler wird geschaut,überzeugen, dass es das Richtige für nen. Das Auswahlverfahren hat es allerdingsin sich. Auf die schriftlichemich ist", erzählt Charlotte, die heuteachtzehn ist und in Amsterdam studiert. Bewerbung folge ein Auswahl-Wochenende,mit Prüfungen, Gruppendiskussio-Die United World Colleges (<strong>UWC</strong>) sindSchulen, in denen Jugendliche aus aller nen und Tests, erzählt Charlotte.Welt zusammen leben und lernen. 12 Während ihrer Zeit in Mostar lernte sieColleges gibt es weltweit - in so unterschiedlichenLändern wie Swasiland, Zimmer mit einer Kroatin und einerserbisch und kroatisch. Sie teilte sich ihrNorwegen, Indien oder Hongkong. Im Bosnierin, mit der sie noch immer engJahr 2014 soll in Freiburg das erste befreundet ist, und erfuhr viel über dasdeutsche <strong>UWC</strong> eröffnet werden. Das vom Bürgerkrieg gezeichnete Land. "Eserste College wurde 1962 in Wales ist noch immer tief gespalten", sagtgegründet und geht auf Ideen des deutschenReformpädagogen Kurt Hahn über sich selbst und über den UmgangCharlotte. Am meisten habe sie aberzurück. Das Konzept: Jugendliche sollennicht nur eine Auslandserfahrung anderen Kulturen und anderen Teilenmit anderen gelernt. "Menschen ausmachen und eine internationale Schulausbildungbekommen, sondern sich Sie habe beispielsweise einender Welt empfinden vieles ganz anders".Mitschüleraus Israel und einen aus Palästinagehabt. Für die beiden sei es zunächstmerkwürdig gewesen, zusammen zuwohnen und zur Schule zu gehen. Dochsie seien gute Freunde geworden, hattensich viel zu erzählen und konnten sichgegenseitig ihre Sicht der Dinge näherbringen."Es ist wahrscheinlich schonein bestimmter Menschenschlag, dersich von <strong>UWC</strong> angezogen fühlt", meintCharlotte. Man führe dort ständig philosophischeGespräche.Die Wohnsituation sei anfangs gewöhnungsbedürftiggewesen. Das Zimmerteile man sich mit zwei oder drei Mitbewohnern,Dusche und Küche mit zwanziganderen. "Das fühlte sich erst mal soähnlich an wie im Hostel auf Klassenfahrt".Doch das enge Zusammenlebenschweiße zusammen und sei gut gegenHeimweh. "Man ist praktisch nieallein". Sylvia VogtBewerbungsschluss für den Collegebeginnim Jahr 2013 ist der 15. Dezember- bis dahin müssen die Bewerbungsunterlagenvollständig bei der DeutschenStiftung <strong>UWC</strong> eingegangen sein. Informationenunter www.uwc.de.Nr. 36 DIE ZEITS.75 SCHWARZ cyan magenta yellowNr. 36 DIE ZEITS.76 SCHWARZ cyan magenta yellowFreiburg: Freierer Blick auf historisches Ensemble - badische-zeitung.dehttp://www.badische-zeitung.de/freiburg/freierer-blick-auf-historisches...Freierer Blick auf historisches EnsembleNach Kritik: Überarbeitete Pläne für die Kartaus finden im BauausschussZustimmung.27. April <strong>2012</strong>Die Wohnhäuser – rechts im Modell – stehen im neuen Entwurf dichter zusammen alsbisher geplant und auch weiter im Osten. Foto: stadt freiburgIn den vergangenen Wochen und Monaten ist viel "gebastelt" worden. Mehrfach habenArchitekten und Planer die Entwürfe für die Kartaus im Stadtteil Waldsee umgearbeitet.Dort soll von 2014 an das "United World College" einziehen. Durch die geänderten Plänemöchte die Stadtverwaltung vor allem gewährleisten, dass der Blick auf das historischeEnsemble besser frei gehalten wird. Das sei gelungen, lobten alle Fraktionen desGemeinderats in der jüngsten Sitzung des Bauausschusses. Einziger Wermutstropfen:Wegen der Veränderungen müssen mehr Bäume fallen als bisher geplant.Dass Freiburg das einzige "United World College" Deutschlands bekommen soll, hatte denGemeinderat von Anfang an begeistert. Dennoch gab es Kritik. Stein des Anstoßes war imJanuar eine Visualisierung der Entwürfe. Die CDU-Fraktion stellte fest, dass eineFotomontage nicht dem Ergebnis des Architektenwettbewerbs entsprach. Gemeinsam miteinem Bündnis von Stadträten der anderen Fraktionen wandte sie sich an dieStadtverwaltung. Diese sicherte zu, dass die Entwürfe noch einmal überarbeitet werden.Auch bei einer Bürgerversammlung im Dezember vergangenen Jahres hatte es Kritikgegeben. Die auf dem Gelände geplanten Neubauten erschienen auch vielen Bürgern zudominant.In dem neuen Entwurf sind nun statt der ursprünglich geplanten zehn neuen Wohnhäuserfür Schüler und Lehrer der renommierten Oberstufenschule zwar sogar zwölf Gebäudevorgesehen. Diese werden jedoch dichter zusammenrücken und zudem weiter nach Ostenin den Hang hinein. Dadurch sollen sie weniger im Blickmittelpunkt stehen. Allerdings, soerklärte Thomas Fabian vom Stadtplanungsamt, bedeute dies auch, dass mehr Wald1 von 3 27.04.<strong>2012</strong> 11:3513

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