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24DER BAUCH VON ITALIENDie Studenten- und Küchenstadt BolognaOben: Anders als das toskanische Pisahat Bologna zwei schiefe Türme zu bieten.Unten: Köstlichkeiten aller Artbieten die verwinkelten Fressgassender InnenstadtDie Hauptstadt der italienischen ProvinzEmilia Romagna hat rund400.000 Einwohner und liegt etwasmehr als eine Autostunde von Venedigentfernt am südlichen Rand der Poebene."La grassa, la rossa, la dotta – DieFette, die Rote und die Gelehrte", dassind die Attribute, mit denen die StadtBologna gemeinhin verbunden wird.Die Fette bezieht sich auf ein unübersehbaresPotenzial kulinarischer Genüsse,die sich einem in Bologna allerortendarbieten. In den engen Fressgassen derInnenstadt stapeln sich die knackigstenSalate, hängen die duftendsten Schinken,hier lässt sich Balsamico-Essig ausdem benachbarten Modena ebenso verkosten,wie nicht zählbare Käsesortenaus der Umgebung. Die Vielfalt der Aromenlässt den Spaziergänger schwindeln,Erholung findet sich aber jederzeitin einer der zahllosen Vinotheken bei einemperlenden Glas Lambrusco und einemkrossen Mortadellabrötchen.Italien bedeutet Pasta. Bologna heißtTortellini. Die Legende besagt, ein Küchenjungedachte bei der Fertigung derRavioli mehr an seine Liebste als an dieArbeit selbst und formte die Ravioli inGedanken an den Bauchnabel der Angebeteten.Egal, sie schmecken, sei es mitRicotta gefüllt oder mit Fleischfülle "inBrodo", also in der Suppe genossen. Nudelnund Gnocchi in allen erdenklichenFormen und Farben haben eines gemeinsam:handgemacht und frisch wandernsie über den Ladentisch, um am selbenAbend in geselliger Runde sowie beianständiger Weinbegleitung verzehrt zuwerden.Stirnrunzeln erntet hingegen der Res -taurantbesucher, wenn er in einer derunzähligen Gaststätten "Spaghetti Bolognese"ordert. Die sämig gedünsteteFleischsoße wird wie andernorts in Italieneinfach als "Ragù" bezeichnet. Hiererschließt sich einem ein ähnliches Phänomenwie Eros Ramazotti, der ja inDeutschland auch berühmter ist als inseiner Heimat.Rot, das bezieht sich einerseits auf dieallgegenwärtigen Backsteinbauten.Wenn man durch die schmalen Gassenund unter den Arkaden zwischen monumentalenKirchen, eleganten Palazziund dem berühmten Neptunbrunnenwandelt, fühlt man sich manchmal in eineflächendeckende Rossauer Kaserneversetzt. Auch die weithin sichtbarenzwei schiefen Türme von Bologna, Überbleibselder zahlreichen Geschlechtertürme,die in der Renaissance noch dieStadt prägten, wie etwa San Gimignanoweiter südlich in der Toskana, tragen dasallgegenwärtige Ziegelrot.