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GELÄNDEANLEITUNG ZUR ABSCHÄTZUNG DES ...

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Wiener Mitteilungen Band 197: Methoden der hydrologischen Regionalisierung4.2 Bodeneigenschaften (siehe Spalte 2 in Tab.1, Tab.2)Die Infiltrationseigenschaften des Bodens werden häufig durch Art und Intensität derBewirtschaftung und die Vegetation überprägt. Dennoch bestimmen dieBodenverhältnisse das Abflussgeschehen z.B. über die Korngrößenverteilung,Dränporenausstattung, Leitfähigkeit, etc. maßgeblich mit. Aufgrund der limitiertenZeit, die den Praktikern i.d.R. für die Gebietscharakterisierung zur Verfügung steht,fließen in die Beurteilung nur minimale Bodeninformationen, wie sie in der Natur anvorhandenen Aufschlüssen (Wegböschungen, Erosionsstellen…) einfach beurteiltwerden können, ein. Der Anwender kann den Standort im Rahmen der in Tab.2angeführten Bandbreiten einer von 5 Positionen zuordnen.Die 5-stufige Einteilung der Böden, vom lockeren Grob-Boden bis zum bindigen /dichten Fein-Boden, basiert auf den im Feld relativ einfach abschätzbaren KenngrößenGrob-/Feinanteil und Lagerung. Sie wurde aus Feldbeobachtungen und AmericanSociety for Testing Materials (1966), DIN 18196 (1988), Schriftleitner und Smoltczyk(1990), sowie Prinz (1991) abgeleitet.4.3 Nutzung und Besonderheiten (Spalte 3 in Tab.1)Im Folgenden wird kurz auf einige Nutzungs- und Standortscharakteristikaeingegangen, welche das Abflussverhalten stark beeinflussen. DetailliertereAusführungen finden sich bei Markart et al. (2004):• Viele der anthropogenen Nutzungseingriffe (Planieren, Befahren, Weide -Vertritt, sonstige Bodenverwundungen bei der Ernte, etc.) führen zu einermechanischen Belastung des Bodens und wirken sich i.d.R. negativ auf dieInfiltrationsleistung der alpinen Böden bei Starkregen aus (Bunza und Schauer1989, Markart et al. 1999, 2000; Markart und Kohl 2004, Schauer 1988,Schreiber 1997). Daher enthält die Anleitung eine Bewertung derAuswirkungen verschiedenster Eingriffe auf das Abflussverhalten undHinweise für die Beurteilung der Weideintensität im Feld.• Bei Zuordnung des Abflussbeiwertes ist der Deckungsgrad der Vegetation inbesonderem Maße zu berücksichtigen. Insbesondere gilt dies für einenutzungsbedingte örtliche und zeitliche Reduktion des Deckungsgrades, z.B.durch Weidegang oder Planie.• Die bisher vorliegenden Ergebnisse von Starkregensimulationen des LfW unddes BFW zeigen keinen direkten Zusammenhang zwischen Hangneigung undAbflussmenge bei Starkregen. Der Einfluss der Hangneigung auf denOberflächenabfluss wird vielfach durch Kombinationen anderer Faktorenüberlagert (Reduktion der Fließgeschwindigkeit durch die Vegetation, dasMikrorelief). Mit abnehmendem Deckungsgrad der Vegetation nimmt derEffekt der Hangneigung zu Der kritische Wert der Vegetationsbedeckung liegtnach Morgan (2004) bei 70%. Für die Hochlagen ist dieser Wert noch höher -mit 80% - anzusetzen. Der Oberflächenabfluss an steilen, nur teilweisevegetationsbedeckten oder offenen Hängen ist mit hohem Feststoffabtrag165

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