Wir über unsAusbildungszentrum <strong>La</strong> <strong>Capriola</strong> DavosRückblick auf den Lehrabschlussvon Andreas GublerSeit Dezember 2012 als Leiter der Ausbildung im AusbildungszentrumDavos tätig, durfte ich zum Frühsommerinsgesamt sieben Lernende der Morosani Hotels auf ihreAbschlussprüfungen vorbereiten und zum Qualifikationsverfahrenbegleiten. Intensive und oft sehr anstrengendeLernstunden sowohl in Theorie wie auch in der Praxis wurdenmit erfolgreichen Abschlüssen belohnt.Dabei gilt hervorzuheben, dass für die von vier Lernendenangestrebten EBA-Abschlüsse mittlerweile berufliche Qualifikationund Leistungen auf sehr hohem Level geleistetwerden müssen. Diese sind teilweise durchaus vergleichbarmit den Voraussetzungen einer dreijährigen EFZ- Lehre,bei jedoch «nur» zwei Jahren Ausbildungszeit.Auch unsere Lernenden der «Berufspraktischen Aus bildungen»(ehem. IV-Anlehre) zum Küchen- bzw. Hauswirtschaftsmitarbeiterbewiesen gute Nerven und konnten ihreAusbildung erfolgreich beenden.Meine herzlichsten Glückwünsche an unsere neuen Berufsfachleuteverbinde ich mit der Hoffnung, dass die gefundenenEinstiege in den ersten Arbeitsmarkt erfolgreicheund zufriedenstellende Zukunftsperspektiven bieten.Seite 4
Angelo Simonazzi <strong>–</strong>Maître d’hôtel aus Leidenschaftvon Marlis Saladino«Non esistono problemi, solo soluzioni datrovare!»Angelo Simonazzi kennt die Stiftung <strong>La</strong> <strong>Capriola</strong>seit Beginn der Zusammenarbeit mit den MorosaniHotels Schweizerhof und Post in Davos vor baldzehn Jahren. Damals wie heute führt Angelo Simonazzi,der ausgewiesene Maître d’hôtel, das Zepterüber die Restaurationsbereiche im Morosani HotelSchweizerhof und hat mit grossem Erfolg schonviele <strong>La</strong><strong>Capriola</strong>-Lernende durch die Ausbildung imService begleitet.Für das Interview treffe ich mich mit Angelo Simonazzi inder Halle des «Pöstli», wie nicht nur Einheimische dasMorosani Hotel Post nennen. Ich habe Angelo Simonazziin den vielen Jahren der Zusammenarbeit als äusserst seriösen,fachkompetenten und liebenswürdigen Menschenkennen gelernt. Dank Umsicht, konstanter Haltung undgrossem Einfühlungsvermögen nahmen die Lernenden ihnals grosses Vorbild.Angelo ist ein Maître d’hôtel der «alten Schule». So erzählter mir, dass er sein Elternhaus im Veltlin bereits im Altervon vierzehn Jahren verliess, um die Hotelfachschule zubesuchen. 1969 kam er dann als Saisonier in die Schweiz,nach St. Moritz, um seine erste Stelle als Kellner im HotelPalace anzutreten. Auf der Karriereleiter fing er ganz untenan als Commis de rang und wurde dann bereits mit 19 Jahrenzum Demi-Chef de rang avanciert. Er war stolz darauf,einen 26-jährigen Commis de rang unterstellt zu haben.Als Demi-Chef de rang erhielt er sogar das Privileg, ein Einzelzimmerim Personalhaus bewohnen zu dürfen, hatte erdoch bisher sein Zimmer mit anderen 13 Arbeitskollegengeteilt <strong>–</strong> dies wäre heute wohl absolut unvorstellbar! Übrigensspannend für mich, erhielt ich von Angelo berichtet,dass zu dieser Zeit im Service ausschliesslich französischgesprochen wurde und noch interessanter, dass frühmorgensdie ganze Servicebrigade zum Appell erscheinenmusste und alle erst auf diesem Weg erfuhren, ob sie nunzu arbeiten hätten oder frei machen dürften. Nach einer«Auszeit» im Militärdienst in seiner Heimat Italien kam Angelozurück nach St. Moritz, wo er auch im Palace seineFrau kennen lernte. Um damals <strong>–</strong> in den Siebzigerjahren <strong>–</strong>miteinander arbeiten und zusammenleben zu können,wurde schnell geheiratet. Gemeinsam erkundeten diebei den anschliessend die Hotellerie in Luzern bevor sie denWeg nach Davos fanden, wo auch ihr Sohn zur Welt kamund wo Angelo bis heute mit seiner Familie lebt.MS: Vielen Dank Angelo, dass Du Dir die Zeit für dasInterview genommen hast. Erinnerst Du Dich an dieAnfänge unserer Zusammenarbeit? Wie war das für Dich,als Du das erste Mal über die Stiftung <strong>La</strong> <strong>Capriola</strong> und ihrganzheitliches Konzept gehört hast?AS: Zu Beginn war es für mich sowie für meine Mitarbeitendenetwas schwierig. Die Umstellung, mit Lernendender Stiftung <strong>La</strong> <strong>Capriola</strong> zusammen zu arbeiten, war neuund ungewohnt. Dank der grossen Unterstützung der Ausbildungsverantwortlichenvon <strong>La</strong> <strong>Capriola</strong> wurde mir meineAufgabe erklärt und ich habe mich im Umgang mit denJugendlichen immer sicherer gefühlt. Heute kann ich auchauf ein starkes Team zählen. Insbesondere José und Filipposind zwei grosse Stützen, die mir bei meiner Aufgabe, derAusbildung der Lernenden, tatkräftig mithelfen.Seite 5