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Datei zum Herunterladen - Hauses und Museums der jüdischen Kultur

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44herum, sich des Sternes Davids an <strong>der</strong> Spitze zu bemächtigen[…]. Später wurde die Synagoge einfach abgebrochen. Das warKölns erstes Trümmergr<strong>und</strong>stück.“ 99Unter dem 11. November 1938 berichtete <strong>der</strong> belgische Generalkonsul G.van Schendel an den belgischen Außenminister Paul-Henri Spaak überden Pogrom in Köln. Seinem eigenen Bericht legte er den Bericht einer„deutschen katholischen Persönlichkeit“ bei, in dem es u. a. heißt:„Gegen 9 Uhr [am 10. 11.] wurde das Feuer in <strong>der</strong> Synagoge in<strong>der</strong> Glockengasse gelöscht, in <strong>der</strong> nach orthodoxem Ritus Gottesdienstgehalten wurde. Doch war <strong>der</strong> Brandort zu keiner Zeit gesperrt.Die Bevölkerung ist mit Gedränge in die Synagoge eingedrungen,wo ein wi<strong>der</strong>liches Spektakel begann. Die Schränke inden Vorräumen wurden aufgebrochen <strong>und</strong> geleert <strong>und</strong> die schwerenBronzekandelaber umgeworfen. Von den Galerien flogenBänke, Stühle, Kandelaber auf die johlende Menge herunter, dieim Wesentlichen aus jungen Menschen bestand. Die jungen Leutezerbrachen systematisch jede kleine Scheibe <strong>der</strong> großen, mehrfarbigenFensterbil<strong>der</strong> so wie auch die [Stuck-]Ornamente durchSchläge mit Stöcken o<strong>der</strong> Stuhlbeinen, während auf <strong>der</strong> Straßedie Jugendlichen mit den hohen Hüten, die sie in <strong>der</strong> Gar<strong>der</strong>obegef<strong>und</strong>en hatten, <strong>und</strong> mit an<strong>der</strong>en liturgischen Kopfbedeckungensowie mit den Torarollen Fußball spielten […].“ 100Einen wichtigen Hinweis <strong>zum</strong> Beginn des Pogroms bietet <strong>der</strong> Berichteines britischen Beamten an seinen Generalkonsul vom 12. November1938, in dem es heißt: „(1) At 4 A. M. the synagogues and chapels of theJews were or<strong>der</strong>ed to be set on fire.” 101 Da Heydrichs 102 Befehl zur Aus-99100101Katalog: Jüdisches Schicksal, S. 353-354.Repgen, S. 407 <strong>und</strong> 414; Katalog: Jüdisches Schicksal, S. 342; Übersetzungaus dem Französischen von Ursula Fußbroich.Ebenda S. 326. In den von Lauber S. 41-66 aufgelisteten Augenzeugenberichtenaus Süddeutschland wird mehrfach vom Beginn <strong>der</strong> Brandschatzungenerst in den frühen Morgenst<strong>und</strong>en – meist 6 Uhr – berichtet,vgl. Lauber, S. 40; Faust, S. 59-60.

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