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Volontariat 2013

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<strong>Volontariat</strong> <strong>2013</strong>


Volontärsbericht <strong>2013</strong>InhaltDANKE DANKE DANKE ............................................................................................................................. 3Die Volos stellen sich vor ......................................................................................................................... 4Der Durchschnitts-Volo ......................................................................................................................... 12Der Volo im Allgemeinen ....................................................................................................................... 12Das Vololeben leicht gemacht - natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehen ............................ 14Die Einführungswochen ........................................................................................................................ 16Normaler Arbeitsalltag .......................................................................................................................... 21Projekte ................................................................................................................................................. 34Freizeitunternehmungen ....................................................................................................................... 382


Volontärsbericht <strong>2013</strong>DANKE DANKE DANKEWir bedanken uns herzlich, allen voran bei Christina, Florian und dem Nationalpark-Direktor Hermannfür die gute Betreuung und die Ermöglichung dieses unvergesslichen <strong>Volontariat</strong>s im NationalparkHohe Tauern. Nicht zu vergessen sind natürlich auch alle Ranger Hermann, Margit, Maria, Anna,Elisabeth, Ruth, Andreas Rofner, Andreas Angermann, Matthias Mühlburger, Matthias Berger, Carolaund Emanuel, die uns nicht nur beim Shopdienst, sondern auch bei den Kinderprogrammen motivierendund beratend zur Seite gestanden haben. Nicht zu vergessen auch der Rest der Nationalpark-Verwaltung: Gunther, Thomas, Peter, Martin, Eva, Andrea, die für uns immer eine offene Bürotürhatten. Last but not least bedanken wir uns bei Brigitte, die uns jederzeit im Haus des Wassers herzlichwillkommen hieß und dem Zivildiener Fabian, der uns bereitwillig seinen Arbeitsplatz und sein PCKnow-how zur Verfügung stellte.Neben den ganzen Nationalparkmitarbeiter hatten wir außerdem das Vergnügen noch viele weitereHelfershelfer kennenzulernen. Da waren der Georg und der Alois die uns auf der UmweltbaustelleTrojeralm mit fachmännischer Abreiß- und Vernichtungstipps zur Seite standen. Außerdem noch demSepp, der mit seiner Motorsäge Flugschneisen für das Auerwild bahnte und uns in die Geheimnisseder Baumfällkunst einweihte. Auf der Umweltbaustelle Katalalm schufen Karl und Sepp unserenJungs und Birgit ein unvergessliches Erlebnis auf der Ladefläche von zwei Suzukis. Mit Siggi würdenwir jederzeit wieder die schwersten Klettersteige Österreichs erklettern.Natürlich bedanken wir uns auch bei Margit, unserer Hauswirtin, die immer nach dem Rechtenschaute, damit es uns auch an nichts fehlte.3


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Die Volos stellen sich vorNina Ertlaus: Graz seit wann: 28. Dezember 1987studiert: M.Sc. Geographiewill später mal: Im Katastrophenschutzmanagement arbeiten und nebenbei trotzdem auf das Kindin sich selber nicht vergessengeht gut: Früh aufstehen; gerne, gut und mit lieben Freunden essen; ein Filmchen geht immer;Kernöl… es geht auf gar keinen Fall ohne Kürbiskernöl!, Gschichtln und Situationen nacherzählengeht gar nicht gut: Auberginen bzw. Melanzani!, Lakritzeüber Nina: Immer zur Stelle, sehr großzügig, absolute Frühaufsteherin, klein aber oho=), Musik- undFilm-Freak, stolze Steirerin, mit riesen Kernöl-Bedarf, Genießerin, Weinliebhaberin, zuvorkommend,Zuhörerin, kleine Füße, ehemalige Douglas-Verkäuferin mit Leib und Seele, blaue Flecken,Klatsch und Tratsch (hoangaschtn), Kosmetik- und Schönheitsexpertin, Spül-Maschine, „Gollum inthe City“4


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Birgit L. Gradingeraus: Niederösterreich seit wann: immer schon, manchmal aber auch im Winter; 10. Februar 1988studiert: Masterlich Unter Bäumen RestMüll - Wissenschaftenwill später mal: alt und weise werden und meinen Enkelkindern im Schaukelstuhl sitzend von „damals“erzählengeht gut: zu Fuß oder auch mit dem Rad, nachtwandern, Kräuter sammeln und bestimmen,manchmal chaotisch seingeht gar nicht gut: drinnen sein, vorm Computer sitzen, langsam bergobi, Lakritze, Schnaps, Ordnungim Zimmerüber Birgit: Barfuß („bei uns haßt des bloßhappert“), Draußenschläferin, Gipfelrennerin, Wildspitzenfanatikerin,Brotbäckerin, Nudeln sind schon ein Hauptgericht, aber nicht jeden Tag, immer alserste in kalten Gewässern, permanent vor der NP-Karte hockend gesichtet, rothaarige Pumuckl,Gute-Laune-Persönlichkeit, „gscheit Erdäpfeln dazu!“, zahes Brackl, „Passt!“, „Voll oarg/zaach!“5


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Ulrike Metzger: Ulrike mit kurzem iaus: Langgöns seit wann: 27. Mai 1990studiert: B.Sc. Agrarwissenschaftenwill später mal: mehrmals für längere Zeit im Ausland arbeitengeht gut: mein Leben – normalerweise, tanzen, Obst und Gemüse aus dem heimischen Gartengeht gar nicht gut: kochen, Lakritze, Paprikaüber Ulrike: Immer fleißig (Bachelorarbeit), Auto- und Motorradfan vor allem Pickup, Kaffeejunkie=),Metalerin, kann sich herrlich über diverse Aussagen zerkugeln (lachen), „Was fährstn du fürne Maschine?“, „Aso!“, „Trinkt noch wer mit Kaffee?“, „Ausprobieren möcht ich‘s auf jeden Fall“6


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Stefanie Hönig – Steffiaus: das hessische Herz schlägt zur Zeit in der Studentenstadt Münster in NRW (D) seit wann: 12. Mai 1987studiert: M.Sc. Landschaftsökologiewill später mal: mit Kindern durch den Wald toben, sprich in der Umweltbildung arbeitengeht gut: Gummibärchen, Musik, Joggen am frühen Morgen, nette Kinder, Spiele ausdenken, wennsie beim Abendessen eine Variante ohne Zwiebeln bekommt :-), Zeit-Rätsel lösen, Lakritzegeht gar nicht gut: Zwiebeln!!, vom Regen nass werden, Tiere ohne Füße (Schlangen und son Zeug),wenn Päckchen von Zuhause verloren gehenüber Steffi: Mama, Organisationstalent, zum Pferde stehlen, super Pfeiferin, Spieletalent, gucktnormal so =), für jeden Spaß zu haben, super Gesprächspartnerin, isst gerne von Plastik(kinder)löffeln,„Können wir Gabeln tauschen?“, „Als Tellerwäscherin hab ich mehr verdient alsals Sandwichrollerin!“7


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Lucia Klein – Luciaus: Münsingen und Lüneburg seit wann: 10. August 1987studiert: M.Sc. Nachhaltigkeitswissenschaftenwill später mal: entweder im Watt rumwurschteln oder Berge unsicher machen, aber auf jeden Fallkeinen reinen Bürojob geht gut: Pfannkuchen, Marillen- und/oder Zwetschgenknödel, Schokolade, fotografieren, lesen, n‘netten Schnack mit lieben Menschen, Schnuppen guckengeht gar nicht gut: Spinnen, Texte schreiben, früh aufstehen, Füße, Kümmel, Lakritzeüber Luci: zum Pferde stehlen, beste Zimmermitbewohnerin ever, Telepathie-Gespräche mit Steffi,erzählt manchmal nachts wunderliche Dinge, kann nicht gut verlieren, Geburtstags-Prinzessin,denkt für zwei oder drei oder auch mal acht Leute, an alles gedacht, immer lackierte Nägel, kleckertsich immer voll (Hose), Fotografin, „Diese Landschaft/Ölflasche/Fliegen etc.!!!“8


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Florian Schuster – Flo – Schuschters Zuckerfreiaus: Herbertshofen, Bayern seit wann: 26. Juli 1991studiert: B. Sc. Geographie in Augsburgwill später mal: Arbeiten mit Umweltbezug, gerne beim DAV oder Landschaftspflegeverbändengeht gut: Lakritze, Klettern, Wandern, Splitboard-Touren, also alles was in den Bergen möglich ist,gutes Essen in geselligen Runden, und vieles mehrgeht gar nicht gut: elf Wochen ohne Kletterhalle sind schon hartüber Flo: luschtig, lockig, Labertasche, (Blas-) Kapellmeischter, Gschichtlerzähler, unser furchtloser(sanfter) Volobusfahrer, SCHer, Kletteraffe, Schafkopfer, Butterfetischist, „Ihr immer mit eurem'koschten', bei uns heißt das 'probieren'.“, er hat den goldenen Schnitt, Biertischboulderer, „I wo!“,„Des isch ja vo-gel-wild!“, „Da brauchscht noch Budder/Chalk – das geht immer!“, Youtube-Video-Schauer9


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Jonas Leber - Lucasaus: Pforzheim seit wann: 22. Mai 1990studiert: Umwelt- und Bioressourcenmanagementwill später mal: 40 Enkel und ein Haus am Seegeht gut: Sonnenbrand im Nacken bei fast jeder Wetterlage, hartes Verhandeln bei LadyBone, Kinderprogrammin Kals, Fallobst, Schweinebauch, Küchentuchfatzn, Birgit ins Schwitzen bringen,Holzboote bauengeht gar nicht gut: mit 20er Sonnencreme auf den Berg, Werner Beinhart, warten auf die Glocknerbesteigung...,Lakritzeüber Jonas: Zuverlässig, einen Jonas sollte man immer dabei haben, Tourenplaner, Zeit-Leser, unserRuhepol aber trotzdem für Späße gut, unser Ralley-Fahrer, unermüdlicher Gipfelerklimmer, Glocknerfanatiker,Zeit-Leser, abendlicher Biertrinker, Bergstraßenfahrprofi, Käsegourmet, lässt sich gernmal nen Döner raus, „Oh je!“, „Mmhhh ja“10


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Lucas Strobel – Jonasaus: Erfurt, nun geflohen in den Westen (Marburg) seit wann: jederzeit, eigentlich 06. Juni 1990studiert: Stadt-Land-Fluss-Wissenschaften/Geographie (nicht das mit den Steinen!!)will später mal: nicht mehr wissen müssen, wie ich früher an später gedacht habegeht gut: die Orientierung behalten und navigieren, neuerdings auch Blümchen essen, sich anfremde Sprachen anpassen (siehe Österreichisch), in Fettnäpfchen treten, Zeit-Rätsel lösen, inMurmeltierlöcher fallengeht gar nicht gut: Auto fahren, Knoblauch, Lakritze, Glocken oder Baustellen um sieben in der früh,Kaffeemangelüber Lucas: Grundsolider Thüringer, zäh (trotz Magen-Darm große Tour), immer dabei, Telefonierer,wandelnde Landkarte mit zwei Armen und zwei Beinen, Kaffeekocher, „mhm“, probiert allesaus, leidet unter einer mit-'k'-geschrieben Phobie, unser Tierfreund, Superfrühstückmacher, „Wiewärs denn mal mit Blumenkohl!“, „Hinter den Ohren ist‘s am besten!“, „Ist das Goldpippau?“, „Essind Männer anwesend!“, „Wir sind hier doch nicht bei Wünsch-dir-was!“, „Wo da? Hier da oderdort da?“11


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Der Durchschnitts-VoloAlter24,1 JahreGröße174,25 cmSchuhgröße 40,31Entfernung des Wohnortes525,5 kmSemesteranzahl insgesamt 8,7Anzahl Geschwister 1,75Anzahl der Umzüge 5Anzahl Paar Schuhe im <strong>Volontariat</strong> 5,4Anzahl Löcher in Socken 1,6Anzahl Personen wohnhaft im Haushalt 3,75Anzahl Dinge am Waschbecken 8Anzahl Ohrlöcher 1,6Brillenträger 50.00%Vegetarier/innen 25.00%Der Volo im AllgemeinenWo wir schon überall waren:Australien, Belgien, Bolivien, Bulgarien, China, Dänemark, Deutschland, Frankreich, Griechenland, Großbritannien,Irland, Italien, Kanada, Kenia, Kroatien, Kuba, Liechtenstein, Luxemburg, Marokko, Malta, Namibia,Neuseeland, Niederlande, Norwegen, Österreich, Portugal, Rumänien, Samoa, San Marino, Schweden,Schweiz, Singapur, Slowakei, Slowenien, Spanien, Südafrika, Tschechien, Tunesien, Türkei, Ungarn, USA,Venezuela, Zypern194 Länder gibt es laut UNO weltweit. Somit haben wir 8 Volos zusammen bereits 22 % alle Länder der Erdebereist.Sprachen, die wir (mehr oder weniger fließend) sprechen:Chinesisch, Dänisch, Deutsch, Englisch, Französisch, Gebärdensprache, Isländisch, Italienisch, Latein, Norwegisch,Portugiesisch, SchwedischSportarten, die wir ausüben:Pilates, Yoga, Joggen, Rudern, Fahrrad fahren, Mountainbiken, Bouldern, Klettern, Ski-Touren, Snowboarden,Schneeschuh-Kombi, Volleyball, Beach-Volleyball, Skifahren, Tanzen, Berggehen, Wandern, Slacklinen,BasketballHobbies, denen wir nachgehen:lesen, Gesellschaftsspiele, Klarinette spielen, Saxophon spielen, E-Bass spielen, NABU, Filme, Jonglieren,Pflanzen bestimmen, Kochen, Backen, Gut essen, Kosmetik, Abwaschen, Gärtnern, Lachen, Spazieren gehen,Stricken und Häkeln, Motorrad12


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Ein Zeitungsartikel über 8 Volos13


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Erschienen in der Tiroler Tageszeitung am 11. Juli <strong>2013</strong>Das Vololeben leicht gemacht - natürlich mit einem Augenzwinkern zu verstehenFür alle Nachfolgevolos und generell für alle die sich nicht so damit auskennen… Um diverse Fettnäpfchenzu vermeiden hier ein Leitfaden für ein peinlichkeitsfreies Miteinander:Gewichtdas Körpergewicht (nicht das Gewicht der zu kochenden Nudelmenge) ist im Allgemeinen, vor allemaber in weiblicher Gesellschaft, ein absolutes Tabuthema! Sollte es dennoch zur Sprache kommen,ist es ratsam mit Schmeicheleien und geraspeltem Süßholz nicht zu sparen und anschließendsofort das Thema zu wechseln.Benehmen zu TischSchmatzende Nebengeräusche werden selten gerne wahrgenommen, denn auch in Osttirol sind wirnoch nicht so weit fernöstlich, dass es als Zeichen des Genusses angesehen werden kann.Nur unabgeleckte Messer werden in Nutellagläsern toleriert.Es muss mindestens ein Volohausschwein geben, denn kleine Reste werden nicht im Mistkübel entsorgt.EssenswünscheAn Butter sollte trotz Einwänden der Figurbewussten/Fettsparer nicht gespart werden, da schwerarbeitendeVolos nicht nur Geschmacksträger sondern auch gute Nährstoffe zum Aufbau der Muskelnbenötigen.Ausdrückliche Essenswünsche sollten irgendwann berücksichtigt werden, auch wenn es sich dabeium Blumenkohl/Karfiol handelt, sonst ist mit langen Gesichtern und „mhm“ zu rechnen.Benehmen auf KlettersteigenDas Ziel ist zu Motivationszwecken nie weiter entfernt als „Da vorne um die Ecke nur noch!“.Der wahre Schwierigkeitsgrad der noch bevorstehenden Kletterpassagen ist nie schwerer als derschon bewältigte anzugeben.14


Volontärsbericht <strong>2013</strong>NutellabedarfFür einen Volo in Osttirol gehört Nutella zum Grundnahrungsmittel und darf deshalb so dick wiegewünscht aufgetragen werden.Der beste Untergrund für Nutella ist und bleibt der Löffel.Alter/Falten/graue (Bart-)HaareHier gilt auch, wie beim Gewicht, die Devise „Weniger ist mehr“; umso weniger darüber gesprochenwird, desto mehr Fettnäpfchen lassen sich vermeiden.Benimm-/Verständnisregeln für internationale Volos mit dem typischen OsttirolerNicken, Lächeln und Servus-Sagen ist gut, hilft einem aber auch nicht immer weiter. Beim Nachfragenoutet man sich zwar als Zuagroaster, aber dafür erhält man in fast perfektem Hochdeutsch dieAntwort. Vermeintlich harte Buchstaben (p und t) werden meist weich ausgesprochen; beispielsweise pink =bink, tip-top = dipdop, Pärchenfilme = Bärchenfilme.GleichberechtigungIn Zeiten der Emanzipation sollte auf Floskeln wie „Da brauchen wir starke Männer“ oder „Hausfrauenan den Herd“ verzichtet werden.15


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Die EinführungswochenWie alles begann:Es waren einmal acht Volos, die erreichten mit mehr oder weniger Gepäck nach mehr oder weniger beschwerlicherAnreise das Örtchen Matrei in Osttirol. Dort bezogen sie ihr kleines Häuschen im Pfarrangerwegund besetzten dieses sogleich vom Keller bis unters Dach. Für ein harmonisches Zusammenleben in derneuen 8er WG, wurden gleich zu Anfang die ersten Aussprache-Regeln der Namen geklärt, Phobien vorSpinnen und Faltern und Vorlieben des draußen Schlafens und bunter Plastiklöffel erklärt. Nach der Zimmeraufteilung,dem ersten gemeinsamen Abend und einer ruhigen Nacht ging es auch schon los: Die Einführungswochen.EinführungswochenAm Montagmittag begrüßten uns unsere Betreuer Christina und Florian sowie der Nationalpark-DirektorHermann Stotter und stellten uns das Programm der Einführungswoche vor. Um einen ersten Eindruck zubekommen, wo wir eigentlich gelandet sind, führte uns der hauseigene Zivi Fabian (von den Österreichernliebevoll „Zivildiener“ genannt) durch die Ausstellung „Tauern-Welten“. Anschließend wurden uns die anwesendenMitarbeiter und Ranger persönlich vorgestellt und wir erhielten unsere Nationalpark-Uniform.Mit freudiger und gespannter Erwartung sahen wir den kommenden Tagen entgegen.Almeinführung im DefereggentalThomas Steiner ist verantwortlich für die Förderung der Kulturlandschaft und die individuelle Gebietsbetreuungim Nationalpark Hohe Tauern. Mit ihm fuhren wir am Dienstag ins Defereggental und erhielten aufeiner kleinen Wanderung Einblicke in das noch heute existente Almleben und dessen Bedeutung für dieKulturlandschaft im Nationalpark. Nicht nur die urlandschaftliche Natur, sondern auch deren Bewirtschaftungdurch die Kleinbauern auf den Almen prägen das Aussehen und die Artenvielfalt des Nationalparksund sind somit ein unverzichtbarer Teil des Ganzen. Wir lernten ursprüngliche Rinderrassen kennen (Pinzgauer),erfuhren den Sinn und Zweck der landschaftsprägenden Steinmauern und je näher wir gen Südtirolkamen, desto mehr veränderte sich das Aussehen der Bauern und vor allem ihr Dialekt.Hot-Spots und PresseterminMit Christina Wurzacher, unserer Betreuerin und Nationalpark Ranger, erkundeten wir am folgenden Tagdie Hotspots in der näheren Umgebung Matreis. Dazu gehören das Zedlacher Paradies, wo wir einen erstenEindruck von einem Naturlehrpfad im Nationalpark bekamen und von den Rangierkünsten Christinas beimAusparken des Volo-Busses. Anschließend ging es zu den Umbalfällen, die wir bei strahlendem Sonnen-16


Volontärsbericht <strong>2013</strong>schein erkundeten und als absolut sehenswert beurteilten. Nebenbei bekamen wir eine Schulung in denkulinarischen Möglichkeiten, die die Alpenflora so bietet und haben allerlei Kraut verkostet, z.B. das Süßholz,das seinem Namen alle Ehre macht. Am späten Nachmittag hatten wir schon unseren ersten Öffentlichkeitsterminmit der neu gewählten Landeshauptmann-Stellvertreterin Ingrid Felipe bei der Neueröffnungdes Naturlehrpfads „Glocknerspur – BergeDenken“ im Kalser Ködnitztal in der Nähe des Lucknerhauses.Wildtierbeobachtung im KödnitztalAm Donnerstag hieß es für uns Volontäre früh aufstehen, denn zusammen mit Gunther Greßmann, verantwortlichfür das Naturraummanagement im Nationalpark, ging es heute auf Wildtierbeobachtung. DasKalser Ködnitztal war uns vom gestrigen Pressetermin schon bekannt, doch im morgendlichen Licht deraufgehenden Sonne erhielten wir einen ganz anderen Eindruck. Ausgestattet mit Ferngläsern, Spektiv undden kritischen Fragen von Gunther begannen wir den Aufstieg zur Lucknerhütte und wurden schon nachkurzer Zeit mit dem Anblick von einigen Gämsen beim morgendlichen Äsen belohnt. Auch Rehwild bekamenwir zu sehen. So kurz vor der Brunftzeit stellten die männlichen Stückl'n den Damen nach und versuchtenmit Eindruck schindendem Verhalten deren Aufmerksamkeit zu erlangen. Je höher wir aufstiegen, destomehr Murmeltiere ließen sich blicken und belustigten uns mit ihrer Neugier, die sie doch immer wieder ausihrem Bau hervorlockte. Zwar aus weiterer Entfernung, aber doch mit ziemlich hoher Sicherheit sahen wirsogar eine (!) Steingeiß, die sich auf den Hinterläufen niedergelassen hatte und ihr Gesicht der wärmendenSonne entgegenstreckte. Gunther regte uns zum kritischen Hinterfragen an über den Sinn und Zweck vonNaturschutz nachzudenken und vor allem über die heutige Praxis. Sollte man ein krankes oder verletztesTier im Nationalpark erschießen um es von seinem Leiden zu erlösen oder gehört das mit zu „Natur Natursein lassen?“. Macht es Sinn, dass hoch oben in den Bergen die Hütten Tag für Tag mit Hubschraubern beliefertwerden, damit Wanderer einen möglichst komfortablen Aufenthalt haben können, anstatt einernotdürftigen, aber ausreichenden Unterkunft für eine Nacht? Und vor allem: Stellt die Jagd einen Interessenskonfliktmit den Zielen des Nationalparks dar und wie kann dieser gelöst werden?Gletschertour Innergschlöss SchlatenkeesTag 5 der Einführungswoche: Gletschertour zum Schlatenkees im Innergschlöss mit Florian Jurgeit, unseremzweiten Betreuer, verantwortlich für GIS-Arbeiten und Nationalparkplanung und dem Zivi Fabian. UnserWeg führte uns über den Gletscherlehrpfad vorbei am Salzbodensee, wo von den Nationalparkbetreuernein uraltes Stück Lärchenholz gefunden wurde, das per Kohlenstoffanalyse auf 9000 Jahre datiert wurdeund sogar dem ZDF eine Film-Dokumentation wert ist. Da heutzutage in dieser Höhenlage keine Bäumemehr zu finden sind, kann der Fund dieses Klimarelikts aus einer früheren Warmzeit als eine kleine Sensationfür das Gschlößtal gefeiert werden und Rückschlüsse auf Klima und Vegetation der Vorzeit liefern. Mit17


Volontärsbericht <strong>2013</strong>den Füßen testeten wir vorsichtig die ungefähre Wassertemperatur des Sees, die von fast allen für zu kaltzum Baden empfunden wurde. Birgit hingegen ließ sich ein ausgiebiges Bad im See nicht nehmen und konntegar nicht verstehen, warum wir anderen uns so anstellten. Auf dem weiteren Weg kamen wir noch amsogenannten „Auge Gottes“ vorbei. Dieser See hat aufgrund der hineingewachsenen Wollgrasinseln einbeinahe dreieckiges Aussehen mit dem Wasser als Auge in der Mitte und erhielt seinen Namen von denHirten in dieser Gegend. Nach der Überquerung des Gletscherbaches mussten wir noch ein Gesteinsfeldüberwinden, auf dem der Gletscherschliff der letzten Eiszeit gut erkennbar ist, bevor wir den ersten Schrittauf den Gletscher wagen konnten. Florian machte uns auf die Gefahren eines Gletschers aufmerksam undzeigte uns eine Messstelle, die vom Nationalpark eingerichtet wurde. Hier kann mit Hilfe eines einfachenHolzstabes das Abschmelzen des Eises abgelesen werden.Direkt am Gletschertor, an dem der Schlatenbach austritt, machten wir Rast und hielten abermals unsereFüße in das eiskalte Wasser. Beeindruckt von der Masse und dem einzigartigen Aussehen des Gletschers,traten wir den Rückweg an.Sicherheitseinweisung mit den Bergrettern und ShopeinweisungAm Montag der zweiten Woche hatten wir einen Termin mit der Bergrettung in Matrei für eine Sicherheitseinweisung.Aufgrund eines Unfalls, bei dem die Volontäre vom letzten Jahr die Bergrettung rufen mussten,sollten wir dieses Jahr lernen, wie man sich im Notfall richtig verhält, einen Notruf absetzt und den Hubschraubereinweist. Die Bergretter beantworteten geduldig all unsere Fragen und wir konnten sogar beilaufendem Hubschrauberrotor üben, trotz starkem Wind für die Einweisung direkt vor dem Hubschrauberstehen zu bleiben. Kaum war unsere Einweisung beendet, wurde die Mannschaft auch schon zu einem Einsatzgerufen und wir konnten das Abheben des Hubschraubers beobachten. Am Nachmittag führte unsRanger Carola in den Shopdienst ein, den wir ab nächster Woche regelmäßig, abwechselnd mitbetreuen18


Volontärsbericht <strong>2013</strong>sollten. Zum Glück würde uns immer auch ein Ranger zur Seite stehen, denn die vielen verschiedenen Aufgabenund Handgriffe konnten wir uns auf die Schnelle nicht alle merken.Einführung HDWFür Dienstag war der Besuch des Haus des Wassers in St. Jakob vorgesehen. Pünktlich um 9 Uhr standen wirVolos vor der noch verschlossenen Tür und warteten geduldig auf den Nationalpark-Ranger HermannMauthner. Nach einer kurzen Führung hatten wir die Ausstattung des Haus des Wassers gesehen und sollteneigentlich auch eine Führung von Interessierten mit machen können, doch leider hatte sich für diesenVormittag niemand angemeldet. Wir wollten gerade wieder nach Matrei fahren, als uns Christina anriefund erzählte, dass ihr jemand auf den Anrufbeantworter gesprochen hat, dass an unserem Volobus einReifen einen Riss hat und wir deshalb sehr vorsichtig und langsam fahren sollten. Mit Tempo 30 schlichenwir durch das Defereggental zurück nach Matrei, wo wir unser Busschen in die Werkstatt brachten. Amspäten Nachmittag konnten wir zum Glück unseren reparierten Bus bereits wieder abholen.AuerwildprojektGunther kannten wir schon von der Wildtierbeobachtung letzte Woche. Heute durften wir ihm beim Auerwildprojekthelfen. Im Wald am Fuße des Matreier Hausberges, des Großes Zunigs, trafen wir uns mit demWaldarbeiter Sepp, der für uns die kleineren Bäume umschnitt, die wir mit vereinten Kräften auf ordentlicheStapel häuften. Im Grunde „räumten wir im Wald ein bisschen auf“. Sinn und Zweck des Projektes istes, Lichtungsbereiche im Wald zu schaffen, die für das Vorkommen des Auerwilds notwendig sind sowieSchneisen als Start- und Landebahnen für die eher schwerfälligen Flieger freizuhalten. In den letzten Jahrenhaben die Aufräumarbeiten schon Erfolg gezeigt und tragen hoffentlich auch in Zukunft zur Etablierung vonAuerhahn & Co bei. Belohnen durften wir uns selber mit dem leckeren und üppigen Heidelbeerschmarrnauf der Zunigalm, bevor wir am Nachmittag noch einmal für zwei Stunden ins Unterholz krochen.SpeikbodentourFür drei Volos, Luci, Lucas und Birgit ging es heute mit den Rangern Berger Mats und Hermann auf dieSpeikbodentour von St. Veit nach Virgen. Schon die Taxifahrt von Virgen zur Speikbodenhütte war einAbenteuer für sich. Der Wanderstab vom Berger Mats führte aufgrund der vielen Kurven ein Eigenlebenund purzelte ein paar teilnehmenden Damen auf den Kopf. Dennoch kam die ganze Gruppe unversehrt amStartpunkt an, woraufhin gleich im Ding-Dong-Tempo losgewandert wurde. Auf dem Weg hoch zum Speikbodenwurden immer wieder Pausen eingelegt, bei denen der Berger Mats über verschiedene Pflanzen,Almbeweidung, Blutschnee und die heimische Tierwelt informierte. Auf dem Speikboden, der so heißt, weilin dieser rauen Gegend eine besondere Primelart zu finden ist – der Speik, wurde eine große Lunchpauseeingelegt, bei der es leider ziemlich neblig war und deshalb die Aussicht eher bescheiden. Danach ging esweiter zum Donnerstein. Nach der Bezwingung des Donnersteins, machte sich die Gruppe an den Abstiegzur Zupalseehütte über ein Schneefeld, das die gesamte Gruppe mit viel Spaß runtergerutscht ist. Wir drei19


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Volos sind davor noch schnell zum Griften, wo wir von einem Stoanmandl mit Gamskopf begrüßt wurden.An der Zupalseehütte angekommen, wurde Apfelstrudel gegessen. Danach ging es gemütlich weiter zurWetterkreuzhütte, von der wir einen tollen Blick ins Virgental und auf dunkle Gewitterwolken hatten. Dortwurden wir dann vom Taxi wieder abgeholt und nach Virgen gefahren, wo der Volobus brav auf uns wartete.Besichtigung der UmweltbaustelleBob der Baumeister war heute mit uns unterwegs in Form von Thomas Steiner und Georg Lercher, genannt„Schorsch“. Unser Weg führte uns ins Trojeralmtal zur Knappenhütte in einer nachempfundenen Bergarbeitersiedlung,wo wir in der kommenden Woche eine schon lange eingestürzte Hütte abtragen und denSchutt zur Abholung mit dem Hubschrauber bereit machen sollten. Heute begutachteten wir nur die Umweltbaustelleund entwarfen einen ersten Arbeitsplan. Thomas schlug zudem noch vor, dass wir in der nebenstehendennoch intakten Knappenhütte übernachten könnten, um neben der Arbeit auch einen vergnüglichenPart zu haben. Am Abend entwarfen wir einen ausgeklügelten Baustellenplan, wer wann wierauf fährt, wann wieder runter, wie wir das mit dem Volo-Bus machen und natürlich sollte jeder von unsauch die Gelegenheit haben, mindestens einmal oben auf der Hütte übernachten zu können. Gesagt getan,am nächsten Dienstag fuhr die erste Mannschaft zur Baustelle und übernachtete bei Gewitter und undichtemDach in der Knappenhütte, hatte aber auf jeden Fall auch eine Menge Spaß dabei. Am Mittwoch dannder geplante Schichtwechsel, am Abend kam die Mannschaft schon wieder zurück mit der Botschaft: „Allesschon fertig, wir müssen nicht mehr rauf.“ Die fleißigen Arbeiter wurden von Thomas und Schorsch ausgiebiggelobt, doch das Vergnügen der Hüttenübernachtung entging damit leider den meisten von uns.Kinderprogramm in Glanz + freier Tag: Besteigung der Roten SäuleDiesen Samstag ergab sich für uns Volos die Möglichkeit ein kleines Extra-Taschengeld zu verdienen. DieMatreier Blaskapelle veranstaltete ein vereinsinternes Grillfest auf dem Sportplatz in Glanz und hatte beimNationalpark angefragt, ob nicht zwei bis drei Volontäre die Kinderbetreuung übernehmen könnten. Flo,Birgit und Steffi fuhren also beladen mit Biertischgarnituren, dem Nationalparkzelt, Bastelideen und -material nach Glanz und verlebten dort einen schönen Nachmittag mit den Kindern und kreativen Basteleien.Das verdiente Geld wurde in die Gemeinschaftskasse eingezahlt und auch gleich am nächsten freien Tagfür eine Tour auf die Rote Säule verwendet. Am Sonntag fuhren sieben der acht Volos zum Bichler Parkplatzim Virgental bei Prägraten und starteten von dort aus die Tour zur Sajathütte. Schöner Aufstieg, strahlenderSonnenschein, tolle Fotos, alles prima. Bei der Sajathütte liehen wir uns dann Klettergeschirr und Helme20


Volontärsbericht <strong>2013</strong>aus und kraxelten hoch auf die Rote Säule (2876m). Für viele von uns war dies der erste Klettersteig überhaupt.Nach fast 2 Stunden fix und foxi, mit zahlreichen Kratzern und blauen Flecken, aber auch unglaublichstolz, machten wir Fotos am Gipfelkreuz und begannen auch bald mit dem um einiges einfacheren Abstieg.Zurück bei der Sajathütte stärkten wir uns mit dem obligatorischen Apfelstrudel und freuten uns auf diegemütliche Wanderung zurück zum Parkplatz.BotanikeinführungDie Botanikeinführung mit dem Nationalpark Ranger Andreas Rofner hatte sich etwas verzögert und fandam Anfang der dritten Woche statt. Beim Aufstieg zur Nilljochhütte lernten wir die heimische Flora kennenund konnten viele Fragen zum Artenschutz und der Bewirtschaftung der Almwiesen stellen.Normaler ArbeitsalltagBesucherbefragungUnser erster richtiger Arbeitseinsatz war die Besuchermotiverhebung am Sonntag. Hierzu fuhren wir inzweier-Teams zu hoch frequentierten Wanderparkplätzen, wo wir Wanderer vor und nach ihrer Tour antreffenkonnten. Ausgestattet mit Fragebögen in Deutsch, Englisch und Italienisch, mit der frisch gebügeltenNationalparkuniform und einem charmanten Lächeln begannen wir um 13 Uhr unseren Einsatz. Ziel war esmindestens 25 Fragebögen per Team ausgefüllt zu bekommen. Unsere Zielgruppe waren Urlauber, aberauch Tagesausflügler „von da“, die am heutigen Tag eine Wander- oder Bike-Tour gemacht haben. Diemeisten Besucher ließen sich gerne darüber aufklären, was wir von ihnen möchten, wozu der Fragebogengut ist und ließen sich meist zur Mithilfe bewegen. Sogar Sprachbarrieren wurden mit einigen englischenSätzen oder holprigem Italienisch oder Französisch mit Bravour überwunden. Manche Urlauber fühlten sicheher belästigt und wollten im Urlaub nicht mit Papierkram behelligt werden. Kann man auch verstehen.21


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Zum Glück war das Wetter gut und zu zweit gingen auch die fünf Stunden schnell rum. Am Ende des Tageskonnte jedes Team eine Ausbeute von mindestens 35 Fragebögen verzeichnen und wir waren sehr zufriedenmit unserer Arbeit.Statements Volos:Nina: Meist war es sehr angenehm, vor allem die Apfelstrudelpausen.Flo: Trotz mangelnder Italienischkenntnisse waren die italienischen Fragebögen am schnellsten weg unddurchwegs nette Touristen im Nationalpark.Birgit: “Non c'è problema. Abbiamo un sondaggio in Italiano!”Lucas: „Vergessene Lesebrillen sind keine annehmbare Ausrede, wir lesen auch vor.“Lucia: Obwohl man fünf Stunden lang immer die gleichen Sätze sagen musste, hat es immer wieder Spaßgemacht.Ulrike: Super Stunden mit Birgit in Regen und Sonnenschein! (aber mit Jonas war es auch einmal nett)Jonas: Eine kleine Auswertung vorweg: Wanderer haben einen überdurchschnittlichen Bildungsgrad.Steffi: „Lucas, wir brauchen hier mal dein Italienisch!“Kinderprogramme in den verschiedenen Tälern (Virgen, Kals, Matrei, Lienz, Defereggental)Ob Stoanmandle an der Isel bauen, eine Bärenhöhle bei Lienz entdecken oder Schwarzbeeren sammeln umdaraus leckeren Kaiserschmarrn zu zaubern, bei den wöchentlichen Spürnasen-Kinderprogrammen wurdees uns Volos nie langweilig. Zusammen mit dem zuständigen Ranger galt es ca. 10 bis 21 (der Rekord lag bei32 KalserInnen) Kinder fünf Stunden lang mit einem naturverbundenen Thema zu bespaßen. Die Kinderwaren zwischen 5 und 13 Jahren alt und hielten uns während den Wanderungen oder Programmen ganzschön auf Trab. Da musste ein Schuh gebunden werden, Finn hat seinen Rucksack im Bus vergessen, Larawill Julia nicht an der Blume riechen lassen, Daniel tun die Füße weh. Doch wie das immer so ist, haben wirvor allen Dingen positive Erfahrungen machen dürfen. Nach nur kurzer Eingewöhnungszeit wurden wirbereitwillig von den Kindern akzeptiert und die obligatorischen Löcher in den Bauch gefragt. Insbesonderedie deutschen Volos mussten Rede und Antwort stehen woher sie denn kommen und warum sie so andersreden. Steffi hatte einmal beim Virgener Kinderprogramm sogar das besondere Vergnügen neben 19 österreichischenKiddies auch zwei französische Gastkinder betreuen zu dürfen. Fünf Jahre Schulfranzösisch habenzum Glück gerade noch so ausgereicht um die Pipi-, Essens- und Trinkenfragen zu beantworten undauch wenn sie nur wenig verstanden haben dürften, hatten die zwei kleinen Franzosen einen vergnüglichenTag zusammen mit den anderen Kindern.22


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Statement Volos:Nina: Die meisten Kinder, waren wirklich super nett und ALLE waren gut erzogen, da machen die Programmegleich mehr Spaß!Flo: Es war immer ein netter Haufen Kinder mit denen man einen lustigen Tag verbringen konnte und eswurde nie langweilig!Birgit: Arbeite gern mit Kindern, weil ich dann ausnahmsweise nicht ungeduldig bin.Lucas: Egal ob Heubaschteln, Hütten im Wald bauen, Gold waschen oder Boote bohren – die Kalser Kinderhielten mich oder uns auf Trab.Lucia: Es war immer sehr spaßig mit den Kindern und außerdem äußerst faszinierend welche genauen Zukunftsvorstellungeneinige Kinder schon haben („Mein Freund und ich kaufen uns später ein blaues Hausmit einem Pferd im Garten!“).Ulrike: Ich versteh die Kinder zwar nicht, aber es gibt auch Wörter, die die Kinder nicht verstehen. BeideSeiten haben viel gelernt.Jonas: In Kals waren die besten Kinder!Steffi: Mit den Kindern die Natur entdecken, basteln, spielen und toben ist zwar manchmal ganz schön anstrengend,macht aber auch riesen großen Spaß!BauernmarktBeim donnerstäglichen Bauernmarkt auf dem Matreier Rauterplatz durften auch dieses Jahr die Volos nichtfehlen. Hier konnten wir uns so richtig kreativ ausleben und endlich einmal basteln, was wir schon immermal machen wollten. Dem Matreier Nachwuchs schien unser Stand schon bekannt zu sein, denn kaum wardas grüne Nationalpark-Zelt aufgestellt, saßen auch schon die ersten Kinder auf den Biertischbänken undschauten neugierig in unsere mitgebrachten Kartons. „Was baschteln ma denn heute?“ Mit viel Spaß undFreude, manchmal unter Zuhilfenahme der erforderlichen Priese Geduld, entstanden Woche für Wocheneue Kunstwerke, von denen einige sogar unsere Volo-Küche zierten.Statements Volos:Nina: Das Basteln war immer ein Highlight, auch für die etwas älteren Kinder (65+), die manchmal ihre eigeneVorstellung vom Aussehen diverser Tiere hatten.Flo: Auch wenn sich meine Bastel- und Malkünste in Grenzen halten, sind immer wunderschöne und individuelleKunstwerke entstanden.23


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Birgit: Hab wohl selbst am meisten Spaß gehabt und bin am Schluss auch immer am dreckigsten gewesen.Lucas: Das ganze Dorf trifft sich zum gluschtn und hoangaschtn – einfach ein Matreier Original dieser Bauernmarkt,auch wenn an der musikalischen Begleitung durch Chrischtoph noch gearbeitet werden kann.Lucia: Man wurde selber wieder ein bisschen zum Bastel-Kind, wenn grade keine Kinder zum Basteln dawaren.Ulrike: Schöne Nachmittage mit den Matreier Kindern und schon lange nicht mehr so viel gebastelt.Jonas: Nochmal ein hoch offizielles Dankeschön an den Ziehharmonikaspieler für das Untermalen unseresKinderprogramms!Steffi: Super schöne Donnerstag nachmittags Beschäftigung: Basteln im Schatten mit bunter Marktatmosphäreund lieben Kindern.ShopdienstShopdienst bedeutet nicht nur, dass an einem Tag zwischen 50 und 500 BesucherInnen im Nationalparkhauseintrudeln um die diversen Ausstellungen zu sehen. Es kann auch heißen, dass man eine verirrte Libelleeinfangen und ihr wieder zurück in die Freiheit helfen muss, dass man zur/zum persönlichen StilberaterInwird, dass man Müll wegbringen oder das eigene Verkaufstalent unter Beweis stellen kann.Es ist alles möglich - alles Vorhersehbare und Unvorhersehbare kann passieren. Ausschlaggebender Faktorzum Erreichen der 500 Personenmarke ist das Wetter. Heuriger Gewinner des Wettbewerbs ist Lucas. Zusammenmit Ranger Hermann meisterte er an einem schiachen Regentag im August einen Ansturm vonsage und schreibe 527 BesucherInnen, die in ihrer Verzweiflung nur noch die rettende Ausstellung als Zeitvertreibsahen. Highlight des Tages war eine gut betuchte Wienerin, die ihren lieben Daheimgebliebenenals Mitbringsel gleich fünf der außerordentlich beliebten grünen Nationalparkuhren (zu je 89 €) kaufte,womit auch der Tagesumsatz im Shop rekordverdächtig gewesen sein dürfte.Und so beginnt der Tag...der Wecker läutet. Nach einer morgendlichen Stärkung mit Tee/Kaffee sowie Brot (das fast immer Kümmelenthält) geht es los - der 3-minütige Weg zum Nationalparkhaus. Die Menschen die täglich auf der Bankvorm Lebenshilfehaus sitzen werden freundlich gegrüßt, ein freudiges 'grias eich' kommt zurück. Als erstesstartet der morgendliche Rundgang durch die Ausstellungen, bei denen ISO-Zertifizierung gemacht werdenmuss. Momentan befinden sich 3 Ausstellungen im Haus.Im Keller und Erdgeschoss sind die TAUERNWELTEN. Sie sollen durch Kurzfilme und Anschauungsobjekte,sowie ein Tierratespiel Einblick in und Verständnis für Alpentiere, Gletscher, Natur- und Kulturlandschaftund vieles weitere geben.Zusätzlich gibt es aktuell eine Sonderausstellung mit dem Thema 'Die Erschließung Osttirols' im ersten undzweiten Stock. Im Dritten befindet sich eine Bilderausstellung von Daniel Egger mit dem Thema 'Landschaftenim Licht'.Am Vormittag werden BesucherInnen mit Wandertipps und sonstigen Anliegen beraten und mit denRangern gespaßt (und Torte gegessen).24


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Bei ihnen haben wir uns Anregungen für Bergtouren sowie gute (Pflanzen-) Bücher geholt. (DANKE!) Wirhaben Neuigkeiten ausgetauscht, geklatscht, getratscht und geneckt.Zwischendurch brachte man den Shop wieder in Ordnung und legte Prospekte über Wanderungen, Hütten,Mountainbiken usw. nach.Nach der Mittagspause, die oft mal länger dauern konnte - im Fall von Jonas auch den ganzen Tag, weil errausgeschmissen wurde – ging es ans Leiberl etikettieren. Carola und Ruth, unsere Etikettendruckprofis,standen uns dabei gern zur Seite. Nach den anfänglichen Problemen mit der Etikettierpistole begann schonbald ein interner Wettstreit wer es schaffte die meisten Kisten an Leiberln zu bepreisen. Leider kann hierzukeine objektive Aussage getroffen werden, da abhängig vom Wetter, korrelierend mit BesucherInnenzahlund Laune und Etikettierkompetenz der Ranger mehr oder weniger Leiberln bepreist werden durften. Dernotierte Rekord liegt bei ca. 6 Schachteln.Falls man mal keinen guten Tag hatte, gab es immer noch die Option sich Schoki bei Andreas, der leidernicht immer welche hatte, oder Eva zu holen und alles war gleich viel besser.Insgesamt war es immer sehr fein und ein großes Plus für alle LangschläferInnen- der Shopdienst beginnterst um viertel vor 10!!Statement Volos:Nina: Da ich schon Berufserfahrungen hatte, war es immer wieder ganz lustig T-Shirts zu etikettieren undBesuchern zu erklären, dass sie sich im „Nationalparkhaus“ befinden und es kein „national Parkhaus“ gibt.Flo: Interessante Arbeit und immer wieder verdutze Besucher, die eher Einheimische also deutsche Studentenerwartet hätten.Birgit: Mit Moritz gemeinsam dauert alles doppelt so lang, macht aber dreimal so viel Spaß! AngenehmeArbeitsatmosphäre mit und bei den Rangern.Lucas: Der allwöchentliche Leiberl-Etikettier-Wahnsinn... mit gelegentlicher Tortenpause mit den Rangern.Lucia: Es war immer wieder spannend, ob man die Fragen der Besucher, die da oft sehr einfallsreich waren,beantworten konnte.Ulrike: Manchmal leider auch bei schönem Wetter, trotzdem immer sehr viel Spaß mit den Rangern.Jonas: ← wurde immer nach Hause geschickt =)Steffi: Trotz der nun notwendigen Vorkenntnisse nehme ich von einem Nebenjob bei H&M jetzt erst einmalAbstand!25


Volontärsbericht <strong>2013</strong>AuerwildprojektErschienen in den Salzburger Nachrichten am 7. September <strong>2013</strong>26


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Statements Volos:Nina: Ich sage nur: 37 Gelsen- (Mücken-)stiche alleine am Rücken, von meinem restlichen Körper sprecheich erst gar nicht- voller Einsatz für das Auerwild.Flo: Verwöhnte Prinzessin dieser Vogel, aber wenn es den Tieren hilft eine durchaus sinnvolle Arbeit, dieschon die ersten Erfolge verbuchen kann.Birgit: Erste Strophe: dchk - Zweite Strophe dchk dchk - Dritte Strophe: pbhh (taub und blind – jetzt einfangen/streicheln)- Vierte Strophe Gesang (für realistische Darbietung bitte Gunther Greßmann aufsuchen).Lucas: Rettungsmaßnahme erfolgreich ausgeführt – so muss er doch überleben!Lucia: Den Wald aufräumen hat auch einfach seinen Reiz.Ulrike: Es ist wohl das größte Waidglück, wenn man ihn tatsächlich einmal beschauen kann.Jonas: Da hatten wir einen der schönsten Arbeitsplätze, den man sich vorstellen kann.Steffi: Erinnert mich an Kindertage: Diesmal bauen wir zwar keine Hütten, aber Äste durch die Gegendschleppen hatte schon immer einen gewissen Reiz für mich.Umweltbaustellen Trojeralmtal und Katalalm – oder: vom Aufbauen und Abreißen von HütteBei der Umweltbaustelle im Trojeralmtal in der Nähe von St. Jakob erwartete uns eine destruktive, aberauch eine der lustigsten Aufgaben unseres Sommers.Die in den 1980er Jahren originalgetreu nachgebauten Knappenhäuser oberhalb der Waldgrenze auf 2300m waren unser Einsatzgebiet. Im Zuge eines Freilichtmuseums wurden Häuser errichtet, um den wanderndenBesuchern einen Eindruck des Knappenlebens im 15. – 16. Jahrhundert zu vermitteln. Ein restaurierterStollen, ein Wintergang und die Wohnhäuser mit Informationstafeln waren Teil des Museums. Unsere Aufgabewar eine eingestürzte Hütte abzureißen und natur- bzw. besucherfreundlich zu beseitigen. Das Hauswar bis zum Schluss komplett eingerichtet und somit ein Spielplatz für Schatzsucher und körperlich unausgelasteteVolos. Unterstützung bekamen wir von den Mitarbeitern des Tourismusverbands St. Jakob Georgund Louis, die normalerweise Wege in Stand hielten oder auch mal als Feuerwehrmänner ins Geländemussten. Für die Abrissarbeiten waren im Wochenplan fünf Tage eingeplant. Hoch motiviert erledigten wirunsere Aufgabe jedoch schon innerhalb von zwei Tagen. Da die Anreise zu den Knappenhäusern sehr langwar, entschieden wir uns, die Nacht in dem unzerstörten Haus zu verbringen. Mit Lagerfeuer und Stockbrotverbrachten wir in einer fantastischen Landschaft unseren Abend. Womit wir nicht rechneten, war das undichteDach, das uns dann im Gewitter gnadenlos im Stich ließ. Doch mit etwas Fantasie und Kreativitätbauten wir uns eine kleine Hütte in der Hütte und konnten trocken und ruhig schlafen.Ein besonderer Dank geht an das Vorschlaghammer-Spitzhacken-Gerät was wir freundschaftlich Martinnannten und ohne das die Arbeit nur halb so viel Spaß gemacht hätte.27


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Eines Tages kam der Nationalparkmitarbeiter Gunther, den wir schon von unseren Einsätzen zur Rettungdes Auerwilds kannten auf uns zu und hatte eine Sonderaufgabe für uns. In einem Taltrog oberhalb derKatalalm („Kata-lalm“) im Frosnitztal nördlich von Matrei sollte ein Jägerstand gebaut werden. Hier befindetsich eine besonders gut einsehbare Stelle für die umliegenden Berghänge, wo sich unter anderemGämsen gern tummeln. Doch da gab es ein Problem: Wie soll man schwere Holzbretter in eine unzugänglicheGegend auf 2500m bringen? Da gab es nur zwei Möglichkeiten: entweder den Hubschrauber fliegenlassen, oder - weil sie doch gerade nichts besseres zu tun haben - die Volos dazu überreden, das Holz aufizu schleppen. Wir sind für jeden Spaß zu haben und haben sofort „Hier!!“ geschrien. Ein positiver Nebeneffektder Arbeit war, dass der Hubschrauberflug dem Nationalpark und dem von Bürokratie-Tätigkeit geplagtenGunther erspart blieb. Für diese schwere Arbeit wollte Gunther zunächst nur die Männlein unter denVolos fordern, doch nicht so mit Birgit!! Sie ließ es sich nicht nehmen die Gleichberechtigung der weiblichenVolos (Volas?) zu wahren und ebenfalls beim Holz tragen ihre Frau zu stehen.An einem sonnigen Samstag im Juli hieß es dann: rein ins Vergnügen und Birgit, Jonas, Flo und Lucas machtensich auf, der Osttiroler Jägerschaft einen Dienst zu erweisen. Zusammen mit Karl und Sepp von der JausenstationKatalalm ging es zunächst nach Gruben, wo auf ein geländetauglicheres Gefährt umgestiegenwerden musste. Grund dafür war die „Straße“ ins Frosnitztal - falls diese in der Region berüchtigte Buckelpisteden Namen verdient hätte. Nach der abenteuerlichen Fahrt auf der Ladefläche von Suzukis, derenAlter das der mitfahrenden Volos übertraf, kamen wir gut durchgeschüttelt am Fuß des Anstiegs an, vondem es nur noch zu Fuß weiterging. Jeder bekam sein Päckchen geschnürt und schulterte die zum Teil zweimal zwei Meter großen Holzplatten. Leider blieben für die tapfere Birgit nur einige kleine Stücke übrig, diesie aber dennoch mit Stolz auf dem Rücken trug. Die Karawane aus brettertragenden Menschen setzte sichin Bewegung und bot der Natur um sie herum sicher einen schrägen Anblick. Zur Last auf dem Rücken kamnoch starker Wind dazu, sodass man kurzzeitig fast das Gefühl hatte, gleich mit Flügeln abheben zu könnenund zurück ins Tal zu sausen. Nach 1,5 Stunden hatten wir die Strapazen geschafft und kamen glücklich,aber ziemlich geschafft im Talschluss an. Flo und Karl machten sich nun daran, ihre handwerklichen Fähigkeitenzu messen und bauten die Hütte in Windeseile zusammen, die anderen entspannten im Gras odernutzten die Zeit die heimische Tierwelt zu begutachten. Lucas hat es währenddessen geschafft, von einerwild gewordenen Schafherde durch die Gegend gescheucht zu werden. Nach kurzer Zeit konnte das Werkbestaunt werden, auch wenn wir über dessen Sinn und Zweck sicher kritischerer Meinung waren als dieJäger. Unser erstes selbst gebautes Haus stand fest und sicher in der Talmulde und so konnten Karl und dieVolos nach getaner Arbeit an den Abstieg und die vorbereitete Grilljause denken, die bei der Katalalm bereitswartete.InterviewsSeit unserer Ankunft in Osttirol waren wir im Fokus des öffentlichen Interesses. Sobald wir auf einer Almwaren wurden wir sofort erkannt: „Ahh die Volos vom Nationalpark“. Grund dafür war unsere andauerndePräsens in den lokalen Medien. Gleich in der ersten Woche erschien ein Artikel in der Tiroler Tageszeitung,gefolgt von zahlreichen Erwähnungen im Radio Osttirol. Die Karla Kolumna der Tiroler Tageszeitung, ClaudiaFunder, hat es sich auch nicht nehmen lassen einen der Volontäre, am liebsten einen der Deutschen, zuinterviewen. Die Wahl fiel auf Flo, der sich bereitwillig dazu erklärte. Also wurden kurzer Hand währendeines Telefonats die Fakten geklärt und schon einige Tage später erschien der Artikel in der Zeitung. Leidernicht auf der Titelseite, da das derzeitige Topthema die Felbertauernstraße war, deren Wiedereröffnungauf dasselbe Wochenende fiel.28


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Wie jedes Jahr, gab auch heuer wieder ein Volo Radio Osttirol ein Interview um ein bisschen was über dieArbeit der Volontäre zu berichten. Nachdem Flo schon interviewt wurde, war es an der Zeit, dass dieseAufgabe eine Volontärin übernahm. Nina erklärte sich bereit und gab ein kurzes und knackiges Interview,das von einem Teil der Volos in der Küche verfolgt wurde.Betreuung von KindercampsAbenteuer- Klimaforscher-CampGleich an unserer Besprechung am ersten Tag überraschte uns Christina mit der Information, dass es füreinen männlichen Volo zeitnah auf ein Camp geht. Wenig später erfuhren wir, dass Jonas die 13 Kinder aufdie Essener-Rostocker Hütte begleiten soll. Ein wenig überrascht aber dann doch sehr gespannt nahm erseine Mission an und startete eine Woche später mit der Rangerin Anna Brugger in Richtung Maurertal. DieCamp-Teilnehmer waren zwischen 12 und 14 Jahre alt. Nachdem sie ihre Abschiedszeremonie mit ihrenEltern beendet hatten, starteten sie voller Elan die Wanderung zur Hütte. Nach zwei Stunden wandern warzwar die Euphorie über die neu erworbene Freiheit verschwunden, aber umso mehr trat an seine Stelle dasGlücksgefühl über das Erreichen unserer Tagesetappe. Für einige Kinder war es die erste Wanderung in denBergen und deshalb eine besondere Erfahrung. Einige mehr Erfahrungen kamen hinzu als sie dann letztendlichvor Simonykees und Maurerkees standen. Die Hütte liegt nämlich imposant im Vorfeld der zwei Gletscher.In den nächsten Tagen wurde ein buntes Programm angeboten, für das mehrere Ranger tagsüber aufdie Hütte kamen. So gab es eine Wildtierbeobachtung, eine Wanderung auf den Gletscher, eine Besteigungeines Gipfels und das allabendliche Bouldern bzw. Klettern am Seil. Alle Aktionen wurden mit dem ThemaKlima und Umwelt verbunden und wurden z.B. durch den Rückgang der Gletscher eindrucksvoll zur Schaugestellt.In diesem Jahr gab es außergewöhnlich große Schneemengen bis in den Sommer hinein. So kam es, dasswir ständig Schneefelder überqueren mussten und bergab öfters nur kontrolliert abrutschen konnten. Daswar vielen nicht ganz geheuer, erhöhte jedoch deutlich den Abenteuerfaktor. Absolutes Highlight war jedochdie Wanderung auf den Gletscher, bei der die Kinder von Bergführern in Gletscherspalten abgeseiltwurden.Im Gegensatz zu den Rangern hat Jonas mit den Kindern im Matratzenlager geschlafen. Das brachte ihmeine besondere Stellung ein, die er in so machen Situation ausspielen konnte. Die Kinder waren im großenGanzen begeisterungsfähig, was ihm eine positive Rückmeldung gab und ihm unter anderem half in so einerintensiven Zeit auch eine Menge Spaß zu haben.Abschließend möchte Jonas noch sagen, dass er in dem Klima-Camp eine fantastische Möglichkeit sieht,Schülern den Zugang zur Umweltproblematik zu ermöglichen. Nämlich auf einer abenteuerlichen und direktenWeise.Danke fürs Mitnehmen!29


Volontärsbericht <strong>2013</strong>ÖAV-Camp Wasser, Wald und WandernIm Haus des Wassers stand das diesjährige ÖAV-Camp vor der Tür und Steffi meldete sich freiwillig zusammenmit der ÖAV-Praktikantin Katharina Klein die Betreuung der Kinder zu übernehmen. Tagsüber wurdenwir von Ranger Hermann Mauthner unterstützt. Montagmittag ging es los und 15 Kinder zwischen 9 und 13Jahren wurden von ihren Eltern am Haus des Wassers abgeliefert. Der erste Tag wurde zum Kennenlernengenutzt, mit Gruppenspielen und dem Basteln von Namens-Buttons und Türschildern. Der erste Abendstand im Zeichen der Fledermaus und nach einer weiteren Bastelaktion, bei der viele kreative Fledermäuseentstanden, gingen wir mit dem Bat-Detector zum Zirbenhof, um anhand der Schallwellen Fledermäuseaufzustöbern. Wir hatten Glück, als die Sonne nahezu untergegangen war, ließen sich einige Fledermäusehören und auch beim Umherfliegen beobachten. Die nächsten drei Tage wurde gemäß dem Motto desCamps, das viele Kinder leider nur als Wasser-Camp von ihren Eltern verkauft bekommen hatten, gewandert.Am Dienstag zur Jausenstation Trojeralm, am Mittwoch zum Abenteuerspielplatz in St. Jakob und amDonnerstag ins Defereggental. Mit spannenden Highlight wie dem Besuch einer echten Mühle, Grillen amStock über dem offenen Lagerfeuer, Murmeltiersafari und Spielen am erfrischenden Bach, konnten wir dieKinder bei Laune halten. Insbesondere das Abendprogramm machte den Kindern sehr viel Spaß. Dazu gehörtenein Casino-Abend und Lagerfeuer mit Gruselgeschichten und natürlich dem obligatorischen Stockbrot.Am Freitag, dem letzten Tag erkundeten die Kinder die Schwarzach und bauten dort Stoanmandle, dieauch später noch an ihren Besuch erinnern sollen. Die Woche war sehr intensiv mit kleineren Schwierigkeitenwie Hänseleien und einem leichten Sonnenstich, aber vor allem war es eine sehr eindrucksvolle Woche,bei der Katharina und Steffi ihre Betreuerinnen-Fähigkeiten ausprobieren und erweitern konnten und lerntenmit leichtem Schlafmangel zurecht zu kommen. Die Kinder hatten sehr viel Spaß, machten beim Programmalles in allem super mit und verlebten eine schöne Zeit beim ÖAV-Camp im Haus des Wassers.Swarovski Waterschool CampAm Montag, den 26.8. machten sich Flo und Nina auf den Weg nach Wattens um die Kinder für das Swarovski-Campabzuholen, mit denen sie eine Woche im Haus des Wassers in St. Jakob verbringen würden. DasWetter war zwar leicht regnerisch, dennoch ließen sie sich nicht davon abhalten, zu den Krimmler Wasserfällenzu fahren, auch wenn nur der Park und die Ausstellung angeschaut werden konnten, da es für allesandere zu regnerisch und neblig war. Den 27 Kindern hat es dennoch gefallen, mit den Wasserattraktionen,z.B. einem Männchen, das man selber steuern konnte und Wasser spritzte, zu spielen.Anschließend ging es ins Haus des Wassers nach St. Jakob und dort wurden sie schon von Brigitte und denRangern Hermann und Matthias, sowie Lisa, einer Praktikantin, empfangen.Der restliche Tag wurde spielend und essend verbracht und am Abend folgte noch eine kleine Fackelwanderung,nachdem der Regen doch noch nach ließ.Leider war das Wetter auch am nächsten Tag nicht besser und so tröpfelte es ab und zu ein wenig, als amAbenteuerspielplatz Würstel gegrillt wurden. Am Abend kamen Steffi, Luci und Jonas als Alm-Croupiersverkleidet um beim Casino-Abend mitzuhelfen. Für die Kinder war es ein absolutes Highlight und so mancheiner hat sein ganzes Spielgeld verzockt und konnte sich danach keine Süßigkeiten mehr kaufen. Am Mittwochbesserte sich das Wetter und es kam sogar die Sonne heraus. Vormittags stand noch ein Geländespielauf der Tagesordnung und am Nachmittag war es dann soweit... endlich Raften!! Wir wurden von Romanmit einem alten gelben Schulbus abgeholt und fuhren nach Ainet um dort Raften zu gehen. Da schon einigeKinder Raften waren, fuhr ein Teil von ihnen die Sport-Tour und die anderen die Family-Tour. Alle, inklusive30


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Flo, Lisa und Nina waren hellauf begeistert und wären am liebsten noch einmal gefahren. Als kleiner Trostwurden wir mit fantastischen Pommes und gegrillten Fleisch und Gemüse verköstigt.Der Donnerstag war der gefürchtete Tag, da es an diesem Tag die einzige Wanderung gab. All das Jammernhalf nichts, Hermann, Lisa, Flo und Nina schafften es die Kinder bis zur Trojer Alm hinauf zu motivieren undmit einigen Zwischenstops, zum Beispiel bei einer Mühle, bei der jedes Kind ein bisschen Mehl bekam, wares dann auch nicht mehr so ein großes Problem. Oben angekommen, war es dann doch eine super Wanderung,nachdem im Bach gespielt werden durfte und Matthias mit den Kindern auf Tiersuche ging und eineBaby-Kreuzotter fand, war es dann schon eine obercoole Wanderung. Am Nachmittag wurde die Campzeitunggestaltet und die Kiddies konnten ihrer Kreativität freien Lauf lassen. Das nächste Event fand schon amAbend statt, nämlich die Disco. Es wurde zu Macarena und Gangnam Style (oder wie es die Kinder danachnannten: „Florian-Style“) getanzt und gerockt.Am Freitag konnten sich die Kinder am Fluss kreativ austoben. Alle Kiddies konnten sich in Form von Stoamandlund ähnlichen Werken für die nächste Zeit im Flussbett der Schwarzach verewigen. Der Nachmittagwurde genutzt um die Campzeitung fertig zu stellen und für die Talentshow am Abend zu üben. Die Jury,die aus Brigitte, Lisa, Flo und Nina bestand, war mehr als nur überrascht, welche Talente in den Kindernschlummerten. Von Tanzen über Gesang bis hin zu ganz besonderen Showacts war alles vertreten. Leiderkonnten die Kinder nur eins ihrer zahlreichen Talente zeigen, da ansonsten das Stockbrot am Lagerfeuer zukurz gekommen wäre. So ging der letzte Abend zu Ende und alle konnten sattgegessen ins Bett.Am Samstag hieß es dann zum letzten Mal um halb acht „Guten Morgen, auf zum Frühstück“. Nach dermorgendlichen Stärkung wurden dann die Zimmer wieder auf Vordermann gebracht und alle Koffer gepackt.Nach der Preisverleihung für das ordentlichste Zimmer ging es auch schon los Richtung Wattens. Aufder Rückfahrt wurde noch ein letzter Halt im Nationalpark Zentrum in Matrei gemacht, wo noch genügendZeit war einige Souvenirs zu kaufen. Pünktlich um 14:00 Uhr konnten die Eltern ihre Kiddies endlich wiederin die Arme schließen.Unser Fazit der Woche: Es war eine aufregende, lehrreiche, spannende und absolut geniale Woche mitsuper Kindern! Nicht nur die Kinder würden sich freuen nächstes Jahr wieder mit von der Partie zu sein.Wegbegehung Barmer Hütte – Neue Reichenberger HütteGegen Ende Juli, als wir uns schon an die allwöchentlichen Aufgaben in der Nationalparkregion gewöhnthatten, gab es doch etwas spannendes Neues in unserem Dienstplan zu lesen: „Begehung (gute Geher!)“.31


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Unwissend, was da auf uns zukommen sollte, erklärten sich Birgit und Lucas dazu bereit, sich ins Abenteuereiner Begehung zu stürzen. Leider wurde Birgit kurz vorher krank und der tapfere Jonas musste sie würdigvertreten. Schnell stellte sich heraus, dass Nationalparkdirektor Hermann Stotter, unser Cheeef, sowie BetreuerinChristina einen fast in Vergessenheit geratenen Übergang zwischen zwei Alpenvereinshütten aufTauglichkeit für den geübten Bergwanderer testen wollten und um das einzuschätzen, machen sich Voloseben auch ganz gut. Also durften wir mit.Am 31.07. gegen Abend begannen wir nach etwas umständlicher Anfahrt den Anstieg vom Patscher Tal imhintersten Defereggen zur Barmer Hütte. Auf der Barmer Hütte erfuhren wir von Hüttenwirtin Bärbel undSektionsmitgliedern, mit welchen Problemen die alpinen Hütten zu kämpfen haben. So soll die Barmer Hüttewieder attraktiver für Tourengeher, Kletterer und Wanderer gemacht werden, denn durch ihre abgeschiedene(aber nichtsdestotrotz grandiose!) Lage wird sie nicht so häufig besucht, wie z.B. Hütten am Venediger-Höhenweg.Dies könnte sich auch durch einen Ausbau des von uns getesteten Übergangs ändern.Gut gestärkt ging es also am nächsten Morgen frühzeitig los, denn der Blick auf die Karte versprach einelange Tour... - Die Route sollte von der Hütte zur Roßhornscharte führen, gefolgt von einem Abstieg überdas Fleischbankkees zu den Seebachalmen, um dann wiederum zum Rotenmanntörl anzusteigen, von woaus man zur Neuen Reichenberger Hütte gelangt. Im Anblick des alles überragenden Hochgall erreichtenwir zügig die Roßhornscharte (2916 m), um einen letzten Blick auf unser Quartier der Nacht und dessenUmgebung zu werfen. Der Abstieg über die Schneeflächen des Fleischbankkeeses, vorbei am gestautenGletschersee mit echten Eisbergen gestaltete sich als wahres Vergnügen. Etwas mühsamer ging es weiterüber kaum markierte Steige eines Geröllfeldes, wo sogar unsere ortskundigen Begleiter kurzzeitig die Orientierungverloren. Sicheren Schrittes gelangten wir gegen Mittag nach einem langen Abstieg zu den Seebachalmen.Eine für normale Wanderer halbwegs tagfüllende Etappe lag schon hinter uns, doch in Anbetracht,dass dies erst die Hälfte des Übergangs war, beschloss Lucas, der tags zuvor gesundheitlich schonnicht ganz auf der Höhe war, die Gruppe zu verlassen und ins Tal abzusteigen.Frisch gestärkt ging es weiter in Richtung Rotenmanntörl die nächsten 1300 Höhenmeter hinauf. Der Anstiegstellte sich bei den hochsommerlichen Temperaturen als eine schweißtreibende Angelegenheit heraus.Kurz wurde die Stimmung etwas getrübt als während des Aufstieges kein kühlender Bach für Abkühlungsorgte. Als dann endlich das Törl erreicht war, waren wir überglücklich den Großteil der Höhenmeterhinter uns zu haben. Was wir jedoch ein wenig verdrängten, war der lange Marsch in Richtung Neue ReichenbergerHütte, der zwar keinen großen Anstiege mehr hatte aber kein Ende zu nehmen schien. Nach 12Stunden Wanderzeit, 2.200 Höhenmetern und 29,7 Kilometer erreichten wir glückselig das Auto.Einer der schönsten Aspekte der Wanderung war die Zeit mit Christina und dem Cheeef. In dem alltäglichenNationalparkalltag findet man selten die Ruhe um sich besser kennenzulernen und längere Gespräche zuführen. Hier wurde zusammen gejammert, geschwitzt, gelitten und der Erfolg gefeiert.32


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Unser Ergebnis: Die Wanderung ist jedem Normalwanderdem nicht zu empfehlen. Ein fantastisches Naturspektakelwar es aber trotzdem. Viel Spaß beim nachwandern!Erntedankfest in WienEin weiteres Highlight unserer Volontärszeit war für Anfang September vorgesehen: die Erntedankmesse inWien. Dank einiger Überredungskunst einer Mitvolontärin durften zwei statt nur einem Volo mit fahren,um Ranger Andreas Angermann zur Messe zu begleiten. Doch wem sollte diese Ehre zuteilwerden? Zweivon uns kennen Wien ohnehin, da sie dort studieren. Die restlichen sechs müssen sich wohl drum schlagen.Aber nein, wie zivilisierte Volos das machen, wird natürlich ausgelost, wer mit in Österreichs Hauptstadtfahren darf. Das Losglück traf Lucas und Steffi. Die Vorbereitungen verliefen kurz und schmerzlos. Ein Nationalparkbuswurde bis knapp unters Dach vollgepackt, Jause eingekauft und Freitagmorgen pünktlich um 9Uhr war Abfahrt. In Huben sammelten wir noch Gerlinde ein, die bei der Messe die Nationalparkpartnerbetriebevertreten würde. Auf der Autobahn überholten wir irgendwann die Kärntner Kollegen und Murmler(in unserem Bus) und Steinbock (im Kärntner Bus) sagten sich kurz Hallo. Zur Mittagszeit kehrten wir aufeiner Raststätte ein und trafen die Kärntner Kollegen zum Mittagessen. Diese hatten etwas vorsichtigerfahren müssen, da sonst dem Steinbock im Kofferraum schlecht geworden wäre, lautete ihre Ausrede. Dieweitere Fahrt verlief problemlos und gegen Nachmittag erreichten wir das Großstadtverkehrschaos, durchdas uns Andreas mit Ruhe und Geduld hindurch bugsierte. Angekommen am Messegelände auf dem Heldenplatzbauten wir die Stände im sogenannten „Nationalpark-Dorf“ auf. Dort hatten sich alle NationalparksÖsterreichs zusammengefunden, um über die Nationalparks, mögliche Wandertouren, regionaleSpeisen und Getränke zu informieren. Und natürlich durfte auch die Kinderbespaßung nicht fehlen. AmSamstagmorgen ging es dann auch schon früh los. Die letzten Flyer mussten ausgelegt werden, letzte Absprachengetroffen werden. Da die Hohen Tauern Österreichs größter Nationalpark ist, hatten wir dementsprechendauch die meisten Stände, wo alle Bundesländer – Kärnten, Salzburg und Tirol – vertreten waren.Es gab einen kleinen Shop, den Lucas betreute und die zu verkaufenden Hefte und Broschüren vehementgegen unbeabsichtigten Diebstahl verteidigte. Wir hatten leider keine Preisschilder und so dachten vieleGäste, dass die ausgelegten Hefte kostenloses Infomaterial seien. Beim nächsten Stand konnte man mitAndreas über den Nationalpark plaudern und seinen Tastsinn an drei Fühlboxen beweisen. Die Kärntnerhatten kleine Experimente und einige Eimer mit Seifenlauge mitgebracht, mit der die Kinder in einer großenWanne Riesen-Seifenblasen machen konnten und nicht nur die Kinder hatten sichtlich ihren Spaß dabei. Anzwei weiteren Ständen konnten sich die Gäste über mögliche Ausflugsziele und Unterkünfte informierenund wurden ausreichend mit Flyern und Infomaterialien ausgestattet.Beim letzten Stand hatten die Salzburger Kraftsteine mitgebracht, die mit Wasserschleifpapier bearbeitetwerden konnten. Daneben stand Steffi mit einer Wand mit aufgemalten Wildtieren und fest geschraubtenGeweihen, wo die Kinder versuchen konnten Ringe auf die Geweihe zu werfen.33


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Die Sonne schien, das Fest war schnell in vollem Gange und viele, viele Besucher von gefühlt überall hervon Kanada bis China bis Australien durchstreiften das Messegeländer auf der Suche nach gratis Kostproben,Kugelschreibern und Beschäftigungen für die Kleinsten. Sonntagabend ab 18 Uhr bauten wir unsereStände auch schon wieder ab und dank der vielen Besucher mussten nun viel weniger Kisten in den Busgepackt werden.Es hat uns sehr viel Spaß gemacht, war aber auch anstrengend. Zwischendurch blieb aber auch kurz Zeitselbst einen kleinen Spaziergang zu unternehmen und sich die vielen Kernöl-, Wein-, Essens- und Infoständeanzuschauen. Am Abend nach einem gemeinsamen Essen blieb noch kurz Zeit mit einem Eis in der Handersten Eindrücke von Wien zu sammeln und wir halten fest: wir kommen auf jeden Fall noch einmal wieder!ProjekteGletscherWir vier Volos (Nina, Flo, Lucas und Luci), auch Gletschies genannt, beschäftigten uns mit der postglazialenKlimageschichte. Dabei verknüpfen wir die Klimageschichte mit der Entwicklung der Gletscher der Region,im besonderen des Schlatenkeeses (wobei sich dieses Projektziel für uns erst mit der Zeit so klar definierte).Dafür sollten wir einerseits aus der Literatur zusammentragen und andererseits detektivisch an die Sacherangehen und aufzeigen anhand welcher Indizien und Methoden man etwas über die Klimageschichte herausfindenkann. Ein Indiz sind z.B. Holzreste, die in Gletschervorfeldern gefunden werden. Diese zeigen,dass das Klima früher wärmer war und somit die Waldgrenze höher lag. So war eine unserer ersten Aufgabennach Holzresten zu suchen. Doch hier soll nun von den Highlights berichtet werden, die wir Gletschiesneben eingehender Literaturrecherche, Zusammenfassen der Literatur und Erstellung unserer Plakate erlebthaben.Treffen mit dem Berger Alois und Gletschietour zum Dorferkees und SimonykeesZiemlich am Anfang unseres Projektes trafen wir uns mit Alois Berger, einem erfahrenen Bergführer ausPrägraten, der die Berge wie seine Westentasche kennt und uns erzählen konnte, wo schon überall Holzgefunden wurde und wo die Chance am größten ist, dass wir Holz finden. Das Gletschervorfeld des Dorferkeesim Dorfertal oberhalb der Johannishütte soll sich dafür am besten eignen. Da wurde früher schon Holzaus einem Moor gezogen. Aufgrund dieser Information machten wir Gletschies uns auf zur Johannishütteum nach Holz zu suchen. Obwohl die Suche zunächst äußerst frustrierend war, wurden wir unter vollemKörpereinsatz und dank Lucis Hartnäckigkeit doch noch fündig und fanden auf einer Höhe von 2200 m in 8034


Volontärsbericht <strong>2013</strong>cm Tiefe Holz, genauer ein Aststück (16 cm lang) und viele kleine Holzstücke, das eindeutig von früherenZeiten stammen muss. Nach diesem erfolgreichen Fund und dem Rätseln welche Wälle Moränen sind undwo die wohl auf dem Luftbild zu finden sind, wanderten wir noch weiter ins Dorfertal rein, um näher an denGletscher ranzukommen. Nach einer entspannten Übernachtung und gutem Essen auf der Johannishütte,wanderten wir ins Maurertal zum Simonykees und –see immer auf der Suche nach weiteren moorigen Flächen,die wir besonden können. Da wir jedoch nicht fündig wurden, gab es noch einen Apfelstrudel auf derEssener- Rostocker-Hütte, nach dem es dann müde heimging. Am nächsten Tag präsentierten wir Flockistolz unseren Holzfund, doch leider haben wir noch nicht erfahren, wie alt das Holz wirklich ist und ob dawohl noch größere Stücke liegen könnten.Schlatenkees-TourenEines weiteren ziemlich frühen, äußerst kalten, feuchten und nebligen Morgens ging es los ins Gschlösstal.Unsere Mission an diesem Tag war, Moränen des Schaltenkeeses auf Grundlage der Dissertation von ProfessorGernot Patzelt zu identifizieren. Einige von uns, im besonderen Nina und Luci, überlebten den Tagnur eingemummelt wie im tiefsten Winter. Andere wiederum (eigentlich nur Flo) fanden diesen ersten fastschon Wintertag mit seinen bepuderten Bergspitzen so schön, dass er am liebsten gleich sein Tourensnowboardausgepackt hätte. Unsere Mission an diesem Tag erfüllten wir aber trotz Kälte erfolgreich und beimBodenprofil graben, zuschütten und anschließenden Gärtnerarbeiten wurde einem auch schnell wiederwarm, wenn auch nur für kurze Zeit. Nach einem fast Verlust unseres Spatens an eine Gletscherspalte (Flohat schlecht geworfen und Lucas genauso schlecht gefangen) und fast schon senkrechtem Aufstieg überGletscherschliff ging es auf brennenden und heißen Fußsohlen an den Abstieg und ins Venedigerhaus zueiner leckeren Dote = Torte.Um schöne Fotos zu machen brachen Lucas und Luci ein andermal zu einer weiteren Schlatenkees-Tour auf.Diesmal bei strahlendem Sonnenschein machten die Moränen gleich einen anderen Eindruck. Um einÜberblick-Bild vom ganzen Kees und Vorfeld zu bekommen stieg Lucas auf den Gegenhang durch den Ochsenwaldund bis zum Grat am Sandebentörl, wohingegen Luci die normale Gletscherlehrwegroute wählte.Treffen mit PatzeltUm unsere identifizierten Moränen im Vorfeld des Schlatenkeeses gesichert in ein Luftbild eintragen zukönnen, bekamen wir die Möglichkeit, uns mit Professor Gernot Patzelt zu treffen. Auf unser Luftbild, in daswir vorläufig schon Moränen eingezeichnet hatten, war der äußerst sympathische Professor etwas neidisch,weil er so etwas für seine Dissertation früher auch gerne gehabt hätte. Das Detailwissen über das Schlatenkeesvon Gernot Patzelt beeindruckte uns. Außerdem konnte der Professor mit sicherem Blick alle Moränenund Moränenreste erkennen und uns jene einzeichnen, die noch nicht stimmten oder die uns noch nichtaufgefallen waren.Projekt BiodiversitätDie Gruppe die sich mit dem Biodiversitätsprojekt beschäftigte bestand aus vier Personen Ulrike, Steffi,Jonas und Birgit, liebevoll auch die 'Blumenkinder' genannt.Unsere Aufgabe bestand darin, einen Exkursionsführer von Dorfer-, Ködnitz- und Teischnitztal zu verfassen.Da es für uns wichtig war, einen Rahmen für das Projekt zu stecken, legten wir unsere Schwerpunkte aufdie botanischen und geologischen Besonderheiten, welche in besagten Tälern zu finden waren. ZoologischeBesonderheiten, die es dort zweifellos gibt, wurden (auch aufgrund unserer mangelnden Kompetenzen) nurwenig beachtet.35


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Unser persönliches Interesse war ebenfalls gefragt. So konnten wir alles, was uns Studierenden wichtig war,auch einbringen und hinterfragen und hatten so einen recht freien Gestaltungsrahmen.Nach mehreren Begehungen und Hilfe unseres Betreuers Martin Kurzthaler konnten wir mehrere Hotspots,auf die wir uns im Exkursionsführer spezialisierten wollten, definieren.Unsere erste Exkursion führte uns und unseren Betreuer Martin durchs Teischnitztal. Nach einem sanftenund kehrenreichen Aufstieg haben wir nach circa 8 Stunden, viel halbwissenschaftlichem ;) Geplänkel und1200 Höhenmeter die Stüdlhütte erklommen.Am Weg konnten wir schon 2 Hotspots, mit denen wir uns genauer befassen wollten, definieren.Erstens den Mauriger Trog auf etwa 2100 m, welcher den Abschluss der Waldgrenze bildet. Hier findet maneinen Lärchenwald mit Bewimperter Alpenrose als Unterwuchs, die aufgrund des Kalkvorkommens hier zufinden ist. Stellenweise ist auch der gelbe Eisenhut großflächig auffindbar.Als zweite Besonderheit bestimmten wir die in der Teischnitzebene gelegenen Flussalluvione. Dies ist einsehr aktiver Lebensraum, der durch die ständige Änderung des Wasserstandes und dem Einbringen vonGeschiebe geprägt ist. Hier kann man eine besondere Seggenart, nämlich Carex bicolor finden.Weiter ging die Wanderung zur Stüdlhütte, wo wir, bis auf Martin, übernachteten. Der Anblick des Großglockners,der genau neben uns thronte, motivierte uns und machte uns neugierig, ihn bald auch von obenkennen zu lernen.Am nächsten Tag stiegen wir durchs Ködnitztal ab um uns dort nach weiteren Hotspots umzusehen. Direktunter der Stüdlhütte kamen wir in ein Geröllfeld, das voll von uns unbekannten Alpenpflanzen war. Neugierigfingen wir an sie zu bestimmen und uns Gedanken darüber zu machen, wie sie in dem unwirschen Gebietüberleben können.Leider mussten wir unsere Aktion bald abbrechen, da wir von einem Regenguss überrascht wurden. Wirmachten uns also auf den Rückweg. Zwischen Lucknerhütte und Lucknerhaus konnten wir nur noch einenBlick auf andere Besonderheiten werfen, die uns Martin im Vorfeld schon verraten hatte.Als Hotspots im Ködnitztal wurden somit noch die Hochstaudenfluren kurz über dem Lucknerhaus und dieBergmähder an beiden Seiten des Tals definiert.Hochstaudenfluren sind prinzipiell sehr feuchte Lebensräume, welche oft an Hangmulden liegen. Die hierhäufig vorkommenden Pflanzen sind Blauer und Gelber Eisenhut, Aconitum napellus, Aconitum vulparia,Alpendost, Adenostyles allariare, Weiser Germer, Veratrum album und die Grünerle, Alnus viridis.36


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Die Bergmähder im Ködnitztal haben eine lange Geschichte. Im Laufe der Zeit hat sich ihre Bewirtschaftungsartund somit die dortige Pflanzenfauna immer wieder verändert und so das Landschaftsbild geprägt.Glücklich und durchnässt sind wir letzten Endes bei der Lucknerhaus angekommen und zu Hause sofort indie warme Dusche gesprungen ;).Das letzte Tal, mit dem wir uns befasst haben, ist das Dorfertal. Die Wanderung hinein dauerte circa 4Stunden und war sehr abwechslungsreich. Zuerst haben wir die Daberklamm durchschritten und sind kurzdanach bei der Jausenstation Bergeralm vorbeigekommen, weiter Richtung Kalser Tauernhaus. Am Weghaben wir die für das Tal bekannten Lärchweiden mit ihren typischen Lägerfluren gesehen. Dort beherbergtsind typische Weidepflanzen, aber auch ungewöhnlichere Arten wie Bartglockenblume, Campanula barbata,Gold Pippau, Crepis aurea oder der Alpenlattich, Homogyne alpina.Nach dem Kalser Tauernhaus haben wir ein schon sehr verwachsenes Quellmoor entdeckt und als Hotspotangenommen. Das Moor wurde ungefähr 2004 eingezäunt um es vor Störungen von außen zu schützen.Heute ist in dem Moor wenig typische Vegetation zu finden. Es ist eher ein Beispiel dafür, wie Schutzmaßnahmenauch negative Effekte hervorrufen können.Zum Schluss ging es dann doch nochmal bergauf und wir fanden uns in einer sogenannten Blockhalde wieder.Hier trifft man auf Kopf- bis einige Meter große Gesteinsbrocken, die von einem nach-eiszeitlichenFelssturz herrühren. Die Vegetation hier ist karg und von hier vorherrschenden klimatischen Bedingungengeprägt. Viele der Bäume haben eine Säbelwuchsform und ihre Äste sind vom Wind alle in eine Richtunggedrückt worden. Was man an diesem Extremstandort findet, sind verschiedene Flechtenarten, die sichden dortigen Lebensbedingungen angepasst haben.Den Abschluss des Dorfertals bildet der auch im Sommer recht kühle Dorfer See.Die Hotspots, die sich aus den Begehungen herauskristallisiert, und mit denen wir uns dann nicht nur praktischsondern auch theoretisch beschäftigt haben, sind:Mauriger TrogFlussalluvioneSchutthalde (Geröllfeld)HochstaudenflurenBergmähderLärchweidenQuellmoorBlockhaldeInsgesamt waren wir mehrere Tage in unterschiedlichen Zusammensetzungen unterwegs und haben unsdie Täler auch zu verschiedenen Zeiten und Vegetationsstadien angeschaut und dokumentiert. Der Exkursionsführersoll durch die drei beschriebenen Täler führen und ist als zwei bis dreitägiger Ausflug gedacht.37


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Unser Wissen aus den unterschiedlichen Fachrichtungen, von denen wir kommen, versuchten wir zu vereinenumso gegenseitig voneinander zu lernen oder uns gemeinsam Neues anzueignen. Vor allem den Bereichder Geologie mussten wir uns von Grund auf erarbeiten und haben so insgesamt viel dazugelernt.Projekt Haus des Wassers: Schautafeln für das Jubiläum „10 Jahre HDW“ erstellenAufgrund eines kleinen Missgeschicks, waren die diesjährigen Projekte für das Haus des Wassers vorerstnicht bekannt geworden. Ungefähr nach der Hälfte unserer <strong>Volontariat</strong>szeit musste dann noch flugs einTreffen mit Brigitte her, denn schließlich stand für den heurigen September das 10-jährige Jubiläum desHaus des Wassers an. Aufgrund der umfangreichen wissenschaftlichen Projekte, konnten wir letztendlichBrigitte nur zwei Arbeiten abnehmen. Der eine Teil von uns fuhr nun regelmäßig nach St. Jakob um beimsogenannten „Einsackeln“ zu helfen. Ein Schelm, wer Böses dabei denkt, denn schließlich ging es hier umdas Zusammenstellen von Informationsmaterial zum HDW, das an Schulen in ganz Österreich, der Schweizund Deutschland verschickt wurde. Parallel hatten sich Lucia und Steffi dazu bereit erklärt, drei Schautafelnzu erstellen, die künftig den Teich hinter dem HDW zieren sollten. Nach einem kurzen Brainstorming entschiedenwir uns für die Themen Wasser, Amphibien und Pflanzen am Wasser. An erster Stelle stand dieInternetrecherche nach Textmaterial und geeigneten Bildern. Das war noch der angenehme Teil, wie sichim weiteren Verlauf herausstellen sollte. Als nächstes galt es das Design der Tafeln zu entwerfen. MitPower Point, etlichen Litern Entspannungstee, gutem Zureden und sprudelnder Kreativität entstanden sonach und nach die Tafeln. Hier und da wurden immer wieder kleine Verbesserungen vorgenommen undnach einem letzten Abschlusstreffen mit Brigitte stand dem finalen Druck der Tafeln nun nichts mehr imWege.FreizeitunternehmungenRaften auf der IselAm Montag dem 05.08. war es dann endlich so weit. Von den Volontären aus den vergangenen Jahrenstark beworben war eine Rafting-Tour auf der Isel, dem noch einzigen, unverbauten Gebirgsfluss in ganzOsttirol. Der Nationalpark scheint soweit ganz zufrieden mit unserer Arbeit und spendierte also auch unsdieses Vergnügen. Am Nachmittag ging es los: in die Neopren-Anzüge gepresst mit Schwimmweste, Helmund Paddel ausgestattet erfolgte eine kurze Sicherheitseinweisung von unserem Steuermann mit diversenTrockenübungen, die zur Belustigung der Autofahrer direkt neben der stark befahrenen Hauptstraße zwischenHuben und Matrei stattfinden. Alle Mann fassen mit an und hieven das angeblich unsinkbare38


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Schlauchboot ins Wasser. Angefeuert durch unseren Steuermann paddelten wir durch die Stromschnellen,Wellen und Walzen (wer Lust hat, kann gerne den Unterschied nachlesen) und wurden gehörig durchgeschütteltund durchnässt. An seichteren Stellen machten wir Spielchen, wie einmal auf dem Rand dasSchlauchboot umrunden ohne ins Wasser zu fallen oder alle springen raus und werden mit der Schwimmwesten-Hiev-Technikwieder ins Boot geholt. Bei einem leckeren Grillessen durften wir uns von der sportlichenAnstrengung des Tages erholen und sammelten neue Kräfte für die noch anstehenden Aufgaben derneuen Woche.Jagdhaushütte (Wildtierbeobachtung)Wir hatten die Ehre und das Vergnügen von unserem Chef Hermann Stotter für ein Wochenende auf dieJagdhaushütte eingeladen zu werden. Und weil das noch nicht genug war, wurden wir von ihm auch nochmit kulinarischen Leckerbissen verwöhnt. So packten wir am Freitagabend unsere sieben Zwetschken zusammenund fuhren ins Defereggen Richtung Jagdhausalmen.Am Abend kochte Hermann für uns selbst gekaufte Schlipfkrapfen mit geriebenen Käse und Schnittlauch -eine wahre Gaumenfreude. Für zusätzliche Unterhaltung sorgte Filou, Hermanns Hund, der eine Vorliebefür Waden hat und auch immer wieder gerne daran knabbert. Der nächste Tag begann schon sehr zeitig.Nachdem der Ofen eingeheizt war und wir gefrühstückt hatten, teilten wir uns in drei Gruppen auf und mitFerngläsern bewaffnet starteten wir in verschiedene Himmelsrichtungen auf zur Wildtierbeobachtung.Auch wenn der eine oder andere Weg manchmal nicht leicht zu erkennen war, wurden wir mit dem Anblickvon vielen Gämsen, Murmeltieren und Steinadlern belohnt.Hungrig kehrten wir wieder zur Jagdhaushütte zurück. Auch an diesem Tag kamen wir in den Genuss vonHermanns Kochkünsten und wurden von ihm mit einem ausgezeichnetem Gamsgulasch und Spätzle verwöhnt.Der Nachmittag wurde dann schlafend oder Kartenspielend verbracht ehe wir dem Gasthaus beiden Jagdhausalmen einen Besuch abstatteten. Nach einer flüssigen Stärkung und einer kleinen SightseeingTour fuhren wir wieder zur Hütte zurück und plauderten noch mit Hermann über das Studieren und vorallem über Schnäpse. Am nächsten Tag wurde die Hütte wieder auf Vordermann gebracht und für uns Volosging es wieder zurück nach Matrei. Wir alle waren von der Landschaft, der Hütte und der Stimmung dortsehr begeistert und können nur jeder und jedem eine Wanderung zu den Jagdhausalmen ans Herz legen.Lienz (Big Band-Abend und Bouldercup)Natürlich haben wir bei unserer Arbeit auch den einen oder anderen Tag in der „Sonnenstadt Lienz“ verbracht.Unser erster Besuch sollte eigentlich nur dazu dienen, den Ersatzschlüssel für unseren Volo-Bus zubesorgen. Leider hat aus technischen Gründen, wie man so schön sagt, dieses kleine Vorhaben zwei Stundengedauert. Daher haben wir kurzer Hand beschlossen in Lienz zu essen und sind Richtung Altstadt gezogen.Dabei haben wir uns auch gleich mal die ganze Stadt etwas genauer angesehen und konnten uns vondem viel gerühmten italienischen Flair überzeugen. Nach dem Essen lauschten wir noch einer hiesigen BigBand bei ihrem Platzkonzert und genossen den schönen Sommerabend.39


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Ein weiteres Highlight war der 13. KIOT-Bouldercup der am 31.8. bei strahlendem Sonnenschein stattfand.Die Mehrheit der Volos war leider mit Besucherbefragungen beschäftigt, sodass nur Flo von Anfang an vorOrt war und zumindest bei der ersten Runde mit im Teilnehmerfeld war. Der Rest der Gruppe war dannspätestens beim Finale anwesend und so konnten wir uns von den Kletterkünsten der hiesigen Bevölkerungüberzeugen. Bei der anschließenden Aftershow wurden dann nochmals kräftig gefeiert.KlettersteigeBereits vor Antritt des <strong>Volontariat</strong>s hatte Jonas angekündigt, dass er Klettersteigsets mitbringen wird. Daherwar klar, dass die erste Tour nicht lange auf sich warten ließ. Schon in der zweiten Woche wurde unserfreier Tag für die Besteigung der Roten Säule genutzt. Nach dem Aufstieg wurde dann der Rest der Gruppenoch mit Equipment von der Sajathütte ausgerüstet und die Kletterei begann. Das Fazit fiel durchaus unterschiedlichaus. Gerade die Neulinge in diesem Sport hatten sich den Apfelstrudel danach besonders verdient.Das nächste Ziel war die Galitzenklamm bei Lienz. Dort gibt es für jedes Niveau Klettersteige undjeder konnte klettern wie er wollte. Einige nahmen es auch mit den Klettersteigen Adrenalin und einigeWochen später mit dem Dopamin auf, die zu den schwersten Steigen in Südösterreich zählen. Der DopaminKlettersteig hat die extra Passage „der Masochist“ zu bieten. Die hat ihrem Namen alle Ehre gemacht unddie Teilstücke Schweinebauch, Fallobst und Werner Beinhart haben Jonas und Flo ganz schön ins Schwitzengebracht. Eine weitere Station war der Plöckenpass in Kärnten, bei dem wir mit tatkräftiger Unterstützungvon Christina und unserem Bergführer Siggi den Gipfel der Cellon-Schulter erklommen. Der Abstieg durcheinen Versorgungstunnel aus dem ersten Weltkrieg war auf jeden Fall den Besuch wert.Wanderungen und GipfeltourenUnsere bestiegenen Gipfel:B, J → Großer Zunig (2.776 m) B, LS → Kleiner Zunig (2.442 m)LK, B, LS → Speikboden (2.653 m), Donnerstein B, S, LK, N, U, J, F, LS → Großglockner (3.798 m)(2.725 m), Griften (2.720 m)J → Rostocker Eck (2.749 m) S, B, LK, N, J, F, LS → Rote Säule (2.820 m)S, B, LK, N, J, LS → Böses Weibl (3.119 m) S, F, J, LS –> Petzeck (3.283 m)B, LS → Blauspitze (2.575 m) B, J, LS → Großer Muntanitz (3.232 m)B, J → Hochschober (3.242 m) LK, B, LS → Hörnle (2.744 m)B, J, F → Cellon (2.241 m)40


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Großglockner-Tour <strong>2013</strong>Wir haben gebangt, gewartet und gehofft... sollte es wirklich so sein, dass ausgerechnet wir dieses Jahrnicht mehr den höchsten Berg Österreichs besteigen können sollten? Die Prognosen sahen schlecht aus.Sehr schlecht. Ein nahendes Tiefdruckgebiet, das in den Tälern Regen und auf den Gipfeln Schnee bringensollte, machten alle gehegten Pläne zunichte. „Das Wetter ist zu unbeständig, da macht eine Großglocknertourkeinen Sinn“, war die Aussage der Bergführerin. Die Gesichter wurden lang und länger. Einige von unswaren völlig desillusioniert, andere wollten die Hoffnung einfach nicht aufgeben. Die ersten Ideen für eineAlternativtour entstanden, wurden verworfen und wieder neu aufgenommen.Montagmorgen der letzten Woche dann die erhellende Nachricht: „Für Freitag ist das Wetter stabil vorhergesagt.Es könnte sich doch noch ausgehen!“ Helme und Steigeisen wurden bereit gelegt, Schlafplätze reserviert,der Blasenpflastervorrat aufgestockt, das Knie- und Wadentraining wieder aufgenommen, Mützeund Handschuhe aus den Untiefen des Kleiderschranks hervorgekramt. Wegen uns konnte es losgehen.41


Volontärsbericht <strong>2013</strong>Ob der Gipfel von den Volos <strong>2013</strong> letztendlich dennoch erklommen wurde, muss an dieser Stelle noch offenbleiben. Doch wir hoffen auf das Beste...FestbesucheGleich bei der Almeinführung in der ersten Woche wurden wir von Thomas herzlich eingeladen auf dasStaudenfest in Bichl am darauffolgenden Samstag zu gehen. Der Sinn des Namens war für unser eher unbegreiflich.Aber egal, die Volos wollten unbedingt Kontakt mit der hiesigen Bevölkerung aufnehmen. Alsonichts wie hin. Als wir ankamen konnten wir uns mit Zunig-Burger und Co stärken. Bei der Wahl unsererSitznachbarn hatten wir auf Anhieb Glück, denn wir saßen am Tisch mit den Siegern des Fußballturniers –dem FC Hufeisen. Gut gelaunt feierten wir den Sieg mit und der ein oder andere Volo hat auch das Tanzbeingeschwungen, obwohl der Osttiroler Tanz bis zum Schluss nicht in Perfektion nachahmbar war. Die jungenMölltaler sorgten mit Quetschen-Sound für zünftige Alpenmusik und brachten das Zelt und die Volos mächtigins Schunkeln.Nächste Station war das St. Veiter Knödelfest. Das war ein Muss für alle Knödelfreunde und -freundinnen.Die Auswahl war überwältigend, von Spinatködel, Tiroler Knödel, Musikantenknödel, Marillenknödel, Topfenknödelbis hin zu Joghurteisknödel war alles dabei. Nachdem alle eher mehr als wenige Knödel verdrückthatten, wurden wir von einem plötzlichen Schauer überrascht der das Fest für uns dann beendete und wirkugelten zu unserem Auto.Das letzte Fest das wir noch besuchen konnten, war das Schlipfkrapfenfest in Schlaiten. Im Prinzip dasselbewir zuvor, Zelt, Musik und Tanz. Aufg'spielt haben die Grazer Spatzen und zum Essen gab es natürlichSchlipfkrapfen. Zuerst klassisch in Butter schwimmend mit Parmesan verfeinert und als Nachtisch angebratenmit Ei. Kuchen war leider aus, deswegen mussten wir notgedrungen mehr Schlipfkrapfen in allen Variationenessen.Wir konnten also den ganzen Sommer feststellen, dass der Osttiroler an sich äußerst gern feiert. Am liebstenmit den heimischen Spezialitäten, guter Musik und netter Gesellschaft. Das fanden wir mindestens genausogut und nutzen jede Gelegenheit uns der Osttiroler Lebensart anzupassen.42

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