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Forts. - Bonner Stadtsoldaten-Corps von 1872 eV

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Beethoven war ne bönnsche JungVon Y<strong>von</strong>ne Andres- Péruchefeldpo–t des <strong>Bonner</strong> <strong>Stadtsoldaten</strong>-<strong>Corps</strong> – Session 2013/2014Was mir in diesem Jahrbei den „Kölner Lichtern“besonders auffiel,war der nicht mehr zu überbietendeLokalpatriotismus derKölner. Nun ist man ja aus dem„Kölschen Fasteleer“ so einigesgewöhnt: Das beginnt immermit den mitreißend singbarenKölner Liedern sämtlicher Generationen,ob Ostermann, Berbuer,Marie-Louise Nikuta, „BläckFööss“ oder „Höhner“, um nureinige zu nennen. Das geht weiterüber die herrlichen Vorträgebegnadeter Büttenredner- <strong>von</strong>denen manche nicht aus Kölnstammen. Und das gipfelt imgroßen Wir-Gefühl aller KölnerGroßveranstaltungen, sei es derKarneval, der CSD oder eben die„Kölner Lichter“. Die Kölner feiernsich in und mit ihrer Stadt.Köln, „dat es e Jeföhl!“Nun sitze ich also vier Stunden vorder Gesamtübertragung der diesjährigen„Kölner Lichter“ vor dem Fernseherund werde sogleich erschlagen<strong>von</strong> der schieren Menge der Zuschauer.Zwischen Bastei und Tanzbrunnensteppt der Bär. „Umsonst und draußen“,da kann ja nichts schiefgehen.Außergewöhnlich am Event war natürlichdas grandiose Schlussfeuerwerk,das <strong>von</strong> illuminierten Schiffenauf dem Rhein angekündigt wurde.Beleuchtete Riesenpuppen unterhieltensich Lautsprecher verstärktüber das Thema des Abends „Traumfänger“.Vier Stunden lang zeigten dieKameras feiernde, erwartungsfroheMenschen, den angestrahlten Dom,den sich erst langsam verdunkelndenSommerhimmel, den Rhein, in demsich dieser Himmel widerspiegelte.Vier Stunden lang hielten sie auf dieBühne, auf der die „Bläck Fööss“ dastaten, was sie immer machen: Ihrealten Erfolge feiern. Vier StundenSchwenk zur Bastei, nach Rodenkirchen,über die Stadt, zum Rhein, indie fröhliche Menge. Schwenk zurückzu den „Bläck Fööss“. Schwenkzum Moderatorenpaar, dem schonnach wenigen Minuten der Text ausging,weil es ja nichts zu verkündengab: Wir warten auf …? Nicht auf dasChristkind! Wir warten auf das Feuerwerk.Vier Stunden pures Glotzen indie Glotze, obwohl eigentlich nichtszu sehen war außer : W A R T E N.Jetzt stellen Sie sich das mal in Bonnvor. Auf dem Markt. Oder auf demMünsterplatz. Der WDR rückt an, dieKameras laufen, auf der Bühne gähnteinen vier Stunden lang eine einzigeBand an, dem Moderatorenpaar gehtder Text aus…. Wir alle warten. „Leckmich in de Täsch“, würde da der <strong>Bonner</strong>sagen. „Sowat jibbet doch ja nit.“Eben. In Bonn wäre das undenkbar.Die Leute würden irgendwann abhauen,in die Rheinaue, zu „Rhein inFlammen.“Die Kölner haben Selbstbewusstsein.Sie feiern sich selbst. Sie haben dieGabe, einen langen Sommerabend,den sie mit Warten verbringen, zueinem grandiosen Fest der Selbst-48Beethoven war ne Bönnsche Jung

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