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Chronik Ebertshausen - Jeannette Roth Gemeinde Benshausen in ...

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<strong>Ebertshausen</strong> beruft sich auf e<strong>in</strong>e Urkunde aus dem Jahre 838.Somit g<strong>in</strong>ge die Geschichte des Ortes m<strong>in</strong>destens bis zum Adelsgeschlecht der Karol<strong>in</strong>ger unterHerrschaft des Frankenkönigs Ludwig I (der Fromme), dem Sohn vorherigen Frankenkönigs undKaiser Karl der Große zurück.Germanischer Stammesverband – die Frankenunter den Karol<strong>in</strong>gernBlicken wir zurück <strong>in</strong> die Zeit des Frühmittelalters und des bereits langsam zerfallenden fränkischenkarol<strong>in</strong>gischen Reiches, aus dem das heutige Deutschland hervorg<strong>in</strong>g.Ludwig I. (der Fromme) erbte als ältester Sohn des Karl d. Große das gesamte Reich. Als er 840starb waren bereits dessen Söhne Ludwig, Lothar und Karl II. <strong>in</strong> Streit mite<strong>in</strong>ander. Und so kames, dass 843 das Gesamtreich <strong>in</strong> die 3 Teile Westfranken, Ostfranken und Italien zerfiel.Ludwig II (der Deutsche) herrschte nun bis zu se<strong>in</strong>em Tod 869 über das Ostfränkische Reich, beiderseitsdes Ma<strong>in</strong>s, <strong>in</strong> Thür<strong>in</strong>gen und Sachsen.unter den Konrad<strong>in</strong>ernAb 911 gab es ke<strong>in</strong>en ostfränkischen Karol<strong>in</strong>ger mehr.E<strong>in</strong>er der 4 damaligen fränkischen Herzöge, der Konrad, wurde nun Frankenkönig.In der Zeit des Klosterlebens ließen Mönche von Bauern Wälder roden und Sümpfe trocken legen,weil Land für weitere Bebauungen benötigt wurde.Innerhalb der Stämme festigte sich das Zusammengehörigkeitsgefühl.Deutsche gab es noch nicht, nur Franken und Sachsen, Herrschende und Untergebene.Schon unter den E<strong>in</strong>fluss Karl des Großen erfolgte die E<strong>in</strong>führung der Stammesrechte, die fortschreitendeFeudalisierung, der Wachstum des Besitzes und der Macht der Lehnsherren, die Errichtungder Grenzmarken, die Errichtung von Burgen und die Förderung für den Bau von Klösternund Kirchen sowie die Festigung der Macht der Kirche.Auch Karl dem Großen ist Aufbau e<strong>in</strong>es Verwaltungssystems zuzuschreiben. Erwähnt sei dieVerwaltung unter E<strong>in</strong>satz von Markgrafen und die Veränderungen der Kirchensitten wie z.B. dieE<strong>in</strong>führung des Beichtens vor dem Priester.Die karol<strong>in</strong>gischen Reformen der christlichen Kirche, die der Bildung, und des Schrifttums schrittenweiter voran. An allen Bistümern und Klöstern waren Männer angestellt welche lernten undforschten und ihr Wissen dann weiter gaben – e<strong>in</strong> Befehl des Karl d. Großen im Jahr 789. Es sollenFreie und Unfreie an Lehrschulen aufgenommen werden, <strong>in</strong> denen man Psalme, Rechnen, Lesen,Schreiben, Grammatik und Gesang beibr<strong>in</strong>ge. In den Klöstern gab es schon Schulen, auf den kle<strong>in</strong>erenDörfern unterrichteten die Priester.<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 1 von 16


Late<strong>in</strong> war die allgeme<strong>in</strong>e Schrift und Kirchensprache des fränkischen Reiches. Aus der zweitenHälfte des 8. Jahrhunderts stammen die ältesten erhaltenen deutschen Schriftstücke (Althochdeutsch).In Ostfranken konnten nämlich die Menschen weder Late<strong>in</strong> schreiben und lesen noch diePredigten verstehen. Deshalb mussten neue Wörter erfunden werden, die man geme<strong>in</strong>sam nutze.Die Sprachenbildung im östlichen Frankenreich war der Grundste<strong>in</strong> zur Bildung e<strong>in</strong>es geme<strong>in</strong>samendeutschen Reiches. Die Ausgangssprache der germanischen Völker <strong>in</strong> Gallien „theudisk“ lat.„theodiscum“ g<strong>in</strong>g auf alle germanischen Völker <strong>in</strong> Frankenreich über. Und über das althochdeutscheentwickelte es sich zum neuhochdeutschen Begriff "deutsch".Urkunde 838Freundlicherweise zur Verfügung gestellthat uns das Stadtarchiv Fulda denentsprechenden Auszug aus: „Die Veröffentlichungder historischen Kommissionfür Hessen 58“ Der Codex Eberhardi desKlosters Fulda; Marburg 2009; N.G. ElwertVerlag Marburg, Vierter Band.Die Urkunde der Theotrate aus dem Jahr838, auf welche sich nicht nur <strong>Ebertshausen</strong>beruft, sondern schon der bekannteGeschichtsschreiber Schultes, verbirgt<strong>in</strong>teressante Geschichte und Genealogie.Die Beurkundung durch Theotrate, be<strong>in</strong>haltetreichliche Schenkungen an dasKloster Fulda aus dem Nachlass ihres, imJahr 837 verstorbenen Sohnes Asis.Doch diese Urkunde ist nur noch e<strong>in</strong>male<strong>in</strong>e Wiederholung, der vorher ausgestellten.Denn schon im Jahr 837 schenkteAsis selbst dem Kloster Fulda die genanntenBesitzungen im Grabfeld- undGozfeldgau. Er beauftragte se<strong>in</strong>enFreund Siegbalden (der dann als Treuhänderdes Asis auftritt), diese Schenkungnach se<strong>in</strong>em Tod zu vollziehen.Die Mutter Theotrate hatte kostenlosesNutzungsrecht auf Lebenszeit.Peter Büttner reiste nach Fulda, wo ihm e<strong>in</strong>e Kopie des CodexEberhardi übergeben wurde.Allerd<strong>in</strong>gs ist e<strong>in</strong> <strong>Ebertshausen</strong> tatsächlich erst <strong>in</strong> der Wiederholungsurkunde der Theotrate imJahr 838 genannt. Sie detaillierte die Angaben und fügte <strong>Ebertshausen</strong> h<strong>in</strong>zu.<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 2 von 16


Wer waren die Personen <strong>in</strong> Urkunde?Karl der Große hatte nicht nur drei Söhne sondern auch e<strong>in</strong>e Tochter aus letzter Ehe mit Fastrada,namens Theotrate.Somit war Asis der wahrhaftige Enkel des Frankenkönigs Karl d. Große! Der größte und Mächtigstese<strong>in</strong>er Zeit <strong>in</strong> ganz Europa, der durch den Papst 800 sogar die Salbung zum Kaiser erhielt - e<strong>in</strong>FRANKE als Nachfolger des römischen Kaisers.Asis Großmutter Fastrada wurde zur König<strong>in</strong>, als Karl der Große (40 Jahre alt) die gerade mal18.jährige zur 3. oder 4. Ehefrau nahm. Erst zwei Monate zuvor wurde er Witwer. Nach 11 JahrenEhe stirbt Fastrada mit 29 Jahren.Ihre Herkunft vermutet man, aus e<strong>in</strong>em thür<strong>in</strong>gischen – ma<strong>in</strong>fränkischen Familiengeschlecht.Fastradas Vater Radul sei e<strong>in</strong> ostfränkischer Gaugraf gewesen.Als Vater des Asis und somit Ehemann der Theotrate wird der Rig<strong>in</strong>friet vermutet, was sich aus vorherigengleichen Besitzungen schließen ließe.Der Asis (<strong>in</strong> Urkunden auch als Asis Comes / Graf Asis) ist <strong>in</strong> Eberhardis Urkundenabschriftenauch <strong>in</strong> „Hesso Comes“ umgewandelt.Codex EberhardiDem fuldarischen Mönch bzw. Konverse Eberhard haben wir heute umfangreiche „Nachschlagewerke“zu verdanken. Um 1150 – 1160 legte er im Auftrag des Abtes Marquart Abschriften sämtlichervorhandener Dokumente des Reichsklosters Fulda an. Der Fuldaer Abt Hrabanus Maurus,begann bereits 350 Jahre zuvor mit der Urkundensammlung, welche nun Grundlage EberhardisArbeit waren. Sie be<strong>in</strong>halten Rechte und Güter des Klosters.Der Codex Eberhardi ist e<strong>in</strong>e, im 12. Jahrhundert entstandene Sammlung von Urkundenabschriften.Die meisten Urkunden im Orig<strong>in</strong>al s<strong>in</strong>d heute nicht mehr vorhanden.AnfängeDieser Asis solle im 7. Jahrhundert Besitzungen <strong>in</strong> <strong>Ebertshausen</strong> oder gar diesen Flecken welchenman schon <strong>Ebertshausen</strong> nannte, <strong>in</strong> Besitz gehabt haben. Zum<strong>in</strong>dest verschenkte er die Hälfte derals „Rodung“ bezeichnete Flur an das Kloster Fulda.War er nur <strong>in</strong> Besitz der halben Rodung?Wie und wann kam Eburicheshusen aber zu diesen Namen?Die Spurensuche beg<strong>in</strong>nt also vor 838.Asis war nicht der Gründer. Ihm ist der Ort Asisusen (Eishausen) zuzuschreiben, welcher <strong>in</strong> gleicherUrkunde vorkommt. Aber er besaß beträchtliche Ländereien im Grab- und Gozfeldgau, dieihm irgendwann e<strong>in</strong>mal übertragen wurden.Aus den Vorfahren oder Nebenl<strong>in</strong>ien des Asis ist e<strong>in</strong>e Namensähnlichkeit zu Ebur oder Eburichetc. und somit e<strong>in</strong> vermutlicher Ortsgründer noch nicht herauszuf<strong>in</strong>den.Deshalb beg<strong>in</strong>ne ich mit der Fragestellung, wie <strong>Ebertshausen</strong> um 800 ausgesehen haben möge.Warum haben sich ausgerechnet an diesen Flecken Menschen angesiedelt?Der Flecken war bereits gerodet, was die Urkunde bezeugt.<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 3 von 16


Wenn wir die Lage betrachten, ersche<strong>in</strong>t der Ort doch günstig gelegen, mitten im damaligenReichswald, an Höhenwegen, Überlandwegen und <strong>in</strong> der Nähe wichtiger Kreuzungspunkte. DieHöhenlagen und Verb<strong>in</strong>dungswege zwischen Schwarza abwärts und Richtung Oberhof könnendafür sprechen, dass zuerst e<strong>in</strong> Stützpunkt bzw. e<strong>in</strong> Reichshofkomplex oder gar e<strong>in</strong>e Fluchtburgvorhanden gewesen ist. Solche E<strong>in</strong>richtungen gab es überall <strong>in</strong> den fränkischen Gebieten. Sie dientenentlang der Heeresstraßen als militärische und verwaltende Stützpunkte, wodurch u.a. auchdurchziehenden Truppen und selbst den Adligen Durchreisenden und dem König, kurzzeitig Unterkunftund Verpflegung ermöglicht wurde. Zur Verwaltung und Bewirtschaftung E<strong>in</strong>gesetztewaren auserwählte Ritter als Reichsbeamte und Bauern.Vielleicht hatte es dort zuerst nur e<strong>in</strong>e Schutzburg gegeben, auf dessen Fundament die heutigeKirche steht.Die Gefolgschaft des König und des Kaisers, wurde für Ihre Treue mit Ländereien belohnt. Grafenerhielten <strong>in</strong> den eroberten Gebieten Besitzungen mit samt Bauern. (Grafschaften schon von Karl alsGebietsverwalter e<strong>in</strong>gesetzt, Gaugrafen). Ritter und Bauern könnten sich so dort angesiedelt haben.H<strong>in</strong>weise auf vorgeschichtliche Zeit s<strong>in</strong>d die Hügelgräber auf den Höhenrücken zwischenSchwarza, <strong>Ebertshausen</strong>, Dillstädt und Wichtshausen (Homerst, Osterkuppe, Gartenkuppe, DillstädterWand), dessen Alter wissenschaftlich auf etwa 1600 v. Chr. bis 1300 Jahre v. Chr. (mittlereBronzezeit) datiert s<strong>in</strong>d.Reste e<strong>in</strong>er befestigten Siedlung waren bei den Ausgrabungen 1913 und 1956 zwar nicht sichtbar,aufgrund der zahlreichen Grabfunde ist aber davon auszugehen, dass um unsere Gegend herumbereits weit vor 800 Siedlungen existiert haben.Solche waren <strong>in</strong> der mittleren Bronzezeit zumeist sehr kle<strong>in</strong> und auf natürlich abgeschirmten Anhöhenoder Talnahen Terrassen gelegen. Als Nahrungsgrundlage diente der Gerste – und D<strong>in</strong>kelanbau,die Viehhaltung und Jagt sowie e<strong>in</strong> nahegelegenes Gewässer.Der Wald wurde <strong>in</strong> dieser Zeit stark beansprucht. Man benötigte das Holz für den Brückenbauund zum Ausbau des Wegenetzes im nassen, sumpfigen und morastigen Tal, woh<strong>in</strong> man zu denWasserquellen gelangen musste.Die Siedlungen s<strong>in</strong>d von der bronzezeitlichen Bevölkerung, nach e<strong>in</strong>igen Jahrzehnten oft aufgegebenworden. Man legte neue, <strong>in</strong> noch nicht beanspruchten und deshalb fruchtbaren Gebieten an.Irgendwann entdeckte und besiedelte man den schönen Flecken wieder.Nach e<strong>in</strong>em größeren Zeitsprung soll sich <strong>Ebertshausen</strong> aus e<strong>in</strong>igen wenigen Erben bzw. Gütern(Bauernhöfe) zu e<strong>in</strong>em kle<strong>in</strong>en Dorf mit Rittergut entwickelt haben.In der Blütezeit des Rittergutes nahm es mit samt se<strong>in</strong>en dazugehörigen Land, den Nebengelassen,den Äckern und Waldungen m<strong>in</strong>destens e<strong>in</strong> Viertel der damaligen Flur e<strong>in</strong>.Die Keimzelle des Ortes – vielleicht e<strong>in</strong>e Schutz – oder Fluchtburg. Vielleicht aber auch e<strong>in</strong> ehemaligerReichshofkomplex, wodurch sich Ritter und Bauern ansiedelten. Der „Ortsgründer“, auf dessenNamen sich die Ortsbezeichnung schließen ließe… Es s<strong>in</strong>d Geheimnisse der Vergangenheit.<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 4 von 16


Zeitleisteum 1100wahrsche<strong>in</strong>lich Erbauung der Dorfkirche durch das Kloster Fulda11. Jrh. Ort des Zentgerichtes <strong>Benshausen</strong>.(<strong>Benshausen</strong> ist bis dato zwar erst ab 1337 urkundlich belegt, man geht aber davon aus,dass auch dieser Ort wesentlich älter ist)<strong>Ebertshausen</strong> stellte e<strong>in</strong>en Schöppen zum Gericht der Zent <strong>Benshausen</strong>1274 gelangt <strong>Ebertshausen</strong> an die L<strong>in</strong>ie Henneberg – Schleus<strong>in</strong>gen1317 Wüstung Betlersmühle (1317 zum Betlers) erwähnt sw <strong>Ebertshausen</strong> (später auch alsBertholdes oder Berldis bezeichnet)Im GON wird versucht die Ortsnamenbezeichnung zu klären: mhd. „bettelaere“ / „Bettler“1323 Dem Konrad Pleban zu <strong>Ebertshausen</strong> (Ebergoshusen) und se<strong>in</strong>er Schwester Isentrudwerden vom Kloster Rohr auf Lebenszeit zwei * 1 Pfründe im Kloster Rohr verkauft. Plebanerhält jährlich 25 Schill<strong>in</strong>g Heller. Die Schwester erhält alles was auch den weltlichen Damenim Kloster gegeben wird.Gegenleistung: 20 Pfund Heller; W<strong>in</strong>ter- und Sommerfrüchte von 38 Äckern <strong>in</strong> der Markdes Dorfes <strong>Ebertshausen</strong>, die 1323 mit 4 Pferden beackert wurden. Pleban verpflichtet sichauf Lebenszeit des Amtes als Vikar u. zum Halten e<strong>in</strong>er Frühmesse.* 1 Unterhalt bzw. Schenkung aus dem E<strong>in</strong>kommen des kirchl. Amtes gegen Verrichtungvon Amtspflichten.<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 5 von 16


1353 Wird erstmals e<strong>in</strong>e Mühle des Ritters Wolffram Schrimpff <strong>in</strong> <strong>Ebertshausen</strong> erwähnt.1365 noch e<strong>in</strong>mal e<strong>in</strong>e Mühle zu <strong>Ebertshausen</strong>, die dem HardwigSchrimpff durch Absterben se<strong>in</strong>es Vaters Berthold zugekommen ist.Die Vorfahren der Genannten s<strong>in</strong>d Erben aus dem Hause Henneberg gewesen. E<strong>in</strong>e Schrimpff<strong>in</strong>war verehelicht mit e<strong>in</strong>em Herrn von und zu Ostheim, aus deren Familie uns e<strong>in</strong>erals Rittergutsbesitzer <strong>in</strong> <strong>Ebertshausen</strong> bekannt ist.1384 Graf He<strong>in</strong>rich XI von Henneberg Schleus<strong>in</strong>gen schenkt den beiden Vicarien <strong>in</strong> der Heilig-Grab-Kapelledie Hälfte der großen und der kle<strong>in</strong>en Zehnten.1391 verkauft der Ritter Wolfram Schrimpff die Mühle an Eberhard Wolffen1413 Der lange getreu im Dienst des Grafen gestandene Johann Koch, erhält vom Grafen zuHenneberg e<strong>in</strong> Hof zu <strong>Ebertshausen</strong> zu Lehen. Se<strong>in</strong>e Frau Elisabeth Koch erhält zudemweiteres Recht darauf auf Lebenszeit falls der Ehemann vor ihr verstirbt.1449 Gießen der Glocke für die Kirche <strong>Ebertshausen</strong>, älteste Kirchenglocke im Landkreis Suhl1470 Dem Siegmund Buchners Ehefrau wird von Grafen von Henneberg Friedrich e<strong>in</strong>e Behausungund Gütle<strong>in</strong> mit Zubehör zu <strong>Ebertshausen</strong> zugeschrieben. Graf Friedrich v. Henneberghatte dies zuvor vonGunther von der Kehre gekauft. Besiegelte Urkunde ThStAM1537 /38E<strong>in</strong>e recht frühe Reformation muss <strong>in</strong> dieser Zeit <strong>in</strong> der Kirche <strong>Ebertshausen</strong> stattgefundenhaben. Das geht aus e<strong>in</strong>em Schreiben vom 20.03.1538 des bereits evangelischen Pfarrers<strong>Roth</strong>aupt hervor, welcher Schmalkalden davon unterrichtet, dass er vom hessischenZentgrafen e<strong>in</strong>gesetzt worden war. Die 1527 beschlossenen Patronenverhältnisse wirktensich so aus, dass 1537/38 die Kirche <strong>Ebertshausen</strong> als Filiale zu Schmalkalden von Hessengeschlagen wurde, obwohl sie noch der Hennebergischen Landeshoheit unterworfen waren.Das betraf auch die Kirche zu Ste<strong>in</strong>bach-Hallenberg. Die Reformierung beider Kirchenunter E<strong>in</strong>satz ev. Prediger fand demnach wesentlich früher statt als im übrigen GebietHenneberg.1543 Bau e<strong>in</strong>es Pfarrhauses(F<strong>in</strong>dbuch Akte StA MNG geme<strong>in</strong>schaftl. Hennebergisches Archiv)1555 ev. Pfarrer ist der aus dem Papsttum übergetretene JohannWirs<strong>in</strong>g. Aus den Visitationsakten von 1555 geht er als Säufer, Laberer und Flucher hervor.Junker erwähnte <strong>Roth</strong>aupt als Vorgänger des Wirs<strong>in</strong>gs was aber wegen des Zeitraumesder Reformation von anderen angezweifelt wurde. <strong>Roth</strong>aupt aber war tatsächlich evangelisch.Geirrt haben sich daher jene Zweifler, welche die Reformation nämlich viel späterdatierten. (siehe 1537/38)1557 Teilung der Pfarrei <strong>Ebertshausen</strong>1560 Kranlucken wird erwähnt mit e<strong>in</strong>er Behausung zu <strong>Ebertshausen</strong> als HennebergischeRitterlehen<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 6 von 16


1560 Pfarrer ist Sebastian Rod<strong>in</strong>ger von 1560 – 16121575 <strong>Ebertshausen</strong> hatte bereits e<strong>in</strong> Gasthaus. E<strong>in</strong> solches u. e<strong>in</strong> Wirt, werden im Zusammenhangmit Abgaben und Regelungen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Urkunde erwähnt.1599 Hexenprozess der Barbara Haseney aus <strong>Ebertshausen</strong>.Am 11.07.1599 wurde das Urteil zum Feuertod vollstreckt1603 Kaspar Hermann aus <strong>Ebertshausen</strong> (nicht Pf. <strong>in</strong> Eb.) erwähnt, welcher Pfarrer <strong>in</strong> derZent <strong>Benshausen</strong> war und am 12.September zusammen mit den 3 anderen Pfarren <strong>in</strong> derZent von Graf Moriz nach Eschwege e<strong>in</strong>geladen war. Dort sollten sie zusammen kommenum die Reformierung des Schmalkaldner Kirchenwesens zu besprechen und helfen dieseweiter voran zu treiben. Doch mit etlichen Veränderungen waren sie nicht e<strong>in</strong>verstanden,sodass sich alle Zentpfarrer weigerten teilzunehmen. Auch unter dem Volk gab es Spotteund Widerstand. Der Landesherr nahm sich allerd<strong>in</strong>gs das Recht heraus, die vom Volkwenig anerkannten Lehren und Zeremonien nach Luther und Calv<strong>in</strong> der Landeskirchevorzuschreiben. Die Durchsetzung erfolgte mit Befehlen und angedrohten Strafen. DasVolk wurde aufständig, die Pfarrer weigerten sich die „Verbesserungspunkte“ anzuerkennen.Bis 1607 war die Reformierung des Kirschenwesens dennoch im ganzen Gebietdurchgesetzt. Die erfolgte Reformation <strong>in</strong> der Kirche <strong>Ebertshausen</strong> war allerd<strong>in</strong>gs e<strong>in</strong>e derfrühesten (siehe 1532/33). Das betraf u.a. auch Zeremonien wie die Überreichung von gebrochenemBrot, das abgeschaffte Vortragen des Kreuzes bei Beerdigungen, die Lehren imReligionsunterricht…1611-16151613 Raub <strong>in</strong> der Kirche <strong>Ebertshausen</strong>: Neben anderen wertvollen Gegenständen wird e<strong>in</strong>goldener Kelch entwendet. Es war der Kommunionskelch. 177 Jahre später spendete derRittergutsbesitzer Johann Ernst Anschütz (der I.) e<strong>in</strong>en silbernen Kommunionskelch mitdazugehörigen goldenem Becher, am Tag des Kirchweihfestes, im Oktober 1799.Das Rittergut wird von Adam Will von Heldritt an Otto He<strong>in</strong>rich Diemar verkauft. Diemarhatte u.a. dafür e<strong>in</strong>en Kredit aufgenommen weshalb es wegen Schwierigkeiten bei derRückzahlung noch Streitigkeiten gab. Aber es bestanden auch Forderungen aus Schuldendes Adam Wolf von Heldritt welcher im Jahr 1590 selbst e<strong>in</strong>en Kredit aufnahm und wofürjetzt Diemar auch noch mithaften musste. Gläubiger waren z.B. die Witwe Magdalena vonVolkstedt oder Michael Strauß (Schulden des Heldritt aus 1603)Neben dem Rittergut hatte Diemar zur gleichen Zeit e<strong>in</strong> kle<strong>in</strong>es Gut zu Bermbach erworben.1613-1619Pfarrer ist Johann Reif (gleichzeitig auch zu Viernau). Er starb 1632 <strong>in</strong> Albrechts, wo erzuletzt predigte.1618(-1638)Über die Kriegsjahre von 1618 – 1638 ist über <strong>Ebertshausen</strong> bis dato nicht viel bekannt.Doch anhand der Statistischen Erhebung des Dr. Hildebrand mit Veröffentlichung im Jahr1870 und mit Herausgabe der Zeitschrift “Deutsche Kulturgeschichte 1857“ v.Dr.J. Mülleru. J. Kalke, lässt sich erahnen, wie sehr auch dieser Ort unter den Geschehnissen und denFolgen zu leiden hatte.<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 7 von 16


Vor dem Krieg: 32 Familien, 32 Häuser / nach dem Krieg: 4 Familien; 6 Häuser1619 Permutationsvertrag zwischen Hessen und Sachsen: Hessen trat Besitzungen an Kursachsenab, darunter den hälftigen Teil der Zent <strong>Benshausen</strong> wozu u.a. <strong>Ebertshausen</strong> und<strong>Benshausen</strong> gehörte.1620-1633Pfarrer ist M. Matthäus Tenner1622 Waldbrand bei <strong>Ebertshausen</strong>1629 Verweigerung des Abendmahls für Otto He<strong>in</strong>rich Diemar durch den Pfarrer zu <strong>Ebertshausen</strong>(Diemar war Rittergutsbesitzer)1630 Informationen <strong>in</strong> e<strong>in</strong>er Urkunde: Bemühen des Diemar um E<strong>in</strong>gliederung der 1611 demVater verliehenen Schäferei. (zum Rittergut gehörte später e<strong>in</strong>e Schäferei)1631 Truppendurchzüge des schwedischen Königs , des Herzog Moritz32 Familien; 30 Wohnhäuser (statistische Jahrbücher v. B. Hildebrandt)1634 35 Familien, 32 Häuser (“Deutsche Kulturgeschichte 1857“ v.Dr.J. Müller u. J. Kalke)1635 He<strong>in</strong>rich Schott ab 25. Juni Pfarrer zu <strong>Ebertshausen</strong>, ab 1644 Pfarrer zu Metzels1649 6 Familien, 6 Wohnhäuser (statistische Jahrbücher v. b. Hildebrandt)woraus die Folgen des dreißigjährigen Krieges ersichtlich s<strong>in</strong>d1654 Abesser, Sebastian * 1625 <strong>in</strong> Suhl †1686Ab 1654 Pfarrer zu Eberts. Nachfolger von He<strong>in</strong>rich Schott.1658 Tod des Grafen Georg Ernst von Henneberg – Schleus<strong>in</strong>gen1659 Hans Jakob Köhler aus <strong>Ebertshausen</strong> stellt Forderungen gegen Wolf He<strong>in</strong>rich Diemar.1659 15 Familien; 10 Häuser (statistische Jahrbücher v. b. Hildebrandt)<strong>Ebertshausen</strong> erholte sich nur langsam von den Folgen des dreißigjährigen Krieges1660 Die Pfarrer zu Kühndorf waren bis zu diesem Zeitraum zugleich Dekane. Sie hatten dieAufsicht über die Kirchen und Prediger zu <strong>Ebertshausen</strong> und <strong>Benshausen</strong> sowie über dievon Schwarza, Viernau, Christes, Rohr und Dillstädt.1660 <strong>Ebertshausen</strong> fällt an Sachsen – Zeitz1718 <strong>Ebertshausen</strong> gelangt nach dem Tod des letzten Kaiser von Sachsen Zeitz, Graf Moritzan Kursachsen1723 Bei der letzten H<strong>in</strong>richtung am 21.05.1723 war neben dem Ebertshäuser Bürgermeisterauch der damalige Schulmeister und Schöppe Hans Hessler anwesend.<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 8 von 16


1759 Obwohl die Ernte nicht schlecht ausfiel gab es e<strong>in</strong>e Teuerungswelle.Das Maas Korn kostete 19 Batzen, Malter Weizen 23 Batzen; Malter Gerste 5 RM u. 12 Groschen1761 25 Feuerstellen und e<strong>in</strong> adliges Gut1781 Schulmeister zu <strong>Ebertshausen</strong> ist Johann Nicolaus Nonne1795 Gasthaus zur schwarzen Henne erstmals urkundlich erwähnt.1575 wurde aber bereits e<strong>in</strong> Gasthof genannt, allerd<strong>in</strong>gs ohne Namen. Es kann davon ausgegangenwerden, dass es sich dabei bereits um das die spätere „Goldene Henne“ handelte.1795 25 Feuerstellen, 192 E<strong>in</strong>wohner1806 Bis 1806 gehört <strong>Ebertshausen</strong> zum Kreis Schleus<strong>in</strong>gen.1806 Beim Abnehmen des Kirchturmknopfes fand man dar<strong>in</strong> Aufzeichnungen des PfarrersSebastian Abesser, des Pastors W<strong>in</strong>ter und des Pfarrers Krech.Abschriften:„Gott erhalte uns und unsere Nachkommen bey se<strong>in</strong>em heil. Wort u. re<strong>in</strong>em Gebrauch derHochwerten Sakramenten bis an das herannahende Ende der Welt, um Christi Willen.Amen M. Sebastian AbeßerPfarrer allhier und zu Bennßhausen (13.Aug.1682)Beigelegt waren Münzen, unter anderem aus dem Jahr 1541..“ und e<strong>in</strong>em Hennebergischen alten Neuen D oder 1 ½ D.“„… Der zurzeit der letzten Reparatur am Dienste Gottes zu Ebertshaußen gestandene Pfarrerwar M.Joh.W<strong>in</strong>ter von Suhla, welcher Anno 1697 berufen und Dom. XVIII Tr<strong>in</strong>it.anniejust. dazu durch se<strong>in</strong>em Vater, weyland Herrn M. Johann Ludwig W<strong>in</strong>ter, Pfarrern u.Super<strong>in</strong>tendenten zu Suhla <strong>in</strong>vestiert worden, lebet izzo <strong>in</strong> den 39.sten Jahr se<strong>in</strong>es Alters.… der Knopf ist heute d.12t. May 1710 Montage nach Jubilate wieder aufgerichtet und derSchieferdecker mit Sechs und e<strong>in</strong>en halben…bezahlt worden.Der Herr Danke an uns und segne uns. Er segne das Haus Israel. Er segne das HausAaron. Er segne die den Herrn fürchten beyde Groß und Kle<strong>in</strong>. Er segne uns je mehr undmehr, uns und unsere K<strong>in</strong>der. Er lasse uns seyn die Gesegneten des Herrn, der Himmelund Erde gemacht hat. vovet er Ps.CX V v.12.M.Johann Ludwig W<strong>in</strong>terPastor zu Bennßhausen u. Ebertshaußen (1710d.8.May)Beim Wiederaufsetzen des Kirchturmknopfes im Jahre 1806, den 31. Juli, nach Dachsreparaturund Erneuerung der maroden Sp<strong>in</strong>del, legte man alle vorherigen Aufzeichnungenmit den detaillierten Reparaturbericht (Krech-<strong>Chronik</strong>) und sonstigen üblichen Beilagen,<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 9 von 16


wieder h<strong>in</strong>e<strong>in</strong>.Zudem gaben die We<strong>in</strong>händlerfamilien Anschütz, Bohlig, Ke<strong>in</strong>er aus <strong>Benshausen</strong> undandere Personen der Umgegend etliche wertvolle Stücke, die es aufzuzählen, e<strong>in</strong>er ganzenSeite bedarf. Der Schullehrer Adam Dreßler führte genau Buch darüber.1815 Preußen hatte die Herstellung se<strong>in</strong>es Gebietszustandes von 1805 von Russland, Österreichund Großbritannien zugesagt bekommen. Nach den Vere<strong>in</strong>barungen im WienerKongress fiel <strong>Ebertshausen</strong> mit dem gesamten sächsischen Anteil der ehemaligen GrafschaftHenneberg ans königliche Preußen.1835 E<strong>in</strong> Lehrer Rudi Reimer zu <strong>Ebertshausen</strong> wird erwähnt *22.05.1913 Nähe Hersfeld1836 35 Häuser, 275 E<strong>in</strong>wohner, e<strong>in</strong>e Mühle im Grund,Rittergut mit Schäferei, Ackerbau ist Hauptnahrungszweig1841 317 E<strong>in</strong>wohner; 49 Wohnhäuser; 20 Ställe und Scheunen;1 ev. Kirche als Filial zu <strong>Benshausen</strong>;1 Schule mit 1 Lehrer (33 Knaben und 35 Mädchen)Rittergut gehört dem Benshäuser We<strong>in</strong>händler Anschütz den II.1 Schankwirt, 1 Krug; 2 Schuhmacher; 2 Schneider; 1 Beutler; 1 Zimmermeister mit 7 Gesellen;1 Tischler; 1 Maurer, 1 Grobschmied; 1 Schlosser; 1 Hausschlächter; 1 Besenb<strong>in</strong>der;1 Bierbrauer; 1 Brandwe<strong>in</strong>brennerei; 2 Köhler, 2 Wassermühlen; 1 Ölmühle; 1 Sägemühle,2 Le<strong>in</strong>wandstühle (Hausarbeit / Nebenbeschäftigung); 2 Knechte, 1 Markt; 79 R<strong>in</strong>der <strong>in</strong>kl.Ochsen als Zugtiere; 180 halbveredelte Schafe; , 19 unveredelte Schafe; 5 Schwe<strong>in</strong>e, 12 Ziegen;mehrere Teiche mit Karpfen und Forellen1844 Am 25.Januar schenkt Joh. Friedrich Jung, zum Reformationsjubiläum, den K<strong>in</strong>dern e<strong>in</strong>eSchulfahne mit der Aufschrift „Ephes 5.9.“1851 E<strong>in</strong> Lehrer ist Herr König.1861 Scheurich wurde von dem Pfarrvikar Geiselbach zur Pfarrvikar nach <strong>Ebertshausen</strong> angewiesen.1867 67 Familien; 51 Häuser (statistische Jahrbücher v. b. Hildebrandt)1868(-99) Pfarrer ist Taubert1874 Gasthaus wieder <strong>in</strong> Besitz der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>1876 Am Tag der Kirchenvisitation, den 13. August, als Kirchenleitende Organe nach <strong>Ebertshausen</strong>kamen, um nach den „Brüdern und Schwestern“ zu sehen, um die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> zubegrüßen und um den Bürgern den Glauben zu stärken, brannte das Wohnhaus vom Gutund vier Wohnhäuser nieder. Bei e<strong>in</strong>em weiteren Haus brannte der Dachstuhl ab.1883 Gründung des Turnvere<strong>in</strong>s<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 10 von 16


1888/89 Am Neujahrsmorgen wurden die Gutsställe und Scheune Opfer der Flammen. Die Gebäudewurden nicht wieder aufgebaut.1889 Gasthaus zur schwarzen Henne im Besitz der Familie May.1898/99 In diesem Zeitraum werden <strong>in</strong>sgesamt 17 K<strong>in</strong>der geboren, darunter vier Zwill<strong>in</strong>gspärchen.1902 Eröffnung des ersten Verkaufsladens am 22. Juni durch Hugo DietzEr befand sich gegenüber dem späteren, direkt an der Hauptstraße.der alte Konsum vor und nach dem Umbauder neue Konsum1903 Der Wilddieb Edmund Jäger schießt auf dem Förster MülverstedtDie zuständige Hebamme für <strong>Ebertshausen</strong> ist Karol<strong>in</strong>e Rath aus Schwarza1904 Seit 1903 traten bereits Typhusfälle auf, bis 1904 gab es 30 Erkrankte und 4 Todesfälle.Die Schule musste e<strong>in</strong>e Zeitlang geschlossen bleiben.1905 <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>versammlung <strong>in</strong> der Schule vor der KircheDie alten Turmkopfaufzeichnungen mit Beilagen werden durch den Rat e<strong>in</strong>gesehen, gewürdigtund später mit den neuen und erweiterten.Aufzeichnungen von Pastor Kirchner wieder h<strong>in</strong>e<strong>in</strong> gelegt.Seit der letzten Zählung vor Herausgabe der Kirchnerischen <strong>Chronik</strong> hatte <strong>Ebertshausen</strong>ca. 300 E<strong>in</strong>wohner, 72 Haushaltungen und 58 Häuser.1911 Das im Besitz des Fritz Röhrig bef<strong>in</strong>dlichen Rittergutes, gelangt zum Kaufpreis von76.400 RM an die <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong> <strong>Ebertshausen</strong>.1913 Beim Straßenbau auf dem Kirchberg machte man Funde aus der mittleren Bronzezeit,darunter e<strong>in</strong> kurzes Bronzeschwert, Haarnadeln, Reifen u.v.m.1915 Bau der Wasserleitung1918 Gefallene im ersten Weltkrieg: 9, Vermisste 31924 Das gesamte Dorf wird mit Strom versorgt<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 11 von 16


19271933 366 E<strong>in</strong>wohner19371938Pfarrer ist Sebastian Rod<strong>in</strong>gerBau von 8 Doppelhäuser <strong>in</strong> <strong>Ebertshausen</strong>, e<strong>in</strong> Projekt des dritten Reiches der „MitteldeutschenHeimstätte GmbH“ e<strong>in</strong>e Wohnungsführsorgegesellschaft für die Prov<strong>in</strong>z Sachsen1939 394 E<strong>in</strong>wohnerLetztes Schuljahr <strong>in</strong> der Ebertshäuser Schule. Von nun an lernten die Jungen und Mädchen<strong>in</strong> <strong>Benshausen</strong>.1944 Umsiedler bekommen Unterkünfte <strong>in</strong> <strong>Ebertshausen</strong>bis1945<strong>Ebertshausen</strong> <strong>in</strong> Preußen, Prov<strong>in</strong>z Sachsen, Regierungsbezirk Erfurt, Kreis Schleus<strong>in</strong>gen3./4.Apr. 1945 Amerikanische Truppen besetzen die OrtschaftenGefallene bzw. Vermisste im zweiten Weltkrieg: 2607/1945-49 <strong>Ebertshausen</strong> <strong>in</strong> der Russischen Besatzungszone02.08.1945Am 2. August gab es e<strong>in</strong> schreckliches Ereignis <strong>in</strong> <strong>Ebertshausen</strong>. Vom Förstergrundstückher ertönte lautes Geschrei. Es war die erschrockene Frau des Försters, die bewaffnetenRussen gegenüber stand, welche aus der Scheune Hühner stehlen wollten. DieFrau schrie so laut, dass es fast im ganzen Ort zu hören war. Sogleich wollten e<strong>in</strong>igeMänner ihr zu Hilfe eilen. Kaum standen auch sie den Russen gegenüber, wurden allemit dem Masch<strong>in</strong>engewehren niedergestreckt. Adolf Ke<strong>in</strong>er, Richard Ke<strong>in</strong>er, He<strong>in</strong>richBörner und Erw<strong>in</strong> Schmidt hatten ke<strong>in</strong>e Chance, alle s<strong>in</strong>d an den Verletzungen gestorben.Die Russen deklarierten diesen Vorfall als e<strong>in</strong> Missverständnis und rechtfertigtensich damit, <strong>in</strong> Notwehr gehandelt zu haben. Man sah das plötzliche Auftauchen derMänner aus der E<strong>in</strong>wohnerschaft als Bedrohung an und sie me<strong>in</strong>ten gedacht zu haben,dass es sich um deutsche Soldaten gehandelt habe.1949-1952 DDR, Land Thür<strong>in</strong>gen1950 Regierungswechsel von Weimar nach Erfurt<strong>Ebertshausen</strong>: DDR; Land Thür<strong>in</strong>gen, Bezirk Suhl, Landkreis Suhl1954 Bau e<strong>in</strong>es neuen <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>hauses.Die obere Etage ist Sitz der <strong>Geme<strong>in</strong>de</strong>verwaltung. In den unteren Räumlichkeiten wird<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 12 von 16


e<strong>in</strong> Verkaufsladen e<strong>in</strong>gerichtet, für D<strong>in</strong>ge des alltäglichen Bedarfs..1956 Ausgrabungen bei den bronzezeitlichen Hügelgräbern an der Flurgrenze <strong>Ebertshausen</strong>Schwarza, auf dem Höhenrücken und am Fußweg zwischen Schwarza und <strong>Ebertshausen</strong>(Homerst, Osterkuppe, Gartenkuppe u.a.)1958 Gründung der LPG mit zunächst 9 Mitgliedern. 25 ha Land wurden bewirtschaftet.1967 Bau e<strong>in</strong>er Schwe<strong>in</strong>emastanlage mit anfänglicher R<strong>in</strong>derhaltung, was Jahre später nochfür großen Ärger wegen des Gestankes der Schwe<strong>in</strong>ezucht sorgte.1989 Gründung des Schützenvere<strong>in</strong> „Robotron-<strong>Ebertshausen</strong> e.V.am 21.11.1991 ist der Vere<strong>in</strong> unter dem Namen SV <strong>Ebertshausen</strong> e.V. Mitglied im Thür<strong>in</strong>gerSchützenbund geworden1990 Deutsche Wiedervere<strong>in</strong>igung; <strong>Ebertshausen</strong> gehört zum Landkreis Suhl1991 Gasthaus zum schwarzen Zigeuner - vormals „zur schwarzen Henne“ ist saniert undwieder eröffnet. Der Münchner Sepp Ste<strong>in</strong>er erwarb das Gebäude welches man im gleichenJahr unter Denkmalschutz stellte.Der Name „Schwarzer Zigeuner“ war e<strong>in</strong> Vorschlag der E<strong>in</strong>wohner, weil die Ebertshäuserso bezeichnet wurden. Später benannte der Wirt das Gasthaus um „Zur Lichtenau“1994 Gebietsreform:E<strong>in</strong>geme<strong>in</strong>dung nach <strong>Benshausen</strong>, seit 1994 im Landkreis Schmalkalden – Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen1994 verheerendes Hochwasser1968/69 Begradigung der Lichtenau zwischen <strong>Benshausen</strong> u, <strong>Ebertshausen</strong> und Verlegungan den Talrand zum Zwecke der Ackergew<strong>in</strong>nung. Gleichzeitig sollte die Verlegungneue Hochwasser vorbeugen. Doch durch die schnelle Fließgeschw<strong>in</strong>digkeit wurdees eher begünstigt. Nach diesem Hochwasser, wovon der gesamte Ortskern betroffenwar, gab es e<strong>in</strong>e Unterschriftensammlung. Die E<strong>in</strong>wohner forderten dr<strong>in</strong>gend Maßnahmenzum Hochwasserschutz.1995 erfolgten als Maßnahme die Anordnung des Flurbere<strong>in</strong>igungsverfahrens und diePlanung zur Errichtung v. Hochwasserschutzanlagen.1995Laut e<strong>in</strong>es Gerichtsurteils, muss die Mastanlage per01.01.1995 von der Agrargesellschaft an die Juwel – HotelGmbH verpachtet werden.Für die E<strong>in</strong>wohner <strong>in</strong> <strong>Ebertshausen</strong> bedeutete das e<strong>in</strong>Ende der ständigen Geruchsbelästigungen und die Realisierungvon Bauvorhaben, wie der Siedlungsbau auf demGeplant waren aber auch weitere Projekte, die allerd<strong>in</strong>gs nicht umgesetzt wurden. Dazugehörten zum Beispiel die Ansiedlung von kle<strong>in</strong>eren Gewerken und e<strong>in</strong>es Reiterhofes<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 13 von 16


1995 Sanierung der Kirchenmauer im Rahmen des DorferneuerungsprogrammesGründung des Feuerwehrvere<strong>in</strong>s <strong>in</strong> <strong>Ebertshausen</strong>, mit Gitta Jehnichen als Vorstandsvorsitzende1996/97 weitere Forschungen und Ausgrabungen bei den Hügelgräbern aus der mittlerenBronzezeit bei <strong>Ebertshausen</strong> und Schwarza1997 Der vermutlich aus dem Jahr 1580 stammende und letztmalig vor 92 Jahren sanierteFachwerkturm der Ebertshäuser Kirche, bekommt e<strong>in</strong>e teure und umfangreiche „Verjüngungskur“!1998 E<strong>in</strong>weihung der neuen Brücke und des BrunnensMaßnahme DorferneuerungsprogrammKäufer He<strong>in</strong>rich Rosenaunimmt am 20. August den Probebetrieb auf.Etliche Verjüngungskuren im Rahmen des Dorferneuerungsprogrammes.Fahnenweihe der Feuerwehr<strong>Ebertshausen</strong>.Der 1995 gegründete Vere<strong>in</strong>,besteht 4 Jahre später aus 50Mitgliedern. Gitta Jehnichenist Vorsitzende.Im Mittelpunkt symbolisiertdie Fahne e<strong>in</strong>es des ältesten„Wahrzeichen“ des Ortes –die Kirche.19992010 Die Feuerwehren <strong>Benshausen</strong> und <strong>Ebertshausen</strong> werden zusammengelegt zur FreiwilligenFeuerwehr <strong>Benshausen</strong>/<strong>Ebertshausen</strong>20131175 Jahrfeier <strong>Ebertshausen</strong>(Beilage Festveranstaltung „1175 Jahrfeier <strong>Ebertshausen</strong>“)<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 14 von 16


Schrimpff:Die Schrimpffen von Berg (genannt die Schrimpffe) waren e<strong>in</strong>e Ritterschaft derenExistenz ertsmals 1235 belegt ist. Sie waren Erben aus dem Hause Henneberg.Herren v. Schrimpff besaßen das Dörfchen Helba bei Me<strong>in</strong><strong>in</strong>gen wor<strong>in</strong> sich auche<strong>in</strong> Rittergut befand<strong>in</strong> der grafschaft henneberg sher begütet.darunter e<strong>in</strong>ige berühmte ritter und fürstliche beamtealtes fränkisches, dem reichsritter zugehörigen adelsgeschlecht1607 ausgestorben<strong>Chronik</strong> <strong>Ebertshausen</strong> / Thür<strong>in</strong>gen <strong>Jeannette</strong> <strong>Roth</strong> Stand: 25.11.2013 Seite 15 von 16

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