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Handreichung Teil 1 - Diskriminierung trifft uns alle! - Nürnberger ...

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4. Inhaltliche Auseinandersetzungen sind durchauswillkommen, weil wir davon ausgehen, dass <strong>alle</strong>TN von den verschiedenen Perspektiven lernenund profitieren können.5. Wir bitten Sie, nicht verallgemeinernd für andere,sondern über eigene Standpunkte und Erfahrungenzu sprechen.6. Es gibt im Rahmen des Seminars kein »richtig«oder »falsch«7. Wir bitten Sie, einander zuzuhören und sich ausredenzu lassen.8. Sie können jederzeit Fragen stellen. Fragen sindwillkommen.Anschließend ist zu klären, ob die Gruppe bereit ist,diese Regeln zu akzeptieren. Bestehende Einwändekönnen an dieser Stelle geäußert werden.Die Grundlage für die Arbeit mit den Gruppen bildeteine extra dafür konzipierte Ausstellung mit einzelnenTafeln zu den »<strong>Nürnberger</strong> Rassegesetzen«,zu den Grundlagen des Themas <strong>Diskriminierung</strong>und einer weiteren Tafel zur heutigen Gesetzeslage.Die vierte und letzte Tafel ist leer und wird mitHandlungsbeispielen aus der Gruppe bestückt. Fallsdie Gruppe nicht mit der Originalausstellung arbeitet,können die Tafeln auch unter www.diskriminierung.menschenrechte.orgals PDF-Datei heruntergeladenwerden.Zu jedem der aufgeführten Bereiche gibt es verschiedeneÜbungen, die als Bausteine individuellpassend zur Gruppe ausgewählt werden können. Inder Methodenübersicht sind die jeweiligen Übungenaufgelistet.4. Arbeit mit den Ausstellungstafeln4.1 »<strong>Nürnberger</strong> Gesetze«Die sogenannten »<strong>Nürnberger</strong> Gesetze« vom 15.September 1935 werden in der Literatur oftmals alsdas »kriminellste Gesetzeswerk der Menschheit«bezeichnet. Mit den beiden Gesetzen – dem »Gesetzzum Schutz des deutschen Blutes und der deutschenEhre« und dem »Reichsbürgergesetz« wurde<strong>Diskriminierung</strong> scheinbar legitimiert und so staatlichverordnet.In zahlreichen Nebenbestimmungen und Verordnungengeschah eine radikale Einteilung der Menschenin zwei Klassen. Jüdische Bürgerinnen undBürger wurden sukzessive aus dem Berufsleben unddem öffentlichen Leben verdrängt sowie ihrer politischenRechte beraubt. Waren die »<strong>Nürnberger</strong> Gesetze«bei Verabschiedung zunächst auf Jüdinnenund Juden begrenzt, so wurden sie bereits 1936 u. a.auf Sinti und Roma ausgeweitet.Ziel der Übungen zu den »<strong>Nürnberger</strong> Gesetzen« istzum einen die Auseinandersetzung mit den Inhaltender Gesetze, zum anderen aber auch Kenntnisseüber den Entstehungsprozess und ihre Anwendungzu erarbeiten. Zentraler Punkt hierbei ist die Fragestellungnach geeineten Eingriffsmöglichkeiten seitensder Gesellschaft die Gesetze in ihrer Entstehungoder Umsetzung zu verhindern.In diesem Baustein erfolgt zudem bereits die Bezugnahmezur Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte,insbesondere dem <strong>Diskriminierung</strong>sverbot,welches im internationalen wie nationalen Rechtzentral verankert ist.Mit den Übungen »Spirale« und »Comic – Die Suche«stehen zwei unterschiedliche Methoden zurAuswahl, die den Entwicklungsprozess vor undnach den »<strong>Nürnberger</strong> Gesetzen« mit all seinenAusschlussmechanismen beleuchten. Hier befassensich die TN mit den zahlreichen Verordnungen, sortierensie chronologisch und diskutieren geeigneteEingriffsmöglichkeiten, wie und von wem die Spiraleder Entrechtung hätte gestoppt werden können.Die Methode »Comic« bietet einen relativ neuenZugang zum Nationalsozialismus und ermöglichtdurch die unterschiedlichen Personen eine Perspektivenvielfalteinzunehmen. Jüngste Studien aus demGeschichtsunterricht bestärken den Einsatz dieserMethode.Anhand des Films »Leo und Claire« wird das Lebenvon Leo Katzenberger vorgestellt. Leo Katzenbergerwurde auf der Grundlage der »<strong>Nürnberger</strong> Gesetze«und der »Volksschädlingsverordnung« zum Todeverurteilt. Es werden den TN Filmsequenzen gezeigt,die neben dem erbarmungslosen Vollzug der4

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