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Schwedischer Sportler im italienischen Kleid - David Zwadlo

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Elegante Schnauze, runde Heckflossen, modernste Technik:Der Volvo P1800 war schon in den 60er-Jahren ein Kuriosum.Zu Beginn von Problemen verfolgt, erlangte das Coupé alsS<strong>im</strong>on Templars Dienstwagen weltweite Berühmtheit.Und bis heute begeistert der Schwede mit dem barockenDesign und der robusten TechnikER IMText und Fotos: DAVID ZWADLOer P1800 macht sich rar auf unseren Straßen,verdammt rar. Kein Wunder also, dass er beider ersten Begegnung gnadenlos täuscht. Dieelegante Front mit der gestreckten Motorhaube:klassisch italienisch. Das kurze Heckmit den runden Heckflossen: amerikanischinspiriert. Die Seitenlinie: britisches Coupé?Be<strong>im</strong> Blick aufs Emblem dann die große Überraschung:Volvo!Volvo? Die produzieren doch nur kantigeSpießerkarren (240, 760, 960 …) oder weichgeformteCrossover-SUV-Irgendetwas-Kombis(XC90). Alles davon natürlich praktisch,vielseitig – und fürchterlich langweilig.Kaum vorstellbar heute, dass Volvo auch einmalgeile Autos gestalten und Sportwagenvom Schlage eines Ferrari 250 oder Maserati3500 GT optisch Paroli bietenkonnte. Der Volvo P1800ist jedoch das beste Beispieldafür: Sein barockes 50er-Jahre-Design fand schon <strong>im</strong>mer Gefallen beiAdligen, Künstlern und Wohlhabenden – darunterauch: Sir Roger Moore. Der Schauspielerist seit 50 Jahren begeisterter P1800-Fahrer,privat wie beruflich.In den Hollywood-Olymp aufgestiegen ist derEngländer mit seinen sieben James-Bond-Filmenaus den 1970er- und 80er-Jahren. Dochbereits ein Jahrzehnt vor „Leben und sterbenlassen“ erlangte Roger Moore weltweite Berühmtheit:Mit seiner Hauptrolle in der FernsehserieThe Saint („Der Heilige“), hierzulandebekannt als S<strong>im</strong>on Templar.GENTLEMAN MIT FILTERZIGARETTEDarin spielt der damals 35-Jährige zum erstenMal einen smarten Detektiv, der länderübergreifendFälle löst. S<strong>im</strong>on Templar wirdangeh<strong>im</strong>melt von Mädchen und Müttern,erntet Bewunderung von Jungs und Vätern.Selbstverständlich fährt S<strong>im</strong>on Templar keingewöhnliches Allerweltsfahrzeug. SeineWahl vereint klassischen Stil mit modernsterTechnik: ein Volvo P1800, natürlich in strahlendemWeiß. Die Wahl des Dienstwagenshatte zunächst allerdings keine stilistischenGründe: Die britischen Serienmacher wolltenlieber ein Jaguar E-Type verwenden, doch diegeizigen Jaguar-Manager lehnten es ab, demFilmstudio ein Exemplar ihres Sportwagenszu überlassen. Volvo hingegen zeigte sofortInteresse und ließ einen P1800 ausliefern. DieBelohnung folgte kurze Zeit später: Nach demStart der Fernsehserie <strong>im</strong> Jahr 1962 zogendie bis dato schleppenden P1800-Verkäufein England deutlich an. Ausgerechnet einschwedisches Produkt galt plötzlich als envogue.Bei seiner Entwicklung n<strong>im</strong>mt der VolvoP1800 vorweg, was heute in der Autobranchevollkommen üblich ist: Die Zusammenarbeitüber Ländergrenzen hinweg. Der P1800 istkein reinrassiger Skandinavier, sondern ein01/2013 | MOTOR MANIACS125

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