Verkehrslärm: Lärmpegelbereiche und Lüftungen - PEUTZ ...
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<strong>Verkehrslärm</strong> – <strong>Lärmpegelbereiche</strong> <strong>und</strong> <strong>Lüftungen</strong><br />
Seminarbeitrag vom 20.02.2008<br />
3 Gr<strong>und</strong>lagen Dimensionierung Schallschutz<br />
gegenüber Außenlärm<br />
Das Maß des tatsächlichen Schallschutzes hängt stark<br />
von der Raumgeometrie <strong>und</strong> dem Anteil der „verlärmten“<br />
Fassaden ab, also dem Verhältnis zwischen Außenbauteilen<br />
zur Gr<strong>und</strong>fläche eines Raumes.<br />
Hierzu sieht die DIN 4109 Korrektursummanden vor, mit<br />
denen die in Kapitel 2 beschriebenen Gr<strong>und</strong>werte der<br />
erforderlichen Schalldämmung angepasst werden. Je<br />
nach dem Verhältnis der Wandflächen zur Gr<strong>und</strong>fläche<br />
können diese Korrekturen Werte von –3 bis +5 dB erreichen.<br />
Ein Beispiel der Auswirkungen unterschiedlicher Geometrien<br />
ist in Abb. 3 dargestellt.<br />
Abb. 3: Auswirkungen verschiedener Verhältnisse<br />
Außenbauteile zu Gr<strong>und</strong>fläche; Bild: Peutz Consult<br />
GmbH<br />
Im Bild in Abb. 3 links ist nur die Giebelseite dem Lärm<br />
ausgesetzt (z.B. Reihenmittelhaus, Erdgeschoss). Im<br />
rechten Bild sind zwei Außenwände sowie die Dachfläche<br />
beschallt.<br />
Beide Fälle gehen von Lärmpegelbereich III, entsprechend<br />
einer Anforderung erf.R’w,res = 35 dB aus. Im Bild<br />
rechts ergibt sich mit der geometrischen Korrektur insgesamt<br />
eine Anforderung von erf.R’w,res = 34 dB, im Bild<br />
links von erf.R’w,res = 40 dB. Der Unterschied beträgt<br />
also zwischen beiden Fällen 6 dB <strong>und</strong> somit mehr als<br />
eine volle Lärmpegelbereich-Klasse.<br />
Nachdem die globale Anforderungen an die Schalldämmung<br />
der Außenbauteile eines Raumes erfolgt ist, werden<br />
im nächsten Schritt die einzelnen Bauteile so dimensioniert,<br />
dass die globalen Anforderungen unter<br />
konstruktiven <strong>und</strong> wirtschaftlichen Aspekten erfüllt werden.<br />
Massive Wände wie Kalksandsteinwände oder Betonwände<br />
erfüllen in der Regel Schalldämmmaße von über<br />
50 dB. Die in der Praxis erreichbaren Schalldämmmaße<br />
von Fenstern sind deutlich niedriger.<br />
Deshalb wird die erreichbare Gesamt-Schalldämmung in<br />
der Regel durch die schalltechnisch schwächeren Bauteile<br />
wie Fenster / Türen, Rollladenkästen sowie Lüftereinrichtungen<br />
bestimmt.<br />
Abb. 4 zeigt beispielhaft die Aufteilung der erforderlichen<br />
Schalldämmmaße auf Außenwand <strong>und</strong> Fensterflächen<br />
bei einer globalen Anforderung von erf. R’w,res = 40 dB.<br />
Bei einem Fensterflächenanteil von 40% beträgt dann<br />
die resultierende Anforderung an die Fenster R’w,res = 35<br />
dB.<br />
Letztlich gibt es viele mögliche Kombinationen zur Erfüllung<br />
der globalen Anforderung an die Fassaden. Es ist<br />
Aufgabe des Planers, durch eine geschickte Dimensionierung<br />
einerseits Kosten zu sparen, andererseits aber<br />
auch eine hochwertige Qualität sicherzustellen.<br />
Lärmpegelbereich IV / erf. R‘ w,res w,res = 40 dB<br />
Fenster / Fenstertür<br />
R‘ w = 35 dB<br />
Massivwand (KS)<br />
R‘ w = 45 dB<br />
Abb. 4: Verteilung Schalldämmung auf Wand / Fenster;<br />
Bild: Peutz Consult GmbH<br />
4 Vorgehensweise bei unterschiedlich hohen Belastungen<br />
an mehreren Fassaden<br />
Häufig liegen an unterschiedlichen Gebäudefassaden<br />
unterschiedlich starke Lärmbelastungen vor. Meist ist<br />
z.B. die Giebelfassade entlang einer Straße wesentlich<br />
stärker als die Seitenfassaden oder die abgewandte<br />
Fassade von Lärm betroffen. Für Eckräume liegen dann<br />
an den Fassaden eines Raumes unterschiedlich hohe<br />
Anforderungen vor.<br />
Diesen Fall sieht die DIN 4109 aber nicht explizit vor.<br />
Um den Schalleintrag ausreichend zu begrenzen, könnten<br />
nun vereinfachend für die Berechnungen für alle<br />
Fassadenbereiche der höhere Lärmpegelbereich angesetzt<br />
werden.<br />
Dies ist ein Ansatz auf der sicheren Seite <strong>und</strong> führt für<br />
die Fassade mit dem niedrigeren Lärmpegelbereich mit<br />
einem geringeren Schalleintrag. Allerdings wird damit<br />
auch eine höhere Schalldämmung umgesetzt als nach<br />
DIN 4109 erforderlich ist.<br />
Für eine wirtschaftlich optimierte Dimensionierung sollte<br />
jede Fassade separat betrachtet werden. Dabei wird das<br />
o.g. Verfahren für die Fassadenbereiche mit unterschiedlichen<br />
<strong>Lärmpegelbereiche</strong>n eigenständig angewendet.<br />
Zusätzlich werden dabei Zuschläge vergeben die verhindern<br />
sollen, dass durch die mehrfache Anwendung<br />
des Berechnungsganges insgesamt mehr Lärm in ein<br />
<strong>und</strong> denselben Raum eindringt. Letztendlich wird dabei<br />
jeder Fassade ein Anteil am eindringenden Lärm zugewiesen.<br />
Peutz Consult GmbH – www.peutz.de<br />
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