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FILMEThor im Gespräch mit seinem Hammer: „Thor“den Disneys bedient. In der Charakterentwicklunghängen sie abernoch Meilen zurück. Das ist schlimmerals die nur leicht antiquierte Animationund die ziemlich überflüssigen3D-Effekte. Dramaturgisch argruckelnd lernt Jung-Thor, den Hammerzu schwingen und gewinntschließlich den Kampf gegen die Eisriesen.Das ist wenig überraschend.Aber hätte nicht wenigstens ThorsMutter eine Szene mit ihrem Ex verdient?Zumal einige Dialogzeilen sogarandeuten, dass der menschlicheFaktor magischer sei als allesZauberwerk aus Asgard und Walhalla?Für schlichte Gemüter ist es trotzdemein Spaß. Und dazu können kinderbegleitendeEltern lernen, dassdie Edda, die knapp 800 Jahr alte isländischeSagensammlung, viele interessanteThemen enthält. Etwadas ganz undisneyhafte Duell des jungen,kräftigen Thor mit eine hutzeligenOma am Rollator. Das Altersiegt. Vorübergehend, denn es ist janur ein Film.WingHetjur Valhallar – Þór. Is/Ir 2011. R:Óskar Jónasson, Gunnar Karlsson, TobyGenkel B: Friorik Erlingsson, Mark B. Hodkinson,Mick CasaleTROMMELBAUCHDick undglücklichEin holländischer Kinderfilm überdas Glück, dick zu seinDik Trom hat einen dicken Vaterund eine dicke Mutter. Dass erselbst auch eher rundlich geratenist, versteht sich da von selbst.Die drei dicken Troms (im Deutschenheißen sie irritierenderweise „Trommel“)leben glücklich und zufrieden,bis Papa Trom das Angebot bekommt,ein Restaurant zu führen.Weil Papa bis jetzt nur einen Hot DogStand betrieb, ist das Angebot natürlichverlockend. Allerdings liegt dasRestaurant in einer fitnessbesessenenVorstadt, in der alle Bewohnerdünn wie Bohnenstangen sind undselbst die Kinder in der Schule währenddes Unterrichts unter ihren Pultenununterbrochen in die Pedale tretenmüssen, um fit zu bleiben. KeinWunder, dass die Troms sich unterall den Schlankheitsfanatikern unwohlfühlen.Der drei Jahre alte holländischeKinderfilm gibt sich viel Mühe, die fitnessgeileVorstadt zu veralbern. AlleHäuser und alle Kleidung sind in dezentenPastellfarben gehalten, allejoggen ständig und knabbern an Gemüse,der örtliche Supermarkt führtweder Fleisch noch Schokolade.Dass die Troms ihre asketischenMitbewohner schließlich rumkriegenund zur Völlerei verführen, istkeine Frage. Wie sie das machen, istrecht witzig ausgedacht, auch wenndas ungute Gefühl zurückbleibt, anallem Schlankheitswahn seien letztlichnur die Frauen schuld. Die Lustan schrillen Farben und Tönen verhindertaber, dass man den Gehaltder Story allzu genau überprüft undsich vielmehr an einem sehr buntenund fröhlichen Film erfreut, der diecalvinistischen Exzesse der Niederländergepflegt auf die Schippenimmt.Thomas FriedrichDik Trom NL 2010 R: Arne Toonen B: MischaAlexander, Wijo Koek, Luuk van BemmelenK: Jeroen de Bruin D: Michael Nierse,Eva van der Gucht, Marcel MustersMADEMOISELLE POPULAIRETippsenglückEine Nostalgiekomödie über dieBürokultur der 50er JahreDie Trommels vor ihrem neuen Restaurant: „Trommelbauch“Wer ist die Schnellste? – „Mademoiselle Populaire“n den fünfziger Jahren war derBeruf der Sekretärin für vieleIFrauen das höchste Karriereglück.Der Arbeitsmarkt, auf demsich die Männer die lukrativen Jobsuntereinander aufteilten, bot fürFrauen nur wenige Alternativen,und eine schmucke Sekretärin wardamals für jeden noch so kleinenBetrieb ein Statussymbol. Die Waffe,mit der sich die Vorzimmerdamenunentbehrlich machten, wardie Schreibmaschine, auf der siefehlerfrei und in rasender Geschwindigkeittippen konnten.„Copy“, „Paste“, „Delete“ – all dieAnnehmlichkeiten des Computersbei der korrigierbaren Texterfassungwaren noch nicht erfundenund die Chefs waren auf eine solideTipphandwerkerin angewiesen.Die französische Komödie MademoisellePopulaire schickt sich nunan, dem Berufsstand ein filmischesDenkmal zu setzen und erzählt dieGeschichte der jungen Rose (DéborahFrançois), die 1958 den Krämerladenihres Vaters in der Normandieverlässt, um in Paris ihr Glück alsSekretärin zu versuchen.Das Mädchen aus der Provinz hatzwar von Büroarbeit keine Ahnung,tippt aber dafür wie der Teufel. Dervon sich selbst recht eingenommeneKleinunternehmer Louis Echard (RomainDuris) erkennt Roses Qualitätenund meldet sie zu einem Schnellschreibwettbewerban. Mit einem rigidenTrainingsprogramm treibt erseine Sekretärin zu Meisterschaftenauf regionaler, nationaler und internationalerEbene an. Derweil keimenauch die amourösen Gefühlezwischen dem Fräulein und dem ewigenJunggesellen zaghaft auf, aberder sportliche Ehrgeiz und die männlicheEitelkeit des Trainers sowieeine Handvoll überschaubarerMissverständnisse stellen sich demLiebesglück immer wieder in denWeg.Mit viel Liebe zum pastellfarbenenDetail schwelgt Regisseur Régis Roinsardim Dekor der fünfziger Jahre,auf die der Film mit ironisch-nostalgischerVerklärung zurückblickt.Schwungvoll lässt Madame Populairedie Typenhebel rattern, den Papierwagenklingelnd zurücksausenund widmet der Schreibmaschine alsRelikt einer längst vergangenen Äraeine liebevolle Hommage. Unverkennbarorientiert sich Roinsardauch an den filmischen Vorlagen derFünfziger. Vor allem die Doris-Day-Filmestanden Pate für diesezüchtige und vollkommenentsexualisierte Liebeskomödie.Was Mademoiselle Populaire jedochim Gegensatz zu den filmhistorischenVorlagen fehlt, sind die fein geschliffenenDialoge, die die amerikanischenScrewball-Comedies jenerJahre auszeichneten. Zu sehr verlässtsich Roinsard auf das dekorativeZeitkolorit, während seineLiebesgeschichte im Ungefährenverebbt. Martin SchwickertPopulaire. F 2012 R&B: Régis Roinsard K:Guillaume Schiffman D : Déborah François,Romain Duris, Bérénice Bejo14 ULTIMO

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