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mord im garten des sokrates - Verlag Josef Knecht

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ihn fest, bis ich etwas anderes sage. Das wird die Aufgabe voneuch fünf.» Und damit zeigte ich auf die ersten Unteroffiziere,die vor mir standen. «Eure Truppen dagegen», und mit diesenWorten deutete ich auf weitere zwei meiner Hauptleute, «eureMannschaften befragen jeden, der am Itonia-Tor wohnt, arbeitetoder sonst zu tun hat, ob er etwas Verdächtiges gesehenhat. Vergesst nicht die Wachen am Diorneia-Tor. Fragt nachallem und nach jedem, der nachts unterwegs war. Fragt nachgefundenen Lampen oder Fackeln. Periander muss eine Lampebei sich gehabt haben. Es lag aber keine bei der Leiche. Vielleichthatte er auch Begleiter. Wir wissen es nicht. – Nehmt alleMänner aus euren Einheiten, die ihr entbehren könnt, ohne dieSicherheit der Stadt allzu sehr zu vernachlässigen!» Die Hauptleutenickten.«Diejenigen, denen ich keinen Sonderauftrag gegeben habe»,sagte ich an die verbleibende Gruppe gerichtet, «übernehmenden normalen Dienst der anderen mit.»Kein Murren, kaum Fragen. Die Männer waren noch ernstergeworden, während ich sprach. Ganz offenbar hatten sie dieGefahr, in der die Stadt schwebte, deutlich erkannt. Jetzt gingensie auseinander. Ich sah ihnen nach. Sie ließen ihre Leuteantreten und gaben die Befehle weiter. Den Ring hatten sie beisich. Sie mussten ihn auch bei den einfachen Soldaten herumgehenlassen.Ich ging in die kleine Schreibstube unserer Kaserne. Dortarbeitete seit über zehn Jahren ein Metöke namens Myson. Erwar in Pella geboren und schon als Kind mit seinen Eltern nachAthen gekommen, wo er die Schreibkunst erlernt und in vielenKanzleien gearbeitet hatte. Sein Haar war schon grau, sein Rückenvom Sitzen gebeugt und seine Glieder schmal, aber er bewegtesich viel flinker, als man es ihm zugetraut hätte. Ich zeigteihm den Papyrus und hörte ihn wie mein Vater die Qualität<strong>des</strong> Materials und die Schönheit der Schrift loben, aber auch erwusste nicht, wo es geschrieben worden war, geschweige dennwer es verfasst haben könnte. Er meinte aber <strong>im</strong>merhin, nurein Lohnschreiber könne der Schrift einen so regelmäßigenSchwung geben, kaum ein Privatmann.43

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