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berichte - Deutscher Alpenverein Sektion Freiburg-Breisgau

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MEINUNGEN<br />

der 1904 nach Heerlen zog, war jedoch von 1902<br />

bis 1905 <strong>Sektion</strong>smitglied. Dessen Frau Rose gehörte<br />

von Heerlen aus von 1932 bis 1935 der <strong>Sektion</strong><br />

Aachen an, ihre Töchter Hertha und Beatrix<br />

von 1932 mit Gewissheit bis 1938. – Ein zweiter<br />

Vetter, Eduard Honigmann, gehörte 1894 zu den<br />

Mitbegründern der <strong>Sektion</strong> Aachen. Zusammen<br />

mit dem Fabrikanten August Ferber, auch ein Mitglied<br />

der Aachener <strong>Sektion</strong>, unternahm er 1903<br />

eine Expeditionsreise nach Baltistan und bis auf<br />

5.500 m am Mustaghpass im Karakorumgebirge.<br />

Otto Honigmann reiste 1904 als Beitrittswilliger<br />

zur <strong>Sektion</strong> zusammen mit dem <strong>Sektion</strong>smitglied<br />

Ernst Opdenhoff über Meran, Trafoi, St. Moritz,<br />

Unser letzter Morgen auf dem Hausboot<br />

Foto: Otto Honigmann<br />

Chur, Zürich, Basel. Unterwegs wurden vier Hochgebirgshütten<br />

aufgesucht u. a. die Hallesche Hütte<br />

(3.133 m). 1905 fand er Aufnahme in die <strong>Sektion</strong><br />

Aachen und bestieg mit Opdenhoff Berge der<br />

Brenta. Wahrscheinlich durch seinen weit gereisten<br />

66<br />

Freund August Ferber veranlasst, unternahm Otto<br />

Honigmann 1907 mit ihm eine Reise über Ceylon,<br />

Singapur, Siam und Burma. 1910 bereiste er<br />

alleine Britisch Kolumbien und Alberta in Westkanada.<br />

Mit seinem jüngeren Bruder Friedrich<br />

(geb. 1885) und Rudolf Haniel aus der Duisburger<br />

Unternehmerfamilie begann er im Mai 1911<br />

eine Reise nach Kaschmir, Ladakh und Baltistan;<br />

aber das als Jagdreise geplante Unternehmen hatte<br />

nicht den erhofften Erfolg. Während sein Bruder<br />

und R. Haniel im Oktober 1911 nach Deutschland<br />

zurückkehrten, blieb Otto Honigmann den<br />

Winter über in Ladakh und Baltistan, nicht etwa<br />

alleine, sondern immer begleitet von einem Tross<br />

verschiedener Diener. Auf der Reise führte er drei<br />

unterschiedliche Kameras mit, auch eine für Glasplatten<br />

mit den Maßen 20 mal 30 cm. Die von<br />

ihm aufgenommenen Motive zeigen eine noch<br />

heute wenig bekannte Region im Zustand von vor<br />

hundert Jahren. Aufschlussreich und informativ ist<br />

auch sein intensiver Briefkontakt mit seiner Mutter,<br />

für den er Postläufer einsetzte, die Tage lang<br />

unterwegs waren.<br />

Otto Honigmann hatte nicht den Ehrgeiz, mit<br />

seinen drei Brüdern um Leitungspositionen in<br />

den väterlichen Unternehmen zu wetteifern. Sein<br />

Vater kaufte zur Kapitalanlage mehrere Häuser<br />

in Bad Tölz, dem Sommeraufenthalt der Familie.<br />

Den ersten Weltkrieg überlebte Otto Honigmann<br />

als Leutnant, wogegen sein Vetter Eduard 1916<br />

im Krieg ums Leben kam. Er machte Bad Tölz ab<br />

1920 zu seinem ständigen Zuhause und fand auch<br />

die Weltwirtschaftskrise hindurch als Hotelbesitzer<br />

sein Auskommen. 1959 starb Otto Honigmann in<br />

Bad Tölz, wo er nach Information seiner Tochter<br />

Marianne Appel dem <strong>Alpenverein</strong> verbunden blieb.<br />

Ingbert Babst

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