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Kirchliche Sammlung um Bibel und Bekenntnis in der evangelisch

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im Auftrag Gottes nachhaltigZukunft ermöglicht. Ausgezeichnetformuliert <strong>der</strong> KielerNeutestamentler Jürgen Beckerfür das Neue Testament den weitreichendenwissenschaftlichenKon sens: „Die Ehe ist <strong>der</strong> e<strong>in</strong>zigeOrt, an dem Sexualität unter dasStichwort <strong>der</strong> Heiligung gestelltist, dar<strong>um</strong> fällt alles an<strong>der</strong>eunter die Hurerei...” Dieser aus<strong>der</strong> Klarheit <strong>der</strong> Schrift durchhistorische Exegese gewonnenenFeststellung, <strong>in</strong> <strong>der</strong>en Licht diewenigen biblischen Belege zurHomosexualität - auch die Stellenaus dem alttesta mentlichenHeilig keitsgesetz - zu verstehens<strong>in</strong>d, stehen die exegetischen Hypothesen<strong>der</strong> Befürworter e<strong>in</strong>er„ethisch verantwortlich gelebtenHomosexualität“ gegenüber. Ke<strong>in</strong>e<strong>der</strong> vielen, nicht selten fantasievollenHypothesen konnte sichwissenschaftlich überzeugenddurchsetzen. E<strong>in</strong>e <strong>der</strong> ständigwie<strong>der</strong>holten Hypothesen ist dieBehauptung, <strong>in</strong> <strong>der</strong> antiken Welthabe es die verantwortlich <strong>und</strong>verb<strong>in</strong>dlich gelebte homosexuelleLebensgeme<strong>in</strong>schaft nicht gegeben.Genau diese Behauptungaber ist nicht bewiesen, son<strong>der</strong>nvielmehr ganz offensichtlichfalsch. Der angesehene Yale-Historiker John Boswell br<strong>in</strong>gte<strong>in</strong>e Fülle von antiken Belegenfür homosexuelle Beziehungenaußerhalb des Christent<strong>um</strong>s, diedurchaus mit <strong>der</strong> gegenwärtiggeregelt gelebten homosexuellenLebenspartnerschaft vergleichbars<strong>in</strong>d. 2 Sie wurden, <strong>um</strong> es <strong>in</strong><strong>der</strong> Sprache <strong>der</strong> EKD zu beschreiben,verläßlich, verb<strong>in</strong>dlich <strong>und</strong>verantwortlich gelebt. Das zeigtauch Karl Hoheisel <strong>in</strong> se<strong>in</strong>ergründ lichen Zusammenstellung<strong>in</strong> <strong>der</strong> Realenzyklopädie fürAntike <strong>und</strong> Christent<strong>um</strong>. 3 In <strong>der</strong>bunten Vielfalt <strong>der</strong> Antike gab esnicht selten – auch zu Zeiten desNeuen Testaments – die treue,verb<strong>in</strong>dliche, Verantwortung füre<strong>in</strong>an<strong>der</strong> übernehmende homosexuelleBeziehung. Auch <strong>der</strong>Philosoph Harald Seubert lieferte<strong>in</strong>en weitgespannten Über blick,<strong>der</strong> dieses Bild bestätigt. 4 Es gab<strong>in</strong> <strong>der</strong> Zeit des Neuen Testamentse<strong>in</strong>deutig respektvoll gelebtehomophile Beziehungen.Es ist schon bemerkenswert,mit welcher geradezu f<strong>und</strong>amentalistischbesessenen Leidenschaftdie Hypothesen <strong>der</strong>Homophilen, die aus e<strong>in</strong>er nichtan <strong>der</strong> biblischen Wahrheit, son<strong>der</strong>nan Bedürfnissen orientiertenHermeneutik gewonnen s<strong>in</strong>d,gegen die histo risch erhebbarenBef<strong>und</strong>e festgehalten, verteidigt<strong>und</strong> proklamiert werden.Die ethischeNeutralisierung <strong>der</strong>SexualitätSexualität, Geschlechtlichkeit<strong>und</strong> geschlechtliche Beziehungenwurden im Gefolge <strong>der</strong> sexuellenRevolution <strong>und</strong> <strong>der</strong> diversenEmanzipationsbewegungen ausdem Gefüge überkommenerethischer Wertungen herausgelöst.Daraus entstand auch <strong>in</strong> Kirche<strong>und</strong> Theologie zunehmende<strong>in</strong>e Praxis ethischer Indifferenzmit Rabattgewährung: Scheidungz<strong>um</strong> Beispiel ist längst ke<strong>in</strong> dasAmt berührendes Problem mehr.Sie stärkt sogar, wie <strong>der</strong> Fall Käßmannzeigte, die wahrgenommenepersönliche Authentizität.An die Stelle <strong>der</strong> präzisen Weisungentreten weiche, dehnbareBegriffe. Im Pfarrdienstgesetz(§ 39) <strong>der</strong> EKD, wie auch <strong>in</strong>zwischen<strong>in</strong> den meisten kirchlichenVerlautbarungen, werden Ehe<strong>und</strong> Lebensformen durch dieTrias „Verb<strong>in</strong>dlichkeit, Verlässlichkeit<strong>und</strong> gegenseitige Verantwortung“ethisch qualifiziert.Ra<strong>in</strong>er Mayer entlarvt die ethischneutrale Brauchbarkeit dieser Sek<strong>und</strong>ärtugenden:Sie „stehen sowohle<strong>in</strong>er Kirchengeme<strong>in</strong>de alsauch e<strong>in</strong>er Räuberbande gut an.Sie s<strong>in</strong>d ungeeignet, <strong>um</strong> e<strong>in</strong>e <strong>in</strong>sich falsche Handlung z<strong>um</strong> Gutenzu wenden. Um es krass zu sagen:Auch Adolf Hitler <strong>und</strong> AdolfEichmann standen zu e<strong>in</strong>an<strong>der</strong> imVerhältnis von Ver b<strong>in</strong>dlichkeit,Verlässlichkeit <strong>und</strong> gegenseitigerVerantwortung!“ In homosexuellenVerb<strong>in</strong>dungen wird vielerortszwischen „sexueller Treue“ <strong>und</strong>„sozialer Treue“ unterschieden.Der homosexuelle Sozial- <strong>und</strong>Sexual wissenschaftler HelmutKentler, e<strong>in</strong>st gefeierter Rednerauf Kirchentagen <strong>und</strong> Ideengeberzu e<strong>in</strong>er <strong>um</strong>gewerteten Sexualethik<strong>in</strong>nerhalb <strong>der</strong> <strong>evangelisch</strong>enJugendarbeit, sprach von e<strong>in</strong>erse<strong>in</strong>em Wesen entsprechendenNeigung des Homo sexuellenzur Promiskuität, durch die ere<strong>in</strong>e Luststeigerung erreiche. 5Dies wird durch Dannecker <strong>und</strong>Reiche, die 1974 „den ‚mo<strong>der</strong>nenKlassiker‘ <strong>der</strong> b<strong>und</strong>esdeutschenHomosexuellenforschungschrieben”, <strong>und</strong> viele an<strong>der</strong>ebestätigt 6 <strong>und</strong> bisher nirgendswi<strong>der</strong>legt. 7 „Sexuelle Treue ist <strong>in</strong>homosexuellen Beziehungen dieAusnahme <strong>und</strong> nicht die Regel.” 8Der kirchliche HUK-AktivistHerbert Engel lehnt die „partnerschaftlicheHomosexualität“, die<strong>in</strong> monogamen PaarbeziehungenGestalt gew<strong>in</strong>nt, gr<strong>und</strong>sätzlichals lebensfremde Enge ab. Siesei „mehr <strong>und</strong> vielgestaltigerals die auf Dauer angelegtePartnerschaft, <strong>in</strong> welcher Sexualitätnur mit e<strong>in</strong>em e<strong>in</strong>zigenPartner gelebt wird.“ 9 Nach M.Dannecker gehört das Redenvon Dauerpartner schaften <strong>in</strong> dieAnfangsphase des Kampfes <strong>um</strong>15

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