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Unsere Welt ist bunt - Spiele und Anregungen - Hessische ...

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Die Spielgeschichte"Das Land <strong>ist</strong> r<strong>und</strong> wie ein Pfannkuchen, Und weil es aus vier verschiedenen Vierteln besteht, heißtes das Viertelland. In einem Viertel <strong>ist</strong> alles grün: die Hauser, die Straßen, die Autos, die Telefone, dieErwachsenen <strong>und</strong> auch die Kinder. Im zweiten Viertel <strong>ist</strong> alles rot: die Bäume, die Badewanne, dieZigaretten, die Erwachsenen <strong>und</strong> auch die Kinder. Im dritten Viertel <strong>ist</strong> alles gelb: die Besen, dieKrankenhäuser, die Blumen, die Baugerüste, die Erwachsenen <strong>und</strong> auch die Kinder. Im vierten Viertel<strong>ist</strong> alles blau: die Verkehrsampeln, die Möbel, die Brücken, die Zahnbürsten, die Fahrräder, dieErwachsenen <strong>und</strong> auch die Kinder.Wenn die Kinder geboren werden, sind sie <strong>bunt</strong>. Im ganzen Land <strong>ist</strong> das so. Aber die Erwachsenenschauen sie aus ihren grünen, roten, gelben oder blauen Augen an <strong>und</strong> streicheln sie mit ihrengrünen, roten, gelben oder blauen Händen, bis sie endlich auch nur noch eine Farbe haben. Dierichtige Farbe. Und das geht me<strong>ist</strong>ens sehr schnell.Einmal kam in Grün ein kleiner Junge zur <strong>Welt</strong>, den sie Erbs nannten. Erbs war mit einem Jahr immernoch ein bisschen <strong>bunt</strong>. Es war beunruhigend. Aber schließlich wurde er doch noch richtig grün. ImViertelland brauchten die Kinder nicht zur Schule zu gehen. Sie lernten nur das Wesentlichste. InGrün lernten sie, dass grün richtig <strong>ist</strong>, in Rot lernten sie, dass rot richtig <strong>ist</strong>, in Gelb, dass gelb, <strong>und</strong> inBlau, dass blau richtig <strong>ist</strong>.So laufen in Rot Tag <strong>und</strong> Nacht Spruchbänder. „Grün, gelb <strong>und</strong> blau <strong>ist</strong> gelogen!" kann man da lesen.„Nur rot <strong>ist</strong> wahr!" <strong>und</strong> dann erklingt das Erdbeermarmeladelied. Das <strong>ist</strong> die Nationalhymne.In Blau hängen überall Plakate. „Blau" steht darauf, „blau, blau, blau!" Und immer, wenn die Kindermit ihren blauen Augen die Plakate ansehen, zuckt es ihnen in den blauen Füßen, <strong>und</strong> sie müssen denPflaumentango tanzen.In Gelb schreit der Lautsprecher: „Rot, blau <strong>und</strong> grün <strong>ist</strong> doof! Und gelb bleibt gelb!" Dann ziehen dieKinder die gelben Mützen vom Kopf <strong>und</strong> singen den Zitronenblues.In Grün steht ein Roboterredner im Park. „Seid grün!" ruft er „Und wenn ihr rot, gelb oder blau hört,dann glaubt es nicht." Einmal hat Erbs ihm ein Stückchen grünen Käse in den M<strong>und</strong> gestopft. Dakonnte der Roboter drei Tage nur noch „piperlapop" sagen. Das fanden alle Kinder prima.„Gelben Tag" begrüßten einander die Kinder in Gelb. Denn gelb heißt ja gut. Dann spielen sieMelonenrollen <strong>und</strong> lassen Kanarienvogel fliegen. Manchmal sitzen sie auch <strong>und</strong> träumen. Natürlichträumen sie gelb, denn etwas anderes wissen sie ja nicht. Löwenzahn träumen sie, Strohhut,Aprikosengelee, Postauto <strong>und</strong> Glühwürmchen. Und wenn sie ihre gelben Augen wieder öffnen, sindsie immer ein bisschen unzufrieden. Aber sie können nicht herausfinden, warum.In Rot spielen die Kinder das große Rot-Spiel: Sie werfen Tomaten in den Sonnenuntergang. Und derSonnenuntergang schluckt sie alle. Wenn es dann dunkler wird <strong>und</strong> die roten Lampen in den Häusernbrennen, sitzen die Kinder, schauen in sich hinein <strong>und</strong> fühlen sich. Und alles, was sie fühlen, <strong>ist</strong> rot.Manchmal <strong>ist</strong> ihnen, als fehle ihnen etwas. Aber sie sprechen nicht darüber.In Blau machen sie es so: „Himmel" sagt ein Kind, <strong>und</strong> die anderen rufen dann: „Blau, Rauch, Blau,Tinte, Blau, Wellensittich, Blau, Vergissmeinnicht, Blau!" Und immer so weiter. Bis sie müde werden.Dann halten sie sich an den Händen <strong>und</strong> denken sich was. Blaue Apfelsinen denken sie sich, blauenSchnee, blaue Musik <strong>und</strong> blaue Pferde. Manchmal hat eines von den Kindern Zahnschmerzen. Diesind dann auch blau. Aber das <strong>ist</strong> klar.In Grün freuen sich die Kinder am me<strong>ist</strong>en über das Kaktusspringen. Denn wenn eines nicht hochgenug springen kann, hat es die Stacheln im Po. Froschhüpfen <strong>ist</strong> auch ganz nett. Aber Graszählen <strong>ist</strong>langweilig. Da gähnen sie bald. Sie setzen sich auf die grünen Gartenzäune <strong>und</strong> wünschen grüneWünsche. Pfefferminzlikör beispielsweise, Salat mit Schnittlauch, fünf Meter Gartenschlauch oder so.Nur Erbs bringt es eines Tages fertig, sich einen roten Punkt zu wünschen. Es <strong>ist</strong> ein winzig kleinerroter Punkt. Aber trotzdem <strong>ist</strong> es ein Glück, dass die Polizei es nicht weiß. Die Poliz<strong>ist</strong>en haben die9


Aufgabe, jeden Morgen um sechs die Kreidestrichgrenzen neu nachzuziehen. Sie kämmen sich ihregrünen, roten, blauen <strong>und</strong> gelben Haare mit grünen, roten, blauen <strong>und</strong> gelben Kämmen <strong>und</strong> machensich ans Tagwerk.Dann gehen sie nach Hause wie die anderen Leute auch <strong>und</strong> beten ihr Tischgebet... „Lieber gelberGott", beten sie in Gelb, „wir danken dir, dass wir gelb sind. Beschütze uns." Und in Blau, Rot <strong>und</strong>Grün beten sie zum blauen, roten <strong>und</strong> grünen Gott. Und alle beten nur für sich selbst.Nun <strong>ist</strong> es aber nicht so, dass es im Viertelland keine Verbindung untereinander gibt. Man kanntelefonieren. So kann man in Rot zum Beispiel Blau wählen. Man kann auch in Blau Grün wählen.Weil aber die Telefonleitungen durchgeschnitten sind, bekommt man keinen Kontakt. Und weil dieKinder das wissen, versuchen sie es gar nicht erst.Eines Tages geschieht etwas Überraschendes: Mitten in Grün wächst eine gelbe Rose. Es <strong>ist</strong> eineschöne Rose, aber die Leute verziehen so angeekelt das Gesicht, als sei sie ein M<strong>ist</strong>käfer. Und esdauert nicht lange, da haben fünf<strong>und</strong>dreißig Poliz<strong>ist</strong>en die Rose mit fünf<strong>und</strong>dreißig Spatenniedergeschlagen. Das <strong>ist</strong> der Tag, an dem Erbs seinen Löffel in den Spinat fallen lässt. Der Spinatspritzt meterweit in der Gegend herum. Aber das macht nichts, denn das Zimmer <strong>ist</strong> ja sowieso grün.Und die Eltern auch. Nur der Teller zerspringt. Dann geschieht weiter gar nichts mehr. Jedenfallssieht <strong>und</strong> hört man nichts Besonderes. Aber in den Kindern von Viertelland entsteht eine Unruhe. Inallen Kindern - seit der Teller zersprungen <strong>ist</strong>.Da laufen die Kinder aus Rot zum Mittelpunkt des Landes, wo sich die Grenzen treffen, die Kinder ausBlau gehen da hin, die aus Gelb <strong>und</strong> die aus Grün. Sie blicken einander an <strong>und</strong> sind stumm. Bis Erbsetwas tut. Einfach so. Er spuckt nämlich auf die Kreidestrichgrenze. Dann scharrt er ein bisschen mitdem Fuß in der Spucke herum, <strong>und</strong> die Kreide <strong>ist</strong> weg. Sofort machen alle anderen Kindermit. Sie spucken <strong>und</strong> scharren, bis es keine Grenzen mehr gibt. Und dann lachen sie <strong>und</strong> fasseneinander vorsichtig an. Die grünen die gelben, die gelben die blauen, die blauen die roten, die grünendie blauen, ja <strong>und</strong> immer so weiter, bis jedes jeden angefasst hat.Zuerst merken sie weiter nichts. Sie fangen an, miteinander zu spielen, <strong>und</strong> sie vergessen, was derLautsprecher, die Plakate, der Roboter <strong>und</strong> die Schriftbänder sagten. Ganz langsam aber geschiehtes, dass sie aufhören, nur eine Farbe zu haben.Die grünen kriegen zu grün noch rot, blau <strong>und</strong> gelb hinzu, die gelben grün, rot <strong>und</strong> blau, die blauenrot, gelb <strong>und</strong> grün <strong>und</strong> die roten gelb, grün <strong>und</strong> blau. Und nachdem nun jedes Kind jede Farbe hat,kann es auch in jeder Farbe denken, fühlen, träumen <strong>und</strong> wünschen. Jedes versteht das andere, <strong>und</strong>allen gehört das ganze Land. Nie zuvor waren sie so fröhlich. Sie singen gemeinsam denZitronenblues, spielen Kaktusspringen, denken sich blauen Schnee <strong>und</strong> werfen Tomaten in denSonnenuntergang. Die Erwachsenen machen große Augen. Aber weil <strong>bunt</strong>e Kinder selbstbewusstersind als einfarbige, können sie nichts dagegen tun.Ja, manche Eltern wünschen sich plötzlich selbst, <strong>bunt</strong> zu werden. Einige bemühen sich so sehr, dasssie tatsächlich ein paar andersfarbige Tupfen kriegen. Zum Beispiel die Eltern von Erbs.Aber wirklich <strong>bunt</strong> sind nur die Kinder!Und wie die Geschichte weitergehen könnte, werden wir jetzt gemeinsam ausprobieren <strong>und</strong>erleben.10


7. Die Landeshymne*Als nächste Aktion wird in jedem Land ein Lied - passend zur Landesfarbe - ausgewählt, eventuellauch umgetextet, <strong>und</strong> einstudiert. (Bekannte Kinderlieder etc. kann man als Vorlage nehmen). Nachentsprechender Vorbereitungszeit werden die vier Hymnen vorgesungen. Applaus der anderenLänder.8. Speiseplan zusammenstellen„Bei einer ganz tollen Hochzeit werden immer die besten Speisen <strong>und</strong> Getränke aufgetischt. Schreibtalle leckeren Köstlichkeiten, die zu eurem Land passen, auf diesen riesigen Speiseplan (Plakat) drauf!“Anschließend vorlesen.9. Zwei Farben vereinen! Geht das?Hier b<strong>ist</strong> du als MagierIn gefordert! Versuche, die Kinder mitzureißen, ganz dramatisch zu reden, <strong>und</strong>ihnen zu helfen, „das unmöglich Scheinende zu versuchen - zwei Farben zu vereinen!"Konkret: Gelb <strong>und</strong> Grün bzw. Rot <strong>und</strong> Blau füllen die vorbereiteten Kartons mit farbigem Abfall ihrerLänder, dem, was sie entbehren können. (Dramatik! Dramatik! Ob das gut gehen wird???) DieKartons klebst du mit durchsichtigen Tesastreifen zu. Dann werden sie einige Male zwischen Gelb<strong>und</strong> Grün bzw. Rot <strong>und</strong> Blau herumgeworfen, bis du beide Kartons nimmst <strong>und</strong> auf den Bodenstellen: Mit der Süßigkeiten gefüllten Unterseite nach oben! "Schauen wir, ob etwas passiert <strong>ist</strong>!": Duschneidest die Kartons mit dem Cutter auf <strong>und</strong> - heraus fallen Süßigkeiten...! Genieß´ mit. KleineEntspannungspause.10. Disco"Es <strong>ist</strong> gelungen! Zuerst war jeder in seinem Land fast wie eingesperrt. Die anderen waren Fremde,eine Bedrohung der eigenen Farbe oder eine Konkurrenz. Jetzt hat jeder noch immer seine eigeneFarbe, aber das Miteinander macht alles <strong>bunt</strong>er <strong>und</strong> lebendiger. Die Angst <strong>ist</strong> kleiner geworden <strong>und</strong>die Neugier größer. Es würde wirklich etwas fehlen, wenn eine Farbe nicht dabei wäre! Es <strong>ist</strong> Zeit fürein Fest. Zeit für die Disco!11


EPORT final 19/1/04 10:19 am Page 6clearly one reason, but so too is the pressure inherent in being employed at the end of amajor company’s global supply chain, whether it is sourcing overseas or domestically.One cause of such precarious conditions is the new business model that has emerged<strong>und</strong>er globalisation, described in chapter 2. Retail and brand companies have positionedthemselves as powerful gatekeepers between the world’s consumers and producers.Their global supply chains stretch from the supermarket shelves and clothes rails in theworld’s major shopping centres to the fruit and vegetable farms of Latin America andAfrica and the garment factories of South Asia and China. Wal-Mart, the world’s biggestretailer, has driven this model, buying products from 65,000 suppliers worldwide andselling to over 138 million consumers every week through its 1,300 stores in 10 countries.Globalisation has hugely strengthened the negotiating hand of retailers and brandcompanies. New technologies, trade liberalisation, and capital mobility have dramaticallyopened up the number of countries and producers from which they can source theirproducts, creating a growing number of producers vying for a place in their supplychains. At the same time, international mergers and acquisitions and aggressive pricingstrategies have concentrated market power in the hands of a few major retailers, nowbuilding international empires. These companies have tremendous power in theirnegotiations with producers and they use that power to push the costs and risks ofbusiness down the supply chain. Their business model, focused on maximising returnsfor shareholders, demands increasing flexibility through ‘just-in-time’ delivery, buttighter control over inputs and standards, and ever-lower prices.Under such pressures, factory and farm managers typically pass on the costs and risksto the weakest links in the chain: the workers they employ. For many producers, theirlabour strategy is simple: make it flexible and make it cheap. Faced with fluctuatingorders and falling prices, they hire workers on short-term contracts, set excessivetargets, and sub-contract to sub-standard, unseen producers. Pressured to meet tightturnaro<strong>und</strong> times, they demand that workers put in long hours to meet shippingdeadlines. And to minimise res<strong>ist</strong>ance, they hire workers who are less likely to jointrade unions (young women, often migrants and immigrants) and they intimidate orsack those who do stand up for their rights.Governments should be strengthening protection for workers in the face of theseintense commercial pressures. Instead many have traded away workers’ rights, in lawor in practice. Under pressure from local and foreign investors and from IMF andWorld Bank loan conditions, they have too often allowed labour standards to be definedby the demands of supply chain flexibility: easier hiring and firing, more short-termcontracts, fewer benefits, and longer periods of overtime. It brings a short-termadvantage for trade, but at the risk of a long-term cost to society.Companies increasingly hold up their ‘codes of conduct’ to assure the public that theycare about labour standards down the chain. But their farm and factory audits still focuson documenting the labour problems that ex<strong>ist</strong>, without asking why those problemspers<strong>ist</strong>. Many factors can contribute – from poor management to weak nationallegislation. But one root cause, long overlooked, is the pressures of retailers’ and brandcompanies’ own supply-chain purchasing practices, <strong>und</strong>ermining the very labourstandards that they claim to support.Anyone appalled by ‘sweat shop’ conditions in garment factories should be asking:who turned up the heat? The pressure on workers starts far from the factory floor –coming down the supply chain through retailers’ and brands’ strategies, as described inchapter 3. Their demands for ‘just-in-time’ delivery have typically cut production timesby 30 per cent in five years – coupled with smaller, less predictable orders and highairfreight costs for missed deadlines. Moroccan factories producing for Spain’s majordepartment store, El Corte Inglés, must turn orders ro<strong>und</strong> in less than seven days.‘The shops always need to be full of new designs,’ said one production planning manager,‘We pull out all the stops to meet the deadline ... Our image is on the line.’ But the imagethey hide is of young women working up to 16 hours a day to meet those deadlines,<strong>und</strong>erpaid by 40 per cent for their long overtime working. ‘There’s a girl who’s sevenmonths pregnant working ten hours a day,’ said one garment worker, ‘and as she has tomake a lot of pieces per hour the employer doesn’t let her go to the toilet. It’s sheer torture forher, but she can’t afford to lose her job.’Across countries, falling prices (for many garment producers, by 30 per cent over threeyears) increase the pressure to cut costs; sub-contracting to workshops with far worseconditions is a popular but hidden solution. And when buyers make no promise offuture orders, their calls to improve labour standards ring hollow. No wonder that manymanagers falsify records and intimidate workers to answer questions ‘correctly’.The fresh produce industry – fruit, vegetables, and flowers – is inherently risky,but supermarkets’ tough negotiations can increase that gamble. As chapter 4 shows,farmers across the world are made to carry the costs and risks when supermarkets setprices long after the produce has been shipped, when they demand exclusive relationshipsbut then drop the order, and when they run cut-price promotions to achieve their ownsales targets. ‘The only ham left in the sandwich is our labour costs,’ said one South Africanapple farmer exporting to the UK’s biggest supermarket, Tesco. ‘If they squeeze us,it’s the only place where we can squeeze’. Little wonder that farmers like him areincreasingly hiring women on temporary contracts to work 11 hours a day in the fieldsfor poverty wages, with no sick leave, no maternity leave, and no income security.67


Spielanleitung:Auf einer Linie positionieren sich die TN mit ihren Karten zwischen 100% /Ja <strong>und</strong> 0% /Neinnacheinander zu folgenden Aussagen:Ich verbinde mit Kultur• andere Länder• Oper, Theater, Malerei, Kunst• unterschiedliche Denk- <strong>und</strong> Verhaltensweisen• Missverständnisse• meine eigene Herkunft• Vorurteile• andere Schrift• etwas, dass sich verändert <strong>und</strong> neu bildet• Sitten, Gebräuche, Regeln• die Jugendfeuerwehr• etwas, dass ich durch Familien, Schule, Gesellschaft lerne• Toleranz• eine bestimmte Gemeinschaft von Menschen• ... (eigene Vorschläge) -> können die Jugendlichen gefragt werden100% 50% 0%Ja! Jain! Nein!Nach jeder Aussage wird ein Stimmungsbild festgehalten, z. B an der Wand <strong>und</strong> anschließend mit derGruppe diskutiert. Abschließend sehen die TN die Definition von Kultur <strong>und</strong> Interkulturellem Lernen<strong>und</strong> können vergleichen ob <strong>und</strong> inwiefern ihre Diskussion dem entspricht.Definitionen zu Kultur <strong>und</strong> interkulturellem Lernen:Kultur <strong>ist</strong> für uns ein Orientierungssystem, an dem wir unser Handeln ausrichten <strong>und</strong> durch das wir inunserem Wahrnehmen, Denken <strong>und</strong> Fühlen beeinflusst werden.Interkulturelles Lernen findet statt, wenn Menschen unterschiedlicher Kulturen sich im Umgangmiteinander bemühen, das kulturelle Orientierungssystem des anderen zu verstehen.13


3. Kultur <strong>ist</strong>…ThemaMethodeGruppengrößeAlterMaterialienDauerSonstigesVerstehen, dass die eigene Kultur auch zu Missverständnissen führen kann;Sensibilisierung für interkulturelles KonfliktpotentialDiskussionbeliebigab 10 JahrenDie zwei Geschichten, ggf. auch in Kopie für die TN20 – 30 Min., je nach Länge <strong>und</strong> Intensität der DiskussionenKann ausgebaut werden, je nachdem wie offen die Gruppe <strong>ist</strong>. Lässt sich mitanderen <strong>Spiele</strong>n als Aufwärmübung kombinieren.Eine andere Idee <strong>ist</strong>, die Szenen als Rollenspiel nachzuspielen oder die ersteGeschichte als kleines Stück nachzuspielen, wobei beide Familien ihre Versionder Geschichte spielen. Für ganz kreative kann man das Stück noch ausbauen,indem man einen schönen Schluss findet, der den Konflikt auflöst.So ein kleines Stück könnte bei einem Zeltlager geprobt, bei einem Tag deroffenen Tür aufgeführt werden oder in Zusammenarbeit mit einemMigrantInnenverein entstehen.AnmerkungMan kann für die Diskussion auch in den Raum stellen, dass solcheMissverständnisse nicht nur zwischen Menschen aus verschiedenen Ländern,sondern auch verschiedener Generationen/ unterschiedlichen Geschlechts,aus Stadt/Land etc. entstehen können!Spielanleitung:Die Geschichten werden ausgeteilt/vorgelesen. Anschließend diskutieren:• Worum geht es in den Geschichten?• Was führt zu dem Konflikt?• Wer <strong>ist</strong> Schuld <strong>und</strong> warum?• Kennen die TN andere Beispiele?• Wie kann man sich in so einer Situation helfen, damit der Konflikt nicht eskaliert?Wahlweise können die Geschichten im Anschluss als kleine Theaterstücke geprobt werden. Mankann hier auch aufbauend auf der vorab geführten Diskussion ein Ende erfinden.14


Es begab sich...Ein Zugewanderter zieht in eine Wohnung <strong>und</strong> bittet seine Frau, einen Kuchen zu backen,weil bald die Nachbarn zur Begrüßung kommen.Auch der Einheimische bittet seine Frau, einen Kuchen zu backen, weil bald die neuenNachbarn kommen werden, um sich vorzustellen.Alle aßen den Kuchen ohne die erwartete Begegnung, enttäuscht, entmutigt, <strong>und</strong> mit gutemverletztem Willen.Als sich dann herausstellte, dass die neuen Bewohner Schwierigkeiten hatten, den Sinn vonMülltrennung zu verstehen, fraß sich die Entfremdung noch tiefer.Autor: Dr. Klaus Lefringhausen Aus: Posselt, R.-E. (Hg.), Europäischer IntegrationspassDie Ente <strong>und</strong> die Eule"Du liebe Zeit", sagte die Ente. "Wie kannst du mitten am hellen Tag schlafen? Das kann mandoch gar nicht.""Ich weiß nicht, was du meinst", sagte die Eule. "Ich schlafe immer am Tage.""Das <strong>ist</strong> komisch", sagte die Ente. "Man schläft doch in der Nacht.""Man schläft in der Nacht, sagst du? Überhaupt nicht! Nachts <strong>ist</strong> es viel zu aufregend zumSchlafen, wenn es richtig dunkel <strong>ist</strong>, wenn man seine Augen weit aufmacht <strong>und</strong> wenn manwartet, ob etwas zum Essen vorbeikommt.""Bei dir piept´s wohl", sagte die Ente. "Das Essen kommt doch nicht vorbei. Man mussherumschwimmen <strong>und</strong> tauchen <strong>und</strong> immer wieder suchen, bis man was findet.""Eine alberne Art zu essen", murmelte die Eule.Die Ente ärgerte sich. "Das <strong>ist</strong> nicht albern, das <strong>ist</strong> normal", sagte sie wütend."Bei dir piept´s wohl", sagte die Eule. "Normal <strong>ist</strong>, wenn man im Dunkeln durch den Waldschwebt. Ganz leise..."Sie sind beide mittendrin im schönsten Streit.(Johanson, Hanna; Die Ente <strong>und</strong> die Eule; Verlag Nagel <strong>und</strong> Kimche AG; Zürich; 1988)15


4. „Könnt ihr sehen, was ich sehe?“ThemaMethodeGruppengrößeAlterSensibilisierung für verschiedene Arten der Wahrnehmung; jeder Menschsieht die Dinge anders <strong>und</strong> hat einen eigenen Blickwinkel.Spiel mit DiskussionbeliebigTeil 1: ab 7 Jahren; je älter die Gruppe <strong>ist</strong>, desto abstrakter kann die DiskussionwerdenTeil 2: Ab 12 JahrenMaterialienTeil 1: Ein Blatt A4 Papier <strong>und</strong> einen Stift für jedes Gruppenmitglied,Klebeband, ScherenTeil 2: Bilder aus der Zeitung von anderen Kulturen: Chinesen in Chinatown,Markt in Berlin Kreuzberg, Frauen in Burka, Afrikanerinnen beim Trommeln,Muslime beim beten… Die Bilder können ruhig provokativ sein, indem sienämlich Motive zeigen, die uns als Betrachter befremden (Kopftuch,Schafsfleischopfer am Ende vom Zuckerfest, nackte Aborigines…) Die Bilderfindet man gut im Stern/Spiegel oder in Zeitungen im Internet.DauerSonstigesAnmerkung60 Min.Kann ausgebaut werden, je nachdem wie offen die Gruppe <strong>ist</strong>.Teil 1: Bedarf einer guten Moderation, um den Übergang zwischen dem rechteinfachen Spiel <strong>und</strong> einer tiefgründigen Diskussion zu schaffen.Teil 2: Ihr könnt auch eine eigene Ausstellung planen <strong>und</strong> jeder Jugendlicheerhält die Aufgabe, selbst Bilder zu sammeln <strong>und</strong> mitzubringen, die für ihneine andere Kultur zeigen <strong>und</strong> vielleicht seltsam scheinen.Spielanleitung Teil 1:Jeder sieht die Dinge anders – warum sehen wir uns also nicht unseren Gruppenraum an? Alleschauen sich um <strong>und</strong> suchen sich ihren Lieblingsblickwinkel aus. Es <strong>ist</strong> jedoch eine gewisseAbstraktion notwendig, Beispiel: Mir gefällt der Blick auf das Poster mit den Knoten besonders, weilich mich dann an die Gruppenübungen erinnere, bei denen ich den Neuen die Stiche erklärenkonnte…Bambinis können explizit gefragt werden, was ihnen an der Feuerwehr besonders gefällt.Jede/r erhält ein Blatt Papier <strong>und</strong> einen Stift. Die Spielleitung bittet die TN/innen ihre Namen auf dasBlatt zu schreiben <strong>und</strong> dann ein großes Loch hinein zu machen, so dass das Blatt Ähnlichkeit miteinem Rahmen hat (es spielt keine Rolle, welche Form das Loch hat, solange man durchsehen kann).16


Anschließend suchen sich alle TNinnen <strong>und</strong> TN einen Gegenstand bei ihrem Lieblingsblickwinkel, andem sie ihren Rahmen befestigen, oder eine Ansicht, die sie darin einfangen.Die Fantasie hat freien Lauf – erlaubt <strong>ist</strong>, was gefällt! (Kleine Kinder können ihre Rahmen natürlichvorher ausmalen!)Danach laden die Teilnehmenden einander ein, durch ihre Rahmen zu blicken <strong>und</strong>zu beschreiben, was sie sehen. Wenn alle einen Blick durch die Rahmen geworfen haben, kann dasSpiel beendet werden.Fragen für eine Diskussion:Einstieg- Könnten die anderen durch deinen Rahmen das erkennen, was du gesehen hast?- Entspricht ihre Beschreibung dem, was Du empf<strong>und</strong>en hast, als Du den Blickwinkel gewählthast?- Gab es überraschende oder neue Perspektiven für dich?- Hast du durch den Rahmen anderer das gesehen, was sie dir zeigen wollten?Vertiefung- Warum <strong>ist</strong> es wichtig sich zu vergegenwärtigen, dass jede/r Mensch eine andereWahrnehmung hat?- Wodurch entstehen verschiedene Wahrnehmungen?Spielanleitung Teil 2:Verteile die gesammelten Bilder im Gruppenraum. Im ersten Schritt geht es rein um dieGefühlsebene. Frag die Jugendlichen, was sie fühlen/denken, wenn sie die Bilder sehen.Halte die Gefühle auf einem Blatt unter dem Bild fest, z. B: Das Bild zeigt einen nackten Aborigine,der mit Asche bemalt <strong>ist</strong>, verfilzte Haare hat <strong>und</strong> im Sand hockt. Reaktion: Schmutzig, peinlich, wild…Wenn alle Bilder kommentiert wurden, zeig ein Bild von der Jugendfeuerwehr, von einem„normalen“ Kind <strong>und</strong> z. B von einem Mann im Anzug (also für uns ganz gewohnte Menschen). Fragdie Jugendlichen, wie diese Menschen im Vergleich zu den anderen auf sie wirken <strong>und</strong> sammele dieBegriffe.Für Angehörige der jeweiligen Kultur stellen sich die Situationen natürlich anders da. Die Schächtungeines Opfertieres wird als Geschenk an Allah gesehen <strong>und</strong> als freudiges Ereignis, weil man Arme mitdem Fleisch beschenkt. Das Tragen eines Kopftuches kann für einige Frauen Ausdruck ihrer religiösenFreiheit sein <strong>und</strong> ihnen das Gefühl von Sicherheit geben, der Aborigine kann ein angesehenerSchamane sein…. Hänge daher zu jedem Bild noch einen Zettel, auf dem das Bild aus Sicht derdargestellten Kultur erklärt wird- die Zettel werden zunächst verdeckt hingelegt.Schreibe auch einen Zettel zu den Bildern aus der eigenen Kultur, der vielleicht von jemand anderemstammt. Beispiel: Bild von Angehörigen der Feuerwehr – Text: Angst, wegen den Uniformen;gewalttätig <strong>und</strong> korrupt; Elite. Versuche Dich hier in jemanden hineinzuversetzen, der nicht ausDeutschland kommt. Du kannst dir auch einfach was ausdenken.17


Als SpielleiterIn hast Du jetzt verschiedene Möglichkeiten:1. Du moderierst jetzt eine Diskussion, die auflöst, warum wir die Bilder so fremd/seltsamempfinden: Warum findet ihr das Bild x eklig/brutal/lustig/peinlich/traurig…?2. Löse die Bilder auf, indem Du die Erklärungen auf den Zetteln umdrehst <strong>und</strong> denJugendlichen zeigst, dass für die Menschen diese Bilder eine ganz andere (positive)Bedeutung haben.3. Erkläre, dass die Wahrnehmung von Situationen/Bräuchen/Ritualen ganz stark davonbeeinflusst wird, was man selbst in der eigenen Kultur gelernt hat. Deshalb bewerten wirfremdes auch schnell, ausgehend von unseren eigenen Werten.4. Lass die Gruppe versuchen selbst die Haltung eines „Fremden“ einzunehmen <strong>und</strong> aus eineranderen Sicht heraus die vertrauten Bilder zu betrachten <strong>und</strong> zu interpretieren (Mann imAnzug, „normales Kind“, Feuerwehrangehörige)5. Mache ihnen klar, dass auch die eigenen Verhaltensweisen auf andere Menschenunfre<strong>und</strong>lich/unhöflich/peinlich/eklig wirken (z. B: In China <strong>ist</strong> es eine Beleidigung beimEssen die Nase zu schnäuzen- dort wird sie hochgezogen; in vielen afrikanischen Ländern darfman die Beine nicht übereinanderschlagen, da das Zeigen der Fußsohle eine grobeBeleidigung <strong>ist</strong>…)6. Du kannst der Gruppe die Aufgabe geben, mit Hilfe eines Fotoapparates loszuziehen, um eineAusstellung zu machen, z. B für den nächsten Tag der offenen Tür. Thema könnte sein„Komm, ich zeige Dir, was die Jugendfeuerwehr <strong>ist</strong>“ oder „Was <strong>ist</strong> schon typisch Deutsch?!“18


5. „60 Sek<strong>und</strong>en sind eine Minute – oder nicht?“ThemaMethodeGruppengrößeAlterMaterialienDauerJeder hat ein eigenes Zeitgefühl.Spiel mit DiskussionBeliebigab 7 JahrenEine Uhr für die Spielleitung, einen Stuhl für jede Person.Es darf keine tickende Uhr im Raum sein.zwischen 20 Sek<strong>und</strong>en <strong>und</strong> 2 MinutenSonstigesDas Spiel zeigt, dass der Zeitbegriff etwas Relatives <strong>ist</strong> <strong>und</strong> dass jeder Menscheine andere Beziehung zur Zeit hat.Spielanleitung:Wir wissen alle, dass die Zeit relativ <strong>ist</strong> – aber was bedeutet das eigentlich? Jeder kann bewusst dieeigene Minute erleben <strong>und</strong> mit den anderen vergleichen.Alle vorhandenen Uhren werden außer Sicht- <strong>und</strong> Hörweite gebracht. Dann üben alle, sich leise –<strong>und</strong> mit geschlossenen Augen – auf ihre Stühle zu setzen. Danach bittet die Spielleitung alle,aufzustehen <strong>und</strong> die Augen zu schließen. Auf das Kommando „JETZT“ zählen alle 60 Sek<strong>und</strong>en lang<strong>und</strong> setzen sich anschließend hin.Das Spiel funktioniert nur, wenn alle die ganze Zeit über leise sind. Sobald sich die Teilnehmendengesetzt haben, können sie die Augen öffnen, aber nicht vorher. Wichtig <strong>ist</strong>, dass die Letzten nichtausgelacht werden. Vielleicht haben sie nur einen sehr „langsamen“ Tag.Nach dem Spiel kann darüber diskutiert werden, ob es kulturell bedingte Unterschiede in derZeitwahrnehmung gibt. Habt ihr schon mal erlebt/gesehen/gehört, dass Menschen unterschiedlichmit Zeit umgehen? Hat der Umgang mit Zeit etwas mit Kultur zu tun? (Beispiele: Deutsche sindüberpünktlich, Menschen aus dem Orient kommen immer zu spät, wenn Polen sagen „später“ heißtdas „nie“…)19


6. Das <strong>ist</strong> doch Unsinn!ThemaMethodeGruppengrößeAlterMaterialienDauerSonstigesAnmerkungSich eine Meinung bilden können <strong>und</strong> diese vertreten; UWib thematischaufbereitenDiskussion, Debatte <strong>und</strong> ggf. RollenspielbeliebigAb 14 Jahren5 Papierbögen mit jeweils einer Meinung60 Min.Kann zu einem Rollenspiel oder zu einer Talkshow ausgebaut werden, jenachdem wie offen die Gruppe <strong>ist</strong>. Dazu schlüpft jede/r Einzelne in die Rolleeines Befürworters <strong>und</strong> Gegners bezüglich des Themas.Diese Methode eignet sich hervorragend, um verschiedene Themenaufzuarbeiten in der Gruppe. Allerdings sollte man als SpielleiterIn vorherschon selbst Argumente gesammelt haben, um ggf. Stammtischparolen Standzu halten <strong>und</strong> den polemischen Aussagen etwas entgegensetzen zu können.Das wertvolle an der Übung <strong>ist</strong>, dass man erst einmal Meinungen vorgibt, wasfür einen thematischen Einstieg oft leichter <strong>ist</strong>.Spielanleitung:Verteile die Meinungen im Raum. Die Jugendlichen können sich einer Meinung zuordnen. Entwederwählen sie die Meinung, die ihrer eigenen am Nächsten kommt oder, was noch interessanter <strong>ist</strong>,eine, die sie gar nicht teilen.Die Jugendlichen sollen die vorgegebene Meinung 5-15 Minuten lang diskutieren: Die Gruppe soll dasArgument versuchen zu belegen.Anschließend stellen die Gruppen ihre Ergebnisse vor. Die anderen Gruppen sollen jeweils dagegenargumentieren.20


Meinungen:„ Wenn Ausländer sich engagieren wollten, wären sie längst in der JF <strong>und</strong> FF. Wir machen doch nunwirklich genug Werbung. Man kann ja niemanden zu uns zwingen.“„ Für schwierige Jugendliche fehlt uns die Kompetenz, die brauchen professionelle Hilfe <strong>und</strong> wassollen wir denn noch alles können?“„ Was sollen wir denn mit Behinderten, die können doch später eh keine Einsätze fahren, da könnendie doch gleich woanders hin, bevor sie nachher enttäuscht sind.“„ Die JF <strong>ist</strong> nicht politisch. Wenn ich Politik machen wollen würde, müsste ich woanders hin. Deshalbwerden wir auch nicht Fremdenfeindlichkeit besprechen <strong>und</strong> deshalb vielleicht Leute ausschließen.Was die glauben, <strong>ist</strong> deren Sache. Wir machen einfach Jugendarbeit.“„ Jugendfeuerwehr <strong>ist</strong> Feuerwehr <strong>und</strong> nicht irgendein sozialer Jugendclub.“21


7. DominoThemaMethodeGruppengrößeAlterMaterialienDauerEinstieg <strong>und</strong> Kennen lernen; Gruppengefühl; Bewusstwerden, dass in einerGruppe Unterschiede <strong>und</strong> Gemeinsamkeiten ex<strong>ist</strong>ierenBewegungsspielbeliebigab 7 Jahrenevtl. L<strong>ist</strong>e mit Merkmalen, falls den TN selber nichts mehr einfällt, viel Platz10 Min.Spielanleitung:Ein TN gibt der Gruppe persönliche Eigenschaften wie Aussehen (Augenfarbe, Haarfarbe, Größe...),Hobbies, Geschw<strong>ist</strong>eranzahl, Lieblingsessen oder themenbezogene („Ich mag...“, „Ich fühle mich...“,„Ich bin der Meinung, dass...“) wie folgt der Gruppe bekannt:„Auf meiner linken Schulter habe ich blaue Augen <strong>und</strong> auf meiner rechten Schulter mag ich es,Fre<strong>und</strong>e zu treffen.“Wenn jemand aus der Gruppe eine der Eigenschaften teilt, legt er oder sie die Hand auf diebetreffende Schulter (oder den Kopf auf die Schulter oder den Fuß an den betreffenden Fuß ...) derPerson <strong>und</strong> macht entsprechend weiter: „Auf meiner rechten Schulter habe ich blaue Augen <strong>und</strong> aufmeiner linken Schulter...“.Am Ende soll ein Kreis entstehen. Es <strong>ist</strong> aber auch möglich, die Spielregeln zu erweitern <strong>und</strong> sichüberall „Anschlussstellen“ zu suchen.22


8. „Ich bin ein Ausländer- wer passt zu mir?“ThemaMethodeGruppengrößeAlterSensibilisierung für Stereotype; Abfragen vom Wissensstand der TN <strong>und</strong> ihrenVorurteilenSpiel mit anschließender DiskussionAb 6 wird es erst interessantab 12 JahrenMaterialien -DauerSonstigesAnmerkung5 Min.Kann ausgebaut werden, je nachdem wie offen die Gruppe <strong>ist</strong>.Wenn im Zuge des Spiels Assoziationen kommen, die unter die Gürtelliniegehen, sollte eingegriffen werden. Kommen sehr negative oder gefühlt sehrernsthafte Vorurteile ins Spiel, muss der Spielleiter/ die Spielleiterin dasdanach thematisieren <strong>und</strong> entschärfen, um einen Lerneffekt zu erzielen.Spielanleitung:Die Gruppe stellt sich im Kreis auf. Neben einer Person sind rechts <strong>und</strong> links zwei Lücken. Die soeinzeln stehende Person beginnt. Sie beginnt mit dem Satz: „Ich bin ein Ausländer. Wer passt zumir?“ Wem in der Gruppe ein passender Partner einfällt, ruft ihn in die R<strong>und</strong>e, z. B: „Ich bin einFlüchtling, ich passe zu Dir.“ Oder: „Ich bin eine Aussiedlerin, ich passe zu Dir.“ Wenn zwei Partnerreingerufen wurden, dürfen die zwei sich neben den Ausländer stellen. Der entscheidet sich dann füreinen Partner/ eine Partnerin <strong>und</strong> geht mit dr Person an ihren alten Platz. Deshalb steht jatzt amStartpunkt wieder jemand alleine da, z. B. die Aussiedlerin. Die beginnt wieder: „Ich bin eineAussiedlerin. Wer passt zu mir?“ Dann wird wieder reingerufen, z. B: „ Ich bin ein Russe, ich passe zuDir.“ Oder: „Ich bin der Integrationskurs, ich passe zu Dir.“ Und so geht das immer weiter.Mit welchem Begriff man startet oder zu welchem Thema man das macht, <strong>ist</strong> eurer Kreativitätüberlassen.23


9. “Guck-mich-an“-Die Geheimnisse der KörperspracheThemaMethodeGenaues Beobachten, Fremd- <strong>und</strong> Selbstwahrnehmung, Bedeutung vonKörperspracheBewegungsspieleGruppengröße mind. 6AlterMaterialienab 8 Jahren; der dritte Teil <strong>ist</strong> für ältere TN ab 14 Jahren geeignetGgf. Spielkarten mit nachzuspielenden Stimmungen (traurig, wütend,glücklich, ängstlich, verletzt, hilflos, eingeschnappt, aggressiv, provozierend….)DauerSonstiges10Min- 120Minuten, je nach KombinationIm Anschluss daran kann über die Bedeutung von Körpersprache gesprochenwerden <strong>und</strong> welches Konfliktpotential sich hier verbirgt.Spielanleitungen:1. Stille PostDie TN stellen sich hintereinander in einer Schlange auf. Die Person am Ende der Schlange zeigt derPerson vor ihr eine Gesichtsmimik, eine Haltung, eine Stimmung (ein bestimmtes Lächeln, einärgerliches oder ein trauriges Gesicht oder eine Grimasse...). Diese können vorher auf Kartenausgeteilt werden, was es etwas leichter macht. Je absurder, desto besser. Der oder diebeobachtende TN gibt das, was er oder sie beobachtet hat nun an die Person vor ihr weiter.Überraschung, was „vorne rauskommt“!Diskussion 1:- Was macht es schwierig, genau wiederzugeben, was der Vordermann zeigt?- Welche Bedeutung hat Körpersprache? Welche Rolle spielt sie im Alltag?- Kann man sich nur mit Körpersprache verständigen? Wann, wo <strong>und</strong> warum?- Kann man Körpersprache auch falsch verstehen?Diese Übung <strong>ist</strong> eine Aufwärmübung vor dem nächsten Spiel.Wenn Du Lust hast, kannst Du aus Zeitschriften Bilder zusammensuchen von Menschen, miteindeutiger Körperhaltung/Mimik/Gestik <strong>und</strong> die gruppe mal sagen lassen, in welcher Stimmung sichdie Person auf dem Bild befindet <strong>und</strong> woran man das sieht.24


2. Begrüßung internationalJeder TN bekommt 1 Begrüßungsritual zugesteckt. Nun müssen die TN schweigend umherlaufen <strong>und</strong>alle anderen TN auf ihre Art begrüßen. Weil es so viele Rituale gibt <strong>und</strong> vielleicht wenige TN, kannman auch mehrere R<strong>und</strong>en machen- auch, weil es einfach witzig <strong>ist</strong>. Wenn genügend TN zusammensind, können auch zwei <strong>und</strong> mehr Jugendliche jeweils das gleiche Ritual haben- sie müssen sich nunin dem Gewimmel finden.Einige BegrüßungsritualeHändeklatschenHändeklatschen <strong>und</strong> mit Ellbogen auf Rippen trommelnKleider hergeben (Jacke/Pulli)Hut abnehmen oder Hut berühren, HändeschüttelnHände fassen <strong>und</strong> die Daumen zusammendrückenHände fassen <strong>und</strong> mit einem Ruck trennen, so dass sie mit Daumen <strong>und</strong>Fingern schnalzenEine Art Rauferei betreiben, wobei jeder versucht, die Hände des anderenzu seinen Lippen zu heben, den Bart küssenDie Hände bei der begrüßten Person von den Schultern die Arme hinab biszu den Fingerspitzen streifen, oder die Hände gegenseitig zusammenreibenSich gegenseitig in die Hände oder die Ohren blasenÜber das eigene Gesicht mit den Händen des anderen streichelnSich gegenseitig die Wangen beriechen <strong>und</strong> sich mit den Nasen berühren<strong>und</strong> reibenMit den Fingern schnalzenHände an Hosennaht <strong>und</strong> Verbeugung ("gehorsamster Diener")HandkussHände faltenVerbeugungUmarmungAfrika, KongoAfrika, am SambesiAssyrerAmerikaner <strong>und</strong>EuropäerWanyika (Afrika)NigerianerAraberAinu (Japan)Malayen, Birmanen,PolynesierMongolen, LappenDahomen (Afrika)Österreich,Deutschland,Argentinien (alt)Mittelosteuropa,LateinamerikaIndien, SüdostasienChinaLateinamerika <strong>und</strong>andere25


Geste definiert man als eine Handlung, die einem Zusehenden ein optisches Signal übermittelt (Geste= beobachtete Handlung). Dies kann von Seiten des Sendenden• als Signal gewollt sein (wenn z.B. jemand anderen herbeiwinkt)• es kann zufällig geschehen (wenn z.B. jemand niest).Man unterscheidet• primäre Gesten: Gesten, die allein der Kommunikation dienen• sek<strong>und</strong>äre, beiläufige Gesten: Handlungen, die primär eine andere Funktion haben, abergleichzeitig beiläufig eine Information übermitteln (z.B. Niesen)3. Konfliktpotential KörperspracheDie TN lesen die Beispiele vor oder bearbeiten sie in Gruppen. Beantwortet werden gemeinsam dieFragen:- Was hat zu den Unsicherheiten/Katastrophen geführt?- Wie hättest Du in der Situation reagiert?- Wenn man in den Urlaub fährt oder jemanden aus einem anderen Kulturkreis kennenlernt,wie kann man sich darauf vorbereiten, nicht in solche Fettnäpfchen zu treten?• In LA wurde ein thailändischer Unterhaltungskünstler wegen Mord an einem32jährigen Laoten verurteilt. Der Thai sang in einem Kabarett. Der Laote, legte seinenFuß auf einen Stuhl, so dass seine Fußsohle auf den Thai gerichtet war. Der Thai fasstedas als schwerste Beleidigung auf <strong>und</strong> erschoss den Laoten.• 1995 re<strong>ist</strong>e Bill Richardson nach Irak um über die Freilassung von zwei Amerikanernzu verhandeln. Beim Hinsetzen kreuzte er seine Beine, so dass der irakischeGesprächspartner seine Schuhsohlen sehen konnte. Darauf verließ dieser abrupt denRaum. Die Verhandlungen wurden abgebrochen.• Ein Rechtsanwalt begleitete den Gouverneur seines Staates nach Japan. Dort hielt ereine Ansprache an hohe japanische Beamte. Nach der Rede war er niedergeschlagen,da alle Zuhörer geschlafen hatten <strong>und</strong> im wahren Wortsinn ein Nickerchen gemachthatten. In Wirklichkeit <strong>ist</strong> es in Japan ein Zeichen höchster Aufmerksamkeit, bei einerRede die Augen zu schließen <strong>und</strong> leicht zu nicken.• Ein Fre<strong>und</strong> hielt vor einem indischen Gremium einen Vortrag. Er wurde immernervöser: seine Zuhörer schüttelten ständig den Kopf, als ob sie mit ihm gar nichtübereinstimmten. In Wirklichkeit zeigen Inder ihre Zustimmung, indem sie ihren Kopfähnlich schütteln, wie es Mitteleuropäer tun, um zu verneinen.26


10. Tower of PowerThemaMethodeTeamwork; nachempfinden von BehinderungBewegungsspiel, StrategiespielGruppengröße Ab 8 - 24AlterMaterialienDauerab 7 JahrenKlötze, ggf. Augenbinden, Rollstuhl, Armbinden30 MinSonstigesUm es schwieriger zu machen, können einige der Jugendlichen blind gemacht,ein Arm abgeb<strong>und</strong>en oder in einen Rollstuhl gesetzt werden.Spielanleitung:In einem kleinen Bereich werden 8 Bauklötze senkrecht stehend auf dem Boden verteilt. Jeder TNgreift ein Seilende (oder mehr, je nach Anzahl der TN). Aufgabe <strong>ist</strong> es, gemeinsam den an den Seilenbefestigten Kran zu steuern <strong>und</strong> damit die Bauklötze aufeinander zu stellen, um so einen Turm zubauen.Die Bauklötze dürfen von den TN nicht berührt werden. Eine wackelige Angelegenheit, denn dieKonstruktionsweise der Bauklötze erlaubt kein hektisches <strong>und</strong> unkoordiniertes Vorgehen. Deshalb <strong>ist</strong>die Aufgabe nur durch genaue Absprachen <strong>und</strong> organisiertes, gemeinsames Anpacken der Gruppelösbar.27


11. Tanz der VampireThemaMethodeGruppengrößeAlterMaterialienDauerGruppengefühl; Vertrauensspiel; Integration eines neuen Jugendlichen;nachempfinden einer körperlichen BehinderungBewegungsspielbeliebigab 7 JahrenGgf. Augenbinden10 Min+Spielanleitung:Alle Mitspieler/innen verteilen sich <strong>bunt</strong> auf dem Spielfeld <strong>und</strong> schließen die Augen.Der Spielleiter/ die Spielleiterin geht leise zu einer Person <strong>und</strong> gibt ihr ein stummes Zeichen (z. BHand auf die Schulter legen) <strong>und</strong> macht sie damit zu einem Vampir.Beim Startsignal laufen alle blind mit ausgestreckten Armen durch die Gegend.Wenn zwei Mitspieler/innen aufeinandertreffen, können sie sich sanft berühren (Gesicht, Schultern,Kopf), sich so begrüßen <strong>und</strong> dann blind weiterlaufen.Trifft der Vampir auf einen anderen Menschen, packt er ihn an den Schultern <strong>und</strong> beginnt zuschreien. Wer von ihm geschnappt wurde, schreit ebenfalls, <strong>und</strong> <strong>ist</strong> nun auch ein Vampir. AlleVampire laufen weiter <strong>und</strong> machen so nach <strong>und</strong> nach alle zu kleinen Blutsaugern…28


12. GemetzelThemaMethodeGruppengrößeAlterMaterialienDauerFriedliches ausleben von Aggressionen <strong>und</strong> von zu viel Energie, den eigenenKörper spüren; Teamwork; FairnessBewegungsspielAb 20 in 2 Teamsab 7 JahrenZwei Bälle10 Min+SonstigesViele Jugendliche sind heute körperlich zu wenig ausgelastet oder kommenvöllig überdreht in die Gruppenst<strong>und</strong>e. Es lohnt sich, kurze Ventileeinzubauen, die ermöglichen, sich mal zu verausgaben, ohne dabei jemandanderem weh zu tun!Spielanleitung:Es wird ein Spielfeld von ca. 10m Durchmesser gebildet. Ein Team hat Socken an, das andere <strong>ist</strong>barfuß. Jedes Team geht zunächst in seiner Spielfeldhälfte auf alle Viere. Alle scharen sich um ihrenBall. Der Ball wird in ein zuvor ausgehobenes Loch oder in einen Eimer/ein Korb gelegt. Ziel <strong>ist</strong> es,den eigenen Ball in das Loch/den Eimer/Korb der anderen Mannschaft zu bekommen.Solange man auf den Knien <strong>und</strong> innerhalb des Spielfeldes bleibt, <strong>ist</strong> alles erlaubt. Wer mit auch nureinem Finger das Spielfeld verlässt, scheidet aus. Aber: Bleibt fair <strong>und</strong> tut niemandem weh.29


13. Schnappschildkröte 112ThemaMethodeFriedliches ausleben von Aggressionen <strong>und</strong> von zu viel Energie, den eigenenKörper spüren; Teamwork; FairnessBewegungsspielGruppengröße Ab 20Alterab 7 JahrenMaterialien -Dauer10 Min+SonstigesViele Jugendliche sind heute körperlich zu wenig ausgelastet oder kommenvöllig überdreht in die Gruppenst<strong>und</strong>e. Es lohnt sich, kurze Ventileeinzubauen, die ermöglichen, sich mal zu verausgaben, ohne dabei jemandanderem weh zu tun!Spielanleitung:Es wird ein Spielfeld gebildet. Ein Zehntel der <strong>Spiele</strong>r stellt sich in die Mitte, der Rest verteilt sich aufden Außenrand. Die <strong>Spiele</strong>r in der Mitte sind die tüchtigen Schnappschildkröten der Feuerwehr, siealles retten wollen, was nicht bei 3 auf den Bäumen <strong>ist</strong>. Wenn die Schnappschildkröten„Schnappschildkröten 1-1-2“ rufen, müssen die anderen <strong>Spiele</strong>r versuchen, auf die andere Seite desSpielfeldes zu gelangen. Sie müssen dabei durch das Feld laufen, nicht außen herum. DieSchnappschildkröten versuchen die Mitspieler zu fangen…retten. Wenn sie jemanden geschnappthaben, heben sie ihn/sie hoch <strong>und</strong> sagen laut Schnappschildkröten 1-1-2“. Die Person hat sich dannauch in eine Schnappschildkröte verwandelt.30


14. SpinnennetzThemaMethodeTeamwork; nachempfinden von BehinderungBewegungsspiel, StrategiespielGruppengröße Ab 8 - 20AlterMaterialienDauerab 7 JahrenGroßes Spinnennetz, Festzurrgurte, zwei Bäume30 MinSonstigesUm es schwieriger zu machen, können einige der Jugendlichen blind gemacht,ein Arm abgeb<strong>und</strong>en oder in einen Rollstuhl gesetzt werden.Spielanleitung:Das Spinnennetz wird zwischen zwei Bäumen oder ähnlichen festen Ankerpunkten aufspannt. Die TNbekommen die Aufgabe, das Netz von der einen auf die andere Seite zu durchqueren.Dabei darf jedes Loch nur ein einziges Mal verwendet werden. Jede Berührung mit dem Netz <strong>ist</strong>verboten.Hierbei wird der Focus besonders auf die sinnvolle Integration persönlicher Stärken im Teamgelenkt.31


15. DiscoveryThemaMethodeWir haben bestimmte Vorstellungen über andere Menschen <strong>und</strong> diese sindhäufig mit einer Wertung verb<strong>und</strong>en, bei denen die persönlichen Grenzen einegroße Rolle spielen.Spielgeschichte mit anschließender DiskussionGruppengröße Ab 5-40AlterMaterialienab 14 Jahren„Passagierl<strong>ist</strong>en“ in ausreichender AnzahlDauer 60 Min +SonstigesDieses Spiel hat es echt in sich, weil man schnell in lange ergiebigeDiskussionen kommt. Als Moderator/in sollte man aber aufpassen, dass dasGespräch nicht zu platt wird, also in einer Aneinanderreihung von Stereotypenendet. Das Spiel kann um andere <strong>und</strong> neue Personen ergänzt werden.Spielanleitung:Lest die Spielgeschichte für alle laut vor.Alle Teilnehmende bekommen eine „Passagierl<strong>ist</strong>e“ <strong>und</strong> haben 5-10 Min. Zeit, zu jedem möglichenMitreisenden in der Kabine eine L<strong>ist</strong>e zu erstellen mit Argumenten, die für <strong>und</strong> gegen das Teilen derKabine sprechen.Danach bildet ihr Kleingruppen mit nicht mehr als fünf Teilnehmenden, in denen ihr 20 – 25 Min. Zeithabt, euch auf eine gemeinsame Positiv- <strong>und</strong> Negativ-L<strong>ist</strong>e zu einigen.Eure Ergebnisse stellt ihr im Plenum vor.Bei der anschließenden Diskussion geht es nicht darum, herauszustellen, wer die me<strong>ist</strong>en oderschlimmsten Vorurteile hat, sondern deutlich zu machen, dass wir alle Vorurteile haben, warum wirsie haben <strong>und</strong> woher diese Vorurteile mit den dazugehörigen Vorstellungen, die wir von der Personhaben, kommen.<strong>Anregungen</strong> für Auswertung <strong>und</strong> Diskussion:- Wie real<strong>ist</strong>isch <strong>ist</strong> diese Situation?- Ist jemanden etwas ähnliches schon mal im wirklichen Leben passiert?- Was war der ausschlaggebende Faktor, nach dem du deine individuelle Entscheidunggetroffen hast?- Wenn keine Einigung mit den anderen möglich war: Warum nicht? Was war schwierig?- Welche Stereotypen holen diese Beschreibungen hervor?- Sind diese Stereotypen dort beschrieben oder sind sie in unseren Köpfen, in unsererVorstellung entstanden?- Woher kommen diese Vorstellungen/Bilder?- Wie würdest du dich in einer Situation fühlen, in der niemand mit dir das Zimmer teilen will?32


Passagierl<strong>ist</strong>eDu gehst gerade an Bord der „Discovery“ für eine dreiwöchige Schiffsreise von Hamburg nach Sidney.Du teilst deine Kajüte mit drei anderen Menschen.Mit welchen der folgenden Passagiere würdest du bevorzugt deine Kajüte teilen wollen? Mit welcheneher nicht?Leichtere Variante:1) Ein Türke2) Ein Chinese3) Eine Afrikanerin4) Eine Amerikanerin5) Einen Russlanddeutschen, der seine Familie besucht hat6) Einen Blinden7) Einen frisch aus dem Gefängnis entlassenen Mann8) Ein Punk9) Eine Öko-Hippi-Frau10) Ein Vater mit dessen Tochter, die das Down-Syndrom hat11) Eine Französin, die nur französisch spricht <strong>und</strong> einen Korb mit kräftigem Käsedabei hat.12) Eine über <strong>und</strong> über tätowierte <strong>und</strong> gepiercte Australierin13) Ein Rapper aus Berlin14) Ein Typ mit seinem Stefford-Terrier.15) Eine reiche StudentinSchwere Variante:1) Ein serbischer Soldat aus Bosnien.2) Ein übergewichtiger Schweizer Finanzmakler.3) Eine afrikanische Frau, die Lederprodukte verkauft.4) Ein italienischer DJ, der seine Hanteln mit dabei hat.5) Eine Asiatin, die zu ihrer Heirat mit einem Mann nach Sidney fährt.6) Ein Brasilianer, der gerade aus dem Gefängnis entlassen wurde.7) Eine baskische National<strong>ist</strong>in, die regelmäßig nach Australien fährt.8) Ein deutscher Rapper, der einen sehr alternativen Lebensstil hat.9) Ein indischer Künstler, der HIV positiv <strong>ist</strong>.10) Eine Studentin aus Südafrika, die viel Geld zu haben scheint.11) Eine Roma-Frau mittleren Alters, die kein Visum <strong>und</strong> ein einjähriges Kind bei sich hat.12) Eine radikale Femin<strong>ist</strong>in aus den Niederlanden.13) Ein blinder Akkordeonspieler aus Österreich.14) Eine Frau aus Haiti, deren ganzer Körper tätowiert <strong>ist</strong>.15) Eine polnische Prostituierte aus Berlin.16) Ein kurdischer Flüchtling aus Deutschland.17) Eine französische Farmerin, die nur französisch spricht <strong>und</strong> einen Korb mit kräftigem Käsedabei hat.33


16. Multikulti-SchnitzeljagdThemaMethodeDas Wissen über andere Länder <strong>und</strong> Kulturen abfragen; Inhalte vermitteln;Interesse weckenSchnitzeljagd, WettbewerbGruppengröße 6-100AlterMaterialienab 12 JahrenQuizbogen, ggf. einen Preis für die Gewinner/innenDauer 60 Min +SonstigesDer Klassiker, der einfach Spaß macht. Die Fragen <strong>und</strong> die Größe derJagdfläche sind frei wählbar. Wer Lust hat, kann anschließend in einerGruppenst<strong>und</strong>e die Fragen auflösen <strong>und</strong> noch etwas dazu erzählen.Spielanleitung:Gestartet wird von einem bestimmten Punkt aus. Die Teams bekommen einen Zettel mit Fragen, diesie beantworten müssen, zum Thema Multikulti. Das können einfache Wissensfragen sein. Ihr könntaber auch eine Schnitzeljagd durch die Multi-Kulti-Community in eurer Gemeinde oder in eurer Stadtmachen. Da kann es zu verschiedenen Gotteshäusern, Kulturzentren, arabischen Bäckereien <strong>und</strong>russischen Feinkostläden <strong>und</strong><strong>und</strong><strong>und</strong> gehen….Ideen für Fragen:• Wie heißen die fünf Regeln im Islam?• Was <strong>ist</strong> Helal?• Woran glauben Russen?• Was sind fünf polnische Nationalgerichte?• Was bedeutet „Flüchtling?“• Wie hieß Buddha mit bürgerlichem Namen?34


17. Planen-SpielThemaMethodeTeamarbeit; Behinderungen nachempfindenSportspiel, WettbewerbGruppengröße 8-100AlterMaterialienab 10 JahrenStoppuhr, Eimer oder Korb (als Tor), Stuhl, Planen (oder stärkere Müllsäcke),Trassierband oder Markierungsspray, ggf. Augenbinde, SeilDauer 20 Min +SonstigesDas Spiel kann man schön in eine Art Parcours einbauen, indem man einfachmehrere <strong>Spiele</strong> aneinanderreiht <strong>und</strong> mit dem Planen-Spiel startet. DieMannschaft, die nämlich das Spiel gewinnt, bekommt einen zeitlichenVorsprung.Spielbeschreibung:Bei diesem Spiel muss ein Ball mittels Planen transportiert werden.Es werden zwei Mannschaften gebildet.Beim Startzeichen stellen sich 2/4/6/8… <strong>Spiele</strong>r einer Mannschaft paarweise in den Feldern auf, dieim Abstand von ca. 2m hintereinander auf dem Boden aufgemalt wurden. Ein weiterer <strong>Spiele</strong>r wirftden Ball zu den ersten beiden <strong>Spiele</strong>rn, die ihn mit einer Plane auffangen. Sie werfen mit ihrer Planeden Ball dem nächsten <strong>Spiele</strong>rpaar zu, die ebenfalls mit ihrer Plane den Ball auffangen sollten. Dienachfolgenden <strong>Spiele</strong>rpaare verfahren genauso.Das letzte Paar versucht dann den Ball in einen Korb zu werfen, der von einem weiteren <strong>Spiele</strong>r, derauf einem Stuhl oder einer Getränkek<strong>ist</strong>e steht, gehalten wird. Der erste <strong>Spiele</strong>r holt den Ball ausdem Korb, läuft zurück zu der Startline <strong>und</strong> das Spiel beginnt von vorne, bis eine Mannschaft 3 xgeschafft hat, den Ball einzulochen.Eine andere Variante <strong>ist</strong>, wenn pro Tuch/Müllsack eine Person blind gemacht wird mit einerAugenbinde, oder nur einen Arm hat (abbinden).35


18. Stummes Rinnen SpielThemaMethodeTeamarbeit; Behinderungen nachempfinden, KörperspracheSportspiel, WettbewerbGruppengröße 8-100AlterMaterialienab 10 JahrenStoppuhr, 2 Eimer, 3 Rinnen( Dachrinne), PlastikbecherDauer 20 Min +SonstigesDas Spiel kann man schön in eine Art Parcours einbauen, indem man einfachmehrere <strong>Spiele</strong> aneinanderreiht <strong>und</strong> mit dem Planen-Spiel startet. DieMannschaft, die nämlich das Spiel gewinnt, bekommt einen zeitlichenVorsprung.Spielbeschreibung:Bei diesem Spiel muss versucht werden so viel Wasser wie möglich mit den Rinnen zu transportieren.Es werden zwei Mannschaften gebildet.Ein <strong>Spiele</strong>r füllt einen Becher mit Wasser <strong>und</strong> gießt diesen in die Rinne. Die anderen <strong>Spiele</strong> müssenjetzt versuchen das Wasser durch die erste Rinne in die zweite Rinne <strong>und</strong> von dort in die dritte Rinnezu transportieren. Am Ende der dritten Rinne versucht ein <strong>Spiele</strong>r das Wasser wieder in einemPlastikbecher aufzufangen <strong>und</strong> gibt das aufgefangene in einen Eimer. Beim Beenden des <strong>Spiele</strong>s wirdmit einem Gliedermaßstab die Menge des transportierten Wassers gemessen. Die Zentimeterergeben die Punkte. Es darf bei dem Spiel nur ein Plastikbecher verwendet werden.Wichtig: Bei dem Spiel darf nicht gesprochen werden! Alles geschieht in völliger Stille.36


19. BlindflugThemaMethodeTeamarbeit; Behinderungen nachempfinden, KörperspracheSportspiel, WettbewerbGruppengröße 8-100AlterMaterialienab 10 JahrenHeringe, Erdnägel o.ä. Feuerwehr-Gegenstände Augenbinde StoppuhrDauer 20 Min +SonstigesDas Spiel kann man schön in eine Art Parcours einbauen, indem man einfachmehrere <strong>Spiele</strong> aneinanderreiht <strong>und</strong> mit dem Planen-Spiel startet. DieMannschaft, die nämlich das Spiel gewinnt, bekommt einen zeitlichenVorsprung.Spielbeschreibung:Gegenstand des Spiels <strong>ist</strong> es mit verb<strong>und</strong>enen Augen verschiedene Feuerwehr-Gegenstände zuertasten.Es wird eine Arbeitsleine ca. 20 cm über dem Boden gespannt. Sie dient als Orientierungsleine. Inunregelmäßigen Abständen werden nun die unterschiedlichsten Gegenstände unterhalb der Leineabgelegt, z.B. Handscheinwerfer, Strahlrohr usw. Der <strong>Spiele</strong>r, dem nur die Anzahl der zu suchendenGegenstände genannt wird, muss nun mit verb<strong>und</strong>enen Augen an der Leine entlang kriechen <strong>und</strong> dieGegenstände ertasten. Die Aufenthaltszeit pro Gegenstand wird begrenzt (max. 30 Sek<strong>und</strong>en).37


20. Siamesischer FußballThemaMethodeGruppengrößeAlterMaterialienDauerEinstieg <strong>und</strong> Kennen lernen; Gruppengefühl; Integration eines neuenJugendlichen; Teamwork; nachempfinden einer körperlichen BehinderungBewegungsspielbeliebigab 7 JahrenFußball, Schnüre/Bänder/Schals10 Min+Spielanleitung:Bildet zwei Mannschaften mit egal wie vielen <strong>Spiele</strong>rn. Je mehr, desto lustiger. Je zwei Personenwerden an den Füssen zusammengeb<strong>und</strong>en, es gehen auch drei. Man kann auch zusätzlich die Händeverbinden oder einige blind oder stumm machen. Die Regeln sind wie beim Fußball, aber macht dasFeld viel kleiner- das bleibt jedem Spielleiter überlassen. Handball geht natürlich auch.38


21. "Deutsch" - was <strong>ist</strong> das?ThemaMethodeGruppengrößeAlterMaterialienDauerNationale Identität, Wahrnehmung vom Eigenen <strong>und</strong> FremdenGruppendiskussionbeliebigab 12 JahrenArbeitsblätter in Kopie30 Min+Millionen von Menschen wechseln die Länder, das Internet kennt keine Landesgrenzen mehr <strong>und</strong>die Wirtschaft lebt vom Austausch mit anderen Ländern. Lässt sich überhaupt noch genau sagen,was "deutsch" <strong>ist</strong>? Schaut euch die Bilder an <strong>und</strong> lest die Texte dazu. Diskutiert dazu dienachstehenden Fragen. Findet ihr mehr Beispiele?Türken: Seit 20 Jahren in Deutschland1969 sind Izzet <strong>und</strong> Nasife aus der Türkei nachDeutschland gekommen. Shengül, die ältesteTochter, haben sie mit 13 nachgeholt. Nein, sagtsie, in der Türkei wolle sie nicht leben, sie seiwohl schon 90% deutsch. Serpil, die 12jährige,kennt die Türkei nur noch von einigen ganzkurzen Urlauben.Ist das eine deutsche oder eine türkischeFamilie?VW Golf: Wer liefert was?Nach Auskunft von VW werden Teile für diesesAuto direkt aus folgenden Ländern bezogen:Österreich, Belgien, Kanada, Schweiz, Spanien,Frankreich, Liechtenstein, Großbritannien,Ungarn, Türkei, Japan, Luxemburg, Monaco,Mexiko, Norwegen, Niederlande, Portugal,Polen, USA, Südafrika, Tschechien, Italien.Nicht eingerechnet sind Direktlieferanten fürVW in Deutschland, die selbst wiederUnterlieferanten in anderen Ländern haben. Die"internationale" L<strong>ist</strong>e würde sich dadurch nocherheblich erweitern.39


Ist das ein "deutsches" Auto?Beethoven - ein "deutscher" Kompon<strong>ist</strong>?Ludwig van Beethoven entstammte eineraus dem Flämischen eingewandertenMusikerfamilie. Sein Großvater siedelte alserster nach Bonn über. Dort wurdeBeethoven 1770 geboren. Ab seinem 22.Lebensjahr lebte <strong>und</strong> arbeitete er in Wien(Österreich).Ist das ein "deutscher" Kompon<strong>ist</strong>?Kelten, Römer <strong>und</strong> viele andereEin Blick zurück: in den erstenJahrh<strong>und</strong>erten unserer Zeitrechnungmischte sich auf dem heutigen TerritoriumBayerns die keltische Urbevölkerung mitrömischen Straßenbauern. In derMaingegend siedelten die Markomannen,die Herm<strong>und</strong>uren hatten ihre Gebiete biszur Donaulinie. Und auch die Rugier, Skiren,Alemannen <strong>und</strong> so manche nicht genauereinzuordnende "Elemente" mischten beimEntstehen des Stammes der Baiuwarenmit...Ist Bayern ein Einwanderungsland?Deutsche NationalmannschaftDer Mythos. Wie viele <strong>Spiele</strong>r habenMigrationshintergr<strong>und</strong>? Jörg Butt, ManuelNeuer, Tim Wiese, Dennis Aogo, HolgerBadstuber, Jerome Boateng, Arne Friedrich,Marcell Jansen, Philipp Lahm, Per Mertesacker,Serdar Tasci, Sami Khedira, Toni Kroos, MarkoMarin, Mesut Özil, Bastian Schweinsteiger, PiotrTrochowski, Cacau, Mario Gomez, StefanKießling, Miroslav Klose, Thomas Müller, LukasPodolskiIst das eine "deutsche" Mannschaft?40


Eine Familie in AsienGabriele (aus München) <strong>und</strong> Peter (ausHamburg) leben <strong>und</strong> arbeiten seit zweiJahrzehnten in Asien. Zuerst in China, dannin Japan. Björn, Sohn aus Gabrieles ersterEhe, hat einen schwedischen Vater. Niklaschinesische Eltern; sein Vater hat ihn gleichnach der Geburt zur Adoption freigegeben.Seitdem wächst er in dieser Familie auf.Björn <strong>und</strong> Niklas sprechen untereinanderJapanisch, mit den Eltern Deutsch.Ist das eine "deutsche" Familie?Deutsche oder Russen?Vor 200 Jahren sind ihre Vorfahren vonDeutschland an die Wolga in Russlandausgewandert. Von Stalin wurden sie alsfasch<strong>ist</strong>ische Deutsche verfolgt, jetzt inDeutschland gelten sie als Russen, die denDeutschen Arbeitsplätze streitig machen.Ist das eine "deutsche" Familie?Dein Nachbar - nur ein Ausländer?Ein Plakat gegen Ausländerfeindlichkeit. Eserinnert uns daran, wie viel "Ausländisches"unser tägliches Leben bestimmt."Dein Chr<strong>ist</strong>us ein Judedein Auto ein Japanerdeine Pizza italienischdeine Demokratie griechischdein Kaffee brasilianischdein Urlaub türkischdeine Zahlen arabischdeine Schrift lateinisch<strong>und</strong> dein Nachbar -nur ein Ausländer?"Ist jede Kultur eine Mischung?41

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