Stadtführer von - Ayuntamiento de Logroño

Gerade im Zusammenhang mit dieser Belagerung derStadt spielte die Jakobskirche eine ganz besondereRolle, denn die Stadtbevölkerung versammelte sichin dieser Kirche, um die Verteidigung der Stadt zuorganisieren. Sie beherbergte lange Zeit auch dasStadtarchiv, das sich neben dem Hauptaltar hinter einerGittertür befand, und war auch Versammlungsort desStadtrats von Logroño. Und noch heute empfängt dieJakobskirche die Pilger auf ihrem Weg nach Santiagode Compostela mit offenen Armen.Die gepflasterte Straße Barriocepo führt noch einigeMeter weiter bis zum Platz des Parlaments, einem ganzbesonderen Winkel Logroños, der die Essenz jenerStadt perfekt widerspiegelt, die sich Schritt für Schrittverwandelt hat, ohne jedoch ihre Vergangenheit zuvergessen.DAS STADTTOR PUERTA DEL REVELLÍN UNDDIE LILIEN AUF DEM STADTWAPPENDas Stadttor Puerta del Revellín, das in denhistorischen Urkunden auch als Tor des Jakobswegserwähnt wird, wurde erst nach dem Bau derStadtmauer errichtet. Es wird davon ausgegangen,dass es zwischen 1522 und 1534 fertig gestelltund gleichzeitig mit den Brücken gebaut wurde,welche den Stadtgraben überquerten. Über demTorbogen befindet sich der Doppeladler von KarlV., zu beiden Seiten flankiert von den StadtwappenLogroños, auf denen bereits die drei Lilien zusehen sind, welche der Stadt vom Monarchenim Jahr 1523 als Ehrung und in Anerkennung derVerteidigung der Stadt gegen die französischeBelagerung von 1521 zugesprochen wurden.Eindrucksvoll und großartig dominiert dasParlamentsgebäude den kleinen Platz. Eshandelt sich um das ehemalige Kloster La Mercedmit Ursprüngen aus dem 14. Jahrhundert, obwohl eshauptsächlich im 16. Jahrhundert erbaut wurde, wieauf den Ordensschildern der Nordfassade zu lesen ist.Zusammen mit der Stadtmauer bildete dieses Klostereines der Stadttore.Im Laufe der Zeit hat dieses Gebäude ganzverschiedenen Zwecken und Aufgaben gedient. 1820wurde das Kloster als Truppenunterkunft genutzt,10 Jahre später und bis 1845 verwandelte es sichin ein Militärlazarett, Lagerhaus und Artilleriepark.Eine Zeit lang wurde es auch als Gefängnis genutzt,bevor es zwischen 1847 und 1868 unter Leitungder Karmeliternonnen wieder religiösen Aufgabendiente. In jenem Jahr 1868 wurde das Gebäudegegen einen Landbesitz eingetauscht und gelangtedurch einen königlichen Erlass in Besitz der StadtLogroño. Aber auch der städtische Besitz dauerte nurkurze Zeit, denn die Karlistenkriege verwandelten eswieder in ein Militärgebäude. Erst im Jahr 1886, als ander Spitze der spanischen Regierung der riojanischeLiberale Práxedes Mateo Sagasta das Präsidentenamtbesetzte, begannen die Verhandlungen, um in denGebäuden des ehemaligen Klosters La Merced dieTabakfabrik unterzubringen und auf diese Weise dasWirtschaftsleben der Stadt zu fördern. Dies blieb dannauch während beinahe eines Jahrhunderts seineFunktion, nämlich bis ins Jahr 1978, als es wieder inStadtbesitz gelangte und in den Entwicklungsplan zurWiederbelebung der Altstadt aufgenommen wurde.Heute dient das ehemalige Kloster drei grundlegendverschiedenen Aufgaben mit drei verschiedenenStandorten: Das Parlamentsgebäude der Region La Riojabefindet sich dort, wo sich früher die Kirche erhob, undbewahrt noch immer den zweistöckigen Kreuzgang,in dem sich heute das riojanische Regionalparlamentunter einer spektakulären Glaskuppel versammelt. DieBibliothek ist im östlichen Teil des ehemaligen Klostersuntergebracht, wo sich einst die Unterkünfte derMönche befanden, und schließlich wird der westlicheFlügel des Klosters, der früher an die Stadtmauergrenzte, unter dem Namen Sala de Exposiciones AmósSalvador als Ausstellungsraum genutzt.Nun geht der Pilger weiter und gelangt nur wenigeSchritte vom Parlament entfernt zu einem derehemaligen Stadttore: La Puerta del Revellín. Denn dieheutige Altstadt wurde damals von einer Stadtmauerumschlossen und verfügte über insgesamt fünfStadttore: La Puerta del Puente, San Blas, La Herventia,La Cadena und El RevellínIm Tourismusinformationsbüro, das sich im Gebäudeder ehemaligen Trevijano-Schule befindet, erhaltendie Pilger alle notwendigen Informationen, um dieStadt entdecken zu können. Dieses Gebäude, einWerk des lokalen Architekten Fermín Álamo, befindetsich im Zentrum eines kleinen Platzes, in den dieemblematische Straße Portales mündet. Die Schulewurde im Jahr 1928 eröffnet, nachdem der damaligestellvertretende Bürgermeister, Daniel Trevijano, zweiJahre zuvor das nötige Geld für das Projekt gespendethatte.Mit dem Stempel im Pilgerpass verlässt der Pilgernun die Stadt in Richtung der Parkanlage, La Grajera,die durchaus als Naturparadies bezeichnet werdendarf. Hinter sich lässt er die Statue der Marchosos, dieJahr für Jahr an der Wallfahrt zum Kloster Valvanerateilnehmen, ebenso das Jugendzentrum und diestädtische Musikschule, die im Gebäude namens Gotade Leche untergebracht sind und die soziokulturelleDynamik der Stadt zum Ausdruck bringen.La Grajera ist eine Parkanlage von einzigartigerlandschaftlicher Schönheit, welche den 1883eingerichteten Stausee umgibt. Dieser Ort zeichnetsich durch eine besonders reiche Flora und Fauna ausund verfügt zudem über ein didaktisches Zentrumsowie über eine Vogelbeobachtungsstelle. Auchein paar Damhirsche sind hier zu Hause. Über demBewässerungssee erhebt sich die Anhöhe Monte deLa Pila, von der aus ein wundervoller Ausblick überdie Stadt Logroño möglich ist. Schließlich verlässt derPilger den Grajera-Park über Wanderwege und Pfadein Richtung der Ortschaft Navarrete.8