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Gesundheitskompass - Klinik Roderbirken

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Eine <strong>Klinik</strong> derDeutschen Rentenversicherung Rheinland<strong>Gesundheitskompass</strong>Eine kleine Zusammenfassung einiger Schulungsinhalte vom Reha-Aufenthalt der <strong>Klinik</strong> <strong>Roderbirken</strong> mit Ausblick: Wie geht es weiter?1


Sehr geehrte Patientin,sehr geehrter Patient,Sie haben in den letzten drei Wochen in der <strong>Klinik</strong> <strong>Roderbirken</strong> ein Gesundheitstrainingdurchlaufen. Sicher konnten Sie viel lernen und auch Anregungen mitnehmen, die Sie zuHause umsetzen möchten. Vielleicht haben Sie sich Aufzeichnungen gemacht oderInformationsmaterial mitgenommen.In diesem Theorieteil können Sie das eine oder andere Thema noch einmal nachlesen, fürSie zur Erinnerung oder als Denkanstoss.Jeder Patient kann, zumindest teilweise, Einfluss auf den weiteren Krankheitsverlaufnehmen.Beeinflussbar sind:- Bluthochdruck- erhöhte Blutfette (Cholesterin und Triglyzeride)- erhöhte Blutzuckerwerte, Diabetes mellitus- Übergewicht- Rauchen- Bewegungsmangel- StressNicht beeinflussbar sind:- Alter- Geschlecht- Erbliche Faktoren (Genetische Disposition)Um Einfluss auf Ihre Gesundheit zu nehmen, ist es wichtig, zu wissen, wie es um IhreGesundheit bestellt ist. Dazu können Sie sich an messbare Größen halten. Diese können Sieselbst oder Ihr Hausarzt bestimmen.Wir haben Tabellen für Sie vorbereitet, in die Sie regelmäßig Ihre persönlichen aktuellenWerte eintragen können. Sie finden Normalwerte/ Zielwerte aufgeführt, so dass Sie immerdie Möglichkeit haben, diese mit den Werten vom Hausarzt oder mit Ihren selbstgemessenen Werten (wie z.B. Blutdruck oder Gewicht) zu vergleichen.So haben Sie einen Überblick von schon Erreichtem und dem, was Sie sich nochvorgenommen haben.2


TheorieteilDie Herz- Kreislauferkrankungen sind das Ergebnis einer ganzen Reihe von Risikofaktoren,die über längere Zeit auf den Organismus einwirken.Die Erfahrung krank zu sein, kann als Warnung, Wendepunkt und alsEntwicklungsmöglichkeit betrachtet und genutzt werden.Die Risikofaktoren, auf die Sie selbst Einfluss nehmen können, sowie Hinweise zurmedikamentösen Therapie werden in dem kurzen Theorieteil aufgegriffen.3


Der Blutdruck muss vom Körper so reguliert werden, dass er denjeweiligen Erfordernissen (Stress, Ruhe, körperliche Bewegung)gerecht wird. Schwankungen des Blutdrucks in Abhängigkeit vonkörperlicher Aktivität sind völlig normal.Die Blutdruckentstehung wird vom Herzen gesteuert. Durchrhythmisches Zusammenziehen des linken Herzmuskels fließt dasBlut in die Schlagadern und erzeugt dort einen Druck.Einflussgrößen auf den Blutdruck sind erstens die Pumpleistung,die Auswurfkraft der linken Herzkammer, die den oberen/systolischen Blutdruckwert beeinflusst.Zweitens die Weite der kleinen Blutgefäße, die deren Widerstand bestimmt und damit denunteren/ diastolischen Blutdruckwert beeinflusst, sowie drittens der momentaneBelastungszustand des Körpers.Normalwert des Blutdrucks in Ruhe < 130/85 mm HgDer optimale Blutdruck liegt bei kleiner/gleich 120/80 mmHg.Der Blutdruck wird in der Maßeinheit Millimeter (mm) Quecksilbersäule (Hg) angegeben.Um Folgen der arteriellen Hypertonie zu verhindern sind eine Änderung des Lebensstils undeine optimale medikamentöse Therapie erforderlich.1. Ernährung- Gewichtsregulierung (Eine Verminderung des Übergewichts ist eine sehr wirksameMaßnahme zur Senkung des Blutdrucks.)- wenig Kochsalz, dafür Kräuter und Gewürze verwenden, wenig Lebensmittel, dieKochsalz in größeren Mengen enthalten (z.B. Konserven, Fertiggerichte, Fertigsoßen)- wenig Alkohol, denn regelmäßiger Alkoholgenuss treibt den Blutdruck in die Höhe- Rauchen aufgeben- Koffein ist z.B. in Kaffee, schwarzem Tee, Colagetränken enthalten. Koffein wirkt überdas Zentrale Nervensystem und regt das Herz zu stärkerer Pumpleistung an, Puls undBlutdruck werden vorübergehend leicht erhöht. In Maßen (3-4 Tassen pro Tag)genossen, hat Koffein keinen negativen Einfluß auf den Blutdruck.2. BewegungDurch regelmäßigen Ausdauersport (z.B. Radfahren, Wandern oder Joggen) kann der(Ruhe-)Blutdruck gesenkt werden.3. StressbewältigungDer Mensch ist in einer Stresssituation auf Bewegung eingestellt, aber in der modernenIndustriegesellschaft sind Flucht oder Kampf in der Regel nicht die geeignetenReaktionsweisen. Langfristig kann das Krankheiten zur Folge haben. So z.B. auchBluthochdruck verbunden mit der Einlagerung von Cholesterin in die Wände derBlutgefäße, was die Entstehung einer Arterienverkalkung begünstigt und damit einerhöhtes Infarktrisiko darstellt. Damit es nicht soweit kommt, ist es ganz wichtigpersönliche „Anti-Stress- Strategien“ zu entwickeln.4. Medikamentöse TherapieWenn Allgemeinmaßnahmen nicht ausreichen, ist eine medikamentöse Behandlungerforderlich. Beta-Blocker senken Puls und Blutdruck, ACE- Hemmer und Alpha-Blockervermindern die Wandspannung der Gefäße und entlasten das Herz, Diuretika tragen zurEntwässerung des Körpers bei. Mehrfachkombinationen von blutdrucksenkendenMedikamenten sind häufig nötig. Die optimale Wirkung der Medikamente wird erst nachTagen oder Wochen erreicht.4


Normalwert< 200 mg/dlFolgen von erhöhten Cholesterinwerten im Blut können sein:- Durchblutungsstörungen- Herzinfarkt- SchlaganfallZu den wichtigsten Blutfetten zählen Cholesterin unddie Triglyzeride.Cholesterin ist wichtiger Bestandteil der Körperzellen,außerdem ist es an der Herstellung von Hormonenund Gallensäure beteiligt. Es wird z.T. in der Leberproduziert, der größere Anteil wird aus der Nahrungaufgenommen, vor allem über Innereien, Eidotter,Butter, Margarine (die reich an gesättigten Fettsäurenist) und tierische Fette. Gesättigte Fettsäuren werdenim Körper zu Cholesterin umgebaut. UngesättigteFettsäuren senken den Cholesterinspiegel.Möglichkeiten den Cholesterinwert im Blut zu senken:1. Regelmäßige Ausdauerbewegung wirkt sich positiv aus.2. Weiterhin sollten Sie darauf achten, die Nahrungscholesterinmenge zu reduzieren- Öle mit ungesättigten Fettsäuren, wie Olivenöl oder Rapsöl, sind den tierischenFetten vorzuziehen- auf versteckte Fette achten (z.B. in Wurst, Käse, Milchprodukte, Schokolade...)- Lebensmittel mit einem hohen Gehalt an Ballaststoffen, insbesondere Hafer,Haferkleie und Haferkerne, verwenden- Ballaststoffe wirken Cholesterin senkend. Sie sind in Vollkornprodukten, Gemüse,Kartoffeln und Obst enthalten.- maximal 1 Eigelb in der Woche verwendenCholesterin wird im Körper von Lipoproteinen (Eiweißstoffe) transportiert. Man unterscheidetLipoproteine geringer Dichte: LDL (low density lipoproteins) und Lipoproteine hoher Dichte:HDL (high density lipoproteins).Hoher LDL Spiegel: bedeutet höheres Risiko für einen Herzkrankheit.Hoher HDL Spiegel: verringert Risiko einer Herzkrankheit (HDL transportiert Cholesterin zurLeber zurück, wo es abgebaut wird.)Normalwert LDL :bei Patienten mit koronarer Herzkrankheit < 100 mg/dl (niedriger als 100 mg/dl)bei Patienten mit Stoffwechselstörungen: < 130 mg/dl (niedriger als 130 mg/dl)bei Gesunden: < 160 mg/dl (niedriger als 160 mg/dl)Normalwert HDL > 45 mg/dl (höher als 45 mg/dl)Weniger tierische und mehr pflanzliche Lebensmittel, sowie viel körperliche Bewegungkönnen dazu beitragen, die LDL- Werte zu senken und die HDL- Werte zu erhöhen.5


Triglyzeride werden in der Leber, den Nieren und im Herzmuskel produziert, sowie mitder Nahrung aufgenommen. Erhöhte Triglyzerid- Werte begünstigen die Entstehung vonArteriosklerose und erhöhen das Schlaganfallrisiko.Durch eine zu fettreiche Ernährung (mehr als 30% der Gesamtenergiemenge) undzuckerhaltige Lebensmittel (wie Zucker, Süßwaren, Limonade, Bananen, Weintrauben,Marmelade, Kuchen, Gebäck, Alkohol) steigen die Triglyzeride im Blut an.Durch körperliche Bewegung werden Triglyzeride abgebaut. Gewichtsreduktion (beiÜbergewicht) und gesunde Ernährung tragen ebenfalls zu einer Normalisierung derTriglyzerid- Werte bei.Normalwerte < 150 mg/dl (niedriger als 150 mg/dl)6


In Deutschland rauchen etwa 37% der männlichenund 29% der weiblichen Bevölkerung. Ca. 6,8Millionen Deutsche gelten nach der Definition derWeltgesundheitsorganisation als nikotinsüchtig.Besonders erschreckend ist die hohe Zahl derjungen Raucher in Deutschland zwischen 12 und15 Jahren (28%). Dabei ist die suchtförderndeWirkung des Nikotins vergleichbar mit Kokain undHeroin. Die Zigarettenindustrie hat es in denletzten Jahren verstanden, durch Veränderung des Tabaks (u.a. durch Beimischung vonAmoniumsalzen) die Freisetzung des Nikotins im Zigarettenrauch zu verbessern unddadurch die Nikotinaufnahme in den Körper zu beschleunigen. Hiermit wird der Vorgang derSuchterzeugung bewusst unterstützt.Die Inhalation des Zigarettenrauchs wird zu einem entscheidenden Risikofaktor für vieleErkrankungen, vor allem für die Gefäßverkalkung, chronische Lungenerkrankungen undKrebsleiden. Die Verkalkung der Herzkranzarterien führt bei Rauchern etwa doppelt sohäufig zum Herzinfarkt, der Raucher ist vom Schlaganfall sogar fünfmal so häufig bedrohtwie der Nichtraucher.Insbesondere die neben dem Genuss des Zigarettenrauchs vom Raucher gewünschtenEffekte, wie z.B. Erhöhung der Konzentrationsfähigkeit und das Gefühl der Entspannungmachen eine Raucherentwöhnung zum Teil problematisch. Jeder Mensch, der ein Opfer desSuchtmittels geworden ist, sollte jedoch unabhängig davon, ob er bereits an einerFolgekrankheit leidet, sofort mit dem Rauchen aufhören. Dabei ist die abrupte Beendigungder Rauchgewohnheiten der erfolgversprechenste Weg. Bei sehr starken Rauchern (>30- 40Zigaretten/Tag) können unterschiedliche Entzugssymptome wie Angstgefühl und leichteErregbarkeit auftreten. Hierfür gibt es Nikotinersatzpräparate (z.B. in Form von Pflastern undKaugummis), die bereits seit vielen Jahren erfolgreich eingesetzt werden. Darüber hinausbietet die Verhaltenstherapie einen weiteren therapeutischen Ansatz.Auch Patienten, die bereits seit langen Jahren rauchen und schon unter einerfortgeschrittenen Folgeerkrankung (z.B. Zustand nach Herzinfarkt oder Bypass- Operation)leiden, profitieren von einem Rauchverzicht. Daher ist die Raucherentwöhnung ein wichtigerBestandteil jeder Therapie einer Herz- oder Gefäßerkrankung.7


Errechnung des Normalgewichts:BMI- Methode (Body-Mass-Index)Der BMI ergibt sich aus dem Quotienten desKörpergewichts einer Person in kg und dem Quadratder Körpergröße in Metern.Als normal gilt:bei Männern ein Wert zwischen 20 und 26,bei Frauen ein Wert zwischen 19 und 24.Beispiel:Größe : 1,71 m und Körpergewicht: 73 kg, männlichBerechnung : 73 kg / (1,71 m x 1,71 m) = 25 BMIErgebnis : die männliche Person in diesem Beispiel ist normalgewichtigAber nicht nur das Gewicht allein ist entscheidend, sondern auch die Fettverteilung. Manunterscheidet den Apfel- und den Birnentyp.Der Apfeltyp ist eher bei Männern zu finden, eine Ansammlung von Fett am Bauch, und stelltein höheres Gesundheitsrisiko dar.Bei Frauen ist der Birnentyp- Fettdepots an Po und Oberschenkeln, verbreitet.Gesundheitlich sind diese Fettdepots weniger gefährlich.Das Risiko für kardiovaskuläre Erkrankungen ist deutlich erhöht, wenn der Taillenumfangbei Männern > 102 cmbei Frauen > 88 cmbeträgt.Übergewicht- ist selten die alleinige Ursache für Krankheiten, es verstärkt aber die vorhandeneGesundheitsstörung.- bedeutet, dass dem Körper mehr Energie zugeführt wurde, als verbraucht wurde und daslangsam und über einen langen Zeitraum- täglich 10g Fett zuviel, führt in einem Jahr zu einer Gewichtszunahme von 3,6 kgPositive Folgen einer Gewichtsreduktion:- das Risiko für Krankheiten (besonders auch für koronare Herzkrankheit) verringert sich- allgemein eine Verbesserung des Gesundheitszustandes- die körperliche Fitness und Ausdauer werden gestärkt, Beweglichkeit nimmt zu- Zufriedenheit, Wohlbefinden und Selbstwertgefühl wachsenGewichtsreduktion ja, aber wie ?- Ernährungs- und Eßgewohnheiten dauerhaft umstellen- Ernährung: ausgewogene kalorienreduzierte Mischkost das heißt:- wenig Fett‣ darum mageres Fleisch (Hähnchen, Pute) magerenAufschnitt (Geflügelwurst, Schinken ohne Fettrand)‣ fettarme Zubereitung ( Grillen, beschichtete Pfannen)‣ maximal 30g Koch- u. Streichfett täglich- wenig Süßigkeiten, Kuchen und Alkohol- viel Ballaststoffe durch Vollkornprodukte, Gemüse und Kartoffeln- viel Gemüse und Obst- viel kalorienarme Flüssigkeit, 2-3 Liter pro Tag- Bewegung: - lässt Fettpölsterchen schwinden und Muskeln wachsen- erhöht den Energie- und Grundumsatz8


Tipps und Tricks:- mehrere kleine Mahlzeiten, anstatt wenige große- als Zwischenmahlzeiten eignen sich Gemüse, Obst oder fettarmeMilchprodukte- Salat oder Brühe vor dem Hauptgericht- für Salat- Dressing Magerjoghurt oder wenig Öl verwenden oderfettarme Brühe- Fleisch oder Fisch ohne Panade verwenden- Süßstoff statt Zucker verwenden- Süßigkeiten in kleinen Mengen, bewusst genießen- festen Essplatz, nicht nebenbei am Computer oder Fernsehen- vorher zusammenstellen, was man essen will, nicht nachnehmen- Reste gleich wegräumen- kleinere Teller (sieht mehr aus)- langsam essen und genießen9


Alkoholgenuss ist nicht unbedingt verboten, jedoch istein vorsichtiger Umgang angeraten. (Patienten, beidenen eine Alkoholkrankheit besteht, müssen unbedingtganz auf Alkohol verzichten.)Alkohol liefert kaum Vitamine und Mineralstoffe, dafüraber viel Energie (ca. 7 kcal pro Gramm), die umgehendin das Blut abgeben wird. Alkohol liefert demOrganismus fast die gleiche Energiemenge wie Fett.Außerdem kann Alkohol den Blutzuckergehalt senkenund damit das Hungergefühl verstärken. Alkohol regtden Appetit an, selbst wenn man eigentlich satt ist. Sosollten Patienten mit Übergewicht auf alkoholischeGetränke verzichten.Auch wer nur mäßig dem Alkohol zuspricht, sollte denregelmäßigen Gebrauch von Alkohol vermeiden. Durchregelmäßigen Alkoholkonsum wird die Herztätigkeit in Mitleidenschaft gezogen, es kann zueiner Herzmuskelschwäche kommen. Regelmäßiger Alkoholgenuss führt zu einer Erhöhungdes Blutdrucks.Ziel:weniger als 30g / Tag für Männer(entspricht ungefähr ¼ Liter Rotwein oder ½ Liter Bier)weniger als 20g / Tag für FrauenDiese Werte sind Richtwerte. Beim Alkoholgenuss sollte man nicht an die „obere Grenze“gehen. Besonders auf den täglichen Genuss von Alkohol sollte verzichtet werden, da dannProbleme (wie oben beschrieben) auftreten können. Auch sollte die Suchtgefahr nichtunterschätzt werden.Hier einige Beispiele, um den Alkoholgehalt (in Gramm) in Getränken zu errechnen:angegeben in Gramm Alkohol pro 100 MilliliterBier 02 – 05Wein 06 – 11Sekt 07 – 10Branntwein 32 – 5010


Jede Körperzelle benötigt Natrium, um richtig zufunktionieren. Dieses nimmt man in Form von Kochsalz(NaCl = Natriumchlorid) zu sich. Ein Viertel des täglichenKonsums von Natrium gewinnt der Körper aus dem Salz,das beim Kochen oder bei Tisch den Speisen zugefügtwird. Ein weiteres Viertel ist in unbehandeltenLebensmitteln enthalten. Gut die Hälfte des Natriums in derErnährung nehmen wir aus den industriell verarbeitetenLebensmitteln auf (z.B. Geschmacksverstärker,Konservierungsmittel, Backtriebmittel).Die meisten Menschen nehmen mehr Salz zu sich, als sieeigentlich benötigen. Etwa 4g Salz sind die empfohlene Tagesmenge (die ohne zu salzenerreicht wird); im Durchschnitt nimmt aber jeder Erwachsene 12 - 15g Salz zu sich.Ein übermäßiger Salz-(Natrium-)konsum steht aber im Verdacht z.B. BluthochdruckVorschub zu leisten.Möglichkeiten Kochsalz einzusparen:- mit Kräutern würzen, dafür auf Salz verzichten- wenig von Nahrungsmitteln, die viel Salz enthalten- z.B. Chips, gesalzene Erdnüsse, Salami, Schinken ( in Form von Natriumnitrit), Matjes,Konserven, Fertiggerichte- kochsalzfreie Produkte auswählen, z.B. bei Senf, Gewürzmischungen, Meerrettich, Curryu.s.w.- reines Tomatenmark anstelle von Ketchup (auch den Vorteil kein Zucker)- Verzicht auf industriell hergestellte Nahrungsmittel (darin enthalten:Mononatriumglutamat, ein Geschmacksverstärker)- bei Mineralwasser auf Kennzeichnung achten- Garverfahren auswählen, bei denen der Eigengeschmack der Speisen erhalten bleibt;z.B. Kartoffeln im Dampfkochtopf kochen- Salzstreuer vom Tisch verbannen, nicht nachsalzen- Obst und Gemüse frisch oder tiefgefroren, besser als aus Konserven11


Traubenzucker (Glucose) ist Energieträger und so fürdie Leistungsfähigkeit des Organismus, für die Arbeitder Muskeln oder des Gehirns unbedingt notwendig.Der Blutzuckerspiegel (Blutglukosekonzentration) wirdurch Insulin und Glukagon reguliert. Insulin wird in derBauchspeicheldrüse produziert und wirkt Blutzuckersenkend. Wird zu wenig Insulin ausgeschüttet, kannnicht genug Zucker, der mit der Nahrung aufgenommenwird, verarbeitet werden und verbleibt im Blut.Normalwerte < 110 mg/dl (niedriger 110 mg/dl), Wert nüchtern,sonst< 160 mg/dlEinfluss auf Ihren Blutzuckerspiegel können Sie nehmen, indem Sie sich gesund ernährenund sich viel bewegen (Ausdauersport).Ernährung:- wenig Fett- wenig Zucker- wenig Alkohol- viel Nahrungsmittel mit hohem Ballaststoff-, Vitamin- und Mineralstoffgehalt- ballaststoffreiche Ernährung ist wichtig für die Sättigung und Verdauung, wirkt sich positivauf den Blutzucker aus (enthalten in: z.B. Vollkornmehlprodukte, Hülsenfrüchte, Gemüse)- Übergewicht vermeidenBewegung:- Zucker wird direkt verbrannt und somit weniger Insulin gebraucht12


„Herzgesunde Ernährung“(in Schlagzeilen)- ausgewogene, abwechslungsreiche und schmackhafte Mischkost- viel Gemüse und Obst - „5 am Tag“- wenig Fett, wenig Wurst, wenig Fleisch, wenig Eier- wenig, aber hochwertiges Öl, z.B. Olivenöl, Rapsöl oder Sojaöl- mindestens 2 x pro Woche Fisch (bevorzugt Kaltwasserfische: Lachs, Makrele,Hering)- mehr Omega 3 Fettsäuren (Walnüsse, Portulak, Rapsöl, Sojaöl)- mehr Brot weniger „drauf“, mehr Vollkornbrot- wenig Alkohol- dauerhafte Umstellung der Ernährungs- und Essgewohnheiten, an Stelle vonkurzfristigen Diäten13


Stress:Der Begriff kommt aus dem englischen undheißt: Druck, Spannung, Belastung. Stress isteine Reaktion des Nervensystems aufSituationen oder Ereignisse, die als bedrohlichempfunden werden ist eine ganz normaleReaktion des Körpers. Stress versetzt in dieLage alle körperlichen Energien und Sinne zumobilisieren, um per Flucht der Gefahr zuweichen oder aber sich ihr im Kampf zu stellenNach einer akuten Stresssituation tritt in der Regel eine rasche Normalisierung derkörperlichen Reaktionen ein, die Gefühle, die zuvor beunruhigt haben oder Angst erzeugthaben, verschwinden. Stress ist ein Teil unseres Lebens geworden, dem auch positiveSeiten ab gewonnen werden können. Dieser positive und leistungssteigernde Stress, derkeine schädigende Wirkung hat, wird als „Eu-Stress“ („gesunder Stress“) bezeichnet. DieGrenzen dieses positiven Stresses sind aber variabel: So ist Termindruck für den einenbedrückend und leistungsmindernd, der andere kann nur so schwungvoll und effektivarbeiten. Während gelegentlich akuter Stress keine Gefahr für Wohlbefinden und Gesundheitdarstellt, eher sogar eine aktivierende und leistungssteigernde Wirkung hat, können häufigwiederkehrende oder lang andauernde Stresseinflüsse zu erheblichen gesundheitlichenSchäden führen. Dieser gesundheitsschädigende Stress wird auch „Distress“ genannt.Fehlen, unter Distress leidenden Menschen, die Möglichkeit zur Bewältigung dieser Situationkann chronischer Stress ein wesentlicher Faktor bei der Ausbildung langwierigerErkrankungen sein. Stress verursacht diese nicht, kann sie aber massiv verstärken.Wir können etwas tun, um starken Stress zu vermeiden und somit gesundheitlichen Folgenvorbeugen:1. Stressoren (das was Stress verursacht: z.B. Hetze, Lärm, Sorgen, Probleme)erkennen und möglichst meiden- Lebensstil überprüfen und ggf. ändern(Nehme ich mir zuviel vor, zu viele Verpflichtungen auf, fehlt der Ausgleich...)2. vor zu starkem Stress schützen:- Gelassenheit und positive optimistische Lebenshaltung versuchen- Einstellungen zu verschiedenen Problemen ändern- Entspannungstraining erlernen- Musik oder ein Buch zur Entspannung- mit jemandem darüber reden3. starken Stress abreagieren- durch BewegungVorsicht! vor wackligen Krücken:Rauchen, Alkohol, Beruhigungs- und SchlafmittelVielleicht erinnern Sie sich einmal: Was hat mir früher Freude/Spaß gemacht?Was habe ich vernachlässigt? Vielleicht können Sie diese Dinge wieder aufleben lassen undkönnen sich dabei entspannen und erholen.14


Leitliniengerechte MedikationPatienten, die von einer koronaren Herzerkrankung betroffen sind, haben ein hohes Risikofür Folgeereignisse. Somit ist es sehr wichtig auf eine maximale Risikofaktorensenkung zuachten.Neben der Änderung des Lebensstils ist die leitliniengerechte medikamentöse Therapie vonentscheidender Bedeutung.Nur das Zusammenspiel beider Aspekte führt langfristig zu großen Erfolgen.A Aspirin/ AcetylsalicylsäureThrombocytenaggregationshemmer bzw.Gerinnungshemmer: z.B. Clopidogrel,MarcumarB Beta-Blocker(z.B. Bisoprolol, Metoprolol)C CSE- Hemmer/ Statine(z.B. Simvastatin, Atorvastatin,eventuellACE- Hemmer/AT 1 – Blocker( mit besonderer Fragestellung)Pravastatin)(z.B. Enalapril, Captopril, Ramipril)(z.B. Lorzaar, Atacand)und jeweils Medikamente für weitere Risikofaktoren oder andere Erkrankungen.Natürlich kann es auch Gründe dafür geben, dass von der leitliniengerechten Medikationabgewichen wird.(Lassen Sie sich diese dann bitte von Ihrem Arzt erklären.)15


Sicher ist Ihnen beim Lesen dieses Theorieteils noch einmal bewusstgeworden, dass Ihre Gesundheit, zu einem großen Teil, in Ihren Händenliegt.Auch haben Sie die drei tragenden Säulen für Ihre Gesundheit immerwieder gefunden: Gesunde Ernährung, ausreichend Bewegung underfolgreiche Stressbewältigung.Gehen Sie schrittweise vor, erst wenn dieser kleine Schritt zurGewohnheit geworden ist, beginnen Sie mit dem nächsten. So habenSie die größten Aussichten es zu schaffen; einen gesünderenLebensweg zu finden und alte „Krücken“ wegzuwerfen.Lassen Sie sich auch nicht von Rückschlägen entmutigen, auch diegehören dazu.Es braucht alles seine Zeit, auch (oder gerade) Gewohnheitenumzustellen.Nehmen Sie Ihre Gedanken und Gefühle bewusst wahr. Auch dasAkzeptieren dieser, gehört dazu. Es wird sicher Zeiten geben, zu denenSie Hilfe brauchen. Überlegen Sie frühzeitig, wo Sie Hilfe bekommenkönnen, wie z.B. Familie, Freunde, Bekannte, Hausarzt, Therapeuten,Herzsportgruppe, Selbsthilfegruppen u.s.w.Werden Sie zum Experten Ihrer eigenen Gesundheit!Das Team der <strong>Klinik</strong> <strong>Roderbirken</strong> wünscht Ihnen viel Erfolg dabei.stellvertretendDr. Mayer- BergerÄrztlicher DirektorB. SeiwerthGesundheitspädagogin/ GPA16


Mein heutiger GesundheitszustandBester denkbarerGesundheitszustand nach PunktenGesundheitszustand1. 2. 3. 4. DatumFolgende Auflistung gibt an, welche Punktzahl jedemeinzelnen Risikofaktor zugeordnet wird. AllePunkte60189 20 Ja 8 mmHg= 160 845 - 54 5 Ja 4 Diabetiker Punkte>54 0 Nein 0Ja 617


Blutwerte (1/2 jährlich kontrollieren lassen, Diabetiker häufiger)nüchternVor- und Zuname:BlutfetteDatum Cholesterin in mg/dl TriglyzerideBlutzucker HbA1 CCRPGesamt LDL HDL in mg/dl in mg/dl in mg/l"schlechtes" "gutes"Zielwerte


Blutdruck(täglich eintragen)Zielwert: niedriger als 130/85 mmHg(Ruhemessung)120/80 mmHg bei ZuckerkrankheitVor- und Zuname:Wert nach Reha- Ende am (Datum):Datum und Blutdruck Bemerkung/ Datum und Blutdruck Bemerkung/Uhrzeit in mmHg Ereignisse Uhrzeit in mmHg Ereignisse19


Bewegung(1x wöchentlich eintragen)Ziel: möglichst 3-5mal 30-45min.Ausdauersport (mit dem Arzt abgestimmt)Vor- und Zuname:Persönliche Trainingsherzfrequenz (THF):Kalender- persönliches Art und Dauer der Bewegung Bemerkungenwoche Etappenziel:Bsp.: 40.KW 2x wöchentlich 1x 20 min.Fahrrad fahren Schwimmhalle20min Schwimmen 1x 60 min.WanderngeschlossenBsp.: 41.KW 1x 30 min.Fahrrad fahren mit Pausen,dawindig21


Rauchen(2x wöchentlich eintragen)Zielwert: Null gerauchte ZigarettenVor- und Zuname:Wert nach Reha- Ende am (Datum):Kalender- persönliches Bemerkungenwoche Etappenziel: tatsächlicheAnzahl der Anzahl der Wie geht es mir dabei?gerauchten gerauchten Welche Schwierigkeiten ergeben sich?Zigaretten Zigarettenpro Tagpro Tag22


Stress/Krankheitsbewältigung/Angst (1x wöchentlich eintragen)Ziel: Ich fühle mich gut/wohlVor- und Zuname:"Wohlfühlen" nach Reha- Ende am (Datum): auf einer Skala von 0 - 100:(0 = "schlecht/unwohl" 100 = "sehr gut/wohl fühlen")KalenderwocheIch fühle mich:Mir ist es gelungen den Stress/ die Angstgestresst/ depressiv/ ängstlich abzubauen:Ja! Wie?Nein! Warum nicht?ja etwas nein Welche Schwierigkeitengibt es?23

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