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Lokalzeitung für Neuhausen am Rheinfall und Umgebung 2. Jahrgang, Nr. 5 DONNERSTAG, 31. JANUAR 2013SCHRAUBFUNDAMENTESIGNALETIKBESCHRIFTUNGENDie von der TankstelleAuf Schleichwegen kommen dieKunden zu Baschungs Tankstellean der Klettgauerstrasse. Seite 4Natur oder NaturparkMit Robert Steinemann unterwegszu den Bohnerzlöchern und denEichen im Chäferhölzli. Seite 5Neuhausen im WandelEine ganz kleine Meldung, hinterder sich Grosses verbirgt – Bauprojektein der Gemeinde. Seite 8BeschriftungenSignaletikSchraubfundamenteVMK Beschriftungen & WerbetechnikSchaffhausen/NeuhausenTel. 052 640 21 70 . www.vmk.shA1328340Karl Huser, Gemeindepräsident Seelisberg, Ursula Haas, Librettistin des Musikschauspiels, und Beat Toniolo,Künstlerischer Leiter des SeelisbergRütli-Festiv<strong>als</strong> (von links). Bild: Christoph NäpflinVom Rheinfall nach SeelisbergWer erinnert sich in Neuhausen nicht an Beat Toniolo, denlangjährigen Impresario des Festiv<strong>als</strong> am Rheinfall? Neuist er Leiter des SeelisbergRütli-Festiv<strong>als</strong> und arrangiertein Treffen zwischen Wagner und Tell. Alfred WügerIn Seelisberg gibt es ein neuesKulturfestival. Grund: «Seelisbergsucht nach Möglichkeiten, sichintern zu stärken», so heisst es im«Urner <strong>Woche</strong>nblatt» vom 19. Januardieses Jahres.Um das Ziel der Gemeinde zuerreichen, wurde Anfang des Jahresder Verein SeelisbergRütli-Festivalins Leben gerufen.Das würde in Neuhausen wahrscheinlichkaum jemanden grossinteressieren, wenn der künstlerischeLeiter des neuen Kulturfestiv<strong>als</strong>nicht Beat Toniolo hiesse, derin den vergangenen rund zehnJahren fünf Kulturfestiv<strong>als</strong> amRheinfall organisiert und durchgeführthat, alle auf sehr hohemkünstlerischem Niveau.Wagner und Tell begegnen sichDieses Niveau wird auch in Seelisbergbeibehalten werden, wennRichard Wagner, dessen Geburtstagsich am 23. Mai zum 200. Mal jährt,und Wilhelm Tell aufeinandertreffen.Damit dies gelingen kann, wirdein 90-minütiges Musikschauspielgeschaffen, und zwar von der deutschenSchriftstellerin Ursula Haas,die mehrfach an den Festiv<strong>als</strong> amRheinfall teilgenommen hat, unddem Schweizer Komponisten BertrandRoulet, der 2002 die Expo-Hymne komponiert hat. Mit vonder Partie ist auch der SchweizerSchriftsteller Guy Krneta, der dieFigur des Wilhelm Tell in das Stückeinarbeiten wird.Kunst in grandioser KulisseZwischen dem 1. und dem18. August sind insgesamt 12 Aufführungengeplant, «direkt am Wegder Schweiz mit herrlichem Blickauf den Urnersee, das Rütli und dieUrner Bergwelt», wie GemeindepräsidentKarl Huser-Lüönd sagtund am Telefon hinzufügt: «Wirsind noch in der Aufbauphase, sindaber sehr zuversichtlich. Was denPublikumsaufmarsch anbetrifft,sind wir realistisch. Die Grundideeindes ist, dass wir das neue Festivalin der Region etablieren und auchin den nächsten Jahren durchführenkönnen.»KommentarNeuhausen undder FrühlingIst der Winter tatsächlich schonvorbei? Ein bisschen Regenund Tauwetter, und fort warder Schnee. So gern man den Winterhat mit seinen Sportmöglichkeitenund den verschneiten Landschaften,so gross ist die Freude, wenn manim Frühling die ersten Blüten sieht.Ehrlich gesagt, man muss gar nichtmehr warten, am Rhein unten habenwir an Büschen längst die erstenVorboten erspäht. Aber auch imübertragenen Sinn geht es los. ZumErsten: Beat Toniolo, der am Rheinfallauf eine gewisse Weise badenging, hat eine neue Aufgabe. Diesmalin der Innerschweiz, auf einem hohenFelsen, in Seelisberg, in sicheremAbstand von den reissenden Flutendes Vierwaldstättersees, wird er biszum August ein neues Festival aufdie Bühne stellen. Zum Zweiten:Auf dem Baureferat liegen die Plänevon verschiedenen Bauvorhabenauf, die für die Gemeinde Neuhausengrosse Bedeutung haben werden:einmal die neue SBB-Haltestellebeim Industrieplatz, die den Touristenden Rheinfallbesuch erleichternsoll, und dann ein Projekt für dasMigros-Geviert. Um hier etwas verändernzu können, bedarf es indeseiner Änderung des Richtplans. DieDebatte kann beginnen. Und demnächstwird auch das Projekt «arcactuel» der Bevölkerung vorgestellt.Was knospt, wird bald blühen.AlfredWügerRedaktor


2 Tribüne<strong>Neuhauser</strong> <strong>Woche</strong> DONNERSTAG, 31. JANUAR 2013Parallelen von dam<strong>als</strong> zu heuteAbfallmarken sollenso angebracht werdenMartin Althaus von der Abfallentsorgungempfiehlt, jetztim Winter die Abfallmarken anden Bändchenschleifen derMüllsäcke anzubringen undnicht am Plastik des Sackes.«Sie können abfallen», sagt er,«und mit der einfachen Massnahme,die wir vorschlagen,lassen sich Umtriebe leicht verhindern.»Bild: Alfred WügerSchlitteln inder GemeindeIn einem Leserbrief in der letztenAusgabe der «<strong>Neuhauser</strong> <strong>Woche</strong>»regten Gaby und Hanspeter Hak an,dass die Birchhölzlistrasse im Winter,wenn Schnee liegt, zum Schlittelnfreigegeben werden könnte.Martin Althaus von der zuständigenAmtsstelle sagt nun, dass dasnicht möglich sei, und zwar wegender sogenannten Werkeigentümerhaftung.«Eine Strasse ist ein Werk, undwenn die Strasse der Gemeinde gehört,was bei der Birchhölzlistrasseder Fall ist, dann ist die Gemeindeauch für die Sicherheit der Strassezuständig.» Mit anderen Worten:Wenn die Gemeinde die Birchhölzlistrasse<strong>als</strong> offizielle Schlittelstreckefreigeben würde, müsste sie sehrviele Sicherheitsmassnahmen treffen.Dazu sei die Gemeinde nichtbereit, so Althaus weiter, der auchbetont, dass der von den Leserbriefverfassernerwähnte Schlagbaum,der die Strasse sperren könne, indiesem Sinne kontraproduktiv sei.Bei den Seifenkistenrennen, diealljährlich auf dieser Strecke stattfänden,sei die Situation eine andere:Für diesen Anlass würden dieerforderlichen Sicherheitsmassnahmendaher auch getroffen.Fazit: Wer im Winter in derfreien Natur schlitteln will, kanndas nicht auf gemeindeeigenenStrassen tun, sondern muss aufWiesen oder Halden im freien Geländeausweichen. Alfred WügerAls alteingesessener<strong>Neuhauser</strong> erlaube ichmir, ein wenig in dieVergangenheit zuschauen und dabeifestzustellen, dass es sehr viele Parallelenzur heutigen Zeit gibt. 1901wurde der VerschönerungsvereinNeuhausen gegründet, der in seinenStatuten unter anderem folgendeAufgaben verankerte: Unterhalt undVermehrung bequemer und schattigerSpazierwege, Aufstellen vonRuhebänken, Erstellen richtiger Wegweisertafeln,Renovation der Ruineim Fischerhölzli, Erstellen passenderKinderspielplätze, Bepflanzungder Strassen und Wege mit Bäumenusw. Da die Bedeutung des Fremdenverkehrsimmer grösser und dietouristische Vermarktung immerwichtiger wurde, gab sich der Verein1936 den Namen Verkehrsverein(VVN). Den ersten Erfolg konnte er1938 feiern, <strong>als</strong> in einer Gemeindeabstimmung«am Rheinfall» <strong>als</strong>Ergänzung des Ortsnamens Neuhausendeutlich gutgeheissenwurde. Nebst der Organisation desRheinfall-Feuerwerks, das ab 1966«Es wäre schön, wennSie mithelfen würden,Neuhausen lebens- undliebenswert zu erhalten»Hanspeter HakAlt Gemeinderatnur noch einmal im Jahr stattfand(1911: 53), setzte sich der VVN immerfür die Verschönerung des Ortsbildesein, zum Beispiel mit demGeschenk von 50 Schweizer Fahnenoder mit der Restaurierung des Wasserradesam Laufersteg. 1991, anlässlichder CH 91, offerierte der VVNder Bevölkerung am Tag der Begegnungein Rheinfall-Feuerwerk understellte eine Tonbildschau über dieGemeinde. Allen Schulkindern vonDachsen und Neuhausen wurde imRahmen des Heimatkundeunterrichtseine Fahrt zum mittleren Felsenermöglicht. Nach einigen Jahren<strong>als</strong> Verein Tourismus Neuhausen amRheinfall wurde er 2009 wieder zumVerschönerungsverein, da die touristischeVermarktung an SchaffhauserlandTourismus überging. Als Vereinszweckstehen weiterhin Ausführungund Unterstützung vonProjekten für die Verschönerung desöffentlichen Raumes im Vordergrund,wie zum Beispiel zur Feierdes 1100-Jahr-Jubiläums der Gemeindeeine Granitstele im Park amHöhenweg, das Sponsoring der Blumenkübelan der Zentr<strong>als</strong>trasse sowieeine neue Grillanlage bei der altenBadi am Rhein. Für die Realisierungder Zukunftsprojekte, die Restaurierungdes «Räuberschlosses» und dieVerbesserung der Spazierwege anden Rheinfall, ist der VVN auf Mitgliederangewiesen, und es wäreschön, wenn auch Sie mithelfenwürden, Neuhausen am Rheinfalllebens- und liebenswert zu erhalten.Kontaktperson: Mäx Weber, Gemeindekassier,Tel. 052 674 22 37.Der Blick vom schroffen Felsen der Engifluh auf die TunnelbaustelleVom Speerblick führt der Weg hügelan, er ist verschneit und eisig, langsam setzen wir Fuss vor Fuss, keinMensch ist ausser uns unterwegs, es ist schön, durch den Winterwald zu gehen. Hier steht ein Wegweiser, gelb,er zeigt einen Wanderweg an, dann zweigen wir ab, von fern hören wir das Geräusch von Motorsägen: Holzfäller.Hellgelbe Sägespäne im Schnee, wir verlassen den Weg, kommen zu einer Spur, die die noppigen Reifenvon Mountainbikes hinterlassen haben, und dann stehen wir über dem Abgrund und sehen die imposanteBaustelle. Hier wird dereinst das Westportal in den Galgenbucktunnel führen. Ca. 2019. (Bild: Alfred Wüger)


Donnerstag, 31. Januar 2013<strong>Neuhauser</strong> <strong>Woche</strong>Tourismus 3Das Café Toblerläuft gut und hateinen guten Ruf«Ausser dem ‹Tobler› hates ja nichts.» Oft habenwir das gehört. Grund füreinen Besuch. Alfred WügerAm letzten Mittwoch wurden am Rheinfall in einer spektakulären Aktion zahlreiche Bäume gefällt. Noch sinddie Wunden an den Stümpfen frisch, und ungewohnt die neuen freien Sichten aufs Wasser. Bilder: Alfred Wüger«Ich stimme die Leute aufdie Mythologie des Wassers ein»Yolande Paulette Beck kam am vergangenen Mittwochzufällig mit einer Gruppe von Angestellten derMotorsägeherstellerin Stihl vorbei, <strong>als</strong> am Rheinfall dieBäume mit Motorsägen gefällt wurden. Alfred Wüger«Mit den richtigen Leuten zum richtigenZeitpunkt am richtigen Ort»,schrieb die langjährige Rheinfallführerinin einer E-Mail, deren Ausdrucksie aus der Tasche zieht undmir vorlegt, einem Kollegen vonSchaffhauserland Tourismus.Auch schreibt sie dort von derBedeutung, die Bäume für die Keltenhatten, die einen Baumkreiserstellten, um Menschentemperamentezu charakterisieren, und vonYolande Paulette Beck ist Yoga-Lehrerin mit starker Affinität zu denHeilkräften der Bäume, und seit 1999 führt sie Touristen am Rheinfall.der Heilkraft der Bäume. Dennochgeht sie jetzt auf die Frage, ob sie esdenn bedaure, dass die Bäume amRheinfall gefällt worden seien, nichtein. Anderes, für sie Wichtigeressprudelt aus ihr heraus.Sie kam im Alter von vier Jahrenaus der Westschweiz nach Rafz, wosie bei ihrem Grossvater aufwuchs.«Er hatte ein Baugeschäft, ich durfteim Wald mitarbeiten, beim Stämmeentrindenund später beim Tännchensetzen.»Der Wald spielt fürYolande Paulette Beck, die, wie siesagt, schon <strong>als</strong> Kind die Welt verändernwollte, eine grosse Rolle. «DieWälder schweigen. Doch sie sindnicht stumm. Und wer auch kommenmag, sie trösten jeden», zitiertsie aus einem Gedicht von ErichKästner.Frau mit sehr vielen TalentenYolande Paulette Beck machtenach ihrer Scheidung einen kurzenAbstecher in die Politik, dann absolviertesie eine psychosozialeSchule, verdiente ihr Geld am<strong>Woche</strong>nende in den SchweizerZügen, indem sie die Minibar durchdie Wagen schob, begleitete amZürcher Unispital Angehörige beiSterbefällen, unterhielt bis vor Kurzemeine psychologische Praxis inSchaffhausen und wirkte <strong>als</strong> Yoga-Lehrerin.Nun ist sie, eine der erstenausgebildeten StadtführerinnenSchaffhausens, seit 1999, seit es dievom Rheinaubund ins Leben gerufenenRheinfallführungen gibt,Rheinfallführerin. «Ich fange immermit Goethe an», sagt sie, «stimmedie Leute auf die Mythologie desWassers und der Bäume ein und erzählesehr viel mehr Geschichten <strong>als</strong>nackte Fakten. Erleben, erkennen,benennen – in dieser Reihenfolge!»Wenn man sich in Neuhausen mitjemandem verabredet, einigt mansich in aller Regel schnell auf dasCafé Tobler. Es ist schon lange da,und – sehr wichtig – es sieht immergleich aus, und die Lage am Industrieplatzist im Grunde perfekt, dennwer vom Rheinfall hoch und überdie Passerelle kommt, hat das Lok<strong>als</strong>ofort im Blick, und das, ohne denKopf drehen zu müssen.Küchenchef Andreas Lang (links)mit Vater und Inhaber Martin Lang.Die sorgfältige Liebe zum Detailist augenfällig. Bilder: Jurga WügerMartin Lang ist mit dem Geschäftsgangzufrieden. Kein Wunder, dennbei unserem Besuch ist das Caféproppenvoll, eine grössere Tischgesellschafthebt gerade die Tafelauf. Hier kann man auch feineMenüs essen, und alle Patisserieund alle Kuchen werden im Hausehergestellt und sind daher immerfrisch. «Wir haben sehr kurzeWege», sagt Inhaber Martin Lang.Wer hier am Sonntag tafeln will,der sollte allerdings einen Tischreservieren.Das Café Tobler ist ein Familienbetrieb.Geführt wird es vonder Familie Lang, die den Betriebvor über zehn Jahren kaufte. Gegenwärtigmachen die BetreiberFerien, ab dem 3. Februar ist dasCafé Tobler wieder geöffnet.


4 Business und Sport<strong>Neuhauser</strong> <strong>Woche</strong> DONNERSTAG, 31. JANUAR 2013«Ich muss nicht um die Existenz bangen»Die Agip-Tankstelle von Anton Baschung an der Klettgauerstrasseist ein Mikrokosmos, wo die Emotionen auchmal hochgehen können. Und ist betroffen von der Ampelregelungan der Einmündung Engestrasse. Alfred Wüger«Es ist ein Politikum», sagt AntonBaschung, «der Kanton will einezweite Achse durch Neuhausen, dieGemeinde will das nicht, das istpolitisches Säbelrasseln. Ich habeeinfach reklamiert, weil ich an diesenSitzungen überhaupt nicht dabeisein konnte.»Die Rede ist natürlich von derEinmündung der Engestrasse, einerverkehrsberuhigten Quartierstrasse,die von vielen <strong>als</strong> Schleichweg benutztwird, in die Klettgauerstrasse,wo es seit einer Weile nicht mehrmöglich ist, nach links RichtungNeuhausen und Richtung Agip-Tanke von Anton Baschung abzubiegen.«Leiden Sie darunter?» –«Das ist ja klar. Ich habe viele Leute,die, sagen wir, von der Breite inSchaffhausen zu mir kommen. Diefahren jetzt halt durch eine schmaleStrasse und biegen dann so in dieKlettgauerstrasse ab.» – «Haben Sieeine spürbare Umsatzeinbusse?» –«Ich merke es schon ein wenig.» Ober denn jetzt, wo die Massnahmeim Amtsblatt publiziert sei, Einspracheerheben wolle? Das müsseer sich überlegen, er müsse sich beratenlassen, denn: «Es muss schonAnton Baschung: «Ich habe einewirklich gute Waschanlage.»Die Agip-Tankstelle an der Klettgauerstrasse. Im Hintergrund die Ampelan der Einmündung der Engestrasse. Bilder: Alfred WügerHand und Fuss haben.» Er könntesich ja mit den andern Tankstellenshopszusammenschliessen … Jaschon, aber Anton Baschung winktab: «Das ist schwierig, ich bin nichtder Typ, der vorne hinsteht und dieLeute zusammentrommelt. Icharbeite von morgens um sieben bisabends um acht Uhr.» Nein, er seikein Agip-Franchisenehmer. «Mirgehört das hier. Aber ich habe einenLiefervertrag mit der Agip für dasBenzin.» Vor gut 12 Jahren hat AntonBaschung die Tankstelle gekauft.Er habe sie günstig bekommen.«Ich bin Automechaniker mitMeisterschule, und ich war Betriebsleiterin einer grossen Firma,und dann hatte ich eines Tages genug.»Hier in Neuhausen habe erdann wieder richtig Gas gegebenund investiert. Kaufte Land dazuund baute eine Waschanlage. «Derganze Betrieb hat mich 1,8 MillionenFranken gekostet.»Die Stammkunden würden denWeg hierher suchen. «Ich habe einewirklich gute Waschanlage», sagt er,und wie zur Bestätigung kauft eineKundin gerade eine Waschkarte.Weitere Kunden, offensichtlich Habitués,sitzen an einem kleinenTischchen und rauchen. Auch AntonBaschung steckt sich eine Zigarettean. Eine Stammkundin sagt: «Toniist immer für einen da. Wenn ichsage: ‹Toni, da fäält …› oder ‹Toni,chasch mer …?›, de Toni macht’s!»In den «Schaffhauser Nachrichten»habe man bei der Berichterstattungübertrieben, sagt der soGelobte: «Ich muss nicht um meineExistenz bangen. Es geht mir finanziellgut, ich käme auch ohne dieTanke über die Runden.» Aber dertemperamentvolle Mann schiebtdem sogleich hinterher: «Es nervtextrem, dass man mit diesen Widrigkeitenzu kämpfen hat … DieGemeinde muss eine Querstrassefür das Engequartier öffnen, damitdie Anwohner in die Klettgauerstrassefahren können. Das wäre jaeine befristete Lösung, bis derGalgenbucktunnel aufgeht.»Pfader gewinnen auswärts knappPfader Neuhausen und die SG Uster kämpften hart.Es war ein Duell der knappen Torabstände: Hatten diePfader zur Pause 16:17 hinten gelegen, lagen sie amSchluss dann doch noch 35:34 vorn. Ernst SchläpferDie beiden Tabellennachbarn liefertensich, wie schon in der Vorrunde,ein Duell auf Augenhöhe.Diesmal aber hatten die Pfader dasbessere Ende für sich und nahmenso Revanche für die unglücklicheNiederlage in der Hinrunde.Die Verteidigungsreihen standendie ganze Partie schlecht, genausowie die Torhüter, die kaumeinen Ball halten konnten. Dafürdominierten die Angriffsreihen, sodassdie Tore im Fünfzigsekundentaktfielen. «Wer hinten keine Toreverhindert, muss halt vorne eines mehrschiessen!», so Trainer Simon Szczucki.Es dauerte eine Zeit lang, bis dieRheinfallstädter mit der 5:1-Verteidigungdes Gegners zurechtkamen,was zu vielen Fehlpässen und einigenGegenstössen führte. Ein Torhüterwechselbrachte kurzfristig eineBesserung, sodass die <strong>Neuhauser</strong>zur Pause nur 16:17 zurücklagen.Nach der Pause starteten danndie Pfader etwas besser und lagenso in der 33. Minute zum ersten Malin diesem Spiel mit 19:18 vorn. Dasmuntere Toreschiessen auf beidenSeiten ging aber wacker weiter, die<strong>Neuhauser</strong> konnten sich nie wirklichabsetzen. Schliesslich siegtendie Rheinfallboys aber mit 35:34und konnten so zum ersten Mal indieser Saison ein knappes Spiel fürsich entscheiden.Trotzdem gibt es ein paar positiveAspekte: Szilovics verwandeltesämtliche Siebenmeter absolutsouverän, die Mannschaft zeigtetrotz vielen Fehlern eine gute Moral,einen nie erlahmenden Kampfgeistund eine gute Kameradschaft,mit der die vielen Fehler der Mannschaftskollegeneinfach weggestecktwurden.Es spielten: Hügli/Klieber (15.–42. Min); Galli (3), Klimciauskas (7),F. Meier, T. Meier (1), Müller (2),Schläpfer (1), Schudel (6), Stamm(2), Szilovizs (7/7), Terwiel (3), Vogelsanger,Zimmerer (3).Tischtennis-NLB-Herren verlierenGegen Wil starteten alle drei <strong>Neuhauser</strong>schlecht in die erste Rundeder Einzel. Dominic Schaufelbergerverlor klar gegen Zdenko Prskalo,gegen welchen er vor einem Jahrnoch klar gewonnen hatte. AuchNico Rickenbach war gegen PeterDäni nicht chancenlos, und ChristophGrädel verlor gegen PatrickFust.Klare EntscheidungenIn der zweiten Runde der Einzelfand Dominic Schaufelberger dannbesser in die Partie und gewanngegen Peter Däni. Für ChristophGrädel war gegen Prskalo wenig zuholen, und auch Nico Rickenbachverlor relativ klar gegen PatrickFust. Das Doppel ging ebenfalls andie Gegner aus Wil. Steffen Orth


DONNERSTAG, 31. JANUAR 2013Neuhausen undder NaturparkDer Naturschützer Robert Steinemannfindet, dass die GemeindeNeuhausen sich am geplantenSchaffhauser Naturpark beteiligensollte. Nun ist es so, dass die GemeindeNeuhausen beschlossenhat, genau dies nicht zu tun.Wir fragten beim Finanzreferentenund Vize-GemeindepräsidentenDino Tamagni nach, wie dieGemeinde diese Entscheidung begründet.<strong>Neuhauser</strong> <strong>Woche</strong>Mensch und Natur 5DinoTamagniVize-GemeindepräsidentDino Tamagni: Vor anderthalb Jahrenbeschloss der Gemeinderat,dass wir nicht mitmachen. Wir sagten,das Naturparkprojekt betrifftuns gar nicht, weil wir urban gelegensind. Ausserdem geht uns dasProjekt zu stark in Richtung Label,davon gibt es schon genug: Blauburgunderland,Bio, IP und so weiter. InNeuhausen haben wir nur ganzwenige Bauernbetriebe, unser Waldgehört zum grössten Teil anderenGemeinden und erfährt bereits dennötigen Schutz.Was macht Neuhausen stattdessen?Tamagni: Wir sagten, wir würden<strong>als</strong> Passivmitglied beim Naturparkdabei sein, aber wir haben auf diesenVorschlag noch keine Antwortbekommen.Fazit: Je weniger Gemeindenbeim Naturpark mitmachen, destohöher der finanzielle Anteil derer,die es tun. Alfred WügerRobert Steinemann ist ein aktiver Naturschützer, der der Bevölkerung die Schätze und Werte der Landschaftzwischen Neuhausen, Beringen und Guntmadingen nahebringen will. Bilder: Alfred Wüger«Die Bohnerzlöcher auf demSüdranden sind tolle Biotope»Beim Kongobrünneli zuäusserst an der Peripherie derWohngebiete beim Langriet trafen wir uns mit RobertSteinemann. Er nahm uns mit auf eine einstündige Tourd’horizon durch den Winterwald. Alfred Wüger«Der Punkt 614 ist der höchstePunkt auf dem Südranden», sagtRobert Steinemann, «geologischhaben wir es hier mit marinen Sandender Napfschüttung zu tun. DasGebiet ist wie ein Schwamm, undder Kongo, der Zieglerhaubach, derErgoltingerbach fliessen heraus.»Allerdings führt der Kongo zurzeitüberhaupt kein Wasser, aber das istim Frühjahr dann natürlich anders.Wir fahren los. Seit 1982 ist RobertSteinemann in Sachen Natur unterwegs.«Im Chäferholz» – dorthingeht unsere Reise über die verschneitenund vereisten Waldstrassen–, «habe ich geholfen, die Bohnerzlöcherzu retten, damit sie nichtzugeschüttet wurden.»Auf dem Südranden liegt einLehmdeckel, unter ihm bildete sichdas Bohnerz. Das sind dem Namenentsprechend recht kleine und erbsen-oder bohnenförmige Knollenaus Brauneisenstein. Typischerweisekommen sie zusammen mit braunemoder rotem Lehm in Spaltenund Höhlen aus Kalkstein auf.Johann Georg Neher und GeorgFischer haben das Bohnerz dannim grossen Stil verhüttet.«Diese Löcher sind jetzt tolleBiotope», sagt Robert Steinemann,«im Frühling sind sie voller Amphibienlaich.»Hier stehen viele rund200-jährige Eichen, auf denen Insektenund Spechte leben. DieserBaumbestand sei etwas Besonderesauf dem Südranden. Florian Casuravon der Gemeinde Beringen: «DasChäferhölzli ist im Naturschutzinventarder Gemeinde.»Robert Steinemann: «Mein Anliegenist, dass gerade junge Menschenerfahren, was für Naturschätzein unserer Gegend vorhanden sind.»Zwischen den Eichen ist die Erdezerwühlt. Wildschweine! Sie habenhier nach Eicheln gesucht.Dies ist die Hexenhütte am Hexenweiher auf Guntmadinger Gemarkung.Hier pflegte einst ein Herr Heine Wurzelfiguren zu schnitzen.Typische Bohnerzloch-Waldlandschaft etwas abseits der Waldstrasseim Chäferhölzli, das auf Beringer Gemarkung liegt.


DONNERSTAG, 31. JANUAR 2013<strong>Neuhauser</strong> <strong>Woche</strong>Leute 7Kenan Kececi mit Iris Reichmuthaus Schaffhausen.Der Sonntagnachmittag gehört den PaarenStrassenszene in Neuhausen: Sonntagnachmittag, zirka halb vier. Man unterhält sich auf Plätzen, an Strassenecken,flaniert und spaziert. Kleine Gruppen und Einzelpersonen kreuzen sich.Die Liebe ist bekanntlich eine Himmelsmacht, und sokann es nicht überraschen, dass auch an einem kühlenund trüben Sonntagnachmittag viele Paare in Neuhausenam Rheinfall unterwegs sind. Manche haben eseilig, andere sind gemütlich am Flanieren. Hier ist esletztlich so schön wie anderswo. Bilder Jurga WügerElisabeth Meffle aus Löhningen,Rudolf Asal aus Schaffhausen.Alessandro De Lorenzis mitOrnella Fanni.Annelies und Rolf Bollinger ausSchaffhausen.Marco Muoio aus Kreuzlingen undAlla Benesch aus Embrach.Gerade mit der Eisenbahn in der Rheinfallgemeinde angekommen undauch in Neuhausen zu Hause: Alexandra Nebiker und Elias Eisenegger.mein neuhausen«Die Touristen würde ich mit einem guten Hotel zum Verweilen verführen»Was für eine Beziehung haben Siezu Neuhausen?Malou Leclerc: Seit zwei Jahrenwohne ich in der Gemeinde, in derLiegenschaft meiner Eltern Kittyund Marcel Leclerc an wunderbarerAussichtslage an der Rosenbergstrasse.Was gefällt Ihnen an Neuhausen <strong>als</strong>Wohnort am besten?Leclerc: Die Ruhe und die Nähe zurNatur, dies umso mehr, <strong>als</strong> ich bisherin Zürich, in der Nähe des Bellevue-Platzes,wohnte.Was würden Sie in der Gemeindeverändern?Leclerc: Ich würde für Neuhausenein eigenes «Gesicht» kreieren undmit einer guten Portion Charmeergänzen. Dazu gehört aus meinerSicht zum Beispiel ein sehr gutesCafé mit Stil, ausgestattet mitKünstlerporträts, im Zentrum. Ichwürde auch alles daransetzen, eingrosses Einkaufszentrum à la Globusnach Neuhausen zu locken,und die wertvollen Touristen würdeich mit einem guten Hotel undspannenden kulturellen Angebotenzum Verweilen in Neuhausen verführen.Wann haben Sie zum letzten Malden Rheinfall besucht?Leclerc: Am Sonntag, dem 13. Januar.Was ist Ihr Lieblingsort in derGemeinde?Leclerc: Das Cinevox-Theater mitseinem einzigartigen Ambiente.Was ist das Wichtigste für Sie imLeben?Leclerc: Meine grosse Lebensenergie,Schaffensfreude, Kreativität undLiebensfähigkeit mit meinen Mitmenschenzu teilen und sie mitmeinem künstlerischen Beitrag zuinspirieren. Das verstehe ich unterguter Politik. (Wü.)MalouLeclercCinevoxJuniorCompany


8 Die Letzte<strong>Neuhauser</strong> <strong>Woche</strong> DONNERSTAG, 31. JANUAR 2013angetroffender hinguckerSprayen ist sicher kreativ, aber äusserst selten originellMit dem Formel-2-RennfahrerChristopher Zanella ist sie nicht verwandt,dafür lebt sie seit zehn Jahrenin Neuhausen und hat sich <strong>als</strong>Webdesignerin und Fotografin selbständiggemacht. Als wir sie trafen,war sie auf der Suche nach einemSchneemotiv für ihre Kunstkarten.Die Fotografie hat Claudia Zanellaschon mit vier Jahren für sichentdeckt. Der Grossvater <strong>als</strong> Hobbyfotografhat ihr die Leidenschafteingepflanzt. «Ich fotografierteschon immer und ewig», lacht sieund setzt ihre Suche fort. (JWS)Ach, wie oft hat man diesen Spruch schon gelesen! Das internationale Nachplappern … Bild: Jurga WügerNeuhausenstädtebaulichJetzt lohnt sich ein Gang auf dasBaureferat, denn dort liegen verschiedenePläne zur Einsicht auf:so die Unterlagen betreffend dieneue SBB-Haltestelle am Industrieplatz,die direkt vor dem bestehendenTunnel sein soll. Ebenso zurEinsicht liegen die Pläne auf, diedas Migros-Geviert aufwertenwollen. Dafür ist allerdings eineRichtplanänderung vonnöten. Esbewegt sich viel! Alfred WügerIMPRESSUMVerlag und DruckKuhn-Druck AG, NeuhausenDieter Mändli, info@kuhndruck.chTelefon +41 52 672 10 88Redaktion Alfred Wügerredaktion@neuhauserwoche.chTelefon +41 52 670 01 30Anzeigenverkauf Peter Aragaianzeigen@neuhauserwoche.chTelefon +41 52 633 32 68Layout Anja Künast, Nicole PlieningerKooperationspartnerMeier + Cie AG, SchaffhausenAdresse «<strong>Neuhauser</strong> <strong>Woche</strong>»,Kuhn-Druck AG, Industriestrasse 43,8212 Neuhausen am RheinfallErscheinungsweiseJeweils am DonnerstagAnzeigenschluss Mittwoch, 9 UhrAuflage 5200 Exemplare, verteiltin alle <strong>Neuhauser</strong> HaushaltungenOnline www.neuhauserwoche.chneutralDrucksache01-12-317927myclimate.orgDo., 31. JANUARagenda• Geistiges Heilen undMedialität: Übungsabendim Herzenergiezentruman der Zentr<strong>als</strong>trasse56.19.30–22.30 Uhr. Der Anlasswird nur bei genügenderTeilnehmerzahldurchgeführt. Anmeldungenan Ralph Keiserund Ilona Nibbia unterTel. 079 450 34 07.Fr., 1. FEBRUAR• Neuhuuser Märktauf dem Platz für alli,16 Uhr. Mit einemgrossen Sortiment anFrischprodukten undSpezialitäten.• Eröffnungsapéroim neuen Imbiss-Caféfreiruum. freiruum istein Projekt des VereinsSchönhalde und sollmehr Toleranz zwischenden Bevölkerungsschichtenschaffen.Von 16 bis 20 Uhram Industrieplatz 7 imehemaligen Restaurantim Grütli.• Gitarrenschmausvom Feinsten. DerGitarrist und SängerAngelo Christidisschafft es an jedemvereinspinnwandATB NeuhausenDas neue Terminprogrammfür dasJahr 2013 fürKunstrad und Radballist jetzt online:www.atbneuhausen.ch.Konzert, die Zuhörerin seinen Bann zuziehen. Essen (Spaghettibolognese) undEintritt 10 Franken.Relax Bar Salix, 21 Uhr.Sa., 2. FEBRUAR• Fasnacht Jestetten,9 Uhr.di., 5. FEBRUAR• Fasnacht Jestetten,9 Uhr.• Wege durch dieTrauer, KirchgemeindehausOchseschüür,18.15–19.45 Uhr.Skema Energie und KampfkunstBesuchen Sie ein unverbindlichesProbetraining! Kontakt:Stefan Brecht, Telefon052 672 82 28 oderneuhausen@skema.ch.TTC Neuhausen In den Sportferiensind die Trainingstageund -zeiten für den Nachwuchswie folgt: Dienstag Rhyfallhalle17.30–20 Uhr, Mittwoch Ebnathalle15.30–17.30Uhr, FreitagRhyfallhalle 17.30–20 Uhr.Tipp der wocheWo ist der Kollege, wo dieKollegin? Im Bett. Grippe! Diebesten Tipps, um sich zu schützen,sind wahrscheinlich allenbekannt, und trotzdem streckteinen die lästige Krankheit immerwieder nieder. Nützlich ist sicherdies: Zigarettenrauch vermeiden.Die Hände häufig waschen (giltauch für Gesunde). Als Hustenstillergegen Reizhusten träufelnSie Zitronensaft auf einen Zuckerwürfelund lutschen das. VitaminC desinfiziert den Rachen undregt den Speichelfluss an. VermeidenSie kalte Füsse! Diesekönnen einen Schnupfen zumAusbruch bringen. Verzichten Siedagegen nicht auf Küsse, denndie Schnupfenviren gelangen mitdem Speichel in den Magenund werden von der Magensäureabgetötet. Und wenn alles nichtsmehr nützt: Bei echter Grippe(Merkmale: bis 40 Grad Fieber,starke Glieder- und Muskelschmerzen,trockener Reizhusten)sofort ins Bett! Die beste Vorbeugungist Grippeimpfung,aber: Geschützt ist man erstnach etwa14 Tagen. (Wü.)

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