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BEYOND YOUR DREAMS DER FlUSS DER gOlDENEN PAgODEN ...

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JENSEITSVON YANGONEine Reise nachMawlamyineWer sich auf den Weg nach Mawlamyine begibt,hat entweder viel Zeit, um neben den klassischenZielen in Myanmar auch noch etwasanderes zu erleben oder ist nicht zum erstenMal im Land und möchte neue Regionen entdecken.Dies würde jedoch „Moulmein“, wie esvon den Briten genannt wurde, nicht gerechtwerden. Allein die Reise dorthin ist ein Ziel ansich: Von Yangon sind wir einen gemütlichenTag lang bis Hpa An im Staat Kayin unterwegs.Wir kommen durch Städte wie Bago, Kyaiktound Thaton, die jetzt leider ihrerseits bis zuunserer nächsten Reise warten müssen. Einekleine Überraschung erwartet uns in einemDorf am Wegesrand, Zaik Thok, in dem Resteeines Forts aus dem 11. Jahrhundert stehen.In eine etwa 200 Meter lange Steinmauer sindPferde, Elefanten, Dämonen und andere Wesengeschlagen. Das Mauerwerk ist teilweiseverwittert und überwuchert und längst Teil desdörflichen Lebens geworden. Während wir denkleinen archäologischen Schatz bewundern,werden wir selbst für die Kinder im Dorf zur Attraktionan diesem Tag.Die Bayin Nyi Gui Höhle bei Hpa Annen Mönch, der gerade zufällig vom Dorf mitseinem kleinen Boot zum Kloster am Fuße derHöhle übersetzen möchte. Wir steigen zu undfinden uns kurz darauf in einer anderen Weltwieder. Eine steile Treppe führt vorbei an denwenigen schmalen Klostergebäuden, die sichan den Hang schmiegen, bis zu dem höher gelegenenHöhleneingang. Kinder füttern die zahlreichenAffen, die sich mit den Mönchen denBerg teilen.buddhistischen Friedlichkeit, die einen Ort wiediesen umfängt? Ist es die Aussicht? Der besondersschöne Sonnenuntergang? Oder sindes die Menschen, die wir hier treffen? Wie überallin Myanmar, erleben wir auch in diesem Teildes Landes das allgegenwärtige Lächeln undeine gastfreundliche Bereitschaft und Neugierde,sich auszutauschen.Ein Hotel mit Blick auf den meist verhangenenZwekabin Berg in Hpa An ist Bleibe und amnächsten Tag Ausgangspunkt für den Besuchder Kaw Goon Höhle, die uns den Atem verschlägt.Erwähnt wurde das im Sandstein verewigteHeilgtum bereits in der späten Bagan-Periode im 13. Jahrhundert. Die Wände undÜberhänge der Höhle sind übersät mit in Steingemeißelten Figuren, meist Buddhas und TerracottaVotivtafeln. Denkt sich der Leser noch dievielen Statuen auf dem Boden dazu, die in denunterschiedlichsten Ausführungen über die Zeithinzugekommen sind, durchmischt mit ein paarNatfiguren, die als gute Geister nicht fehlen dürfen,sowie Inschriften und Szenen aus BuddhasLeben, dann erhält er vielleicht eine Vorstellungvor dem inneren Auge. Die Realität überwältigtdieses innere Bild um ein Vielfaches. Die Höhleist nach wie vor ein lebendiges Heiligtum, dasheißt, sie wird immer noch mit weiteren Statuenergänzt und zum Glück auch in gutem Zustandgehalten.Ein landschaftliches Seh-Erlebnis ist die Pagodemit dem Kloster Kyauk Kalat Pagoda in derNähe von Hpa An. Das Bauwerk thront auf einemSandsteinfelsen, der sich aus einem Seeerhebt und hat ungefähr die Form eines schlankenWeinglases. Das Kloster am Seeufer wirdgerade erweitert, die Mönche selbst nehmenden Bau in die Hand.Der Markt in Hpa An zeigt einen Querschnittder regionalen Spezialitäten und der lokalenBevölkerung. Es ist eine bunte Mischung ausBurmesen, Kayin, Mon sowie vieler Menschenindischer Abstammung, die zur Zeit der Britenin die Gegend gekommen und heimisch gewordensind. Bunt gemischt sind auch diedargebotenen Köstlichkeiten. Sehr beliebt sindKugeln und Würste aus Sago-Gelee in Schockfarben,gerne auch auf Toast und Tofu. Über Geschmacklässt sich bekanntlich nicht streiten.Lokale Snacks auf dem Markt in Hpa AnDie Kaw Goon Höhle bei Hpa AnAm späten Nachmittag erreichen wir geradenoch vor Einbruch der Dunkelheit einen weiterenHöhepunkt: Die Bayin Nyi Gui Höhle miteinem dazugehörigen Kloster in der Nähe vonThaton. Es ist das Ende der Regenzeit, ein temporärerSee trennt uns von dem Berg mit derHöhle. Unsere Führerin Htet Htet, ein immerfröhliches Organisationstalent, findet jedoch ei-In der Höhle stehen zahlreiche Buddhastatuen,die aber erst seit dem letzten Jahrhundert hierzuhause sind. Wasser tropft durch die Höhlendecke.Es wird in Eimern aufgefangen, die fastebenso zahlreich sind wie die Statuen. Eigentlichnichts Spektakuläres für jeden, der schonBuddhastatuen und Höhlen gesehen hat. Unddennoch, es gibt Stimmungen, die noch so„gewöhnlich“ sein mögen und trotzdem einenstarken Eindruck hinterlassen. Ist es wegen derKyaikmayaw Pagoda in MawlamyineHpa An, die Hauptstadt des Kayin-Staates liegtam Ufer des Salween River, des Thanlwin, wieer in Myanmar genannt wird. Er ist der längsteStrom, der durch Myanmar fließt. Seine Quellenliegen in Tibet, in den Shan-Bergen überquertder Fluss die Grenze von China nach Myanmarund mündet nach 2.500 km bei Mawlamyineins Meer. Nicht nur während, auch nach derRegenzeit ist er kaum befahren. So bedarf eseiniger Überredungskünste, ein Boot für diedreistündige Weiterfahrt nach Mawlamyine zumieten.Das Boot wird von der schmutzig-braunen Strömungdurch eine abwechslungsreiche Landschaftgetragen. Die Fahrt geht vorbei an Sandsteinkegelnund -ketten, die sich parallel zumFluss erstrecken. Am Ufer zieht das ländlicheLeben vorüber: Fischer stehen am Ufer, FrauenDie Kyauk Kalat Pagode bei Hpa Anholen Wasser, Wäsche wird gewaschen, vieleOchsenkarren sind zu sehen, der Jahreszeitentsprechend – es ist Oktober – wird geradeüberall reiche Ernte eingeholt. In einigen Wochenwird das saftige Grün von einem trockenen,staubigen Braun abgelöst werden. Nochaber entladen sich ab und an regenschwangereWolken über uns.Der Thanlwin hat bei Mawlamyine eine beachtlicheAusdehnung angenommen, die Mündungin die Andaman See, in den Golf von Martaban,ist nicht mehr fern.Rudyard Kiplings mag an die Weite des Amazonasgedacht haben, als er schrieb:”Moulmein is situated up the mouth of a riverwhich ought to flow through South America”.32 · AMARA · The Myanmar Traveller’s Journal AMARA · The Myanmar Traveller’s Journal · 33

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