Perspektive #1 :: Grundprinzipien - apposite

Perspektive #1 :: Grundprinzipien________________________________________________________________Die Horizontlinie ist die Trennlinie zwischen Wasser und Himmel underscheint als eine gerade, horizontale Linie. Wenn Sie aufs Meerhinausblicken, liegt die Horizontlinie deutlich erkennbar in der Ferne.Schauen Sie übers Land, gibt es ebenfalls eine Horizontlinie aufMeeresspiegelhöhe, doch sie muß nicht direkt sichtbar sein, da dertatsächliche Horizont von Hügeln oder Gebäuden verstellt sein kann.Manchmal ist die Horizontlinie nurteilweise sichtbar, wie zum Beispiel inder Abbildung, wo die Linie in Höhe desMeeresspiegels nach links hinter dieHafenmauer und nach rechts hinter dieKliffs verlängert werden kann.Der BlickpunktIn perspektivischer Sicht ist es von Bedeutung, die Beziehungzwischen dem Betrachter und der Horizontlinie herzustellen.Diese Linie repräsentiert in einer Zeichnung immer die Augenhöhedes Betrachters, und ihre Lage hängt vom eingenommenen Blickpunktab. Ein erhöhter Blickpunkt, wenn Sie zum Beispiel oben auf einemKliff stehen und in Richtung Horizont schauen, läßt Sie mehr von derGrundebene sehen.Ein tiefer Blickpunkt zeigt weniger vonder Grundebene, und die Horizontliniesinkt innerhalb Ihres Blickfeldes. >>Die BildebeneUm eine perspektivische Darstellung anzufertigen,stellen Sie sich eine Bildebene vor, die mit der glattenOberfläche korrespondiert, auf der Sie Ihre Zeichnunganfertigen. Die Bildebene läßt sich als eine Glasscheibeveranschaulichen, die zwischen Ihnen (dem Betrachter)und dem Motiv steht, das Sie ins Auge gefaßt haben.Diese Elemente sind grundlegend für den Aufbau Ihrerperspektivischen Darstellung, gleichgültig, ob Ihr Sujeteine Landschafts-, Stadt- oder Innenansicht, ob ein einzelnesObjekt oder eine Gruppe von Objekten ist.Die entsprechenden Positionen zwischen dem Betrachter,der Horizontlinie und der Bildebene bestimmen dieKonstruktion der perspektivischen Zeichnung.

Perspektive #2 :: Fachbegriffe________________________________________________________________Distanzlinie (DL)Eine gedachte Linie, die vom Auge des Betrachters ins Unendliche führt.Horizontlinie (HL)Eine Linie, die im Schnittpunkt mit der Distanzlinie horizontal über dieBildebene gezogen wird.Augenpunkt/Haupt-(Flucht-)Punkt (AP)Der Schnittpunkt von Distanzlinie und Horizontlinie auf der Bildebene.Standpunkt (SP)Der Punkt auf der Grundebene, auf dem der Betrachter steht.BildebeneEine vertikale Ebene, die man sich als eine Glasscheibe vor dem Betrachtervorstellen kann und durch die man das Objekt (das Subjekt der perspektivischenZeichnung) sieht.Grundlinie (GL)Eine horizontale Linie, die die Schnittlinie zwischen Bild- und Grundebenedarstellt.Gesichtswinkel/Blickfeld/Blickkegel (GW)Für gewöhnlich begrenzt man die Fläche, die die Distanzlinie umgibt,in einem Radius, den das Auge bequem erfassen kann.Innerhalb dieses Radius sollten Objekte scharf und ohne nennenswerte Verzerrungenerfaßt werden können, was normalerweise bei einem GW mitmaximaler Flächendeckung von 60°, d. h. bei einem Halbmesser von 30°beiderseits der Distanzlinie der Fall ist.VerkürzungSo wie sich in perspektivischer Sicht Objekte, die in die Ferne fliehen,zu verkleinern scheinen, so werden gleiche Maße und Maßeinheiten entlangeiner Fluchtlinie scheinbar kleiner (kürzer), je weiter entfernt sie sichbefinden. Bei geringer Perspektive verläuft die Verkürzung graduell.Bei starker Perspektive nimmt die Verkürzung dramatisch zu, da die Maßeinheitensich immer rascher verkürzen.

Perspektive #3 :: Einpunktperspektive________________________________________________________________Die Einpunktperspektive ist die einfachsteForm der perspektivischen Zeichnung,insofern, als alle parallelen Linien, die vonIhnen weglaufen, in einem Fluchtpunkt,dem Augenpunkt, konvergieren.Andere Linien und Flächen, die rechtwinkligauf oder parallel zur Bildebene (und zum Betrachter)stehen, bleiben parallel und bewahrenihre ursprüngliche Form, ohne verzerrtoder verkürzt zu werden.Konstruieren eines EinpunktperspektivrastersZiehen Sie auf einem Stück Papier die Horizontlinie.Zeichnen Sie um diese ein Rechteck und unterteilenSie dessen Seiten in gleichmäßige, nicht zu kleineTeilabschnitte.Verbinden Sie die Markierungspunkte auf der unterenSeite des Rechtecks mit dem Augenpunkt und lassenSie sie vom Rechteck weg zu sich weiterlaufen.Setzen Sie rechts oder links von dem Rechteck dendiagonalen Fluchtpunkt. Je näher der Fluchtpunktam Rechteck liegt, umso stärker wird die Verkürzungsein.Ziehen Sie eine Linie vom linken unteren Eckpunktdes Rechtecks zum rechten diagonalen Fluchtpunkt.Wo diese sich mit den Linien schneidet, die nachhinten zum Augenpunkt laufen, zeichnen Sie horizontaleLinien und konstruieren auf der Grundebene einQuadartraster.Verbinden Sie die restlichen Punkte auf den anderenSeiten des Rechtecks mit dem Augenpunkt. ErrichtenSie dann auf den Randpunkten des Quadratrasterslinks und rechts in der Grundebene Linien auf denvertikalen Ebenen, setzen Sie dieses Verfahren aufder Oberseite fort und vervollständigen Sie somit dasEinpunktquadratraster.

Perspektive #4 :: Einpunktperspektive________________________________________________________________InnenansichtDiese einfachen Einpunktraster werden für wirklichkeitsnahe Effektebei Innenansichten verwendet, wobei die perspektivischenGrundraster Boden, Wände und Decke eines Raumes darstellen.Objekte innerhalb des Raums werden in Relation zum Raster eingezeichnet,um eine realistische Ansicht zu konstruieren.LuftperspektiveLuftperspektiven lassen sich problemlos herstellen, indem maneinfach einen Grundriß des Rauminneren zeichnet und die Objektenach draußen, d. h. zum Betrachter hin, verlängert. DiesePerspektive vermittelt einen klaren Eindruck von der Anordnungder Objekte und von ihren räumlichen Verhältnissen innerhalb desEntwurfs.VogelperspektiveDraufsichten in größerem Maßstab sind ebenfalls möglich, um zumBeispiel Gebäude und Straßenkreuzungen darzustellen.Dabei verbinden sich der genaue Eindruck räumlicher Anordnungmit dem Gefühl von Höhe und relativem Maßstab.Der Würfel in der EinpunktperspektiveZeichnen Sie eine Horizontlinie, den Standpunktund den Augenpunkt. Die diagonalenFluchtpunkte finden Sie, indem Sie den Abstandzwischen Augen- und Standpunkt auf der Horizontlinielinks und rechts vom Augenpunktabtragen. Diese Punkte nennt man zuweilen auchMeßpunkte des Augenpunkts (MPAP).Zeichnen Sie ein Quadrat auf die Bildebene undverlängern Sie seine vier Eckpunkte zum Augenpunkt.Zeichen Sie von den beiden unteren Eckpunktenjeweils eine Linie zu den diagonalen Fluchtpunkten,wo diese die Linien schneiden, die zumAugenpunkt laufen, ist die rückwärtige untereWürfelkante gefunden.

Perspektive #5 :: Kreise in der Perspektive________________________________________________________________Wird ein Kreis senkrecht zur Augenlinie gesehen, so istsein Abbild ein echter Kreis.Wird der Kreis, sagen wir um 60°, geneigt, so wird eineAchse verkürzt, und wir sehen eine Ellipse.Wir nennen dies ein 60°-Ellipsenverhältnis.Eine Ellipse ist das Bild, das man erhält, wenn ein Kreisin irgendeinem Winkel anders als einem rechten gesehenwird. Je spitzer der Winkel, desto stärker ist die Verkürzungauf einer Achse und umso schmaler erscheintdie Ellipse.Ellipsenzirkel und -schablonen sind mit abgestuften undpassenden Winkelmaßen versehen.Sie variieren von 80° (fast ein Kreis) in Fünferschrittenhinunter bis zu 10° oder 5° schmalen Ellipsen.Eine Ellipse hat zwei Hauptdurchmesser. Der größere, die Hauptachse,ist die längste Maßeinheit und gleich dem Durchmesser des Kreises, ausdem die Ellipse hervorgeht.Der kleinere, die Nebenachse, steht senkrecht auf der Hauptachse und istdie kürzeste Maßeinheit einer Ellipse. Sie zeigt die stärkste Verkürzungdes Kreises.Wenn man einen Kreis perspektivisch darstellt, sollte man nicht vergessen,daß der perspektivische Mittelpunkt des Kreises nicht identisch istmit dem geometrischen Mittelpunkt der Ellipse.Zeichnen Sie um den Kreis ein Quadrat in perspektivischer Wiedergabe,können Sie eine perfekte Ellipse hineinzeichnen. Der Mittelpunkt dieserEllipse liegt genau zwischen Vorder- und Rückseite sowie beiden Seitenkantendes Quadrats. Doch der perspektivische Mittelpunkt des Kreisesbleibt da, wo die Diagonalen des perspektivischen Quadrats sich schneiden.Jede neue Ellipse, die Sie zeichnen, sollte innerhalb eines Quadratsgelegt werden, das ihrer Größe entspricht.

Perspektive #6 :: Zweipunktperspektive________________________________________________________________In der Zweipunkt- oder Schrägperspektive stehen die parallelenSeiten eines Körpers in verschiedenen Winkeln zurBildebene.Für Objekte mit regelmäßiger Form gibt es zwei Fluchtpunkteauf der Horizontlinie.Wenn man Objekte oder Raster in Zweipunktperspektivekonstruiert, arbeitet man normalerweise mit Linien undEbenen, die, wie die Ecken oder Seiten eines Würfels, imrechten Winkel zueinander stehen. Die drei Würfel sollen alsBeispiel dienen.Betrachtet man die Objekte im Grundriß, können die Winkel,in denen sie zur Bildebene stehen, angegeben werden.Man setzt diese Winkel vom Standpunkt aus fest, um dieverschiedenen Fluchtpunkte auf der Horizontlinie zu lokalisieren.Die drei Konstruktionenzeigendie Fluchtpunkteim Verhältniszu den Winkelnder Würfel (45°,60° rechts und60° links). DieseFluchtpunktesollten eindeutigbestimmt und aufder Horizontliniemarkiert werden.HöhenHöhen verwendet man zur Messung der Höheeiner Linie, sofern das Objekt die Bildebeneberührt. Aber auch zur Höhenmessung vonLinien hinter der Bildebene, beziehungsweiseinnerhalb des Bildes, kann man einsetzen.Eine Höhe wird senkrecht zur Grundlinie errichtet,und auf ihr werden die Maße abgetragen.Höhen können in jedem beliebigen Punkt derGrundlinie errichtet werden, doch oft empfiehltes sich, sie da zu errichten, wo Linieneines Objekts die Bildebene direkt oder in derVerlängerung berühren.Alle Seiten mit gleicher Höhe können aufder Bildebene gemessen und nach hinten zujedem beliebigen Punkt auf der Horizontlinieprojiziert werden.

Perspektive #7 :: Blickpunkte / Zusätzliche Fluchpunkte______________________________________________________Der tiefe Blickpunkt befindet sich die Grundebene oberhalb von Ihnen, erscheint auch die Grundlinieoberhalb Ihrer Augenhöhe, der Horizontlinie. Aus dieser Position blicken Sie zum Gebäude hinauf.Einige tieferliegende Details des Hauses verlieren sich dann hinter der Grundlinie.Der erhöhte Blickpunkt befindet sich die Grundebene weit genug unterhalb von Ihnen, dann schneidetsie die Bildebene tief unten auf Ihrem Blatt Papier und bildet eine Grundlinie, die weit genug vonder Horizontlinie entfernt liegt. Das ergibt eine Luftperspektive, doch ein Nachteil dabei ist, daß dasGebäude sich wie ein Modell in kleinem Maßstab ausnimmt.Vermeiden Sie, daß die Horizontlinie mit einer der horizontalen Hauptlinien des Hauses zusammenfällt,denn dadurch könnten seltsame Eindrücke entstehen.Zusätzliche FluchpunkteIn den meisten Fällen stehen die Fluchtpunkte,wenn Sie im Grundriß gesehen werden, im rechtenWinkel zueinander. Aber es gibt oft Ausnahmendazu. Angelehnte Türen, Mauern miteigenartigen Winkeln, Straßen, die in verschiedenenRichtungen verlaufen, alle brauchen ihreneigenen Fluchtpunkt, der aber weiterhin auf derHorizontlinie liegt.Bei Ebenen, die in bezug zur Horizontebeneschräg oder geneigt erscheinen, flüchten dieSeiten nicht zu Punkten auf der Horizontlinie,sondern zu Punkten, die vertikal ober- oder unterhalbderselben liegen, die aber Fluchtpunkteauf der Horizontlinie wären, würden die Ebenenflach liegen.Diese Punkte lassen sich genau bestimmen, indem man eine komplizierte Meßpunktmethode anwendet,aber solange keine technische Präzision verlangt ist, können Sie die zusätzlichen Fluchtpunktenach Augenmaß festsetzen.

Perspektive #8 :: Aufgaben______________________________________________________1] Konstruieren Sie eine perspektivische Ansicht [Einpunktperspektive] der räumlichen Körper.a] aus der Vogelperspektiveb] aus der FroschperspektiveVorderansichtseitliche Ansicht [X]2] Konstruieren Sie eine perspektivische Ansicht [Zweipunktperspektive] der räumlichen Körper,bei der, der Betrachter mit den Objekten auf einer Grundebene stehtVorderansichtseitliche AnsichtAufsicht