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Die Kongresshalle - Bildarchiv der Philipp Holzmann AG ...

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Tragwerksentwurf, <strong>der</strong> unter einem hohen Termindruck ausgeführt werden musste.Unmittelbar hatte er aber eine örtlich eng begrenzte Fehlerquelle.Als Folge dieses Schadens darf deshalb keinesfalls nach genaueren Berechnungengerufen werden. Der Zusammenbruch verdeutlicht vielmehr die Wichtigkeit eines auseinem transparenten Kraftfluss heraus entwickelten Tragwerksentwurfs und deskonstruktiven Details. <strong>Die</strong>s gilt umso mehr, je empfindlicher die verwendetenWerkstoffe sind.In <strong>der</strong> täglichen Praxis darf es keinen Trennungsstrich zwischen Planung undBauausführung geben. <strong>Die</strong> Ingenieure in <strong>der</strong> technischen Bauüberwachung müssenmit dem Entwurf, dem Kraftfluss und allen konstruktiven Details des jeweiligenBauwerks eng vertraut sein. Es ist nicht verantwortungsbewusst, dass häufig nur dieÜbereinstimmung <strong>der</strong> Ausführung mit den Plänen überprüft wird. Eine optisch gleicheAbweichung kann sowohl völlig unbedeutende, als auch fatale Folgen haben.Mancher Planungsmangel kann durch die Anschauung vor Ort noch entlarvt werden.Kein Bauwerk gleicht dem An<strong>der</strong>en. Jedes ist ein Prototyp.Ihre Sicherheit und Qualität können deshalb nicht allein durch Normen undVorschriften gewährleistet werden, son<strong>der</strong>n nur durch Sorgfalt dem Bauvorhabengegenüber. Dafür muss man sie aber von übergroßem Zeit- und Kostendruckbefreien.Da die Außendächer direkt auf sie wirkende Lasten wie Eigenlast, Wind und Schneetragen und auf die Bewegungen durch Schwinden, Kriechen undTemperaturdifferenz reagierten, trugen sie wie Spannbän<strong>der</strong>. Sie wurden ausgeraden, durch das Gewicht <strong>der</strong> Randbögen gespannte Spannglie<strong>der</strong> mitStahlbetonumhüllung hergestellt. Somit traten in einer schmalen Randzone entlangihren Einspannungen in die Randbögen und in den inneren Ringbalken sehr hoheBiegebeanspruchungen mit wechselnden Vorzeichen auf und erzwangen dort eineGelenkwirkung.Wenn die Planer <strong>der</strong> <strong>Kongresshalle</strong> das ihnen damals zur Verfügung gestandeneund bekannte Wissen über die Rissbildung und Mindestbewehrung im Stahlbetonbausowie über Korrosionsschutz, Zähigkeit und Biegewechselfestigkeit hochfesterSpannstähle genutzt hätten, wäre diese gezwungene Gelenkwirkung an <strong>der</strong>Einspannstelle gar nicht erst entstanden. Man war wahrscheinlich davonausgegangen, dass die dafür so dünn gewählten Betonplatten auch an denEinspannstellen genügend verformbar wären und, wenn sie dort reißen, die Hüllrohreund <strong>der</strong> Einpressmörtel die Drähte noch genügend vor Korrosion schützten.Eigentlich hätte man, um dieses konstruktive Problem zu lösen, auf einen gevoutetenÜbergang <strong>der</strong> Platten in die Randglie<strong>der</strong> zurückgreifen können. Somit wären dieBiegebeanspruchungen dauerhaft ertragbar, und <strong>der</strong> Korrosionsschutz wäregewährleistet gewesen.Fachhochschule Potsdam -Fachbereich Bauingenieurwesen- Ingenieurprojekt 13Sahin, Mansoor- STAND 27/01/2012

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