Wirtschaftsschule der Schulstiftung Seligenthal
Wirtschaftsschule der Schulstiftung Seligenthal
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Schule ist mehr<br />
1910/11 Aus den Jahresberichten geht hervor,<br />
dass ab diesem Schuljahr die<br />
bisherige private Sonntagsschule in<br />
eine Fortbildungsschule ausgestaltet<br />
wurde. Allerdings erfolgte die ministeriale<br />
Genehmigung erst am 8.<br />
Juni 1912. Die Fortbildungsschule<br />
galt als eine Schule <strong>der</strong> höheren<br />
Mädchenbildung, blieb aber Teilzeitschule.<br />
Der Unterricht umfasste außer<br />
dem durch die Lehrordnung für<br />
Nie<strong>der</strong>bayern bestimmten Stoff für<br />
Sonntagsschulen einfache und doppelte<br />
Buchführung, Stenographie<br />
und Handarbeiten. Sie schloss an<br />
den 7. Jahrgang <strong>der</strong> Werktagsschule<br />
an, dauerte drei Jahre und galt als<br />
voller Ersatz für die Sonntagsschule<br />
im Sinne <strong>der</strong> „Schulpflicht betref-<br />
Klosteranlage in <strong>der</strong> ersten Hälfte des 20. Jhs.<br />
Ansicht von Osten. Gravour von A. Benoit, Paris ca. 1910<br />
fend“. Das Schülerinnenverzeichnis ist erhalten. Bereits 42 Mädchen nahmen am Unterricht<br />
des 1. Schuljahres teil.<br />
1916/17 Während des 1. Weltkrieges wurde die Fortbildungsschule als „Kaufmännische Berufsfortbildungsschule<br />
für Mädchen“ umorganisiert. Als Ziele wurden damals folgende formuliert:<br />
„Die kaufmännische Fortbildungsschule hat die Aufgabe mit den<br />
Mitteln <strong>der</strong> Schule dazu beizutragen, dass die Schülerinnen religiös<br />
und vaterländisch gesinnt, körperlich sittlich und beruflich<br />
tüchtig, insbeson<strong>der</strong>e für den kaufmännischen Beruf geeignet<br />
werden.“ Sie blieb weiterhin Teilzeitschule mit 8 Stunden Pflichtunterricht<br />
und 10 Stunden Wahlunterricht. Bald nahmen die Schülerinnen<br />
an allen Wahlfächern teil, so dass die kaufmännische<br />
Schule <strong>Seligenthal</strong> den Charakter einer Vollzeitschule annahm.<br />
Turnhalle <strong>Seligenthal</strong>, um 1918/19<br />
Allerdings führte sie nicht zur „Mittleren Reife“. Eines <strong>der</strong> Wahlfächer<br />
war damals die französische Sprache, Pflichtfächer unter an<strong>der</strong>en<br />
Bürgerkunde mit Handelsrecht, Erdkunde mit Warenkunde, Buchführung mit Handelskorrespondenz,<br />
Schönschreiben, Maschinenschreiben und Stenographie<br />
Ab 1919/20 Schulleiter wird Geistlicher Rat Franz Xaver Ferstl<br />
Nach dem Krieg wurde ein neuer Fächerkanon eingeführt. Wahlfach war jetzt die englische<br />
Sprache. Unter den Pflichtfächern tauchen Rechnen mit Kontokorrent, Bürgerkunde, Buchführung<br />
und Wechsellehre neu auf.<br />
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<strong>Wirtschaftsschule</strong> <strong>der</strong> <strong>Schulstiftung</strong> <strong>Seligenthal</strong> Jahresbericht 2010/2011