13.07.2015 Aufrufe

PDF herunterladen - BüSo

PDF herunterladen - BüSo

PDF herunterladen - BüSo

MEHR ANZEIGEN
WENIGER ANZEIGEN

Erfolgreiche ePaper selbst erstellen

Machen Sie aus Ihren PDF Publikationen ein blätterbares Flipbook mit unserer einzigartigen Google optimierten e-Paper Software.

erhöhung beleuchtet die böswilligeAbsicht der Strategen hinter dieserPolitik. Rußland und in anderer HinsichtChina werden so lange provoziertund unter Druck gesetzt, bis sie an dieGrenze des Erträglichen gelangen unddann zu Reaktionen schreiten, die dieEmpire-Fraktion schon einkalkulierthat. US-Vizepräsident Cheney hat es vorJahren schon öffentlich formuliert, daßman niemals erlauben werde, daß eineNation oder eine Gruppe von Nationenauch nur in die Nähe der wirtschaftlichenund militärischen Macht der USAgelangen würde.Genau zu einem Zeitpunkt, an dem sichdie amerikanische Finanzkrise zu einerDepression der Realwirtschaftsteigert, beschreibtder Londoner Economistin einem 14-seitigen Sonderteilüber die Zukunftder amerikanischenAußenpolitik einerseitsden Niedergang der USAund andererseits Rußlandund vor allem China alsdie großen Rivalen für das21. Jahrhundert. AndereBerichte verschiedenerInvestmenthäuser variierenlediglich darin, wannChina und bald danachIndien die USA zumindestin wirtschaftlicher Hinsichtüberholen werden.Derselbe Economisthatte bereits am 3. Februar 2007 eineArtikelserie unter dem Titel „BritanniaRedux” begonnen, in der der Ansprucherhoben wurde, daß die Zeiten, in denenGroßbritannien der „kranke Mann Europas”war, vorüber seien und daß Londonnun im Zuge der Globalisierung wiederdas rechtmäßige Hauptquartier derMacht sei. Bei dieser Vorstellung spieltesicher die Tatsache, daß rund 80 Prozentaller Hedgefonds ihr Hauptquartierauf den Cayman-Islands und damit ineiner britischen Kronkolonie haben, einewesentliche Rolle.Man könnte eine lange Reiheweiterer Hinweise dafür anbringen,daß das Britische Empire inder Tat entschlossen ist, aus dieserSystemkrise als dominierenderFaktor hervorzugehen und dabeisowohl die USA als auch das in dasEU-Korsett eingezwängte Kontinentaleuropaals Vasallen ins Reichzu inkorporieren. Die strategischePartnerschaft zwischen Rußland,China und Indien soll dabei zerstörtund dann jede dieser Nationen,nachdem sie isoliert und interritoriale Konflikte verwickeltworden sind, zerschlagen werden.Kriegsszenarien der Sunday TimesWenn es für diese Analyse nocheines Beweises bedurft hätte, dannist er in einem erstaunlichen Artikel inder Sunday Times vom 30. März mitdem Titel „Tibet ist eine Sache, aberSpannungen zwischen Indien und Chinaversprechen größeres Desaster”zu finden. Der Autor preist zunächstden „genialen“ Schachzug von GeorgeW. Bush, Indien auf die Seite der USAgezogen zu haben, (was in Indien allerdingsgenau umgekehrt als massiverDruck und geopolitische Manipulationgesehen wird). Dann beschreibt er dieBrown und Bush: Planen sie einen neuen Krieg?Spannungen zwischen China und Indienüber den indischen Staat ArunachalPradesh südlich von Tibet, auf den auchChina Anspruch erhebt, und über AksaiChin, einem ebenfalls dünn besiedeltenGebiet auf einem Hochplateau im Himalajanordöstlich von Kaschmir, auf dasauch Indien Anspruch erhebt. Für Chinaist Aksai Chin aber sehr wichtig, weil esdort die höchstgelegene Autobahn derWelt gebaut hat, die die Verbindung vonTibet nach Xinjiang viel schneller macht,als dies über die nördliche Route möglichwäre. Der Autor verschweigt, daßes gerade diese Grenzfragen waren, dieChina und Indien in den letzten Jahrenbewußt ad acta gelegt hatten.Nun gehören Arunachal Pradesh undAksai Chin ebenso wie Tibet und Kaschmirzu den Gebieten, über die Großbritanniennach dem Ende seiner Herrschaft in Indiendie Kontrolle behalten hatte, genauum später Spielraum für ethnische undterritoriale Manipulationen zu haben. Diegleiche Politik verfolgte London mit demSykes-Picot-Vertrag über die AufteilungSüdwestasiens und dem Trianon-Vertragfür den Balkan, immer gemäß der Idee,jahrhundertealte ethnische Konflikte imInteresse des Empires zu schüren.Die Sunday Times elaboriert nun ein Szenario,wonach es nach dem Tod des DalaiLama, der ja schon 73 Jahre alt sei, zuStreitigkeiten zwischen der ChinesischenZentralregierung und den Exil-Tibetanernkommen würde, wer denn nun die richtigeInkarnation des neuen Dalai Lama sei.China, so die Sunday Times, würde hartgegen die Aufständischen vorgehen. Aber- hier läßt der Schreiber die Katze aus demSack- wenn die chinesische Regierung alsFolge eines wirtschaftlichen Niedergangsgeschwächt sei und die Unruhen sich inganz China ausbreiteten, dann würde esschwieriger, gegen die Tibetaner vorzugehen.Indien könnte sich dann im weiterenVerlauf für eine internationale Interventionstruppeeinsetzen, selber Truppenentsenden oder ein Exil in ArunachalPradesh anbieten. (In Wahrheit hatder indische Außenminister denDalai Lama soeben gewarnt, daßer nur als religiöser, nicht aber alspolitischer Führer Exil in Indienbehalten könne.)Wenn China dann als Folge der US-Krise tiefer in die Krise stürzte undauf die größten Unruhen seit 1989mit einer Neubestätigung seinernationalen Kontrolle reagieren würde,steigerte dies die Spannungen mitJapan. Falls der Tod des Dalai Lamaauch noch mit dem Tod von KimJong-Il von Nordkorea zusammenträfe,würde Japan vermehrt aufrüsten,unter diesen Umständen wüchsendie Spannungen zwischen China,Japan und den USA, und es könnte zueinem militärischen Schlagabtausch überTaiwan kommen. Und dann schreibt dieSunday Times: „An das warme Leuchtender Olympischen Spiele von 2008 würdeman sich nur noch durch den dickenNebel der Spannungen erinnern.”Nicht nur TheorieViele Aspekte dieses Wahnsinnsszenariosin der besten Tradition derGeopolitik von Haushofer, Milner undMackinder sind bereits operationell. DieDestabilisierung der westlichen ProvinzXinjiang durch in Pakistan terroristischtrainierte Uiguren ist in vollem Gang.Unruhen gab es auch schon in Sichuan.Der Plan, der sich hinter der ganzenKampagne gegen China verbirgt, istnichts weniger, als in Xinjiang einenfeindlichen muslimischen Staat abzutrennen,ein Großtibet zu errichten,und China auf ein relativ kleinesGebiet zu reduzieren. Auch für Indiengibt es ähnliche Szenarios, die aufKonflikte zwischen Hindus, Sikhs,Muslimen, Tamilen etc abzielen.3

Hurra! Ihre Datei wurde hochgeladen und ist bereit für die Veröffentlichung.

Erfolgreich gespeichert!

Leider ist etwas schief gelaufen!