Dat lüttje Blatt 3/2013 - St. Materniani-Kirche in Ochtersum
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H e i z u n g S a n i t ä r J o h a n n E n n e nSchwe<strong>in</strong>dorf, Telefon 1883D ö p k e E l e k t r o n i k Otto Hermann JanssenWesterholt, Telefon 8605, Fax 8287F ra n z P f a f fBürgerm. Becker <strong>St</strong>r. 11,26427 EsensTel.: 04971/ 2155,E-mail:franzpfaff@geme<strong>in</strong>de-ochtersum.deEsenser <strong>St</strong>r.114, 26489 <strong>Ochtersum</strong>, Tel.: 04975/912900, Fax: 04975/912901B e s t a t t u n g s - I n s t i t u t W. Frömm<strong>in</strong>gSchwe<strong>in</strong>dorf, Telefon 634G u n d a ´ s H a a r s t u d i oInh. Gunda Galts Schwe<strong>in</strong>dorf, Telefon 8400R a b e n s t e i n, Lohnunternehmen26556Schwe<strong>in</strong>dorf, Ossendrift 8C, Telefon 8176B l u m e n h a u s H e d d e n Inh. Annehilde PohlWesterholt, Telefon 208U h r e n - B r i l l e n - S c h m u c k Inh.Thomas HickenWesterholt, Telefon 215Am selben Tag betrete ich e<strong>in</strong>en Klassenraum, <strong>in</strong> dem Schüler e<strong>in</strong>er5 Klasse ihre Arbeitsergebnisse an der Wand verewigt haben.D<strong>in</strong> A 4 –Zettel hängen da. Die Überschrift: „Me<strong>in</strong>e <strong>St</strong>ärken:“ Jederhat auf se<strong>in</strong>en Zettel geschrieben, was er kann. Auf e<strong>in</strong>em Zettelsteht richtig viel: Ich kann gut reiten. Ich kann gut tanzen. Ichkann gut Breakdance, rappen, lesen, schreiben, Handball spielen,malen, Englisch, fotografieren…u.s.w.Auf e<strong>in</strong>em anderen Zettel steht nur e<strong>in</strong> e<strong>in</strong>ziger Satz. Mit großerholpriger Schrift. Oben drüber steht der Name des Verfassers:Mohammed. Mit <strong>St</strong>olz hat Mohammed se<strong>in</strong>en Namen dick und fett <strong>in</strong>roter Farbe sorgfältig drüber geschrieben. Ich lese den e<strong>in</strong>en Satz,den er geschrieben hat. Ich muss ihn mir laut vorlesen, um ihn trotzder eigenwilligen Rechtschreibung verstehen zu können. Als ich ihnentziffert habe, schießen mir Tränen <strong>in</strong> die Augen, so gerührt b<strong>in</strong>ich von dem k<strong>in</strong>dlichen <strong>St</strong>olz und Selbstbewusstse<strong>in</strong>, der aus denZeilen des mir unbekannten Mohammed spricht. Mohammed hat folgendenSatz geschrieben: Isch kaan gud me<strong>in</strong> Nam schreim. (Ichkann gut me<strong>in</strong>en Namen schreiben.)Später erfahre ich, dass Mohammed noch nicht lange <strong>in</strong> Deutschlandlebt. Er muss die deutsche Sprache und Schreibweise erst mühevolllernen. Aber Mohammed hat das Selbstbewusstse<strong>in</strong> zu erkennen,was er jetzt schon gut kann: Se<strong>in</strong>en Namen schreiben.Viele Menschen wissen nicht, was <strong>in</strong> ihnen steckt und was sie alleskönnen oder e<strong>in</strong>es Tages können werden. Als ich mich für´s Vikariatbeworben habe, habe ich dem Landeskirchenamt gesagt, dass nure<strong>in</strong> Ort <strong>in</strong> Frage kommt, an dem ich ke<strong>in</strong> Auto brauche. Ich habezwar e<strong>in</strong>en Führersche<strong>in</strong>; <strong>in</strong> der Abizeitung bekam ich allerd<strong>in</strong>gs denersten Platz <strong>in</strong> der Kategorie „Schüler und Schüler<strong>in</strong>nen mit denlustigsten Autounfällen“. - Bei 9 Unfällen im ersten Jahr, kann mansich vorstellen, dass da was lustiges dabei war. – Im <strong>St</strong>udiumbrauchte ich ke<strong>in</strong> Auto. Also fuhr ich e<strong>in</strong>e Weile nicht. Und e<strong>in</strong>esTages traute ich es mir auch gar nicht mehr zu. Ich beschloss, esmit dem Fahren für immer bleiben zu lassen.303